Volltext Seite (XML)
brauche dienenden Gartenfrüchte sollten, soweit irgend mög- lich, durch Trocknen oder Einkochen konserviert werden. Bei dem gesteigerten Bedarf und den verminderten Ar beitskräften ist die Sicherste Anspannung geboten, um alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse möglichst restlos und in guter Qualität zu gewinnen und -em Verbrauch so reich lich und vEommen wie möglich zuzuführen, ferner aber auch, um für ISIS und 1916 eine weitere Steigerung der Produktion zu erstreben und vorzubereiten. Schutz der BSmue «mf Wr-e» «»-Weiden. (Nachdruck verboten.. Immer mehr geht man dazu über, an den öffentlichen Wegen und Landstraßen anstelle der früher üblichen Weiden und Pappeln und auch anstelle der sonst noch beliebten Lin- den ausschließlich Obfchäume aller Art anzupflanzen. Auch an den Tristen, den Privatwagen, auf Jungviehkoppeln und Weideplätzen findet man Obstbäume in zunehmender Zahl. Dieselben dienen hier einem doppelten Zweck, denn sie ge währen den Tieren in den heißen Tagesstunden angeneh men Schutz gegen die sengenden Sonnenstrahlen, bei Un wetter auch einen Unterschlupf gegen Sturm und Regen und sie liefern dem Besitzer alljährlich eine den Verhältnis sen angemessene Obsternte. Wo nun solche Plätze bisher noch sich! oder nur mit verkrüppelten Weiden oder gar schädlichen Pappeln besetzt waren, dort sollte man schleunigst eine Bepflanzung mit Obstbäumen ins Auge fassen. Allerdings kostet die Anpflanzung von Edelbäumen be deutend mehr, als wenn man einige Setzweiden in die meist primitiven Baumlöcher steckt, aber diese Anlage verzinst sich auch, sie zeugt mich von Gemeinsinn, erweckt das Interesse für die Obstbairmzucht und wirkt somit veredelnd auf das Gemüt. Um die Rente solcher Anlagen zu sichern, muß man die wertvollen Pflänzlinge von vornherein gegen alle schäd lichen Einwirkungen schützen, denn Gefahren drohen dem ungeschützten Baume vielfach. Wie mancher mutwillige oder ruchlose Baumfrevel ist nicht schon verübt worden. Wie so mancher fahrlässige Kutscher hat nicht auch schon ein solches Jungbäumchen auf dem Gewissen! An den Triften und auf den Weideplätzen ist es wieder das Vieh, das die Bäume durch ihr Anrennen oder ihr Scheuern in Gefahr bringt, und schließlich seien auch die Ziegen und zur Winterszeit die Hasen und Kaninchen erwähnt, die teils aus Wollust, teils aus Not die Rinde der Bäume benagen und das Wachstum der letzteren hemmen. Die Abbildungen, die diesen Aufsatz illustrieren, zeigen nun in klarer Weise, wie man einen sicheren Baumschutz ohne besonders hohe Kosten herbeiführen kann. So ge nügen z. B. schon vier schwache Pfähle (a), die rings um den Baum herum flach in die Erde getrieben werden und dann sowohl untereinander als auch mit dem Baumpfahl durch mehrere Drähte verbunden sind. Standhafter ist die Schutzanlag«, wenn man (d) drei stärkere Pfähle einrammt und dieselben durch je drei Latten verbindet. An diese nagelt man dann schmale Bretter, die den Baum gitterartig schlitzt werden, so muß man entsprechend längere Pfähle ver wenden. Die Schutzbretter müssen dann eben auch länger sein. Der Billigkeit wegen genügt hier auch sogenannte „Zannstakcte". Die Abbildung (e) veranschaulicht diese Einrichtung. Das einfachste und dabei sicherste Schutzmit tel, das sowohl Großvieh als auch Kaninchen fernhält, sind Drahtgeflechtrollen (ä), die am Baumpfahl befestigt werden und vermittels zweier Seitenstreben ihre Rundung behal ten. Diese Drahtgeflechtzylinder erfreuen sich immer zu- nehmender Beliebtheit, und mit Rücksicht auf den allgemei nen Holzmangel werden sie Wohl auch dauernd die größte Verbreitung finden. Die Lupinenkrankheit -er Schafe. Zur Sommerzeit, wenn die Schafe grüne Lupinen oder auch friches Lllpinenheu erhalten, ist die sog. Lupinose oder bösartige Gelbsucht bei diesen Tieren keine seltene Erschei nung. AM schädlichsten ist das Heu der erwähnten Pflanze, welches bei gutem Wetter schnell und reicht dürr eingebracht wurde und den Schafen gegeben wird. Beim Auftreten dec Krankheit verschmähten die Schafe plötzlich sowohl die grüne Lupine, wie auch das Heu derselben. Gleichzeitig kann man beobachten, daß die betroffenen Tiere den Kopf gesenkt tra gen oder sich an Gegenstände anlehnen. Häufig machen die Tiere auch Drehbewegungen, knirschen mit den Zähnen: an fangs ist meistens Verstopfung vorhanden, auf welche später nicht selten blusiger Durchfall folgt. Der Appetit ist völlig verschwunden, das Wiederkauen aufgehoben. Der Harn ist meist dick, dunkelgelb bis bräunlich gefärbt, des öfteren mit Blut durchsetzt. Nach kurzer Zeit färben sich die sichtbaren