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-s- Lager bietet, und daß der Stallboden derart eingerichtet ist, daß der Uriir der 'Kaninchen sofort Abfluß findet. zrönnen wir den Kaninchen mich in: Winter Bewegung verschaffen, sie also z. B. in einem warmen Kuhstall unter bringen, so ist dies nicht nur für die Gesundheit der Tiere von Vorteil, sondern die Unterhaltungskosten kommen auch viel billiger zu stehen, weil die Stallhasen alles Futter, »uns von dem Großvieh herabgeworfen wird und nur verderben würde, mit Eifer auflesen. Es genügt in diesem Falle, wenn die Kaninchen nur einmal am Aage besonders gefüt tert werden, wozu entweder eine Runkelrübe, etwas Hafer, oder etwas in heißem Wasser gebrühte Kleie verwendet urer- den kann. Der Einwurf, daß die Kaninchen sehr häufig von dem Großvieh getreten werden, beruht nicht auf praktischer Erfahrung. Unbeholfene Jungtiere gibt es zu dieser Zeit nicht, und die alten Kaninchen weichen rechtzeitig aus. Manche Züchter behaupten, daß die Kaninchen in die Krip pen des Großviehes springen und dort das Futter verder ben. In praktisch eingerichteten Stallungen kann davon keine Rede sein. Die Katze. „Hast Du eine Katz, hast du weder Maus noch Ratz" , sagt ein alter Volksspruch, und er kennzeichnet treffend den Wert, den die Katze für Haus und Hof hat. Wenn auch Rat ten und Mäuse allen menschlichen Nachstellungskünsten ein Schnippchen schlagen, der Katze können sie kein L für ein U machen. Mit Fleiß und Ausdauer stellt sie ihnen nach, und sie erreicht es, daß die lästigen Nager lald das Feld räumen. Aber es wird nicht selten darüber geklagt, daß die Katzen naschhaft, hinterlistig und heimtückisch sind. Doch Brehm sagt von der Katze: „Sie ist nichts weniger als falsch, son dern im Gegenteil sehr offenherzig; sie ist ebensowenig tückisch wie der Hund und kratzt nimmermehr, während sie zugleich schmeichelt; sie ist vielmehr ihrer Herrschaft treu er geben und läßt sich ungemein viel gefallen. Ihre Reinlich keit und Ordnungsliebe, die Anmut und Zierlichkeit ihrer Bewegung, ihr gemütliches Schnurren, die Freundlichkeit, mit der sie sich ihrem Herrn anschmiegt, und andere vor nehme Eigenschaften sichern ihr das Wohlwollen aller vor urteilsfreien Menschen, welche sich mit ihr beschäftigen; ihre Muttwliebe, welche sich sogar auf fremde Kinder erstreckt, müssen ihr selbst warme Zuneigung erwerben. Es fehlt ihr vor allem an liebevoller Erziehung von feiten des Menschen, um sie zu einem durchaus liebenswürdigen Tier zu machen. Und die Tatsache, daß nicht alle Katzen nasch- und raub- füchtig sind — raubsüchtig gegenüber Kücken und Vögeln — beweist, wie recht Brehm hat. Liebe und Strenge spielen bei der Erziehung der Katze eine große Rolle. Mit Liebe erzieht man eine Katze, wenn man ihr ausreichende Nah rung, hauptsächlich Mich und Fleisch verabreicht. Katzen, welche sehr viel Mäuse und Ratten fangen, müssen viel Milch erhalten. Wasser darf ihnen niemals fehlen. Ferner ist es notwendig, der Katze einen Platz im Hause einzuräumen. Denn Katzen, die immer aus dem Hause getrieben werden, werden scheu, wild, falsch und tückisch Schließlich darf auch die Hautpflege bei der Katze nicht vernachlässigt werden. Trotzdem sie sich selbst wäscht und putzt, muß sie doch öfter gewaschen und gekämmt ver- den, damit sich nicht Mikroben auf ihrer Haut festsetzen und Hautkrankheiten verursachen, die auch den Menschen gefähr lich werden können. Adu. Unreeller Senfenh«ndel. Seit einigen Jahren werden unseren Landwirten von landfremden Hausierern schott zu Anfang des Jahres Sen sen zu Preisen verkauft, zu welchen sonst — namentlich in der geringelt Ausführung der Hausierer --- 2 Stück «wor ben werden können. Diese Hausiererware ist um nichts bessere- als andere Sensen, der Glaube ein« besonders guten Qualität wird nur durch den hohen, unreellen Preis «weckt. Ein Beweis, was für ein einträgliches Geschäft dies« Handel mit den sogenannten Garantiescheinen bildet, ist seine riesige Aus dehnung, die er in den letzten Jahren angenommen hat. Jmm« mehr Leute drangen sich herzu, die auf solch be queme Weise unseren gutmütigen Bauern ihre sau« ver dienten Groschen für eine ganz gewöhnliche Ware ablocken wollen, statt sich wie diese mit ehrlicher und hart« Arbeit durchs Leben zu schlagen. W« also kein Geld zum Wegwerfen htt, weise künftig diesen unbekannten Herren die Türe und kaufe die altbe währten Marken ums halbe Geld bei den ortseingesessenen Händlern. Allerlei praktische Winke rmk kleine Mitteilnngen. Zu Brutzwecken werden mit Vorteil ältere Hennen be nützt, namentlich solche, welche sich schon als sorgsame Brüte rinnen und gute Führerinnen erwiesen haben; bei solchen Tieren braucht man auch bei der Anwendung der Ausmer zungsregel nicht so engherzig zu sein, da sie dem Züchter durch das Großziehen zweier Bruten einen nennenswerten Vorteil bringen. Es gibt Hausfrauen, welche z. B. auch Gänse überwintern, die zwar nur sehr wenig Ei« mehr legen, aber regelmäßig sehr zeitig mit -em Brutgeschäft be ginnen. Wenn es irgend geht, verwende man Hennen der eigenen Zucht, da sie an Haus, Hof und Stall gewohnt sind, Glucken, welche wir von Nachbarn entleihen, bringen unS häufig eine arge Enttäuschung; ihnen sind die örtlichen Ver hältnisse neu; sie werden dadurch aufgeregt und entziehen sich hartnäckig ihrer Pflicht. Die zu verwendende Glucke soll ab« auch groß sein und ein bauschiges Gefieder haben, damit das Tier auch bequem etwa 15 Ei« bedecken kmin. Hennen mit befiederten Läufen, namentlich solche mit gro ßen Latschen, eignen sich aus dem Grunde nicht zum Brut» » geschäst, weil sie stets etwas schwerfällig sind und mit dem borstigen Beinfedern sowohl Eier als auch später Kücken ge- fährden. Die Hühner müssen im Winter, um ihre Legetätigkeit nicht herabzusctzen, sondern im Gegenteil zu «höhen, ebenso wie im Sommer Grünfutter «halten. Als am geeignetsten sei hier Grünkohl genannt, welchen die Tiere auch unge mein gern fressen. Fern« sind auch Runkelrübe^ Mohr- Kohl- und Zuckerrüben, zur Fütterung zu empfehlen. Man schneide die Rüben in Stücke und lege sie möglicUt hoch, da mit die Tiere darimch springen müssen, weil ihnen Be wegung im Freien vor allem nötig ist. Steht keins der oben genannten Grünfutt« zur Verfügung, bietet Klee- und Wiesenheu, in heißem Wasser aufgebrüht und dem Weichfutter beigemengt, einen ganz vorzüglichen Ersatz. Die Rassenftage spielt bei der Geflügelzucht, die aus beschränkten Räumen betrieben werden soll, eine große Rolle. Nicht jedes Huhn läßt sich einzwängen, und es ver- kümmert zuletzt, wenn seiner natürlichen Veranlagung un feinem lebhaften Temperament nicht Rechnung getragen wird. Die südländischen Rassen, wie die Italien«, Mi- norka und Spanier eignen sich auf keinen Fall für solche Beschränkung, und man muß in diesem Fall schon schwerere und. deshalb auch ruhigere Rassen wählen. Wyandottes. Orpingtons, Dorkings, Mechelner kommen eh« in Bettacht. Man muß aber bei der Fütterung darauf achten, daß die Tiers.nicht zu fett werden. Verantwortlich stir den Inhalt: Max Fiederrr t» Bsschoftmerd«.