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Donnerstag. 23. Juli 1S14 Aeltestes Blatt im Bezirk. 1914. ab,»!.- 104,75 172—ISS. 145-1S2. habe er nicht ge- Salle den Schädel bemerkte: Gewiß, neu solchen Lus- aux hat eben die lewissermaßen so andlung abgebro- Rach Wiener Meldungen wird die Uebrrreichnng der österreichische« Rote in Belgrad in der zweiten Halste dieser Woche erwartet. Die bulgarische Regierung trifst «ach privaten Meldun gen auffällige militärische Vorbereitungen. Telegr.-Adr.» Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22 49,70 187,10 Der König von England wies bei der Eröffnung der Ulsterkonserenz darauf hin, daß die außergewöhnlichen Um stande den Schritt rechtfertigten. -er Königliche* Amtshauptmannschaft, der königliche« Schulinspektion und des königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie -es königlichen Amtsgericht» und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. In Petersburg kam eS zu heftigen Zusammenstößen zwi sche» Militär und Streikenden. Die Zahl der Ausständi ge«i betrug am Dienstag 1KV vvv. mg von 8-v- ru günitiggtsn 8Stron. i»Iuag frsmäor olSoortoa. Das Neueste vom Tage I» London ist man der Meinung, daß Rußland sich möglicherweise doch in den österreichisch-serbischen Konflikt einmischen w^che. An der Berliner Börse kam rS auch am Dienstag zn erheblichen Kursstürze». MU de« wöchentliche« Beilage«: .Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der SSchfische Landwirt; Sonntags: Illustrierte» Sonntagsblatt uge 13H0. ls.ro. 2. is,so. ten, -er vor den Petersburger und Pariser Machthabern -ie Segel striche. Als besonders erschwerendes Moment in der augenblick lichen Lage tritt die Möglichkeit hinzu, daß sich die Verhält nisse zwischen Rumänien und Bulgarien in immer bedrohlicherer Weise zuspitzen. Mr sagten schon vor einigen Tagen, daß es die höchste Zeit wäre, den fortwährenden Grenzplänkeleien an der rumänisch-bulgar. Grenze Einhalt zu gebieten, damit dort ein Feuer erstickt würde, das einen neuen Balkanbrand zu entfachen drohte. Heute wird über große bulgarische Rüstungen gegen Rumä nien berichtet. Man darf wohl vorläufig hoffen, daß diese Meldungen übertrieben sind und ihren Nährboden in der allgemeinen Nervosität haben, aber ernst genug scheint die Lage doch zu sein, und es ist vielleicht nicht unrichtig, wenn von verschiedenen Seiten behauptet wird, daß das ebige aggressive Vorgehen Bulgariens in einem gewissen Zusam menhangs damit steht, daß Bulgarien durch die neue An leihe jetzt der Rücken gestärkt Worden ist. Wenn das tatsäch lich der Fall sein sollte, so müßte man von unserem Gesichts punkte aus die Begebung der Anleihe gerade in diesem Mo ment aufs tiefste bedauern, denn ein ernsthafter bulgarisch rumänischer Konflikt würde jetzt die Verhältnisse in Südost- Europa geradezu katastrophal verschlimmern. Alles in allem darf man wohl sagen, daß die Aussichten sehr ernst sind, ernster vielleicht als zur Zeit der bosnischen Krise. Immerhin, wenn es gelingt, die österreichisch-serbische Frage zu lokalisieren, wie das sowohl von Deutschland wie auch von England her mehrfach betont worden ist, so ist es wohl möglich, daß das Kriegsfeuer auf einen engeren Herb beschränkt wird, und Laß dann der serbische Störenfried in einer Weise zur Ruhe gebracht wird, die nicht nur für Lster- reich-Ungarn notwendig, sondern für ganz Europa von gu ten Folgen begleitet sein wird. Der Ernst der politischen Lage. Ueber die durch die österreichisch-serbische Spannung her vorgerufene Lage liegen heute Meldungen vor, die die Lage als ernst erscheinen lassen. In den Londoner Kreisen rech net man bestimmt mit einem Eingreifen Rußlands in den serbisch-österreichischen Konflikt, falls die österreichischen Forderungen „zu weit" gingen. Eine derartige Haltung Rußlands würde natürlich eine Beeinträchtigung der Groß machtstellung Österreich-Ungarns bedeuten, denn die Dop pelmonarchie muß sich in der augenblicklichen Lage ein voll kommen selbständiges Handeln Vorbehalten und muß ihre Maßnahmen auf Grund der Forderungen treffen, die sie im Interesse ihrer Sicherheit und Würde für notwendig hält. Die Haltung Italiens wird sich nach Meldungen aus Ron» der Haltung Deutschlands und, nach allem, was bis jetzt da- rüber bekannt ist, auch der Englands gleichstellen, das heißt, Italien wird sich in dem österreichisch-serbischen Konflikt voll- kommen neutral verhalten. Ob diese Neutralität, wenn Rußland sich einmischen sollte, aufrecht zu erhalten ist, ist eine spätere Frage, denn im Falle eines Eingreifens Ruß lands würde wohl der gesamte europäische Konzern in Mit leidenschaft gezogen werden. Die serbische Presse strotzt auch heute wieder von unver schämten Herausforderungen gegen Osterreich-Ungarn, aus denen man deutlich die Zuversicht auf die russische Hilfe her- aushört. Dadurch wird es noch mehr klar, daß eS geradezu eine Würdelosigkeit von der Doppelmonarchie fein würde, »venn sie sich angesichts dieser frechen Verhöhnungen ein- schüchtern ließe und auf dem einmal eingeschlagenen Wege umkehrte. Aber derartige Befürchtungen sind wohl von vornherein in den Bereich der Unmöglichkeit zu verweisen, denn ein Zurückweichen Osterreich-UngarnS würde jetzt gleichzeitig eine schwere Niederlage des Dreibundes beden- zoua-Kicker". Der e nichts mehr ge- lässigste Blatt in > in Fixigkeit mit kannter Politiker, r befürchtete das hte natürlich auch S: „10 Uhr vor- : keine Besserung hat einen neuen »con Browns Ne un» noch fühlbar. S ist am Sterbe- leacon Brown ist immelreich ange- » Brotvn für die leber sein „groß- n einigen Tagen elcher Höhe der ags-ExttaauSgabe Uhr nachmittag«: Deacon Brown, rtreten hatte, ist ie gesamte übrige lieod« 81,40. — 84^0 — kw» !13^S. Altzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpe« »nd Umgege«d, sonne für die angrenzende« Bezirke. I-L««. SS, 15 — Lovea» boaäoa 20,49 — «»ea 84,72'. Eaillaux als Zeuge. Bor dem Eintritt Eaillaux, der dann auSzusagen hatte, erinnerte der Präsident daran, daß er jede Kundgebung Eine knappe Form und eme kurze Frist. Die „Grazer Tagespost" meldet, die an Serbien zwischen Mittwoch und Freitag zu richtende Note werde in äußerst kurzer und knapper Form gehalten sein und die Aufforderung enthalten, binnen einer nach Stunden be messenen Frist — man spreche von 48 Stunden — sich zu äuß rn, ob Serbien geneigt ist, den Wünschen Oesterreich. Ungarns zu entsprechen oder nicht. Frau Eaillaux vor Gericht. Unter großem Andrang nahm der Prozeß gegen Frau Eaillaux vor dem Pariser Schwurgericht am Dienstag seinen Fortgang. Advokaten, Zeitungsdirektoren nnd Pressevertreter füllten ebenso wie am Montag den größten Teil des Saales aus, in welchem gegen Frau Eaillaux verhandelt wird. Etwa 150 Personen sind in dem dem Publikum vorbehaltenen Teil deS Saales zusammengedrängt. Sie stehen da, wo sich normalerweise etwa sechzig Personen aushalten können. Der Zrngr ist der Laufbursche des „Figaro" namens Sirat, der Frau Eaillaux empfing, als sie das HauS des „Figaro" betrat. Sirat erklärte im Gegensatz zu Frau Eaillaux, daß das Bureau Calmettes erleuchtet gewesen sei. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärte Frau Eaillaux, daß sie ihren Namen deutlich habe aussprechen hören. Der Romanschriftsteller Paul Bourger sagte aus, er habe mit Calmette die Redaktion des „Figaro" verlassen wollen, als ihm die Visitenkarte der Frau Eaillaux überbracht wurde. Er habe Calmette abgeraten, Frau Eaillaux zu empfangen. Dieser habe aber bemerkt: „Ls ist eine Frau, ich kann sie nicht abweisen." Der Redakteur am „Figaro", Giraudeaut, dec in das Bureau Calmettes sofort eintrat, nachdem er die Schüsse fallen hörte, erklärte, Frau-Eaillaux sei vollkommen ruhig gewesen. Calmette habe in ihren Unterhaltungen niemals die Veröffentlichung intimer Brief erwähnt. Der Jnseratenchef des „Figaro", Voisin, der sich mit einem Kunden in dem Wartesaal befand, in dem sich auch Frau Eaillaux aufhielt, sagte aus, daß man von keinem Dokument betreffend den Feldzug des „Figaro" gesprochen habe. Frau Eaillaux wiederspricht ihm, indem sie erklärt, Voisin habe auf eine Frage seines Freundes gesagt: „Wir haben morgen einen sensationellen Artikel über Eaillaux". Voisin bestreitet das entschieden. Der Zeuge Latzarus, der sich in der Nähe des Direktorialbureaus befand, sagte aus, daß nur vier oder fünf Sekunden vergangen waren zwischen dem Augenblick, in dem der Diener die Tür schloß und dem ersten Revolver schuß. Die letzten beiden Schüsse seien in etwas größeren Zwischenräumen erfolgt. Als der Bursche die Handgelenke der Frau Eaillaux ergriff, habe diese gesagt: „Lassen Sie mich los, ich will nicht fliehen", und dann „Lassen Sie mich los, ich bin eine Dame". Der Zeuge schloß mit der Er klärung, daß Calmette diplomatische Dokumente von größter Bedeutung gehabt hätte, die vollkommen genügt hätten, Eaillaux zn vernichten, doch habe er sich geweigert, sie zu veröffentlichen. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung sprach der Verteidiger Labori von den im Besitz Calmettes gefundenen Schriftstücken. Zwei von diesen seien aus dem Umschlag genommen und dem Präsidenten der Republik gegeben worden; die anderen seien dem Präsidenten des Verwaltungsrat Prestat, dem Schwiegervater Calmettes, ausgehändigt worden. Auf eine Frage Laboris erklärte Prestat, daß dies nur Ab schriften von der Hand Calmettes gewesen seien, und zwar das Dokument FabreS und der bekannte Brief „Dein Jo", dessen private Stellen ausgestrichen waren. Er habe geglaubt, das Recht zu haben, diese Schriftstücke zu vernichten, da sie seinem Schwiegersohn das Leben gekostet hätten. Darauf wurde die Sitzung unterbrochen. Nach der Wiederaufnahme der Verhandlungen verlas der Advokat Chenu das Dokument Fabre von dem mit „Ton Jo" unterzeichneten Briese. Dann wurde die schon bekannte Aussage de» Präsidenten PoincarS verlesen. odLdrik atoa Mttouou. »um« bozmtullm am« »vtuom Svdoit» Saaten« ioiksn llartwann 181^6 »daofteok» 77, Laplata, gelber 9-212. , fremd. 28O-23S. , «kW. 2S4-2S4 nn 20. Juli. »Ldigter 177-189. neuer (77—78 Kgs u u. all 222-224, 230, Manitoba 3 ckolswdnk 232,75 »usrsi 171,— srdranoroi 85,7S rdrmwrw 77,— Lulmbuol»219,— aoksrtkbrik dem — : Lslksu barg 145,— Der Schritt Österreichs in Belgrad. Nach Mitteilungen von informierter Stelle wird der diplomatische Schritt Österreichs in Belgrad in den aller nächsten Tagen erfolgen. Serbien wird auf Grund des Materials der amtlichen Untersuchung aufgefordert werden, sofort auf serbischem Boden die Ergebnisse der Untersuchung von Serajewo zu vervollständigen und im Königreich Ser bien unbedingt alle Vorkehrungen zur Unterdrückung von Vereinigungen zu treffen, die großserbische Ziele verfolgen und ihr Agitationsgebiet nach Österreich erstrecken. Die Ver öffentlichung der Ergebnisse der Untersuchung wird wahr scheinlich schon Donnerstag erfolgen. Wie verlautet, hat Graf Berchtold gestern bei seiner Audienz in Ischl das ein zelne darüber mitgeteilt, und die Genehmigung -es Monar chen eingeholt, die bereits im Text feststehende Note, nach- k>em der Nachweis ihrer Berechtigung nunmehr völlig er bracht ist, zu überreichen. Die Note wird bei aller Höflich- keit in der Form die Forderungen Österreichs in sehr be stimmter Weise aufstellen. Wie bereits gemeldet, gilt ttotz aller Dementis Serbiens als erwiesen, -aß dort militärische Vorkehrungen in ziemlich großem Umfange getroffen wer den, und daß auch Montenegro Truppen an die österreichi- sche Grenze schickt. «den« Mark«) —34^0 Semmel«. >, Grießlermundm. erdener Mark«), «den«» Marke«)» kr. 1 25^0-26,00, mehl 13,00—1^80. «dener Mark«) Die für Artikel schäft« unter SOM »Rott, für Matz, Die Berliner Müllkutscher sind in de« Ausstand getre- ten. Die Veranlassung hierzu bot die Entlassung zweier Ar beiter, die entgegen dem Verbote der Direktion ein Trink geld angenommen hatten. * Auf der Brüsseler Rennbahn machte eine Französin Ver- suche mit einem Fallschirm. Dieser öffnete sich nicht beim Absturz, wodurch die Dame in die Tiefe stürzte und sofort tot war. (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) Erscheint jed« Werktag ab rat» für den folgend« Tag. Der Be« «gmrei, ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung in dir Expedit« vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bet Anstellung st» Hau, 1 «K. 70 Pfg.; durch di« Poft stet in. Hau, viertel» stthrnchl Mk. 92 Pfg., am Postschalter abgeholt 1 Mk. SO Pfg. Einzetne Nummern kost« 10 Pfg. Abonneurenw-Beftellung« werd« angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bei den Jettungrboten in Stadt und Land, ebenso auch bei all« Postanstall«. — Nummer der Aeitungsliste 6587. — Schluß der Deschästrstelle abend« 8 Uhr. Rnr^geNprel,: Die 5grspaltrne Korpuszrile oder der« Ran» 12 Pfg., für Inserate von außnhalb de« Derbrettung^ebtet« 16 Pfg. Die Reklamezeilr 30 Pfg. Geringster Inseratenbetraa 40 Pfg. Bei Wiederholung« Rabatt nach aufliegendem Tarif. Erfüllung,,!« für beide Teile Bischofswerda. Feftbestrllt« Inserat«- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. I«ser«t- «*» «bonnemeuts-BestrUnnge» nimmt entg-g«» in Bautzen: Weller'sche «nchhanbl»»«, Schulstraße 9. Die von der Land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für das Königreich schaftsvorstande unmittelbar anzubringen. Der ausgeworfene Beitrag ist jedoch vom Unter- Eachsen aufgestellte Beitragsberechnung liegt vom 93. Juki bi« 3. August d. I. in nehmer ungeachtet des Einspruches in voller Summe zu zahlen. Die Einhebung der Bei der hiesigen Kämmerei während der Geichästestunden zur Einsichtnahme aus und sind etwaige träge erfolgt durch Boten. Einsprüche gegen diese Veranlagung spätestens bis zum 20. August d. I. bei dem Genossen- Bischofswerda, am 22. Juli 1914. Der Ttadtkstt.