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Inserat- ««- Abouuemeuts-BestestNuge« «i«mt eutgege« i« Ba»-e»; Weller'sche Buchhandlung, Schulstratze S Ort«Irri»nlL«»lL»88v 8i«eti<»E8vvvr«I» Neuer Sieg S-er die Franzosen hne, zwei Batterien, 4 Maschinen- - > Kampfe beteUigt war, läßt sich vorläufig nicht fügen, aber wir können annehmen, daß die Franzosen bei Mülhausen eii^n anderen Begriff von den Kruppschen Geschützen erhal ten haben, als die großmäuligen französischen Korresponden ten, die über die Unbrauchbarkeit der Kruppschen Geschütz* I gekräht hatten. Bei der Wahl der Stellung ließ sich Las französische Oberkommando osfenbar durch den Besitz der I reichen Stadt Mülhausen bestimmen, denn das Gelände zwi schen Mülhausen und Sennheim, eine Strecke von 13Z4 Kilo- I meter, bietet gegen einen Angriff keinerlei Schutz, während I weiter südlich, von der Stadt Thann aus nach Osten strei- I chend, ein Hügelgelände und von dem Orte Heimsbrunn bis I nach Mülhausen Wasserläufe eine gute Verteidigungsstel- I lung boten. Natürlich hatten die Franzosen, die bereits 1870 in Spatenarbeit etwas leisteten, ihre Stellung Mül- I hausen-Sennheim durch Erdwerke verstärkt, aber eine Ar mee, die wie die deutsche Armee moderne Festungen stür mender Hand nimmt, läßt sich durch derartige Hindernisse kaum aufhalten. Daß der geworfene Feind auf Süden zu rückging, läßt beinahe vermuten, daß man ihm eine andere Rückzugsstraße nicht erlaubte. Seine natürliche Rückzugs linie wäre diejenige über Dammerkirch nach Belfort gewesen, aber die deutschen Truppen, die feinen linken Flügel bei Sennheim warfen, sind ihm vielleicht auf den Fersen gefolgt und haben dafür gesorgt, daß er nicht nach Belfort zurück kam. So wenig man die Franzosen eingeladen hatte, in Las Oberelsaß einzudringen, um so mehr wird man bestrebt sein, den Aufenthalt der ungeladenen Gäste zu verlängern. Die deutsche Heeresleitung wird wissen, weshalb man den Fran zosen den Abmarsch nach Süden diktierte. Französisch-englische Lügenfabrikatton. Von der Einnahme Lüttichs durch die deutsche Armee hat man in London noch anr Sonnabend keine Kenntnis ge habt. Es berührt seltsam, wenn man Berichte der bisher deutschfreundlichen Daily News an diesem Tage liest. Da nach sind die Deutschen bei Lüttich nach dreitägigem Kampf nicht nur zurückgeworfen worden, sondern sie haben sogar um einen Waffenstillstand bitten müssen, um ihre 25 000 Tote und Verwundete zu begraben und wegzuschaffen. Nach -er Daily News ist die Festung von 30 000 Mann verteidigt worden. Frankreich hat sich erboten, 5 Armeekorps nach Belgien zu werfen und nach Telegrammen aus Brüssel ist dieses Anerbieten angenommen worden. Die Daily News knüpft dann lange Betrachtungen darüber an, welchen „de moralisierenden Eindruck" diese „Niederlage" auf den Geist der deutschen Truppen machen muß und wie der Plan deS deutschen Generalstabs, durch Belgien nach Frankreich vor zudringen, vor Lüttich „zuschanden" geworden sei. Der B. L.-A. veröffentlicht mit Genehmigung der Mi- litärbehörde nachstehendes Privattelegramm: Die Pariser Abonnements-Bestellungen werden angenommen tn der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bet den Aeltungsboten in Stadt und Laad, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeikrngsliste 6587. — Schlich der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Von diesen Beiträgen k-««e« die Arbeitgeber den versicherungspflichtigen Personen */, bei der Lohnzahlung in Abzug bringen. Die Beiträge für die Invalider»» »Md Htuterbliebeuen-Berstcheru«- bleiben ««verändert. Vor dem 5. 8. 1914 entstandene Unterstätzungsfälle werden nach den bisher geltenden satzungsmäßigen Bestimmungen weiter unterstützt. Dagegen werden für am K. Arrgußt des Siegers und dämpfen die Unternehmungslust ar.f der Gegenseite. DieBedeutung des Sieges von Mülhausen. Hierüber schreibt der „Berl. Lokalanzeiger": Tas Schweigen an der Westgrenze mit seinen kurzen Wettcr- leuchtblitzen, die uns französische Eindringlinge nur in klet- nen Scharen, zuletzt bereits in dem nur 28 Kilometer südlich von Mülhausen gelegenen Altkirch zeigten, ist plötzlich durch ein reinigendes Gewitter gebrochen worden. Dies war dis herrliche Nachricht von unserem ersten größeren Siege, die Nachricht von der Schlacht bei Mülhausen, dem Weißenburg des Jahres 1914. Wer der Kampf war, wie wir aus guter Quelle erfahren, weit bedeutender als jene Schlacht bei Weißenburg, die damals ganz Deutschland in eine von allen Beängstigungen erlösende Begeisterung versetzte. Auch heute fehlt es im Deutschen Reiche nicht an ängstlichen Ge mütern, denen das Schweigen im deutschen Südwestwinkel nicht gefiel, und die sich nicht erklären konnten, weshalb man den Feind überhaupt über die Grenze gelassen habe. Die sg dachten, überlegten nicht, dasi es neben einer reinen Offen sive auch eine defensive Offensive gibt, d. h., daß man den, Feinde Mut machen kann, sich unvorsichtig vorzuwagen, um dann, wie die Cherusker über die Römer, über ihn herzu fal len. Unsere Heeresleitung wußte sehr wohl, welchen Effekt sie Hervorrufen wollte, wenn sie den Eindringling bis nach Mülhausen gelangen ließ, um ihn dann zu packen. Was die Zahl der Kämpfer anbekmgt, so hören wir, daß französischerseits drei Divisionen, also ungefähr 55 000 Mann, beteiligt waren, von denen zwei Divisionen, nach bis heriger Annahme, diejenigen des französischen VII. Armee korps waren, dessen Hauptquartier in Besanyon steht. Diese beiden Divisionen sind die 14. und die 41. Es ist von höch ster Wichtigkeit zu »öfteren, daß dieses 7. Korps, daß ge schlagen nach Süden zurückging, als Elitekorps gilt. Führte doch die 41. Division den stolzen Namen einer Dogesendivi- sion, d. h. «inen Namen, auf den sie mindestens ebenso stolz war wie der Tiroler auf seine Kaiserjägerbataillone. Don diesem 7. Korps stand nur eine Division, die 14., in der Fe stung Belfort, die 41. aber in Remiremont, d. h. beträchtlich weit nordwestlich von Mülhausen, wo ihr billiger Sieges marsch in das Feindesland ein so jähes Ende fand. Don an deren Truppen können die Franzosen noch die Regimenter 171 und 172, die beide drei Bataillone haben, hinzugezogen haben. ES sind dies Regimenter der neugebildeten 43. In- l fanterie-Division, und wenn man boshaft sein wollte, könnte man sagen, daß diese neuen Regimenter ebenso zu unterlie- I gen verstanden, wie ihre Stammtruppen. Die beiden ge- nannten Regimenter sollten ebenfalls in Belfort stehen. I Außerdem standen dort noch die Jägerbataillone 5 und 15 zur Verfügung. Was an Artillerie und Kavallerie an dem l und später eiugetretene UuterstützuugSfälle ««r die Regetteift««ge» gewährt. Darnach kommen insbesondere in Wegfall: Gewährung des Krankengeldes über die Hälfte des Grundlohnes hinaus, sowie vor dem 4. Krankheitstage und für Wochenfeiertage, Be zahlung der Hebammendienste, Schwangerenunterstützung, Stillgeld, freie ärztliche Behandlung und Sterbegeld für Familienangehörige. Für die Dauer des gegenwärtigen Krieges werden die Vorschriften der Reichsversiche- rungsordnung über die hausgcwerbliche Krankenversicherung ab S. 8. 1S14 außer Kraft gesetzt. Laufende Leistungen und fällige Beiträge bleiben unberührt. Zur weiteren Sicherung der Leistungsfähigkeit der Kasse veranlassen wir die Kassen mitglieder, daß sie während des Krieges die ärztliche Hilfe nur in Anspruch nehmen, wenn Leben und Gesundheit wirllich in Gefahr sind, wie auch der Begriff „Erwerbsunfähigkeit schärfer und enger zu fassen sein wird, als gewöhnlich. Für wirllich kranke Mitglieder soll dagegen hierin eine Beschränkung nicht eintreten. Allgemeine Ortskrankenkasse Bischofswerda, am 12. August 1914. Kart Hau-ol-, Vorsitzender. Nach 8 1 des Reichsgesetzes, betr. Sicherung -er Leistungsfähigkeit -er Krankeukaste«, vom 4. 8. 1914, das mit seiner Verkündung sofort in Kraft getreten ist, wervm für -ie Dauer -eS gegenwärtige« Krieges bei sämtliche« OrtS», La«--. Betriebs» ««- Jmmn-Skrimkeirkasse« -ie Beiträge ans 4vom Hundert -es Sr«u-loh«e» festgesetzt. Infolgedessen werden die Arbeitgeber und freiwillig ver sicherten Kassenmitglieder hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß vom 2. 8. 1014 ab die Wochenbeiträge bei der unterzeichneten Kasse bis auf weiteres betragen, in Klasse I - M. 27 Pfg. Klasse V — M. 81 Pfg. BerN«, 11. Aug. (Amtliche Meldung.) Eine vorgeschobene Brigade des franzö sische» 15. Armeekorps wurde von unseren Deckungstruppen, bei Lagarde in Loth ringen angegriffen. Der Gegner wurde unter schwere« Verlusten in den Wald vv« Parroy nordwestlich von Luneville zurückgeworsen. Er Uetz in unserer Hand eine Fahne, zwei Batterien, 4 Maschinen gewehre und 700 Gefangene. Ein fran zösischer General ist gefallen. Lagarde ist ein Dorf am Rhein-Marne-Kanal und am Sanon nordwestlich von Saarburg. Der Ort hat etwas über 500 Einwohner und liegt nahe der französischen Grenze. Direkt in westlicher Richtung von Lagarde liegt Nancy. Die „Berl. Morgenpost" schreibt zu diesem Siege: Vom Lothringer Boden eine frohe Siegesnachricht! Ein vol ler schöner Erfolg, und die erste französische Fahne ist errun gen. Auffallend groß ist die Zahl der Gefangenen. Auch Lothringen südlich von Metz ist vom Feinde gesäubert, kein Franzos^ mehr auf deutschen Boden. Die „Kreuzzt g." läßt sich wie folgt aus: Eine zweite Niederlage der Franzosen! Nach der Zahl der beteiligten Truppen ist dieses Gefecht an der Lothringischen Grenze mit Mühlhausen nicht zu vergleichen. Nur eine französische gemischte Brigade stand im Kampfe, aber dieser scheint mit einer völligen Demoralisation der französischen Truppen ge endet zu haben. I Das „Berl. Tagebl." führt aus, daß auch dieser Sieg I einen wichtigen Erfolg bedeutet. Es schreibt: Es waren of- I fenbar auch in Lochringen starke französische Erkundungsab- I teilungen eingedrungen: sie sind nicht weit gekommen. In I dem bergigen Grenzgelände zwischen Avricourt und Saar- I bürg ist ihnen eine empfindliche Niederlage bereitet worden. I Bei der Verfolgung scheinen unsere Grenzschutztruppen bc- I reits auf französisches Gebiet gekommen zu sein. Die „Poft' will die militärische Bedeutung dieses I neuen deutschen Erfolges späterer Beurteilung Vorbehalten. I Jedenfalls aber hat hier ein weiterer französischer Vorstoß I über die deutsche Grenze ein rasches Ende und einen für I uns höchst erfreulichen Zusammenbruch gefunden. Die „Voss. Zt g." sagt, eS wäre keine Entscheidungs- I schlacht zwischen zwei Armeen, sondern nur ein Treffen, bei I dem auf französischer Seite eine Brigade engagiert war: I aber solche Vorspiele zu dem blutigen Drama, das in Sicht I ist, haben ihre Bedeutung für die Stimmung hüben und I drüben. Sie sind Kraftproben, sie belehren die Parteien I über Stärke und Schwäche, sie heben das Selbstvertrauen Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Lag. Der Be zugspreis ist einschließlich der S wöchentlichen Beilagen bei Abholung ruber LMedtton vierteljährlich. 1 Mk. SO Pfg-, bet Anstellung ins Hau» 1 Alk. 70 Pfg.; durch die Poft frei in« Haus viertel jährlich 1 Mk. V2 Pfg., qm Poftschalter abgeholt 1 Alk. SO Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Anzeigenprei«: Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Rau« 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebiete« 18 Pfg. Die Reklamezetle 30 Pfg. Geringster Inseratenbetrag 40 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarif. Erfüllungsort wr beide Teile Bischofswerda. Festbeftellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. 11- , 41 „ VI 1 , 08 III — , 54 , VH 1 , 3b IV — , 68 „ VIII 1 „ 62 68. Jahrgang. Donnerstag, 13. August 1S14. Nummer 186. Der MW- LrMcr Wschofswerdaer Tageblatt. Mit de« wöchentttche« Beilagen: Dienstags: Belletristische BeUage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Amtsblatt -er Königliche» Amtshauptmannschaft, der Königliche» Schulinspektio« »»- des Äöniglichen Hauptzollamtes zu Vautze», sowie des königlichen Amtsgerichts »nd de» Stadtrates zu Bischofswerda, »nd der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpe» »nd Umgegend, sonne für die angrenzenden Bezirke. Aelteste« Blatt im Bezirk. erscheint fett 18§e. Tel«gr.-Aör.' Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. «