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Donnerstag, 14. Mai 1S14. LSL4. llrANtlWl Bischofswerda« Tageblatt Erscheint seit s8tz«. «PK- Sarkan. dstück werden Da» Schicksal der NesoldungSnovelle KÄtch, nders bl ndtasch Freiherr von Hausen erfreut sich in der Armee großer Be- liebtheit, sein reiches Wissen und die ungezwungene Art sei nes Wesens haben ihm di« Sympathien aller derer gesichert, die mit ihm beruflich oder gesellschaftlich in Berührung ge kommen find. Seine vielseitigen Interessen gehen bekannt lich wert über den Bereich des militärischen Dienstes hinaus. Die Erste Kammer verabschiedete am Dienstag «. a. da- Gefeh über die Schlachtviehverficherung. Die Zweite Kam mer lehnte das Wertzuwachssteuergesetz ab. Kette, 1 Sofa, 1 Bertik» ucht. Offerts» P.d. Blatte-erb. Telegr.-A-r.- Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. de« 1». Mai ISIS, WSchMitt«-» s Uhr sollen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 1 Damenuhr i Blumentöpfe gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: König!. Amtsgericht. findet diesmal -tag nächste» end statt. der ASlligkche» Amtshauptmannschaft, der RSÄgliche« Schulinspektio« und des Rönigsichen Hauptzoüamtes zu Vautzen, fchvie des Königlichen Amtsgerichts und der Ltadtrates zu Bischofswerda, Nnd der Gemeindeämter des Bezirks. «tt de« »ScheAtliche« BeUa-e«: Dle^ttzs: BeLetriftische Beilage; Donnerstags: Der SSchstsche La»d»irt; Sonntags: AL»striertee So««tag»blatt. Das Neueste vom Lage Kaiser Wilhelm ist Mittwoch vormittag in Wiesbaden AbmmemsU^Besteüuageu werden angenommen tu der Geschäfts stelle Awnarkt 18, sowie bet den Jritungsboten la Stabt «ad Laub, ebenso auch bet allen Postanstalten. — Rümmer der Aeitungsliste SS8l. — Schluß» der Seschäftsstelle abend« iS Uhr. Verschiedenen Blättern zufolge soll das Reichsschatzamt jetzt zu einem formellen Entgegenkommen in Bezug auf die Besoldungsnovelle bereit sein, und die Zusicherung geben wollen, daß etwa im nächsten Jahre die in der 2. Lesung beschlossene, über die Vorlage hinauSgehende Gehaltsaufbes serung der gehobenen Unterbeamten und der höheren Post beamten berücksichtigt werde. Die Konservativen und die Li beralen sollen sich auf eine solche Formel einlaffen wollen, das Zentrum indessen noch schwanken. Immerhin wird mir der Möglichkeit eines Zustandekommens der Besoldungsno velle, sowie der Vorlage zu Gunsten der Alt-Penstsnäre und des Rennwettgesetzes noch gerechnet. In etwa 8 Tagen wird der Reichstag seine Arbeiten beendigen können. Auf eine Tagung nach Pfingsten dürste verzichtet werden. hbedeutend mit nn pflege» vor« und 1 größerer . . . . . _ . Bischofswerda, am 13. Mai 1914. Le» Gerichtsvollzieher de- Königliche« Amtsgerichts I» Liverpool sind zweitausend Arbeiter auf der Repara- turwerkftätte der Cuuard-Liuie in de» AuSstaud getreten. Die auf deu 36. Mai augesetzte erste Ausfahrt des größte« Schiffes der Linie AquitauiS soll in Frage gestellt sei«. (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) erricht 10 Jahr, erteile » serr. . 17.Mai4Uhr^ Anzelgeblatts fllr Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie De die angrenzenden Bezirke. i«,V soM 1SSH0 16-M 138^0 Sächsischer Smrdta-. Erste Kammer. Nach Berichten desPrinzenJohaun Georg, des Grafen zur Lippe, Oberbürgermeister Dr. B e u t l e r und Kammerherrn Dr. Sahrerv. Sahr aus Dahlen wurden am, Dienstag die Etatkapitel Finanz ministerium. indirette Abgaben, Veterinärpolizei, staatliche Schlachtviehversicherung, Reichsversicherung und finanzielle Fürsorge für Gefangene in Einnahmen und Ausgaben nach Len Vorlagen bewilligt. Oberbürgermeister. Dr. S t u r m berichtete über de» ^urch Dekret Nr. W vorgelegten Entwurf eines Gesetzes über die Abänderung des die staatliche Schlachtviehversicherung re- gelnden Gesetzes. Die Gesetzgebungsdeputation beantragt, den Entwurf mit einigen vorgenommenen Abänderungen und in teilweiser Uebereinstimmung mit der Zweiten Kam mer anzunehmen. Rittergutsbesitzer Dr. v. Hübel beantragt dagegen, den Gesetzentwurf in völliger Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer anzunehmen und die Kammer beschloß gegen zwei Stimmen Annahme dieses Antrages. Die Sitzung der Zweiten Kammer wurde am Dienstag vormittag vom Präsidenten Dr. Vogel mit einer vier Sei ten langen Tagesordnung eröffnet. Der Präsident begann gleich mit der dringenden Mahnung, sich ja recht kurz zu fas sen, was aber zunächst nur den Erfolg hatte, daß ein kleiner Zank entstand. Abg. Brodaus wollte das Kapitel über die Universität Leipzig, das erst am Montag abend im Druckbo- richt herausgegeben worden ist, überhaupt von der Tages ordnung abgesetzt wissen. Schließlich einigte man sich aber auf einen von dem Abg. Hettner stammenden Vermitt ln,kgsvorschlag. Dann holte man einige Abstimmungen nach, die man am Montag abend wegen der Beschlußunfähigkeit des Hauses aussetzen mußte. Das Kapitel über Landwirtschaft, Gewerbe und Handel wurde angenommen, und auch die Mittelstands vereinigung kam zu ihren vielumstrittenen 35 000 Mark, wo bei allerdings Sozialdemokraten, Freisinnige und ein Teil der Nationalliberalen unter Führung Dr. Zöphels dagegen stimmten. Für die Bewilligung des Armeemuseumskapitels konnte der Kriegsminister mit freundlichem Danke quittieren. Die Erwerbung des Polizeigrundstückes in Leipzig wurde an standslos gutgeheißen und eine Reihe Etatkapitel nach der Vorlage angenommen. Ein Antrag Wittig-Schönfeld auf Herabsetzung des Verpflegungssatzes für Geisteskranke, die auf Kosten der Ortsarmenverbände und Gemeinden in de» Landesanstalten untergebracht sind, wurde dadurch erledigt, daß man nach kurzer Aussprache die Regierung ersuchte, den bedürftigen Gemeinden möglichst weit entgegenzukommen. Der nationalliberal-konservative Antrag auf Förderung des mittleren und kleinen Bauerntums wurde der Einfachheit halber mit dem Antrag Dr. Böhme auf Vorlegung einer dahiegehenden Regierungsdenkschrift verknüpft. Nach Annahme des Antrags kam man schließlich zu dem viel umstrittenen Zuwachs st euergesetz. Die Geister platzten hierbei heftig aufeinander, auch die Fraktionsdiszi- plin ging, namentlich bei den Nationalliberalen, in die Brü che, da die Meinungen über Wert oder Unwert des Gesetzes selbst untek den engeren Parteifreunden völlig geteilt waten. Es ergab sich die interessante Konstellation, daß Freisinmge und Konservative in der grundsätzlichen Ablehnung des Ge setzes völlig einig waren, wahrend die Nationalliberalen mit ganz wenigen Ausnahmen und die Sozialdemokraten dasGe- setz in der Fassung der DeputativnSmehrheit annehmen wollten, wonach sich Staat und Gemeinde zu gleichen Teile» in den vom Reiche freigrlassenen Anteil der Zuwachssteuer teilen sollen. Das Fazit war eine Ablehnung des ganz«, Deutscher Reichstag. In der Dienstags-Sitzung des Reick-stags, die um 1 Uhr .^..Minuten chsgann, wurde die .zweite BexatzMg des, Mili- täretats bei den technischen Instituten fortgesetzt. Der So zialdemokrat Büchner brachte eine Reihe von Klagen über angeblichen Terrorismus gegenüber den Arbeitern, Be schränkung des Koalitionsrechts und dergleichen in de» Staatsbetrieben vor. Generalmajor Wild v. Hohenborn erklärte unter Beifall der bürgerlichen Parteien, daß die Militärverwaltung an dem Standpunkte festhalte, Personen, die sozialdemokratischen oder staatsfeindlichen Bestrebungen Vorschub leisten, nicht einzustellen oder zu entlasten. Die von dem Redner angeführten Einzelfälle seien, soweit er er sehen könne, unrichtig und übertrieben dargestellt. Es sei bedauerlich, wenn von der Tribüne des Hauses Sachen borge- bracht würden, die sich momentan nicht widerlegen ließen. Redner schloß unter dem Beifall des Hauses mit der Ver sicherung, daß die Verwaltung auf dem Wege sozialer Für sorge. auch in Zukunft fortschreiten werde. Der Zentrums redner Trimborn erkannte an, daß sich die technischen Insti tute durchaus von sozialen Gesichtspunkten leiten lassen, brachte aber im einzelnen allerlei weitergehende Wünsche vor. Der Volksparteiler Weinhausen trat für die Besserstellung der Techniker in den technischen Bettieben ein. Seine Frak tion wünsche in einer Resolution eine Regelung der Dienst stunden der Unterbeamten. Der Konservative v. Gräfe brachte einzelne weitere Wünsche vor und kritisierte das Vor gehen der sozialdemokratischen Gewerkschaften gegen die Ar- beiterorganisationen. Nach einer weiteren Rede des Sozial- demokraten Dr. Erdmann wurde unter lebhaftem Bravo ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. Eine Reihe weiterer Kapitel wurde ohne erhebliche Debatte bewilligt und der Militäretat damit in zweiter Lesung erledigt. Es folgte die zweite Lesung des Etats für Kamerun, Duala-Angelegen- heften. Hierbei entspann sich im wesentlichen eine Debatte darüber, ob Vizepräsident Paasche verpflichtet war, wie die Sozialdemokraten behaupteten, die Gegendenkschrist des Rechtsanwalts Holpert als amtliche Drucksache zu verteilen. Die Redner sämtlicher bürgerlichen Parteien billigten hier bei die Haltung Dr. Paasches. lel eine et - Tablette« jede Heiserkeit n. Die Schach« Apotheken und Mar« und die troffen. Nieder er roas: Stutzt» »berneuktrch: Kelle*. knokwdrik ttgatt—«». ImuaiHt ir lazvkell« «Atz rananL Nuttnain k Sa! «diika» 91,— !. Utttwna» IVIAk! «k* IlO^- M-Duu» 169A). — llopena — Ixunlon 20,48. — »- ilmat»». 4,1». - lln^inedo löaiaoda 81,4ö. — » 88,— — llam- > 214^0. : dalvttlgt. ! «eknaek. la LulmdaodÜLL— Laokarkadrik Ulkau — nkll«U«bee,14S,-. «So Der sichsische KrirgSmiuister Freiherr von Hause« tritt Mit dem Schluß des Landtages doa seinem Amte -»ruck «end sthejde- auch «s dem aktiven Liesst aus. Sei» Nachfolger Wirtz Generalleutnant von Carlowitz. . '.V - ' Las Reichsschatzamt jo» Letzt^zu^rem WWe»kommen iu Bezug auf die BesolduugSuovelle bereit Aiür. «>» Wechsel i» sSchfische« 8riestSaiaifteria«. Dresden, 13. Mai. Wolff's Sächsischer Landesdienst teilt mit: Aus zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß Ge neraloberst Frhr. v. Hausen nach Schluß des Landtags auf seinen Wunsch von der Stellung als Kriegsministe.- -urücktreten und aus dem attiven Dienste der Armee aus scheiden wird. Zu seinem Nachfolger ist allerhöchstenorts -er Seneraladjutant Sr. Majestät des Königs General leutnant v. Carlowitz in Aussicht genommen. Mit Bedauern sicht nicht nur die sächsische Armee, son dier» auch die weitesten Kreise unserer Bevölkerung Frei herr» von Hausen au- dem Amt des sächsischen Kriegsmini- fieriums scheiden. Er hat sich um die sächsische Armee große Verdienste erworben, und sie wird sein Andenken lange in Ehren hatten, umspannen doch die fast zwölf Jahre seiner Amtsführung eine Zeit erfreulicher Entwicklung in orga nisatorischer wie in jeder änderen Beziehung. Mit Exzellenz von Hausen verliert die Armee einen der letzten ihrer Ver treter, deren Traditionen noch in die Zeit der großen deut- -chen Einigungskriege zurückgreifen. Max Clemens v. Hausen trat nach Besucht der Dresdener Kädettenanstalt bereits 1864 als Portepeefähnrich beim 3. sächsischen Jägerbataillon ein, wurde 1864 Sekondeleutnanr mnd machte die Feldzüge 1866 und 1870/71 als Premierleut nant und Adjutant des 2. Jägerbataillons Nr. 13 mit. In -en Jahren 1871—1874 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin, war von 1875—1887 im Generalstab tätig; dann nmrde er -um Oberstleutnant und Kommandeur des 1. Jä- gerbataillonS Nr. 12 ernannt und erhielt 1880 feine Ernen nung -um Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regi ments Nr. 101 in Dresden. Bon 1892—1897 war er wie der dem Generalstab zugeteilt, wurde 1897 Generalleutnant und Kommandeur ter Division, 1900 kommandierender General de-. 12. Armeefofps, ein. Jahr später General der Infanterie und am 29 August 1902 echiett er seine Ernvn- nuno zum sächsischen Staat-- und Krieg-minister. I n De- -ember 1906 wurde er k I« «vite des 1. sächs. Jägerbatail- lon« Nr. 12 gestellt und im Jahre 1910 zum Generaloberst Befördert. Er ist Bevollmächtigter zum BrrnLesrM und Eh renbürger der Stadt Freiberg. «prria: Dte -gespaltene Korpuszelle oder der« «au» für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebiete» Dte Reklamezeile 80 Pfa. Geringster Inserateabetra« Bet Wiederholungen Rabatt »ach aufliegendem Tarif, lortfitr beide Teile Bttchofswerda. Festbestellt« Inseraten« Auftrage können nicht zurückgezogen werden.