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), lang« 18^ , t. 1S,cV, 2. i/rv. (Dr««d«n Donnerstag 18, Juni 1914. MSaHWeLrzMer deschlldtgtt, 181 Mschofswerdaer Tageblatt s -186 Laplata, 8«»« 80 Pf,. LMnechm, ixuax 18«. 8. 16,80. MU den wSchrntliche» Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Von»erstazs: Ker Sächsische Landwirt; Sonnlags: Illustrierte» SomUagsblatt. Der Angriff auf Durazzo zurückqeschlageu. Durazzo, 16. Juni. (Dep.) (Medung des Wiener K. K. Tel.-Korresp.-Burecms.) Das Feuer dauerte gestern bis zum Einbruch der Dunkelheit und wurde allerdings zum Schluß nur noch von den Verteidigern unterhalten. In den Abend stunden wurde festgestellt, daß der erste Versuch der Aufstän dischen, Durazzo zu überrumpeln, als gescheitert betrachtet werden konnte. Die Aufständischen zogen sich 3000 Mann stark, nach Norden und Westen zurück. Die Bevölkerung ver hielt sich im allgemeinen ruhig; nur hier und da kam es zu kleinen aufgeregten Szenen. Ein Teil der italienischen Bevölkerung, die am meisten eine Panik befürchtete, schiffte sich im Laufe des Tages ein. Die Verluste der Regierungs truppen betragen etwa 100 Mann. Die Nacht ist ruhig verlaufen. Die Mirditen, die aus San Giovanni di Medua ankammen, sind sofort ausgeschifft Norden. Am Dienstag ist auch das englische Kriegsschiff „Älucester" unter dem Befehl des Admirals Troubridge ein getroffen. Ein zweiter Angriff -er Aufständischen würde, auch mit verstärkten Mitteln unternommen, die Verteidiger der Stadt gleichfalls nicht nur verstärkt, sondern auch in besseren Posi tionen vorfinden. Mit dem Mißlingen des Sturmes am Montag sind die Aussichten auf einen Erfolg in späterer Zeit bis zur Unwahrscheinlichkeit zusammengeschmolzen. Die Stärke der Verteidigung von Durazzo beruhte, wie man jetzt erfährt, im wesentlichen auf der Mitwirkung von deutschen und österreichischen Freiwilligen. Während die Albaner selbst gerade keine hervorragenden Beweise von kriegerischen Eigenschaften gezeigt haben, sind es die Fremden gewesen, die durch ihre an Geschütz und Maschinengewehr aufopfernd geleisteten Dienste den Anspruch darauf erworben haben, den Erfolg über die Angreifer im wesentlichen sich als Verdienst anrechnen zu dürfen. Ob ein Gegenstoß von Durazzo aus unternommen wer den soll, darüber verlautet vorläufig nichts. Einer Meldung der Wiener „Reichspost" zufolge sollen die Rebellen immer noch in nächster Nähe der Stadt stehen, wie es heißt, sogar kaum 600 Schritt von den letzten Häusern Durazzos und kaum einen Kilometer vom fürstlichen Palais entfernt. Don einem „Siege" zu sprechen, dürfte danach doch nicht ganz angebracht sein. Die Ziele der Aufständischen. Wie«, 17. Juni. Wie die „Reichspost" schreibt, kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die Aufständischen mit der Einnahme von Durazzo ein politisches Ziel verfolgten. Die Vertreibung des Fürsten Wilhelm aus Durazzo sollte ein ge wichtiges moralisches Moment für die Fortsetzung der Be strebungen auf Einsetzung eines mohammedanischen Fürsten bilden. Das Blatt fährt dann fort: Der Sturm auf Durazzo ist eine militärische Aktton, die im Dienst einer bedeutsamen politischen Absicht unternommen wurde. Für die politische Bewertung eines etwaigen Falls von Durazzo könne aber gesagt werden, Durazo sei nicht Albanien, es sei daher aus geschlossen, daß selbst die Einnahme von Durazzo die Wie deraufrollung der Fürstenfrage bewirken werde. Die Für- stenftag; ist und bleibt gelost. Daran rütteln heißt die Frei heit und Selbständigkeit Albaniens angreifen. Niederlagen der Aufständischen bei Tirana und Elbassan. Wien, 17. Juni. Die Albanische Korrespondenz meldet aus Durazzo: Achmed-Bei Matt hat nach dem Siege über die Aufständischen Tirana mit 1500 Mann besetzt. Ein Teil der Aufständischen, der entwaffnet wurde, erklärte sich für den Fürsten und bat Achmed-Bei Matt, bei dem Fürsten um Amnestie zu bitten. Ferner meldet die Albanische Korrespon denz aus Valona, daß die fürstentreue Besatzung von Elbas- san, durch Freiwillige verstärkt, am letzten Sonnabend den Versuch machten, die Aufständischen im Skumbetale zurück zudrängen. Südwestlich von Elbassan kam es zu einem Zu sammenstoß, bei dem die Aufständischen in die Flucht ge schlagen wurden. Eine weitere Meldung berichtet: Wien, 17. Juni. (Dep.) Nach einer Meldung der alba nischen Korrespondenz sollen einige Abteilungen der Rogier »«erst*-, dea lze, yeeein-kas- jelur Schramm MWl Telegr.-Adr.' Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. i» beschädigter ISS bi» 171-178,8», (78 bis 176-IM. -280, ft«». 288-8S6 -268, «Mt. LIS—288, arbsituog. 81okke. Ust« Lsäiomwx. über die Leistungen desselben aufgeklärt werden. Der An trag fand einstimmige Annahme. Fast das gleiche Ziel ver folgte Gutzschke (Zittau), der die Versammlung bat, sämt lichen Behörden, Gemeindeverwaltungen usw. das Fachorgan regelmäßig kostenlos zugehen zu lassen, damit diese sehen, wie es mit dem Gastwirt und seinem Gewerbe steht. Auch dem wurde zugesttmmt. Der Gastwirte-Verein Loschwitz ver langte durch den Referenten Juraske (Loschwitz) die Ver legung der Verbandstage auf den Monat April. Die Ver sammlung lehnte den Antrag Wegen seiner Undurchführbar- keit ab. Franke (Leftyig), als Beauftragter des Verbands- Vorstandes, referierte über den korporativen Anschluß des Sachs. Gastw.-Derbandes an ben Sächs. VerkehrS-Perband (Sitz Leipzig) und Len Verband zur Abwehr -es Tabaktrusts (Sitz Dresden) und die Unterstützung des letzteren auf dem Bundestage des Bundes Deutscher Gastwirte in Hannover 1914. In der einsetzenden Debatte sprachen sich eine Anzahl Redner, z. B. Schmidt (Leipzig), Bremme (Leipzig), Haase (Chemnitz), Haan (Pirna), Oelmann (Annaberg), Grund- nuinn (Doberzeit), Schlosser (Glauchau) im Sinne des Re ferenten aus. Man ist also mit den Maßnahmen des Vor- ban-Zvorstandes einverstanden. Die Neuwahlen des Vor standes ergaben die einstimmige Wiederwahl aller ausschei denden Vorstandsmitglieder. Neu zum Verbandsvorstande hinzugewählt wurde einstimmig Gastwirt Carl Gelbke (Leip zig). Restaurant Stteglitzens Host Desgleichen erfolgte ein- stimmige Wiederwahl der Kassenrevisoren. Die vom Vor stande vorgeschlagenen Delegierten für den Bundestag in Hannover und zwar Franke und Ketzscher (Leipzig), ferner Wagner (Cröbern), sowie Böger (Chemnitz) werden bestätigt. Als Ort zur Abhaltung des Verbandstäges 1915 wird mit großer Majorität sodann Bischofswerda gewählt. Im Anschlüsse cm die Vorversammlung vereinigte abends im großen Saale des Ballhauses „Tivoli" ein Begrüßungskommers die Delegierten, Gäste und Mitglieder. Es mögen gegen 600 Personen gewesen sein, die sich zusammengefunden hatten. Der Vorsitzende des Olbernhauer Gastwirts-Vereins, Hote lier Knospe, begrüßte die Erschienenen. Ihm folgte als näch- ster Redner Bürgermeister Dr. Lohse, der die Anwesenden im Namen des Rates und der gesamten Bürgerschaft willkom- men hieß. Derbandsvorsitzender Treutler (Leipzig) dankte der gastfreundlichen Stadt und ihrem verdienstvollen Bür- germeister, die aufs glücklichste einen Empfang bereitet hat ten, der die gehegten Erwartungen weit überträfe. Dank gebühre nicht zuletzt dem Festverein. Das Hoch des Redners galt dem Ehrenvorsitzenden des 28. Sächs. Gastwirte-Ver- bandstages, Bürgermeister Dr. Lohse. Landtagsabgeordne- ter Bürgermeister Dr. Roch (Burgstädt) toastete auf den Festverein und seinen Vorstand. Die Festkede hielt Schul direktor Förster, der betonte, daß dem Gastwirt in Staat und Gemeinde eine höhere Bedeutung zukommen, als es gemein- hin scheine. Seine mit stürmischen Applaus aufgenommene Rede ließ er in ein Hoch auf den gesamten Gastwirtstand ausklingen. Mit Darbietungen der Bundesgesangvereine „Eintracht", „Lyra", der Sängerabteilung des Allgemeinen Turnvereins und einer Musterriege des Turnvereins er reichte der Abend nur allzu schnell sein Ende. «tpihE agen, W traten stürmische Szenei MKjM^Sesde» mußte. Der Großschiffahrtsweg Berlin—Stettin wurde am Mittwoch eröffnet. ' ' . » Der Angriff der albanischen Aufständischen auf Durazzo tstzurückgeschlagen worden. I« der Stadt herrscht wieder Rühe. Der deutsche kleine Kreuzer „Breslau" ist nach Du razzo beordert worden. . » ' . Im griechisch-türkischen Konflikt ist bisher noch keine Entmannung eiagetretem (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) ü, Kammer, Küche, iar zu vermieten. Spedition dss.. «ol ¬ der rkSAgliche« Ämtrhcmptmannjchast, der Königlich»« SchiMspektk« und der Königliche« Hauptzollqmtes zu OMtzest, sochst des Königlich«» Amtsgerichts und der Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. «lnretgenpreta: Die 8gespaltene Norpurzeile oder der« Raum 12 DM- mr 51nlerate von aubeedalb de» Derbretdmoiaedlel« 18 M Dir MktwneM NM. GeMgstnI^Wcbrtra, 40 Pfg. Bet Wiederholungen Rabatt nach aufiieaendem Tarn. Gestllm^eoft Ntt beide Teil« Bischofswerda. Festbestrllte Inserat«. .Aufvnwr bmmen nicht zmüchgezog« werde», 28. Sächsischer G-stMirte-VervaüdStag i» vl-errrhau. Der Sächsische Gastwirteverband hält in diesen Tagen Irn Olbernhau im Erzgebirge seinen diesjährigen Verbands- Rtag ah. Am Montag wurde die Tagung mit der im Fest- Isaale des Hotel „Gerichtsschänke" abgehaltenen Vorversamm- I lung eingeleitet, zu der bereits etwa 200 Delogierte aus Rallen Teilen Sachsens erschienen waren. Der Verbandsvor- I sitzende Treutler (Leidig) eröffnete die Versammlung und »hieß die Erschienenen willkommen. Der gedruckt vorliegende I Geschäftsbericht wurde ohne Debatte genehmigt. Der Bericht »führt ü. a. aus, -aß die Lage des Gastwirtsgewerbes keine Rgute ist. Durch die herrschende Arbeitslosigkeit, die Absti- Rnenzvereinigungen und anderer Faktoren ist ein stetiger »Riükgang im Bierkonsum zu verzeichnen, für den noch kein »Ausgleich gefunden werden konnte. Andererseits sind die HSf-Mern und Abgaben weiter im Steigen begriffen. Boson- 1d?. s der kleine und mittlere Gastwirt wird schwer von diesen auf die Dauer unhaltbaren Zuständen getroffen. Was den Verband selbst anbelangt, sp hat er eine wesentliche innere Kräftigung durch die rn die Wege geleitete Reorganisation Ijowie die Erhöhung des Verbandsbeittages erfahren, so daß mne ganz andere Tätigkeit in bezug auf die Agitation und »Bekämpfung einschneidender Gesetzesbestimmungen erfolgen »konnte. Den Kassenbericht erstattete der Verbandskassierer »Schlegel (Leipzig). Danach beträgt das DerbcmLsvermögen iniff der Hilfskasse zusammen 60052.88 °«. Die Einnahmen »und Ausgaben balancieren mit 57 591.94 bei einem Heber- »schütz von 1603.39 Auf Antrag der Revisoren wurde dein »Kassierer einstimmig Entlastung erteilt. I Die Beratung der Anträge. - Ein Antrag des Gastwirtevereins Chemnitz-Stadt, die iBeröffentlichung des Kassenberichts 4 Wochen vor dem Ber- Ibandstage im Fachorgan, wird zurückgezogen, da der Ver- IbandSvorstcmd diesem Wunsche bereits nachgekommen ist. IKetzscher (Leipzig) begründete darauf einen Antrag deS Gast- »vittevereinS Leidig und Umgebung und forderte die Her- Mlusgabe eine» Flugblattes, in welchem die Kollegen ein- gehend über die Lage deS Gewerbes, die Notwendigkeit unbe- Idnrgter Organisation im Sächs. Gastwirteverband, sowie lo-Peftelkmg« werd« angenommen in der Geschäft«, rrftt 16, sowie bei de« Arstungobot« tu Stadt und LLud, ebenso «ich des all« Postanftalt«. — SlümMer der Aeihmgrstste «887. — SchLchUder Geschäftsstelle abend« Uhr. ÄtgeUe« ttr WeAer'sch« BftchGAMVlmch/ Sch»1ftrafte^ »emcht» Ml m 2S-SS Mark, verkaufen. u, TM«. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpe« »nd Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltest« Blatt tm Bezirk. erscheint fest (StzS. , tz« Sjwvchentüchru Hella»« bei Abholung llWltch 1 Ml. 60 Pfg , bet Anstellung MrlWch die Pvft frei in, Han« viertel« , «N Pqtschaver abgebolt t. Mmmom kcht« 10 Pfg. ^^E^sera^ Lvf Blatt 266 des hiesigen Handelsregisters, die Firma HeiEch Werner in Obernenktrch bett , ist heute eingetragen worden: Die Firma wird gelöscht. I Bischofswerda, am 17. Juni 1914. I - -- — Da» Reuefte vo« Tage. I» Neustrelitz fm» am Dienstag die Trauerfeirr für I -« verstorbene« Großherzog Adolf Friedrich in Gegenwart I -es Kaiser» und vieler Fürstlichkeiten statt. !! ' * I Das preußische Abgeordnetenhaus hat am Dienstag die I Einstellung des gegen denAhg.Lirbkuecht wegeuBeleidigung I-eS Kaisers von Rnßland vor dem Ehr«gerichtSh»f der I Nechisauwalte in Leipzig fchwebmdeu Disziplinärverfatz- I r«S phgelehut. Aus diesem Anlaß verübten hie Sozialdemo- " ' - - - - tzgA Myrt cht -cha»d«K, Dst Saggouladun^u jpvn Immer kventuelle Aufträge