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genommen und geschärft werd«» können, zum Einsehen ge nügt ein leichter Hammerschlag. Ferner ist darauf wohl zu achten, daß die Eisen die erforderliche Länge besitzen. Das Eisen soll durchweg so lang sein, daß eine Linie von dem Hinteren Rande des Ballens abwärts gedacht gezogen, das Eisen trifft. Zu spitzen Hufen sind recht lange Eisen er- forderlich. Sind die Eisen jedoch zu lang, dann wird der Schritt schverfällig und schleppend. Auch werden solche Eisen durch das Eingreifen der Hinterfüße an den Porder- hufen leicht abgerissen. Dahingegen schützen zu kurze Eisen die Ferse nur ungenügend und geben Veranlassung zu Quetschungen, Steingallen usw. Stehen die Eisen über den Tragrand hervor, dann streifen sich die Tiere gern. Das Einschlagen der Nägel soll mit besonderer Vorsicht geschehen, vor allen Dingen sollen dieselben nicht in die Fersenwand getrieben werden. Ebenso ist zu hohes Einschlagen verkehrt, da dabei leicht die empfindlichen Weichteile der Hufe ge drückt oder wohl verletzt werden. Nach einiger Zeit passen selbst die besten Eisen nicht mehr und zwar infolge der Ab nutzung des Eisens wie des ständigen Wachsens des Horn- schuhes. Die Eisen rücken durch das Nachschieben des Harnes beständig vorwärts und zwar um so mehr, je spitzer die Hufe sind. Da weiterhin die Seitenwände meistens etwas schräg laufen, wird mit dem fortschreitenden Wachstum mit der Zeit die Bodenfläche des Hufes auch an Breite zunehme.i, dadurch wird das Eisen allmählich zu eng. Dieser Übelstand ist am deutlichsten beim Flachhuf bemerkbar.- Werden die Eisen zu eng, dann entstehen nicht selten hohle Wände, Steingallen usw. Deshalb muß der Beschlag erneuert wer den, sobald man beobachtet, daß die Eisen zu kurz oder zu eng geworden sind. Der neue Beschlag ist ferner notwendig, sobald die Zehenwände übermäßig lang werden, weil dann die Beugesehnen zu sehr belastet sind. Durchweg ist der Beschlag bei flachen und spitzen Hufen allmonatlich einmal notwendig, bei stumpfen und engen Hufen alle 6—8 Wochen. Zu häufiges Beschlagen kann unter Umständen sehr rmch- teilg sein, da dadurch die Festigkeit des Hufes verloren geht. In neuerer Zeit werden auch vielfach Eisen mit Tau 'der Gummieinlagen benutzt, welche eine Erschütterung des Hufes auf dem Pflaster verhüten sollen. Wenn die Huf gut sind, soll man kranken Pferden dieselben abnehmen, jedoch nicht, wenn die Fersen schwach und die Wände hohl sipd. Beim Zwanghuf läßt man die Eisen gegen die Ferse spitz zulaufen, beim Dollhuf verwendet man Stegeisen, auch sind breite Eisen zu empfehlen, damit die empfindliche Sohle etwas geschützt wird. Allerlei praktische Winke t l und kleine Mitteilungen. , 11 Biehversicherung. Die Viehversicherung ist namentlich für die kleinen Landwirte sehr segensreich, da nicht selten ein beträchtlicher Teil ihres Vermögens im Viehstande steckt. Gleichwohl ist die Viehversicherung wenig beliebt. Die Ur sache hierfür ist hauptsächlich in dem Umstand zu suchen, daß nicht wenig Viehbesitzer mit dieser oder jener Versicherungs gesellschaft schlechte Erfahrungen gemacht haben. Zudem behagt ihnen auch die Doppelversicherung des Viehes nicht. Denn bekanntlich schließt die Viehversicherung die Feuerver sicherung nicht ein, sondern erstreckt sich nur auf die Verluste durch Verenden und notwendige Tötung. Da aber die Ge fahr, Vieh durch Feuersbrunst und Blitzschlag zu verlieren, auf dem Lande sehr groß ist, ziehen die Landwirte die Feuerversicherung der Lebensversicherung vor. Es ist aber nicht einzusehen, weshalb die Viehversicherung nicht auch den Verlust durch Feuer einschließen könnte. Ist doch dies bei der Lebensversicherung des Menschen ganz selbstverständlich. Ein Ausbau der Diehversicherungsgesellschaften nach dieser Richtung hin ist dringen- geboten. Am besten wäre es, wenn sich überall Diehversicherungsvereine bilden und in einen Landesverband zusammenschließen würden, wie dies bereits in einigen süddeutschen Staaten geschehen ist. Schringarautieu bei« Handel mit Futtermittel«. ES kommt nicht selten vor, daß Landwirte mit Futtermitteln hineingelegt werden. Reisende oder Händler preisen ihnen die Waren mit großer Beredsamkeit an und geben ihnen Garantien, die eigentlich keine sind. Gewöhnlich wird den Futtermitteln eine Reinheit von soundso viel Prozent zuge sichert. So wir- z. B. Leinmehl von 90 Prozent Reinheits grad verkauft. Die „Garantie" lockt vielfach die Lmdwirte auf den Leim; denn sie kaufen in dem Bewußtsein, eine „reine" Ware zu erhalten. In Wirklichkeit enthält das Quantum von 100 Pfund 90 Pfund Leinmehl, während die übrigen 10 Pfund auS Reisspelzen, Erdnußhülsen, Mohn kuchenmehl und Kreidepulver bestehen. Daher kann nicht genug davor gewarnt werden, auf bedingte Garantien ein zugehen. Ein Reisender oder Händler, der nicht die voll kommene Reinheit der Futtermittel garantiert, sollte keinen Auftrag erhalten. Das Steckenbleibr« von Kartoffel« im Schlunde bei Rindern kommt in der Mastperiode nicht selten vor, wenn für die Zerkleinerung dieser Futtermittel nicht ordentlich Sorge getragen wird. Schnelle Hilfe ist hier dringend ge boten, da dieses übel bald Aufblähen zur Folge hat. Oft gelingt es, durch energisches «Äreichen des Schlundes nack oben oder unten hin das Hindernis zu beseitigen. Besser ist es noch, das Maul mittels des geeigneten Instrumentes auf zusperren, die Zunge herauszuziehen, mit einem Handtuch zu bewickeln, sie ordentlich festzuhalten und den Schlund so lange nach oben zu streichen, bis das Stück herauskvmmt. Gelingt die Prozedur nicht, so lasse man davon ab und voll- führe den Wanststich Damit wird die Lebensgefcchr besei tigt; denn das Stück Futter verdaut allmählich im Schlunde. Die Anwendung der Schlundröhre ist immer gefährlich Am besten ist es natürlich, die Gefahr des Steckenbleibens zu verhüten. Das geschieht durch die Zerkleinerung der Futtermittel mittels guter Maschinen bezw. Mühlen. WllUM.ms de» „SWscheii ÄMln" für den Monat Februar werden zum Preise von 8k llk 6HAL (exkl. Bestellgeld) von EVV unseren Boten und Filial- - > — stellen, sowie von der Expedition entgegengenomme» — Auch die Briefträger und Postanstalten nehme« monatliche Bestellungen entgegen.