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Z V ihrem harten, klingenden Huf bei uns bald ihre Schönheit und ihren Adel. Sie werden infolge der besseren Ernäh rung, wohl aber auch durch die schlechteren klinmtischen Ver hältnisse größer und massiger. Jedenfalls sind sie aber die Träger des edelsten Pferdetyps. Der kir ne Münsterländer Vorstehhund. (Nachdruck verboten.) Vor etwa fünfzig Jahren gab es im westfälischen Münsterlande einige Stämme langhaariger Vorstehhunde, Hie meist in den Händen bäuerlicher Jäger sich befanden, etwa vierzig bis fünfzig Zentimeter hoch waren und als vielseitige Gebrauchshunde sehr geschätzt wurden. Es waren äußerst behende, flinke Tiere mit ausgezeichneter Nase, sehr viel Temperament und nie ermüdendem Arbeits eifer. Für das schwierige Gelände dort, mit seinen große», undurchdringlichen Wallhecken, seinen ausgedehnten Haidc- nnd Ginsterdickungen, seinen Brüchen und Knicks, waren sie wie geschaffen. Bis auf geringe Unterschiede in der Größe und im Ausdruck waren sie im übrigen von ziemlich gleich mäßigem Typus. Ihr Gesichtsausdruck war klug und leb haft, ihre Bewegungen elastisch und geschmeidig, Körper und Kopf trocken und ohne überflüssigen Ballast von Mus keln und Knochen. Das seidige, nicht zu lange und knapp anliegende Haar gab ihnen im Verein mit gefälliger Farbe und Zeichnung ein hübsches Aussehen. Dazu kam, daß ihre sonstigen vielen guten Eigenschaften sie zu brauchbaren und nützlichen Haus- und Hofhunden machten. Es ist auffallend, daß so brauchbare Jagdhunde von der offiziellen Kynologie so lange übersehen werden konnten. Erklärlich ist es zwar durch ihre geringe Anzahl und ihr sehr beschränktes Verbreitungsgebiet. Die starke Ausbrei ¬ tung der großen Vorstehhunde, der deutschen sowohl wie der englischen, ferner die hohen Jagdpachtpreise, die dem klei- nen Bauern und Ackerbürger die Ausübung der Jagd mehr und mehr unmöglich machten, trugen ihr Teil dazu bei, daß die kleinen Vorstehhunde immer mehr und mehr ver schwanden. Erst die große Nachfrage großstädtischer Jäger nach kleinen Gebrauchshunden, die mit weniger Mühe und Um ständen auch in der Mietwohnung der Großstadt sich halten ließen, lenke die Aufmerksamkeit wieder auf die kleinen Stöberhunde. Diese starke Nachfrage führte zur Einfüh rung -er Spaniels, der langhaarigen englischen Stöber hunde, sowie zur Schaffung des deutschen Wachtelhundes, der aus den Resten Les altdeutschen Wachtels mit Zuhilfe nahme von Spanielblut gezüchtet wurde. Beide Rassen sind sehr brauchbare Stöberhunde, nur fehlt ihnen eine Eigenschaft: das Borstehen vor Mld. Diese fehlende Eigenschaft zog die Blicke der Jager wieder auf den kleinen münsterländer Vorstehhund, der noch in wenigen Ex«»- plaren in der Gegend von Osnabrück und Burgfteinfurt vorhanden war. Besonders waren eS zwei Stämme, der des Lehrers Heitmann, der ihn in vierzigjähriger Rein zucht ununterbrochen gezüchtet hatte, und der Dorstener Stamm des Jagdaufsehers Wohlberg. Unser gutgelungenes Bild zeigt eine der besten Hündinnen des ersteren Stammes, die eine äußerst typische Vertreterin der Raffe und auch jagdlich ganz ausgezeichnet ist. Um die Weiterzucht deS kleinen GebrauchShundeS in möglichster Reinheit zu ermöglichen, da nur darin eine Ge währ für die Weitervererbung der wertvollen Vorstch- eigenschasten liegt, gründeten vor zwei Jahren eine Anzahl Jäger, die von den jagdlichen Leistungen der Tiere entzückt und begeistert waren, den Verein für „Kleine Münsterländer Vorstehhunde" mit dem Sitz in Osnabrück. Der Verein, der schon jetzt über zweihundert Mitglieder zählt, hat eS sich zur Aufgabe gemacht, alle erreichbaren Zuchthunde zu erwerben und sie in seinem Zuchtbuch einzutragen. Ihre Zahl ist mittlerweile auf fast hundert angewachsen, so daß die Wei- terzucht gesichert ist. In ihrer Heimqt wurden diese kleinen Dorstchhunde früher vielfach Spion genannt. Der Name leitet sich ver mutlich von dem kleinen französischen Vorstehhunde, dem Epagneul, ab, der zu Jeromes Zeiten von den ftan-ösischen Herrenjägern mitgebrächt wurde und wahrscheinlich der Stammvater deS heutigen kleinen Vorstehhundes ist. Hyazinthe« auf Glittern. (Nachdruck verboten ) Wer versäumt hat, Hyazinthen zum Treiben einzutop fen, kann sich jetzt noch einen FrühlingSflor beschaffen, wenn er Hyazinthenzwiebeln auf Gläser setzt. Man zieht Gläser aus dunkelblauem GlaS, das dem Licht nicht so leicht den Eintritt gewährt, den ganz durchsichtigen Gläsern vor, da es den Wurzeln nicht dienlich ist, wenn sie direkt von den Sonnenstrahlen getroffen werden. Jedenfalls müssen aber die Zwiebeln genau der halbrunden Oeffnung der Gläser angepaßt werden. Wenn die Zwiebel zu klein ist, so reicht sie leicht zu tief ins Glas hinein, empfängt zuviel Feuchtigkeit und schimmelt dann. Ist die Zwiebel hingegen zu groß, so kann sie qm Boden nicht ordentlich aufliegen und sendet leicht Wützelfasern anstatt ins Wasser, nur 'in den oberen Rand und diese vertrocknen. Auch betreffs der Sorte treffe man die richtige Wahl. Man wähle frühblühende Sorten,