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beste Die mit Nach ver- tichen Artikel der „Frankfurter Oder-Zeitung", find die Preise für lebendige Meisch und Fett nicht so niedrig ge wesen wie eben jetzt. Besonders das Schwein, der achtbare Versorger der breiten BoWschichten, hat auf den Bichmärk- ten einen Preisrückgang erfahren, dah die Aufzuchtskosten vielfach überhaupt nicht mehr eingebracht werden." Der Grund dafür liegt offenbar darin, daß mehr Mastschweine auf den Markt gebracht werden, als verwertet werden kön nen. Daran hab«» aber nicht die Landwirte Schuld, son dern hauptsächlich die „Nurmaster", Leute, welche die Schweinezucht und Mast gewissermaßen industriell betrei ben. Infolge der Industrialisierung der Schweinezucht ent stand «ine Ueberproduktion, die auch auf die übrigen Bich- preise eine nachteilige Wirkung ausübte. WaS Wunder, wenn da die Landwirte nicht mehr mitmachen wollen. Nun kommt aber der Landwirtschastsminister mit einer Ver fügung, welche die Landwirte ermahnt, im Züchten und Rasten nicht zu erlahmen, damit in Zukunft die Volkser nährung nicht gefährdet wird. Aber es ist kaum anzuneh men, daß sich die Landwirte diese Mahnung sehr zu Herzen nehmen werden, und eS kann ihnen auch niemand verdenken, wenn fie nicht „einwirtschaften" wollen. Schließlich müssen wir noch deS „Deutschen landwirt schaftlichen GenossenschaftStageS", der kürzlich in BrrSlau stattgefunden, gedenken. Die Tagung hatte den Zweck, die Weiterbildung deS ländlichen Genossenschaftswesens zu för dern. Nacht den inehrtägigen Verhandlungen ist auch zu hoffen, daß dieser Zweck vollständig erreicht ist. Adu. Die Behandlung ausgemähter Gelege. Rebhühner und Fasanen, die ihre Gelege im Klee, auf Futterschägen oder in Wiesen gemacht haben, kommen sehr leicht in Gefahr, beim ersten Futterschnitt ausgemäht zu werden, wobei nicht selten die alte Henne ihr Leben durch die Sense oder die Mähmaschine verliert. Aber selbst wenn sie heil -avonkommt, ist das Gelege in den meisten Fällen der- loren, da nicht genügen- Deckung stehen bleibt. Sehr oft wird der Fehler gemacht, um das Nest herum ein kleines Fleckchen Gras oder Klee stehen zu lassen, um dem Gelege Schutz zu gewahren. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall! Derartige, einzeln stehende Horste fallen nicht nur den gefiederten und behaarten Räubern besonders auf und wer» -en von ihnen sorgfältig nachgesucht, sondern auch Menschen, die zufällig oder absichtlich in die Nähe kommen, werden di rekt mit der Nase darauf gestoßen. Das beste Mittel, um die Gelege zu schützen, besteht darin, in solchen Jahren, in denen das Getreide noch Mkü- ist, und die Gefahr besteht, . daß das Wild in Kleeschlägen zur Brut schreitet, diese häu fig mit dem Hunde abzusuchen und das Wild daraus zu ver treiben. Noch wirksamer find Scheuchen, die man in die Klee- und Grünfutterschläge stellt. Dann wird das Wild seine Gelege im Korn machen. Letzterer wird auch Kornmotte genannt, weil eS eigentlich ein kleiner, weiß und graubraun gefleckter Schmetterling ist. Er legt seine Eier an die Körner, und es kommen kleine Raupen aus, welche die Körner ausfressen. Da sich die Rau pen verspinnen, bilden fie bald kleine Klümpchen rm Ge- . treide. > Di« Vertreibung des weißen Kornwurmes ist leicht möglich da er keine Zugluft und keine Erschütterung ver-' tragen kann. Es ist daher notwendig, den Kornboden gut zu lüften und das Korn oft gründlich umzuschaufeln. Aber auch Reinlichkeit und Trockenheit ist ihm zuwider. Daher muß auch darauf das größte Gewicht gelegt werden. Der schwarze Kvrnwurm ist weit hartnäckiger als der Weiße. Es ist ein schwarzbrauner Rüsselkäfer. Er legt eben falls seine Eier in die Getreidekörner- damit die entstchen- den Maden sich davon nähren. Die Verheerung, welche der schwarze Kornwurm unter -en Getreidebeständen anrichten kann, ist unbeschreiblich Zur Bekämpfung des schwarzen KornWurmS werden verschiedene Mittel empfohlen. Da er gegen Petroleumge ruch schr empfindlich ist, sollten die Schaufeln mit Petro leum bestrichen werden. Auch das Bedecken des Getreides mit Tiersellen und mit Hopfen soll wirksam sein. Das häufige Bearbeiten des Getreides mit der Windpleuder ist ebenfalls unerläßlich Am besten ist eS aber, das Korn weg- zuschaffen und zu verbrauchen. Danach ist der Kornboden sorgsam zu reinigen. Alle Ritzen und Spalten find mit Kalk zu verstreichen. Schließlich ist es ratsam, -en Korn boden ein ganzes Jahr lang nicht mehr zu benutzen. Da durch wird dem Kornwurm die Lebensmöglichkeit entzogen und er muß abwandern. Mäuse richten auf km Kornboden auch viel Schaden an. Es ist daher nötig, ihnen nachzustellen. Zu diesem Zweck find gute Fallen unentbehrlich Jedes Mausloch ist ferner sorgfältig zuzumachen. Auch die Katzen find zur Bekämp fung der Mäuse gut, aber sie verunreinigen nicht selten Bo den und Korn sehr. Daß das Getreide an und für sich bei der Aufbewah rung einen Gewichtsverlust erleidet, ist selbstverständlich D ie ser beträgt nach einem J<chre 3 Proz. Bei älterem Ge treide ist -er Verlust etwas geringer. Hülsenfrüchte erles- , den 6 Proz. und Oelfrllchte 15 Proz. Verlust. ^du. Sobald das Getreide geerntet ist, beginnt auch der Drusch desselben. Bei günstigem Wetter sehen heute viele Landwirte schon von dem Einfahren des Getreides ab und dreschen eS gleich vom Felde weg. Im allgemeinen erfolgt aber das Dreschen in der Scheune. Nach dem Drusch muß aber da» Korn gut aufbewahrt werden; denn sonst verliert es an Qualität außerordentlich; selbst di« Quantität wird durch mangelhafte Aufbewahrung vermindert. In Italien, Spanien und Ungarn wird das auSge- droschene Getreide vielfach in Silos aufbewahrt. Das sind unterirdische Getreids-Magazine. Sie find entweder in Felsen ausgehauen oder in der Erde ausgegraben. Im letz- teren Fcüle wird natürlich trockener Boden bevorzugt. Zur vollkommenen Austrocknung werden fie alljährlich vor der Benutzung ausgebrannt und mit Stroh auSgekleidet. dem Füllen werden fie mit Stroh und Erde so dicht schlossen, daß kein Wasser eindringen kann. Bei uns in Deutschland ist der Kornboden der Aufbewahrungsort. Er soll trocken und lustig sein. Luftzüge sollen etwa Ztz Meter über den Dielen und Drahtgitter versehen sein. Die Drahtgitter find zum Schutz gegen die Vögel notwendig. Am besten ist eS, wenn ge nügend Dachfenster-vorhanden find, denn diese können bei gutem Wetter offen und bei Schnee und Regenwetter ge schlossen gehalten werden. ES empfiehlt sich, das Getreide zu Anfang dünn aufzuschütten. Ist es nicht ganz trocken, muß e» sogar schr dünn aufgeschüttet und öfter umgeschau felt werden. Dabei müssen die Leute immer Filzschuhe an haben. Alle Oelftüchte halten sich am besten, wenn fie mit Spreu gemischt find. Einem Erwärmen des Getreides yDss stets vorgebeugt W«den, denn dadurch wird es unansehnlich und minderwertig, auch kann es der Keimfähigkeit ver lustig gchen. DaS Umschaufeln darf daher niemals ver- säumt werden. Der Kornwurm findet sich bekanntlich ost auf einem Kornboden ein und schädigt das Getreide außerordentlich Ran unterscheidet den schwarzen und weißen Kornwurm.