Volltext Seite (XML)
soll er täglich Milch b^ommen. Damit der Stier abge härtet werd«, muh er von der dxitten Woche an täglich ein bis zwei Stunden ins Freie gefiihrt werden, Sommer wie Winter, auch bei Regen ; nur versäume man nicht, nach Regen oder Schnee den Stier trocken zu reiben. Wenn der Stier eineinhalb Jahr alt, gesund und kräftig entwickelt ist, soll erivöchentlich einmal, dann all mählich öfter, aber niemals Sn einem Tage zweimal zum Belegen verwendet werden. Die vollkommene Verwendungs tauglichkeit erkennt man daran, daß der Stier zwei breite Zähne aufzuweisen hat. Die Kalbin soll nicht vor dem ersten Zahnwechsel zur Verwendung kommen. Sie schafft sonst, ebenso wie der junge Stier, schwächliche Nachkommen und bleibt in der Entwicklung zurück. Gute Milchkühe soll man erst drei Monate, weniger güte zwei Monate nach der Ab kalbung belegen lassen. Stieren Kuh und Kalbin nach, so können sie trotzdem trächtig sein. Man soll daher das zweite Nachstieren abwarten, bevor man sie wieder zum Stiere führt, da sie sonst sehr leicht verwerfen können. Es zst auch gut darauf zu lohten, daß Kühe und Kalbinnen, die unregelmäßig stieren, vom Tierarzt untersucht und behan delt werden, denn diese Tiere find krank und nehmen deS- ren, Stoßeri Und Reißen im Stall, die Muskeln und Sehnest werden kräftig und straff, die Gliedmaßen und Klauen fest und stark, die Leistungen aller Organe normal. Also kurz gesagt: bei regelmäßiger, verünftiger Beschäftigung ent wickelt sich der Stier zusehends, bleibt gutartig, fruchtbar und deckt leicht und bleibt sechs, fieben und ost noch mehr Jahre zuchtreif. Die Pflege deS Stieres ist dieselbe wie bei anderen Tieren. Sehr zu empsthlen ist das Putzen mit Striegel und Bürste vom Kopf bis zum Schwanz, und zwar jeden Tag. Ter Stier wird bei guter Pfhege und Reinlichkeit gut ge deihen und außerdem folgsam und zutraulich sein. Lang« Klauen und dicke Ballen erschweren dem Stier den Ganz und daS Stehen und können ihn sogar spnmguntauqllch machen. Dicher soll im Herbst und Frühjahr derStier die Klauen gestutzt und geschnitten bÄommen. Bemerkt sei noch, daß eS untunlich ist, Kühe, welche un regelmäßige Brunstzeit haben, oder solche, die einen eit rigen schmutzigen ScheidenauSfluß haben, belegen zu lassen. Erstens nehmen solche Kühe überhaupt schwer auf, und zwei tens erkrankt dann gewöhnlich auch der Stier. Xdu. Halb nur schwer und selten auf. Da es ost vorkommt, daß der Züchter Fehler seines Viehes übersieht, soll er nur solche Stiere verwenden, die von anderen Fachleuten als tauglich bezeichnet sind. Für öffentliche, fremde Tiere deckende Zuchtstiere ist diese Taug lichkeitsbezeichnung behördlicherseits vorgeschrieben. Jede Belegung soll in einem Buche verzeichnet werden. Aufgeräumt sollte auch endlich mit der Ansicht werdrn, daß der Stier „bös" ist. Weder ein Stier noch ein beliebiges anderes Tier wird bös geboren. Einzig und allein die Roh heit der Umgebung macht den Stier bös. Ruhe, Furchtlosig keit und Verständnis im Umgang macht den Stier zutrau lich, Handsam. Daß Peitsche, Stockhiebe und Geschrei sein Gemüt nicht veredeln, sondern es boshaft werden lassen, ist wohl nur zu verständlich. Hat der Stier das Alter von einem Jahr erreicht, so bekommt er einen Nasenring, an welchem ein Lederriemen befestigt wird, und diesen schnallt man fest an die Horner. Nur an diesem Riemen soll der Stier geführt werden. Ist der Stier durch irgendeinen Um stand bereits bösartig geworden, so führe man ihn vorsichts halber an einer Stange. Der Belegstand eines Stieres kann, wenn gleichmäßig auf das ganze Jahr verteilt, zirka 100 Kühe und Kalbin nen betragen. Das einfachste Vorgehen beim Belegen ist das Handbelegen, verwerflich jedoch das Festbinden der Kuh in Sprungständen. Nach dem Sprung soll der Stier einen Bissulin- oder Bacillostist in den Schlauch bekommen, um so Deutsche» EAelschmet» »tt Ferkel«. Das deutsche Edelschwein ist aus englischem Zucht material entstanden, das in Deutschland sehr günstigen Bo den fand und sich infolge langer, zielbewußter Züchtung zu einem konstanten Schlag heranbildete. Teilweise übertref fen die deutschen Edelschweine die englischen Originalster« in bezug auf Gesundheit, kernige Konstitution und Wider ¬ standskraft. Der Schlag zeichnet sich durch Frühreife, Schnellwüchfigkeit, große Mastfähigkeit und Fruchtbarkeit aus; immerhin ist er, wie alle hochgezüchteten Schläge, nicht so hart wie die alten deutschen Landschweine. Er hat fick auch als Verbesserungs-Material für weniger edle Tiers sehr gut bewährt. ' 1 die eventuelle Ansteckung zu verhindern. Betreffs des Fütterns des Zuchtstieres sei ausdrücklich hervorgehoben: der Stier soll gut genährt, also gut ange fleischt, niemals aber gemästet werden. Als hauptsächliches Futtermittel kommen in Betracht: gutes, nahrhaftes Heu, ungeschnitten, stocken, zweimal täglich. Als Beifutter gebe man täglich ein bis zwei Liter Hafer, und zwar muß der selbe gequetscht sein. Nicht zu empfehlen ist die Verab reichung von Kartoffeln, Runkeln, Schlempe, Stroh. Durch dieses wird der Stier einesteils faul, andernteilS wird der Bauch zu angeschwollen und dadurch das Tier deckunfähig. Etwas grobschalige Weizenkleie wie auch eine Prise Salz zum täglichen Futter ist zulässig. Daß der Stall licht, luftig und stocken sein söll, ergibt sich wohl von selbst. Betreffs der Krippe sei noch bemerkt, daß sie tief am Stallboden an gebracht sein soll. Ist der Stier eineinhalb Jahr all, so soll er zum Ein spannen herangezogen werden. Wird der Stier regelmäßig -um Futterfahren, Jauche- und Mistfahren, im Winter zum Holzfohren benützt, dann unterläßt er da» Brüllen, Schar Holstei«sche Pferde. Das holsteinsche Lauf-Pferd erfreu! sich seit langem eines guten RufeS. Früher wurde verschiedenstes Blut ein gekreuzt, neuerdings geht aber das Ziel dahin, eine ausge sprochen reine Zucht zu schaffen. Jetzt hat man mit gutem Erfolg etwas arabisches Blut eingemischt. Die -auptzucht- gebiete sind die Manchen. Man erstrebt ein edles, kräftiges Wagenpferd, starkknochig und mit hohen räumenden Sän gen, das sich auch zum schweren Reitpferd eignet. Die Zucht blüht unter der Leitung deS Verbandes der Pferdezucht- Vereine in den holsteinsche» Marschen; sie wird erhettich ge fördert durch eigene Hengsthaltung und strenge Körung flir Eintragung in das Stutbuch. Ein nicht zu unstrschätzender Faktor für die Entwicklung der holsteinsche» Pferdezucht sind die guten Weiden; bemerkenswert ist auch -st.Reit- und Fahrschule in Elmshorn, die in erster Linst de» Absatz und weiter da» Verständnis für Pferdepflege und Pferdezucht fördern soll. ^du. Verantwortlich fist de« Inhalt: «stz FstSerer st Mschofewada.