Volltext Seite (XML)
Schöffe. Lu» der Amt-Hauptmannschast Bautzen Mark au» fängniSstra 9061 76. Geburt zusammen. Mögen alle Wünsche auf da» Jubelpaar in Er. füllung gehen, sie sind wohl verdient. Die Aufforderung der kleinen Syrta, nach Tisch in ihre Strandburg zu kommen und ihr die Wider zu bringen, jagte ihm das Blut durch die Adern. von zwei Obstbäumen du Kronen abgebrochen worden. E» ist in kurzer Zeit nun schon da» fünf Putt «n» Gta« bracht« di Ti«schau trieb der 1 war beschi, 15 Bullen alt, 8 Ju» 4568 4465 9033 Bestand am 31. Mai 1914: Geboren sind: Zuaezogen find: Gestorben sind: Weggezogen sind: Bestand am 30. Juni 1914 —* Mehrere heftige Gewitter, verbunden mit wolken bruchartigem Regen, gingen gestern nachmittag und in den Abendstunden nieder. In Pohla schlug der Blitz, wie an -kk.- Großharthau, 8. Juli. Am vergangenen Donners tag feierten Herr Fabrikbesitzer E. Vogel und Frau das Fest der silbernen Hochzeit. Am Vorabend brachte der Ge mischte Chor dem Jubelpaar ein schönes Gesangsständchen. Am Donnerstag früh wurde das Jubelpaar durch Ständ chen des Fabrikgesangvereins und darauffolgend durch ein Musikständchen der Bischofswerdaer Stadtkapelle geehrt. Außerordentlich viele Ehrungen Lurch wertvolle Geschenke, Blumenschmuck und Gratulationen von allen Seiten zeugten von der Beliebtheit des Jubelpaares. Die eigentliche Feier, bestehend in Tafel und Ball, wurde am Abend im Gasthof „Zur Erholung" abgehalten. Herr Pfarrer, Kleeberg brachte auf das Jubelpaar und Herr Oberlehrer Leon- Ha r d i auf die Kinder den Toast aus. Herr O. Dachsel bot aus Küche und Keller wie bekannt das beste. Die hei tere Stimmung wurde durch ein gemütliches Tänzchen bis zum Morgen auf dem Höhepunkt gehalten. Auch dem ge samten Fabrikpersonal, sowie den Heimarbeiterinnen der Firma Rau L Vogel gab Herr E. Bogel am Sonnabend im Gasthof „Zum Kyffhäuser" ein Fest, bestehend in Ball mit Tafel. Auch hier wurde Las Jubelpaar durch schwungvolle Toaste, schöne Lieder seitens des M.-G.-D. Rau L Bogel und Ansprachen aufs höchste gefeiert. Das gute Einverneh men zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern kam hier wiederum so recht zur Geltung. Auch Herr Patzig bat in Speise und Trank das Allerbeste geboten. Die gesamte Stadtkapelle hielt durch ihre neuesten Schlager alle Festteil nehmer bis zum Morgengrauen in angenehmer Stimmung legte Bern auf 6 Mai 2. U G. Wolf sch äft in ! wmLe. D Len Stein 6 Mk. Gel 3. De stach nach mehreremal Wochen a Angeklagte, einer Gefäi ihm wegen von 2 Mk. Er würde natürlich nicht gehen. Er würde ihr die Bil der nach Miramar, dem feudalen Logierhaus da hoch oben auf der Düne, in dem sie wohnte, senden, und ihr schreiben, daß er pötzlich verhindert sei. Sie war eine Kokette, eine Erzkokette. Wie hell ihr Lachen, das einem Jamben glich, zu ihm herüber klang. Und er hielt noch immer ihren blauen Mantel und sog begierig den feinen Dust ein, der ihm entströmte. Nach Brei indem die La» Melke, Len Stein, mellen len »usführlikl Len letzten worden ist, am DienStc abgegangen sehalten, l Schwellen < etwa 40 Z Die nachfol sperrten de war ungeh Unter den, bis zum A nal wurde < bahn geleit' au- Beuch, Mlle von 8 GefängniSst werden dür chen in d« «S am Sch Gefängnis. Gefängnis hatte, daß Gin Arbeit« holt mißha, so daß sie 1 zu 7 Mon< siädter Zeit fängniSstra! solche Verb —* Bewegung der Bevölkerungsziffer der Stadt Bischof». Werda im Monat Juni 1914: anderer Stelle gemeldet wird, in di« Stallungen de» Ritter gutes. Weitere Schäden sind bi» jetzt nicht bekannt ge worden. Die ergiebigen Niederschläge haben einen merk lichen Temperaturrückgang gebracht. — Bom Königlich«« Seminar. An den vaterlän dischen Festspielen, die am vorigen Sonntag in Dresden stattfanden, war auch das Kgl. Seminar Bischofswerda mit Spielmannschasten und Einzelkämpfern beteiligt. Al» Sie- ger kehrten heim Johannes Riedel, der sich im Drei kampf -er Unterstufe einen Preis errang, und die Schlag- ballmannschast Julius, die sich im Kampfe gegen die Hack- delslehranstalt und das König Georg-Gymnasium den Eichenkran- erwarb. Die Fußballmannschaft unterlag lei der in ausgezeichnetem Spiele den allzustarken Gegnern von der Marienberger Unteroffiziersschule. — ö. In seiner Monatsversammlung am Sonnabend konnte der alte Turnverein, hier, dank der eifrigen Werbe tätigkeit seiner Mitglieder 12 neu« Mitglieder aufnehmen. Bekannt gegeben wurde, daß die Mitglieder Herren Schul hausmann Schöne und Schneidermeister Schwan für 25jährige treue Zugehörigkeit zum Verein zu Ehrenmitglie dern ernannt und ihnen die bezüglichen Urkunden durch eine Abordnung des TurnratS übergeben worden sind. — Am Gauturnfest in Langburkersdorf am kommenden Sonn tag nehmen über 100 Mitglieder und Zöglinge teil. Die Wetturner und Kampfrichter fahren bereits Sonnabend nachm. 2.26 Uhr hier ab; Stellen ^2 Uhr im Vereiislokol „Amtshof". Die übrigen Teilnehmer stellen Sonntag stütz i/?7 Uhr am Herrmannstist oder fahren mit dem 7.20 Uhr hier abgehenden Zuge. Recht pünktliches Erscheinen wird er wartet. „Gut Heil!" —* In hiesiger Herberge zur Heimat übernachteten im Monat Iuni 596 Personen, von den 235 die Nachtverpfle gung in Anspruch nahmen. Außerdem erhielten noch 4 P«.r- sonen die Tagesverpflegung. Strandgut. Ein Roman aus dem WesterlänLer Badeleben von Anny Wothe. (2. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Coprrigkt isi2 dy >Votks, I^viprig. gelchen nicht zu stören vermocht. Bei den Arbeiten am Al tar wird da» Nest nach Möglichkeit geschont. Freiberg, 8. Juli. Einstellung de» Streiks. Der am Montag eingeleitete Streik des Transportarbeiterpersonals ist al» völlig gescheitert anzusetzen. Die hiesigen Speditions firmen erhielten ein so zahlreiches Angebot, daß die Posten der Ausständigen sofort wieder besetzt werden konnten. Au- tzerdem wurden die 24 Arbeiter, die gegen den AuSstand ge stimmt hatten, bei ihren Firmen wieder in Arbeit genom men. ES konnten also bereits gestern die großen Spedi tionsfirmen ihren Betrieb in vollem Umfang wieder aufneh- men. Die Arbeitgeber sind mit den Ausständigen, die Lohn erhöhung und Anerkennung deS neuen Tarifs verlangen, überhaupt nicht in Unterhandlungen getreten. Falkenstein i. B., 8. Juli. Der seit etwa 14 Tagen ver schwundene Vorstand der Station Bergen ist gestern in, Walde unweit der Station erhängt aufgefunden worden. Der Grund zur Tat ist unbekannt. Klingenberg, 8. Juli. Ei« eigentümlicher Fall von Vergiftung mit einem künstlichen Düngemittel hat sich hier ereignet. Der Gasthofsbesitzer Thomas war während eines Gewitters mit dem Ausstreuen von* Kalkstickstoff auf dem Felde beschäftigt. Um sich vor Regen zu schützen, nahm er seine Schürze über den Kopf und begab sich nach seiner Wohnung. Hier stellte sich bald starkes Hautjucken ein, das auch ein sofort genommenes Bad nicht behob. Die herbeigern, fene ärztliche Hilfe ordnete die Ueberführung in ein Dres- Lener Krankenhaus an. Die Rettung blieb jedoch aus, unter großen Schmerzen ist der Mann am, anderen Tage gestorben. Klingenthal, 8. Juli. Nach einem WirtShauSstreit würde in der Nacht zum Montag auf der Dorfstraße zu Schwaderbach dem Knecht Glaß aus Untersachsenberg von Messerhelden das eine Bein fast vom Rumpfe getrennt. Der Schwerverletzte wurde am frühen Morgen auf der Dorf straße blutüberströmt aufgefunden und nach Anlegung eines Notverbandes nach dem städtischen Krankenhaus in Plauen überführt. Nach dem Messerhelden wird gefahndet. Treuen i. B., 8 .Juli. Infolge der Hitze erblindet. Ein in Treuen bedienstetes junges Mädchen verspürte abends, nachdem es den Keller in erhitztem Zustande aufgesucht hatte, Schmerzen in den Augen. Als es am Morgen erwachte, be merkte es zu seinem Entsetzen, daß ihm auf dem einen Auge Las Augenlicht vollständig verloren gegangen und auf dem anderen Auge nur noch ein schwacher Schimmer vorhanden war. Das bedauernswerte junge Mädchen wurde sofort nach der Augenheilanstalt Leipzig übergeführt. Der Vorgang mahnt bei der jetzigen heißen Jahreszeit zur Vorsicht. männl. 4577 weibl. 4484 Pichl«/ 8. Juli. Bei dem heftstzr« Gewitter, La» Wern abend in per neunten Stund« sich in unserer Gegend ent- lud, schlug der Blitz in die Stallungen de» Rittergutes, die alsbald in Hellen Wammen standen. DaS Vieh kannte gerettet werden, doch ist die eben erst eingebrachte Heuernte ein Raub der FlaNunen geworden. Auf dem Brandplatz erschienen die Feuerwehren von Schönbrunn, Stacha, Uhyst, Demitz und Bischofswerda. Die Schönbrunner Wahr wir ble Prämie erhalten. > Sohlaud, an der Spree, 8. Juli. In der Nacht vom ist in kurzer Zeit nun schon da» fünfte Mal, daß an dieser Stelle Baumfrevel verübt worden ist. — Da» Konkursver fahren ist über das Vermögen des Gasthofsbesitzer» Max Albin Hofmann (Gasthof „Drei Linden' ) eröffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde Herr Recht-anwalt Müller in Schirgiswalde ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 16. Juli 1914 beim Kgl. Amtsgericht Schirgiswalde anzu melden. Wehrsdorf, 8 Juli. Bei dem Sönigschießen der hiesigen Schützengesellschaft, da- heute abend durch Abbrennen eine» Feuerwerke» sein Ende erreicht, wurde auf der Scheibe Herr Kaufmann Rietschel König und Herr Restaurateur Hartmann Marschall. Beim Vogelschießen erwarb sich die König-Würde Herr Böttchermeister Eckardt und die Marschall würde Herr WirtschaftSbesitzrr Alfred Ullrich. , „Syrta ist zu unvorsichtig", hörte er da plötzlich die Stimme der Frau von Haßberg an seiner Seite. „Sie bleibt wieder ewig im Wasser, und ich kann stehen und mich hier zu Tode ängstigen." „Aber es ist doch keine Gefahr, gnädigste Frau", be ruhigte Bünau Frau von Haßberg, indem er sich tief ver beugte. Da sah er ein feines, mokantes Lächeln über das leicht gebräunte Gesicht des jungen Aviatikers huschen, der an der anderen Seite der Baronin stand, und dieses Lächeln veran laßte Bünau, die Baronin genauer in» Auge zu fassen. Sie war unzweifelhaft Dame, ganz die vornehme Frau der Gesellschaft, und doch war es ihm, als laure in den kal ten, bauen Augen dort ein unsteter Schein, der reden konnte von versunkenen Leidenschaften und dunklen Nächten. Unsinn. WaS er auch alles zu sehen meinte. „Gnädige Frau werden Ihren Aufenthalt in Wester land noch länger auSdehnen?" fragte er, nur um etwas zu sagen. „Das ist ganz unbestimmt. Wir sind eigentlich Wander- Schöffengei Dienstag d tierende Ki Schmähschr tert zu eine und Trag» einem gege ten anhäng strafe von ! über schrieb Karte schtt Leugnens » eines Leip? achtet. De druck, daß , Angeklagte! Verhängung hccke. sie bei den Händen und tanzte übermütig mit ihnen einen Ringelreihen. Bünaus Herz begann immer stärker zu klopfen. War er denn verrückt? Dieses junge Ding da, sollte alle seine Grundsätze über den Haufen werfen? Von der Leidenschaft für die schöne Imogen Schollern hatte er sich retten wollen, und nun schien er sich hier noch tiefer zu verstricken, tiefer, als es geschehen durste. Was würde wohl Ray Lassen, das ernste Friesenmäd- chen, mit dem er so gern plauderte, dazu sagen, wenn sie wüßte, wie schwach er war? Bischofswerda, 8. Juli, StLtzttsch-, »wd «llgemetues. „Ja, das sagen alle. Du lieber Gott, wie soll ich nur sein? Lache ich, sagen sie, ich kokettiere. Bin ich ernst, meint Mama, das steht mir nicht und ich spiele Komödie. Ach Baron, ich glaube, ich spiele immer. Aber was haben Sie nur, Baron Brünau? Ich glaube gar, Ihr Herz klopft. Aber jetzt muß ich ins Wasser. Mama wird sonst ungedul dig. Also auf Wiedersehen! Ich brenne ja auf die Bilder." Sie warf ihm ihren Bademantel ohne Umstände über die Schulter. Ein feiner Dust stieg aus dem mattblauen, weichen Ge webe empor und legte sich beklemmend auf Bünaus Sinne. Unwillkürlich preßte er sein heißes Gesicht tief in die Weichen Falten. Nun war er doch wieder dem seltsamen Rausch verfallen, den dieses kindliche Mädchen, das mit allen lachte, mit allen kokettierte, das, wie sie alle sagten, kein Herz hatte, auf ihn auSübte. Mit weitaufgerissenen Augen verfolgte er die graziöse, kindliche Gestalt in dem hellblauen Anzug von weicher Seide in den weißschäumigen Wellen. Das kurze Röckchen Syrtas bauschte sich auf den hüpfen den Schaumkronen. Wie eine blaue Blume dünkte ihm das Mädel in dem blauen Kindermützchen, mit den großen, mattrosa Nelken über den Ohren. Baron Bünau seufzte schwer auf, und mit einem Ge misch von Sehnsucht und Mißbehagen verfolgten seine Augen weiter die schlanke Mädchengestalt, die sich jetzt blitz schnell auf den Rücken warf, und sich dann lachend von den Wellen an den Strand tragen, und gleich darauf wieder ent führen ließ. In dem nächsten Augenblick war Syrta von Habberg aber auch schon wieder von einer Rotte badender Männer umringt. Westernburg, EckartShausen, die beiden Leutnants, der! Pianist, alles drängte sich um sie. Und wie eine kleine Königin teilte sie huldvoll ihr Lä cheln nach allen Seiten auS, auch junge Mädchen, die sich zu ihr drängten, grüßte sie mit aufstrahlenden Augen, faßte Wilthen, 8. Juli. Die älteste Person in unserem Orte, Herr Gottlieb Netz«, vollendet am 8. Juli 1914 sein 95. Lebensjahr. Er^ befindet sich für sein hohes Alter noch bei geistiger und kürpersicher Frische. Möge ihm seine Gesund heit noch lange erhalten bleiben! Bautzen, 8. Juli. DaS Bautzener Schützevzelt auf der Schießbleiche ist einem Brande zum Opfer gefallen. Diens tag früh gegen ZH4 Uhr, als eben die letzten Festplatzbesuchec nach Hause pilgerten, züngelten an der Hinteren Wand -es von Herrn B eck bewirtschafteten Schützenzeltes Helle Flam men empor. Herr Beck, der sich gerade zur Ruhe begeben hatte, hat es nur dem lauten Rufen eines seiner Angestellten und der Wachsamkeit seiner Frau zu verdanken, daß er bei dem Brande nicht selbst ernstlichen Schaden'genommen hat. Einige Brandwunden an den Händen hat ex ohnehin erlit ten. Trotz -er sofort zum Löschen herbeigeeiltea Feuerweh c brannte das Zelt mit seinem gesamten Inventar »ich vielen Schützenreliquien vollständig aus, so daß in kurzer AÄt nur noch das Stangengerüst emporragte. Das Zelt, da»M den traditionellen Bestandteilen der-Schießbleiche gehörte und Eigentum des Uniformierten Schützenkorps war, muß neu erbaut werden. Der Schaden ist zum größten Teil Lurch Versicherung gedeckt, doch sind, wie schon erwähnt, mehrere alte Schützen-Embleme, wertvolle Erinnerungsbilder und, eine Anzahl Waffen vernichtet beziehungsweise unbraycAar geworden, lieber die Brandursache gehen die Meinungen auseinander, allgemein wird jedoch Brandstiftung angenom men, da eine Fahrlässigkeit nicht in Betracht kommt und Selbstentzündung infolge der getroffenen Vorsichtsmaßre geln so gut wie ausgeschlossen war. Es soll versucht werden, das Zelt einstweilen wieder soweit instand zu setzen, Laß es noch während der gegenwärtigen Schießbleiche benutzt wer den kann. Das durch Brand vernichtete Zelt der „Schützen- Kompagnie" wurde im Jahre 1859 von der Bürgergarde er richtet. Vögel. Fast immer aus Reisen. Mein Sohn Jan, ich weiß nicht, ob Sie ihn kennen, liebt das besonders." „Ich habe nicht die Ehre, gnädigste Frau." „Sie werden ihn kennen lernen. Er ist ein sehr eigen artiger Mensch, ein Charakter", bekräftigte sie, ^md wieder meinte Hasso von Bünau das sarkastische Lächeln um die Lip pen des jungen Piloten wahrzunehmen, der jetzt mit einem:! „Erlauben Sie", ohne Umstände Syrtas Bademantel von Bünaus Schultern nahm, und ihr, die soeben lachen- und pustend aus den weißen Schaumwellen sich ans Ufer rettete, damit entgegenschritt. Mit einem Gefühl von Ingrimm und Neid sah Bünau, wie Oberleutnant Üllinger den Mantel fast zärtlich um dis Schultern des Mädchens legte, die den köstlichen, weichen Stoff mit beiden Händen um dieHüsten zusammenrafsteund lachend rief: „Hurra, Mama, heut' abend wird getanzt. Engage ments schon alle im Wasser abgeschlossen." „Hoffentlich haben Sie mich nicht vergessen, gnädiges Fräulein?" fragte Üllinger in einem heißen, leidenschaft lichen Flüsterton zu ihr hernieder. „Den zweiten Walzer", lachte sie auf, „haben Sie. Bin ich nicht gut?" „Grundgut", gab der Oberleutnant mit aufstrahlenden Augen zurück. ' „Und ich?" fragten Bünaus Augen. Wie Verwirrung flog eS plötzlich über das kindliche Ge sichtchen deS Mädchens. Sie strich sich das braune Haar, in dem noch einige salzige Tropfen hingen, von der schmalen Stirn, und nickte ihm mit einem köstlichen, süßen Lächeln — das ihn ganz verwirrte — beruhigend zu. Dann eiüe sie, fröhlich nach allen Seiten grüßend, in ihre Kabine. Bünau blieb, ohne sich von den anderen zu verabschie den, wie gebannt stehen. Was hatten ihm diese Augen versprochen? Würde Syrta mit ihm tanzen? Hatte sie ihm einen Tanz reserviert? Plötzlich lachte er ganz laut auf. Er, Baron Hasso von Bünau, -er Menschenverächter, im Ballsaal? DaS war wirklich köstlich. Seit länger al» fünfzehn Jahren hatte er nicht mehr getanzt, und jetzt zitterte er, daß diese kleine Erzkokette, die lächelnd ein Dutzend Männer an der Strippe führte, ihn vergessen, ihn übersehen könnte? (Fortsetzung folgt.)