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— 2 phorsäuregehalt desselben Bedacht zu nehmen, da dieser zur Ausbildung -er Knochen erforderlich ist. Bei Milchvieh lie gen die Verhältnisse ähnlich^ da auch dieses zur Erzeugung von viel und gehaltvoller Milch eiweißreiches Futter be nötigt. Aus diesem Grunde ist bis zu einem gewissen Grade das Borkommen von Kleepflanzen auf der Weide zu be grüßen, mit welchen den Tieren ein eiweißreiches Futter geboten wird. Außerdem wird durch die stickstoffsammelnde Fähigkeit des Klees, den Gräsern der teuerste aller Pflan« zennährftoffe zur Beifügung gestellt, die dadurch zu einem freudigen Wachstum angeregt werden. Auf -en Kleewuchs hat eine Düngung mit Phosphorsäure und Kali günstigen Einfluß und ist daher überall dort besonder» aryuraten, wo durch irgendwelche Ursachen der Klee zu verschwinden droht. Alljährlich hört man neue Magen über das Auftreten der Lungenwurmseuche. Besonders in nassen, regnerischen Jahren tritt dieselbe in erhöhtem Maße auf. Man ist bis heute über die Lebensweise und Existenzbedingungen des Krankheitserregers noch nicht genügend orientiert, um wirksame Gegenmaßregeln treffen zu können. Zum Schuhe unserer Tiere vor dieser Krankheit, haben sich vorbeugende Maßregeln am besten bewährt. Ein widerstandsfähiges Vieh wird dieser Krankheit leichter trotzen können, als ein schlecht genährtes und krankes. ES muß dtcher getrachtet werden, durch entsprechende Düngung mit Thomasmehl und Kainit ein kräftig«, gesundes Futter herzustellen. Durch den im Thomasmehl enthaltenen Kalk ttrd gleichzeitig eine Kalkdüngung gegeben, durch welche dem Landwirte Sicher- heit geboten wird, daß seine Tiere im Futter genügend Kall vorfinden. Nach den Untersuchungen von Prof. Gräfin von Linden ist das Thomasmehl auch sehr gut geeignet, die Ansteckungsgefahr der Lungenwurmseuche zu vermindern, indem dasselbe die an den Halmen der Gräser frei leben- den Larven der Lungenwürmer vernichtet. Die rrSchtiAkett -er Ziege >m- Aufzucht -er Lämmer. Daß bei tragenden Ziegen sowohl Fütterung wie die Haltung den Anforderungen entsprechen, die man au die Ziegenzucht stellt, ist wohl selbstverständlich. Jede Erkäl tung durch Zugluft oder durch Naßwerden im Regen, Ver dauungsstörungen durch ungeeignetes, namentlich aber schimmeliges Futter, Neberfüttern mit Kartoffelfchalen, Rüben, Rübenfchnitzeln, Trebern usw. schadet dem Jungen außerordentlich, kann ferner Anlaß geben zu Frühgeburten, gefährdet außerdem in hohem Grade das Leben des Mutter tiere». Mehrere Tage vor der Geburt soll man mit dec Fütterung etwas ncchlassen, nach -em Werfen verabreicht man zweckdienlich Brot- oder Hafersuppe. Etwa vorhandene Geschwülste find mit ungesalzenem Fett einzureiben oder mit Kanüllentce zu waschen, auch find kleine Mengen Glau- bersalz. Wirksam. Bei Durchfällen gibt man nuv Trocken futter, Hafer, Schrot und Heu und läßt das Tier ruhig etwas dursten. Bei Verstopfungen wendet man Kamillentee oder Glaubersalz, in hartnäckigen Fällen ein Klistier mit warmem Wasser und Leinöl an. Im allgemeinen wird die Ziege während der letzten Quartal« im Jahre dem Bock zu- geführt. Während der Deckzeit ist sowohl der Weidegang, wie längerer Aufenthalt im Freien untersagt, dahingegen soll man den Tieren nach dem Decken freie Bewegung im Stalle lassen und sie zu diesem Zwecke nicht anbinden. Wäh ren- der Trächtigkeit ist den Tieren regelmäßig Gelegenheit zu geben, sich in Gang und Diele zu büvegen, man beachte aber sehr wohl, daß jede Hast, jeder Schlag und Stoß gefähr lich istv Nenn auch der Milchertrag geringer wird, soll doch die -afergabe nicht vergessen werden. Mit fortschreitender TracWgkeit ist allmählich der Zwischenraum der Mellzei ten zu verlängern, bis man das Tier mindestens 4 Wochen vor dem Lammen zum Trockenstehen gebracht hat. Durch Unruhe, Umblicken nach dem Hinterleib, Einfinken des Lei bes in -en Flanken, Wölbung des Bauches nach unten usw. macht sich der Beginn der Geburt bemerkbar. Zwar geht in den meisten Fällen letztere glatt von statten, doch ist be sondere Aufmerksamkeit derselben notwendig, es ist beson ders zu beachten, ob die Nachgeburt abgestohen wird. Bleibt dieselbe zurück, dann ist die Hilfe eines Tierarzt« er- forderlich Während der Geburt pflogt die Ziege meistens zu liegen, in nur seltenen Fällen vollzieht sich die T«urt im Stehen. Das neugeborene Lamm läßt Man von der Mutter trocken lecken, legt « dann an eine warme Stelle deS Stal les, um der Ziege nun 1—2 Stunden Ruhe zu gewahren. 2-an läßt dann daS Lamm saugen oder gibt ihm die erste Milch gleich zum Trinken. Auf jeden Fall aber, soll das Junge die erste Milch erhallen, die für den menschlichen Genuß untauglich für das Lamm aber unbedingt notwen dig ist, um das sagen. Darmpech auszuscheiden. Vor der Geburt soll bereits ein geeigneter Raum für da» LarDm ab geteilt sein. Es gibt viele Ziegenzüchter, die eS vorzichen, die Lämmer nicht saugen zu lassen, sondern fie fost»rt an da» Aufnehmen der frisch gemolkenen Milch gewöhnen. Es wird dieser Art der Aufzucht vor dem Saugenlassen deshalb der Vorzug gegeben, weil die Lämmer nach Verlauf von etwa 6 Wochen erheblich leichter zu entwöhnen find und beim Uebergang zum gewöhnlichen Stallfutter Weniger Störung in der Entwicklung erleiden. Nachdem man nach Verlauf von 6 Wochen zur Berfütterung verdünnter Milch überging, erhalten die Lämmer dieselbe Tränke Wie die allen Ziegen, man beginne aber sofort mit Hafergckben und gönne den Lämmern, sobald diese» die Witterung gestattet, Aufenthalt im Laufstall oder läßt fie öfter in Gang und Diele, um ihnen Bewegung zu verschaffen. Zur Schlachtung bestimmte Lämmer mästet man schnel ler, wenn fie an der Mutter saugen, auch ist für die zur Zucht bestimmten Jungtiere das Saugenlassen stets daS na- turgemäßere und lohnt sich stets durch schnelle wie kräftige Entwicklung. Es ist deshalb immer von Wert, auf Kosten der Milchgewinnung für den Haushalt, die Tiere saugen zu lassen. Auf jeden Fall aber sollen fie 6 Wochen, die Böcke tunlichst etwas länger Milch erhallen. Bei erstg«ährenden Ziegen trägt das Saugenlasfen ganz entschieden zur Förde rung der Milchbildung bei. — Was für die älteren Ziegen empfohlen wird, genügen- Bewegung, ist auch für die Läm mer maßgebend. Bei guter Stallfütterung bietet der Lauf stall vollen Ersatz für den Weidegang, der nur unter ganz bestimmten Verhällnissen zu ermöglichen ist oder dort, wo Ziegenzuchtvereine tätig sind. — In bestimmten Zwischen räumen treten die größeren Ersytzzähne an die Stelle der bei der Geburt meist vollständig vorhandenen Milchzähne und danach läßt sich das Alter der Ziege bestimmen. Im Al.ec von Z4 Jahr erscheinen die Zangen, mit 1HL Jahren kommen die inneren Mittelzähne und mit 3 Jahren die Eckzähne. Bei der Ziege beginnen etwa vom 8. Jahre an die Kronen der Schaufeln abzubrechen, von diesem Zeitpunkt ab ist das Tier meist ein sehr schlechter Futterverwerter. Auf keinen Fall sollen Jungtiere im Atter von weniger als 8 Monaten zugelassen werden. Es ist sehr empfeh- lenswert, die Lämmer erst nach Ablauf der eigentlichen Deck- Periode, also zu Beginn des neuen Jahres oder erst mit dem Frühjahr zum Bock zu bringen. Damit erreicht man nicht nur eine bessere Ausbildung der Tiere, sondern erhält von denselben zu einer Zeit die Milch, wenn die älteren Tiere im Milchertrage nachlassen, bziw. trocken stehen. Nur von wirklich guten Milchziegen soll die Nachzucht abgeleitet wer den. Als Kennzeichen, die sich weiter vererben, gellen ganz besonders: feine, dünne Haut, fein«, nicht grob« und an- liegendes Haar, straff«, geräumiges Euter, mit weder zu