Volltext Seite (XML)
immer der Fall ist. Einzelne Pflanzen sind gegen den tie- rischen Dünger sogar sehr empfindlich. Die Bodenart spielt bei der Venlvendbarkeit künstlicher Düngemittel keine Rolle; letztere können also sowohl auf schwerem als auch auf ganz leichtem Acker angewendet werden, wenn auch solcher zum Gemüsebau gewählt werden mutz. Leichter Boden ist stets seht durchlässig und man muß hier solche Düngemittel zur Anwendung bringen, die von dem Boden ausgenommen und festgehalten werden. Das ist in erster Linie bei dem Thomas mehl (Phosphorsäure) und dein schwefelsaurer, Ammoniak (Stickstoff) der Fall. Diese Düngemittel sind aber auch auf besserem und namentlich auch auf nassem und kaltgründigem Boden angebracht. Das Thomasmehl übermittelt dem Acker außer der Phosphorsäure zugleich erhebliche Mengen Kalk, der auch als wichtiger Pflanzennährstoff gilt.' Als vierter Nährstoff, der bei der Entwicklung der Pflanzen eine Rolle spielt, ist dann noch das Kali zu nennen, das außer den bei den erstgenannten Düngemitteln alljährlich angewendet wer-, den mutz. Um das Wachstum der Gemüsepflanzen zu be schleunigen und — worauf es doch hauptsächlich ankommt — viel Blattmasse zu erzeugen, streut man auf einen Quadrat meter Beetfläche 70 —90 Gramm Thomasmehl, 40—50 Gr. schwefelsaures Ammoniak und 25 Gramm 40prozeniiges Kalisalz. Will man durch organischen Dünger von Zeit zu Zeit eine Bodenlockerung und Humusbereicherung veranlas sen, so legt man Komposthaufen an, in denen z. B. auch der Hühnerdünger besser zur Wirkung kommt als bei seiner di rekten Anwendung. Man vergesse aber nie, datz Ammoniak nicht mit dem Thomasmehl gemeinsam ausgestreut werden darf. DaS RarMen der Kleefelder und Weide«. (Nachdruck verboten.) Die bestbestandenen Kulturflächen können infolge von Witterungseinflüssen während des Winters oder auch durch Mäusesratz derart mitgenommen werden, daß es sich nicht verlohnt, die Ernte dieses mehr als dürftigen Bestandes abzu warten. Wo nicht durchschnitlich mindestens 100 Kulturpflan zen pro Quadratmeter überwintert sind, dort ist unbedingt anzuraten, das Feld sobald als möglich gänzlich umzubrechen und zu einer Neuansaat vorzubereiten. Solche dürftig be standenen Ackerflächen bringen dann nicht die Zinsen des Kapitals ein, auch verquecken rind verunkrauten solcheFlächen sehr, und der Ertrag wird auch auf Jahre hinaus geschmä lert. Hat eine so starke Vernichtung nicht stattgefunden, so kann man den bisher entstandenen Schaden durch Nachsaaten einigermaßen gut zu machen suchen. Es gibt zwar Land wirte, die von einer solchen „Flickerei" nichts wissen und da bei noch nie etwas Nennenswertes erzielt haben wollen. Es kommt dabei aber ganz darauf an, ob mm, den noch zu säen den Pflanzen ausreichende Wachstumsmöglichkeiten bietet. Wollte man die feinen Sämereien einfach auf den fest gela gerten Erdboden streuen, so kann der schwache Keim entwe der garnicht ,oder nur kümmerlich in die Erde eindringen, und wenn er nach Wochen endlich zu tvachsen beginnt, sind die überwinterten Pfanzen und auch die Unkräuter bereits so- wett vorgeschritten, datz sie den Nachzüglern Licht und Lust rauben. Bor dem Nachsäen muß man also den betreffenden Acker leicht übereggen, selbst tvenn dadurch auch noch ein wei terer Teil der übrig gebliebenen Pflanzen vernichtet würde. Dadurch wird die Krume ettvas aufgelockert, und auch die zahlreichen Mäuselöcher werden zugescharrt. Nach der Einsaat des neuen Samens preßt man diesen mittels schwerer Wal zen an die Erde. Ein ebenso wichtiges Erfordernis für daS beschleunigte Wachstum solcher nachgesäeten Pflanzen ist die Versorgung derselben mit besonders reichlichen Nährstoffen und man wird hierbei nur den schneller wirkenden, also künst lichen Dünger anwenden können. Schon vor dem auflvckern- den Eggenstrich mutz inan eine kräftige Düngung mit Tho masmehl und Kainit (je 2—3 Zentner pro Morgen) vorneh men. Unmittelbar vor -er Aussaat folgt dann eine Stickstoff düngung (pro Morgen 30—50 Pfund schwefelsaures Anuuc- niak). Man schrecke nicht vor der verstärkten Düngermenge zurück; was die jetzige Fruchtgattung nicht verbracht, kommt der nächsten Ernte zu gute. Gnndbotzenverveffernns durch «nfbrlage» von L«h» (Nachdruck «eckoteü^ ist zumal dort, wo es sich um kleinere Flächen handelt, ein ost angewandtes Mittel, dem Sandboden höhere Erntsr abzu ringen und ihn in seinen Erträgen sicherer zu machen. Be sonders in gut geleiteten Gärtnereien wird diese Meliora tion oft vorgenonimen. Sofern der Lehm nicht allzuschwer zu beschaffen ist und die stille Zeit, d. h. der Winter zu dieser Arbeit benutzt wird, dürste sie im allgemeinen auch nicht zu teuer sein. In den meisten Fällen wird aber bei der Ausführung dieser Melioration ein sehr wichtiger Punkt außer acht ge lassen, nämlich der, datz der Lehm auf kalkarmem Sandboden der Auswaschung unterliegt, falls nicht gleichzeitig mit dem Lehm auch eine entsprechende Menge Kalk zugeführt wird. Verwendet man Lehmmergel, so wird dieser Uebelstand von vornherein vermieden. Steht nur reiner Lehm zur Nerfü- gung, so mutz unbedingt nachher mit 10—20 Ztr. kohlensau rem Kalk pro preußischen Morgen — Hektar gekalkt wer den. Auch wenn Ton zur Melioration benutzt wird, ist eine gleichzeitige oder nachträgliche Kalkung notwendig. Unterbleibt dieselbe, so verfehlt die Melioration ihre« Zweck, da der aufgebrachte Lehm bezw. Ton nach einigen Jahren vollständig in den Untergrund gewafchftr ist, und zlvar um so eher je mehr durch Anwendung von Kunstdünger und durch Anbau kalkliebender Pflanzen der KaÜgehalt des Bodens erschöpft wird. Blerienzmht. (Nachdruck verdotra.) 1. Auf den Anfluzbrettern der Kästen spielt sich da ganze Betriebsjahr über ein gut Teil de- Volksleben- ab. Man kann es mit Recht den Spiegel de- Volke- nennen. Leider wird dieser Bedeutung nicht immer genügend Rechnung getragen. Wir begegnen auf vielen Ständen Aufflugbrettsm die diesen Namen garnicht verdienen: kleine schmale Leisten, auf denen sich kaum ein paar Bienen rummeln können. Wer neue Beuten sich fertigt, der mache sich zum Prinzip, die Ausflugbretter so lang zu machen als die Beaten breit sind. Dann halten wir eine Breite der Aufflugbretter von 12—15 Zentimeter gerade genügend. Bo« Vorteil wäre es die Borsprünge gleich an den Bodenbrettern der Beute zu belassen, dann brechen sie nicht so leicht ab. 2. Eine wichtige Aufgabe bei den ersten Flügen im zeitigen Frühjahre besteht darin, den Anflug möglichst zu sichern. ES sollen sich an den Borderwäaden der Beuten nicht die kleinsten Ritzen oder Spalten befinden, in welche sich Bienen verkriechen könnten. Durch da- ewige Suchen geht auch eine Menge kostbarer Zeit verloren. Wo solche R'tzen nicht verbreitert werden können, da verstopfe man sie gut mit weichem, steinfreien Lehme oder zwänge Leinwand streifen hinein. 3. Gegen Ende des Monats April kann in Früh trachtgegendei, an die Erweiterung der BrutrLnme gegangen werden Das darf aber nur dann sein, wEbie Biene« di« ihnen zugewiesenen Waben vollständig -besetzt halte«, wenn sie auch den Raum zwischen Vodenbrett und Unter leiste der Rähmchen belagern. Immer darf nur ein Rahm« direkt an da» Brutlager gehängt werden, niemals in das-