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' > > Willst du die Vollendung sehn; Muht ins Breite dich entfalten, Soll sich dir die Welt gestalten; In die Tiefe mußt du steigen, Soll sich dir das Wesen zeigen. Dir ein Bild sind sie gegeben: Rastlos vorwärts muht du streben, Nie ermüdet stille stehn, deren in das menschliche Wesen tief eindringende Erkenntnis je länger, je bewußter und klarer dem Denker entgegen quellen. So kann ein „Daheim bei schlechtem Wetter' zum reinsten Segen werden. — So bietet der April fürwahr — ein Wechselreich Pro gramm uns dar, — und was er da erled'gen muh — bringt teilweis Freude, teils Verdruß, — doch, bläst er auch aus Ost und West — eins schenkt er uns: — das Osterfest — und führt uns zuversichtlich weiter — in eine schöne Zeit! Ernst Heiter. Nur Beharrung führt zum Ziel, Nur die Fülle führt zur Klarheit, Und im Abgrund wohnt die Wahrheit. Friedrich vonSchiller. SSchfischer Limdtag Die Zweite Kammer trat am Freitag ihre Osterferien an. Sie hatte es recht eilig, zu Ende zu kommen, ganz im Gegensatz zu den letzten Tagen vorher, denn die um 1H10 Uhr begonnene Sitzung endete bereits Stunde später. Zur Beratung standen nur zwei Petitionen, über die der nationallib. Abg. Dr. ZöPhel den Bericht erstattete. Dis Petition der Firma Maschinenfabrik Rockstroh und Schnei der in Heidenau um Rückzahlung von Strafgeldern in Hohe von 39 400 aus der Staatskasse überwies man der Regie rung zur Berücksichtigung, nachdem Geh. Rat Grützmann als Vertreter des Justizministeriums erklärt hatte, daß die Regierung in dieser Frage auf ihrem ablehnenden Stand punkte verharre. Zur Petition des Buchhalters Bruno Zel- ler in Dresden um Erlaß von Gerichtskosten beschloß die Kammer, bei ihrem Beschluß voin 19. Februar d. I. stehen zu bleiben, d. h. die Petition der Staatsregierung zur Kennt nisnahme zir überweisen. Der nationallib. Abg. Hettner wies darauf hin, daß diese Angelegenheit juristisch nicht ein wandfrei liege, daß man aber aus Billigkeitsgründen zu dem eben erwähnten Votum kommen müsse. Damit war die.Sit zung zu Ende und der Präsident beraumte die nächste Sit zung mrf Montag, den 20. April, an. Unter herzlichen gegen seitigen Glückwünschen für ein frohes Osterfest ging man auseinander. und weine Dir nicht die Aeuglein rot. Solche LeMe wie sie darf man nur humoristisch nehmen. Dein Mann tut das auch, tws weiß ich." Sanna seufzte und trocknete sich die Augen. „Aber Käthe, sie hat ja recht, wenn sie mich schilt, das ist das Schlimmste. Ich kann und kann nicht gegen Menschen liebenswürdig sein, wenn mich mein Herz nicht dazu drängr. Und — Dir will ichs nur gestehen — die Geheimrätin ist mir so schrecklich verhaßt — ja — so schlecht bin ich!" „Ach was, er ist ein würdeloses Ekel und sie eine falsche heuchlerische Person. Es spricht nur für Dein gesundes und lauteres Empfinden, wenn Du solche Menschen nicht leiden magst. Mir sind die auch unausstehlich und ich gehe ihnen aus dem Wege so weit ich kann." Sanna seufzte. „Das möchte ich auch tun." „Nun — so tue es doch." „Das geht ja leider nicht. Sie find täglich hier im Hause, um Tante Phine zu besuchen." „Nun, so überlasse sie ihrer Busenfreundin. Du mußt sie doch nicht empfangen, wenn sie Dir lästig find." „Aber sie nehmen doch fast täglich den Tee mit uns, wie soll ich da ausweichend" „Sehr einfach — indem Du den Tee auf Deinem Zim- mer nimmst." „Das darf ich nicht." „Wer verbietet es Dir?" „Tante Phine." „Dann gehe aus um diese 'Zeit." „Das darf ich auch nicht." „Darfst Du nicht? Aber Sanna!" «Nun ja — ich muß doch den Tee bereiten und ihn ser vieren." Käthe sprang plötzlich auf und stellte sich kampfbereit vor Sanna hin. „Das eine „darfst Du nicht", und das andere „mußt" Du! Kindchen — mir scheint. Du hast Dich schon ganz sanft unter Tante Phines Joch gebeugt. Du — das geht so nicht weiter — das leide ich nicht. Umsonst hat mich Werner nicht zu Deinem Schutz bestellt. Närrchen Du, mach Dir doch mal klar, daß Du hier im Hause die Herrin bist und nicht Tante Phine. Wenn sie Dir unsympathische Menschen empfängt, so hättest Du ein Recht, Dir das, in Deiner Gegenwart we- Ieitgematze Betrachtungen April-Allerlei! Nun hat der Lenz, wohin man blickt, -- die Welt in den April geschickt, — der voller Launen und Eapricen — sie teils erfreu'» wird, teils verdrießen. — Ein altes Sprichwort sagt: April — der macht es, wie er eben will, — gibt wechselweise allerwegen — heut Sonnenschein und morgen Regen! Sonst ist's ein nett Programm fürwahr, — das der April wie jedes Jahr — auch Herler hat zu absolvieren — will vorschriftsmäßig er regieren. — Er bringt dabei für alt und jung — so mancherlei Veränderung — und mahnt der Zukunft zu vertrauen — doch preisend auch zurück zu schauen! So ruft mit Macht sein erster Tag — an jenen Mann Erinn'rung wach, — der nie Ger mania unterschätzte, — nein, der sie in den Sattel setzte, — Fürst Bismarck ist's, des Reiches Schmied, — der jeden Feind und Störenfried — zurief, daß sie es nie vergaßen: — Wir lassen nicht mehr mit uns spaßen! — — Wer aber harmlos scherzen will — tuts gern am ersten des April, — man kann nichts Arges darin finden, — dem andern etwas aufzubinden! — Und jede Tageszeitung weiß — dann wih- ges für den Leserkreis, — so mancher von Len Lesern allen — ist hier und da drauf reingefallen! — — Es ist am ersten -es April — auch mancher sorgenvoll und still, — der HauS- roirt hat den Zins gesteigert — der Mieter hat das Plus ver- weigert. — Nun zog er um, nun rief er aus: — So leb denn wohl, du altes Haus! — Und leere Fensterhöhlen gr:n- sen: — Nun trägt dein Haus noch wen'ger Zinsen! Auch unsre Jugend sorgte jetzt — sich darum, ob sie wird ver setzt, — denn Kindern, die den Brauch verletzen — wird leicht -er Vater eins „versetzen"! — Doch eine neue Würde ziert — den der die Schule absolviert, — er ahnt noch nicht des Daseins Schwere — und tritt nach Ostern in die Lehre! — Zir L«ve«-wetsh<tt. d Dreifach ist des Raumes Maß: . Rastlos fort ohn' Unterlaß Strebt die Länge; fort ins Weite Endlos gießet sich die Breite; Grundlos senkt die Tiefe sich Lahet« bei schlechte« Wetter I Manche Menschen halten es für ein großes Unglück, Icoemr sie Sonntags etwa oder an einein sonstigen freien Tag l infolge schlechten Wetters zu Hause bleiben sollen. Sie I glauben der Langelveile ausgeliefert zu sein. Das könnte I ober höchstens darauf schließen lassen, daß diese Leute keine seelische aber geistige Regsamkeit besitzen. Gerade zu solchen Stunden wird man in gemütvollem, anregendem Gespräch zusammensitzen, wird man die schönen Erinnerungen hsr- »orholen und auch von künftigen sonnigen Tagen träumen können. Oder aber man kann ein sinnvolles Spiel ins-enie- ren, ein Brettspiel, Gesellschaftsspiel oder sonst eines, das dis Unterhaltung mit der Anregung verbindet. Nicht vergessen werden aber soll vor allem der große Faktor der Bücher. Irgend ein schönes Buch sei es unterhaltend oder belehrend, wird das „Daheim bei schlechtem Wetter" zu einem Genuß machen. Und wenn sonst nichts derartiges im Hause ist, so wird doch sicher ein neues Testament oder auch ein ganzes Aibelbuch vorhanden sein. Und danach greife man und denk« über die tiefweisen Lehren nach, die man in dem Buch er schürfen kann, und deren starker und bedeutsamer Sinn, Unser Glück. Ein kleines Stübchen. Schräge Sonnenstrahlen Versickern dir in deinem blonden. Haar, Ich halte deine Hände, deine schmalen, Des Fensters Nelken duften wunderbar. ... nigstens, zu verbitten. Keinesfalls aber kann sie Dich zwin gen, die Gesellschaft solcher Menschen, zu ertragen." „Ach — das würde doch gegen den guten Ton verstoßen." Käthe lachte hell auf. „Puh — mit dein guten Ton wirst Du armes Kind ge schreckt? Nun laß Dir dainit nicht bange machen, meine kleine Sanna. Sag Tante Phine in aller Ruhe und Be stimmtheit, daß Dir Geheimrats unerträglich sind, und daß Du, um ihren Gästen nicht unliebenswürdig begegnen zu müssen, vorziehst, künftig den Tee auf Deinem Zinuner zu. nehmen." Sanna hob ersci/rocken abwehrend die Hände. „Oh nein — das wage ich mich nicht zu sagen — Tante Phine wäre außer sich. Käthe strich ihr über das lockige Haar. „Kleinchen — es war die höchste Zeit, daß ich hinter dis Tyrannei kam, die sie an Dir aüsübt. Wie hätte ich vor Werner bestehen sollen nach seiner Rückkehr. Mut, Du klei ner lieber Wildling! Bist doch mit den Hottentotten fertig geworden und willst Tante Phine die Segel streichen." Sanna lachte leise. „Ach Du — die Hottentotten sind viel weniger schwierig im Verkehr als Tante Phine." Käthe umfaßte sie herzlich lachend. „Wenn Tante Phine ahnte, daß Du zwischen ihr und den Hottentotten Vergleiche zögest — sogar zugunsten dieses wenig lieblichen Völkerstammes — oh weh Sanna — das auszudenken fehlt sogar mir der Mut. Aber nun ernsthaft, so geht das nicht weiter. — Wann pflegt Ihr den Tee zu nehmen?" „Um 5 Uhr." „Schön. Nun höre zu. Mr haben doch bis jetzt jeden zweiten Tag vormittags eine Stunde gemeinsam musiziert." „Ja — das heißt. Du warst so freundliche mich zu mei nen kleinen Volksliedern zu begleiten." „Und ich will Dir nur eben sagen, daß ich leider vormit tags anderweitig beschäftigt bin." Sanna sah betrübt aus. „Oh -- wie schade!" Käthe lachte. „Ja — mein Tag ist so unglaublich besetzt, daß ich nur noch von 6 Uhr an Zeit für Dich habe — sagen wir von 5 bis 7 Uhr. Außerdem meint Dein Gesanglehrer — ich werde nachher gleich dafür sorgen haß er es meint — -aß Du unbe- Kindchen, das ist der Ort, den ich als Knabe ': Im Traume irgendwo gesehen habe. Anton Renk. Das Zusammengehe» mit der Sozialdemokratie. Den anr 10. Februar iin Zusammenhang init dec be rühmten Bauernkundgebung zurückgetretenen schwedisck-en Ministerpräsidenten Staaff hat die Abhängigkeit vor» der So zialdemokratie sein Stockholmer Mandat gekostet, und das Ergebnis der Wahl in der Hauptstadt berechtigt zu Ler Zu versicht, daß der denkwürdige unmittelbare Appell König Gustafs an sein Volk den vom König und den übrigen „Ver- teidigungsfreunden" erhofften Erfolg haben werde. Das wäre um des Prinzips wie um der Sache willen um so er freulicher, als man selbst in den Kreisen der besten schwedi schen Patrioten einigermaßen in Sorge gewesen war. Der demokratische Gedanke hat nun einmal eine gewisse Werbe- kraft und schöne Phrasen sind nirgends wohlfeiler, als Werra es gilt, den angeblich verletzten Ko'nstitutionalismus gegen vermeintliche Uebergriffe des „persönlichen Regiments" zu verteidigen. Freilich sehen diese Verteidiger immer nur die eine Seite der Sache und tun, als ob die Monarchie über haupt nur noch eine leere Form, eine gefällige Dekoration wäre und als ob die Krone sich aller Rechte begeben hätte, dic über das geduldige Signieren der Parlamentsbeschlüsse hinausgehen. Sachlich läuft das auf nichts mehr und nichts weniger als auf eine gründliche Umkrempelung derselben Verfassung hinaus, die geschlitzt werden soll. Aber es ist nun einmal so, daß die Herren Teinokraten die verfassungs- nrätzige Trennung und Verteilung der Gewalten immer nur als eine Abschlagszahlung auf den Jdealzustand der reinen Parlamentsherrscliaft betracksten, für die sich im Laufe der Jahrzehnte ein wahres Arsenal voll tönender Phrasen angs- sammelt hat — Phrasen, die für die breiten Massen immer Wir schauen uns nach kleiner Kinder Weise s f Mit großen Augen seltsam schweigend an . .. Es tickt die Uhr . . . wir hörens nicht . . . und leise Hat unser Glück die Türe aufgetan. Sanna Rutlands Ehe. Roman von H. LourthK-Mahler. <15 ^orrupmlp., i Nachdruck verboten.) Tante Phine machte ein ungemein impertinentes Ge sicht. s „Sie haben imnrer sehr starke Nerven gehabt, Frau Ver- Hagen, und können sich vielleicht nicht denken, daß zartbesai tete Naturen allein zu sein wünschen, wenn sie krank sind." Käthe nickte vergnügt. „Gott sei Dank — meine Nerven sind noch genau so ro bust wie früher, gnädiges Fräulein, und Sanna ist gottlob auch ein unverfälschtes Naturkind, dem der Begriff „sensi tive Nerven" völlig abgeht. Ich wette mit Ihnen, daß sie sich freut, mich zu sehen." Tante Phine warf einen giftigen Blick in das schöne Frauengesicht und suchte nach einem neuen. Grund, Käthe zum Rückzug zu bewegen. Diese schritt aber mit elastischen Bewegungen die Treppe vollends hinauf und machte von oben eine äußerst höfliche Verbeugung. Käthe fand Sanna in Tränen. Bestürzt nahm sie die junge Frau in ihre Arme. „Kleinchen — was ist Dir denn? Bist Du wirklich krank, oder hat Dir Fürstin Seraphine etwas zu leide ge tan?" „Nein — krank bin ich nicht", antwortete Sanna, sich mühsam fassend. Käthe ballte zornig die Hand. „Also hat sie Dir weh getan?" „Nein, nein", wehrte Sanna verlegen ab. Käthe setzte sich zu ihr und sah sie forschen- an. „Du lehrst mich doch nickst Tante Phine kennen. Jh.- Gesicht verriet mir schon nichts Gutes, und ein böses Gewis sen hatte sie auch, sie wollte mich nicht zu Dir lassen. Nun beichte mal, Schatz — was hat es gegeben?" „Oh, ich bin selbst schuld daran, Käthe. Tante Phine hat ihre Not mit mir. Ich habe wieder allerhand Verstöße gegen den guten Ton begangen, vor allem bin ich nicht ehrerbietig genug gegen Frau Geheimrat Papperitz gewesen. Wirklich — Tante Phine hatte recht, mich zu schelten." Käthe nahm Sanna lachend in die Arme. „Ach, Du törichtes Kleinchen, wie kannst Du über eine Moralpauke von Tante Phine weinen! Laß sie doch reden