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Der sächsische Erzähler : 08.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192212088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19221208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19221208
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-08
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.12.1922
- Autor
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-------- sie erscheint in den ersten Tagen des Dezember ass Morgen-^ stern dicht über dem Horizont im Südosten. Ihre Sichtbar müssen un ; M -ich« > ittel Aar, ffeni . dap mark. ldmark, ^on Ehen «ück, Schulden,! versin, haltausschuf ster Herm Die G« und lass« ei Es «übe fü Saft als die im Inland« durch dis h ten im allg< Wahlen, mn -akwr de« > ften Ermit oember wi, rung der L getreten. ! meinen Lek Minist der ersten i nung hervk gen Dollar das deutsch gehalten w die Enttvlä vernichtet, Ausführun 210 Millia runter befi der äußere Ordinariun Überschuß gewicht hei behörden n kett nimmt schnell zu und erreicht Ende Dezember 3 S-tun den. Am 31. Dezember steht sie im größten Glanz, ihr? Ent kernung betrögt dann 02 Millionen Kilometer. Jupiter er scheint auch am Morgenhimmel und ist Ende Dezember be reits 3V-> Stunden lang sichtbar. Er wandert aus dem Stern bild der Jungfrau, in dem er seit September 1921 gestan den hat, vom Süden nach dem Südosten zu in das Sternbild der Wage. Der Saturn geht anfangs Dezember um 3 Nhr und gegen Ende 1 Uhr morgens in der Jungfrau aus. Am 10. Dezember haben wir bei klarem Detter am südöstlichen Morgenhimmel um 6 Uhr ein selten schönes Sternbild zu sehen; es sieden dann in fast gerader Linie schräg nach rechts von unten nach oben: Venus, darüber der Mond, dann Ju piter, dann Spika, der Haüptstern der Jungfrau, und dicht darüber der Saturn. Mars ist abend- etwa 4 Stunden lang am südwestlichen Himmel im Wassermann links unter dem Sternbild des Adlers, wo er sich im November d. I. befand, zu sehen; er ist als Wandelstern deutlich erkennbar, also auch nach links zu weiter gewandert. Uranus als Stern 8. Größ« ist nach Sonnenuntergang (am besten mit Fernrohr) dicht über dem Horizont unter dem Pegasus 0 Stunden lang bis zu seinem Untergang.zu beobachten. Neptun, der von unse rer Sonn« am weitesten entfernte Planet, ist als Stern 7. Größe nur mit dem Fermohr von Mitternacht an Mischen Löwen und Zwillingen zu sehen. Mondgestalten: Vollmond haben wir am 4., letz te« viertel am 11-, Neumond am IS. und 1. viertel am sä. ir. ivrr. des Reiche: --uergeseß e schnell Mnisi hat; zwischen seinen beiden mittleren liegt die Krippe (Praeserpe), ein Sternhaufen, der mit bloßem Auge sichtbar ist. In einem schwach nach rechts gewölbten Boaen stehen über dem Krebs die Zwilling«. Dieses Sternenvaar besteht aus Castor, einem Stern 2. Größe nördlich und Pollux, einem Stern 1. Größe südlich gelegen und aus einigen we niger Hellen Sternen rechts von beiden bis in die Milch straße reichend. Darüber befindet sich der Fuhrmann mit dem Stern 2. Größe Menkalinam und nördlich über ihm gelegen die gelbliche Capella; die 3 kleinen Stern« rechts daneben heißen Ziegenböcklein. Uber dem Fuhrmann liegt der Perseus; er enthält in seiner Mitte den Stern 2. Größe Algenib und rechts von diesem den veränderlichen Stern 2, Größe Algol. Darüber sehen wir die Cassiopeia, ein au« 6 Hellen Sternen bestellendes verschobenes lateinisches V»'; dieses Sternbild ist vom Polarstern ebensoweit entfernt, aber in entgegengesetzter Richtung, wie der Himmelswagen im großen Bären. Cepheus liegt in rhombilcher Figur rechts von der Cassiopesa, nahe dem Zenit. Im Süden, rechts von den Zwillingen, sehen wir den Orion. Dieser herrliche Siebengestirn, unser schönste» Sternbild, hat in der Form eines länglichen Vierecks 2 Sterne 1. Größe. Dies sind Beteigeuze links oben und Rigel rechts unten, der Stern 2. Größe rechts oben heißt Bellatrix; in der Mitte befinden sich 3 schräg gestellte, dicht übereinanderstehende Sterne 2. Größe, die den Iakobstab oder Gürtel bilden; unter diesem liegen 3 Sterne in einer Reih«, die da« Schwert des Orion darstellen; bei dem mittleren befindet sich der bekannte Orionnebel, der mit bloßem Aua« beobach tet werden kann. Südlich und rechts unter dem Zwillings, paar liegt der klein« Hund; er enthält den Stern 1. Größe Prokyon. In der Verlängerung de« Jakobstabes nach un ten zu befindet sich der große Hund mit dem Hauptstern 1. Größe Sirius, dem glänzendsten aller unserer Fixsterne. Beteigeuze im Orion, Prokyon im kleinen Hund und Sirius im großen Hund bilden ein fast gleichseitige« Dreieck, das jetzt schon bei klarem Himmel während der Dämmerungszeit beobachtet werden kann. Im Süden, über dem Orion ge legen, befindet sich da« schöne Sternbill» des Stiere« mit den Hyaden oder Regengestirnen, welches eine wagerecht gelegene römische Fünf (V) bildet und unten den Stern 1. Größ« Aldebaran enthält. Etwas recht« und nördlich da von liegt ein kleiner herrliches Sternhäuflein, die Plejaden. Schifferstern«, mich Siebengestirne oder Gluckhenne genannt: es sieht schon mit geringer Vergrößerung betrachtet, dem großen Bären (Wagen), sofern man sich dessen Deichsel weg- denkt, sehr ähnlich. Im Südwesten sehen wir dicht unter der Casfiopeja da» hübsche flache Sternband der Andro meda. Dies«« Sternbild enthält in gletchen Abstrichen ne beneinanderstehende Sterne 2. Größe; von dem mittelsten von ihnen, Mirach, stehen 2 Derne senkrecht nach oben; nördlich und rechts von dem obersten befindet sich der be kannt«, mit freiem Auge sichtbar« Andromedanebel. Recht« ' «ndwaudu liegt im Südwesten der Peaztu», ein. Der Sternhimmel im Dezember 1922. Don vr. R. Barthel, Großharthau (Sa.). (Nachdruck verboten.) Trotzdem die Kenntnis des Sternhimmels schon sehr alt ist, ist sic doch bis zum heutigen Tage nur bis zu einem ge ringen Grade wirklich Gemeingut der Menschheit geworden. Der Grund hierfür liegt darin, daß der Anblick des gestirn ten Himmels, obwohl er sich in seiner Gesamtheit seit Men- schengedenken kaum merk'ich geändert hat, infolge der täg lichen Drehung der Erde um ihre Achse vo.n Stunde zu Stunde wechselt und sich auch bei seiner täglichen Wieder kehr von Abend zu Abend infolge der jährlichen Bewegung der Erde um die Sonne langsam verschiebt. Außerdem ver hindert uns leider zu oft das Wolkenmeer unserer Atmos phäre, den Lauf der Gestirne allabendlich zu verfolgen. Meine astronomischen Ausführungen sollen diejenigen an regen. die den Wunsch haben, sich mit den großen Gescheh nissen nn Kosmos (Weltall), denen gegenüber die Ereig nisse auf unserem Erdball nur unbedeutend sind, bekannt zu machen. Ganze Welten entstehen und vergehen vor unseren Augen, wenn wir zu den Sternen emporblicken. Es gibt Sterne, die plötzlich am Himmel aufleuchten, weil sie ein« .Katastrophe erleben. Im Jahre 1572 erschien in der Cas siopeia ein Stern, der alle anderen überstrahlte, nach 17 Monaten aber für das frei« Auge wieder verschwand. Im August 1885 erschien im Andromeda-Nebel ein Stern 6. Größe, der seitdem wieder verschwunden ist, Im Februar 1901 wurde im Perseus (das Sternbild unterhalb der zv-förmigen Cassiopeia, die setzt bei beginnender Dämme rung !>vch im Osten nah« dem Scheitel des Himmels steht) ein neuer Stern (Nova) entdeckt; in demselben Jahr« wurde bei uns aus diesem Stern ein gewaltiger Lichtausbruch sicht bar. Aus der bekannten Lichtgeschwindigkeit, der Paral laxe, d. h. der meßbaren Mittelgröße der vom Licht inner halb des den Stern umgebenden Nebel« zurückgesegten Strecke und d«r dazu gebrauchten Zeit ergab sich die Entfer nung von 325 Lichtjahren. Dieses Ereignis muß demnach etwa im Jahre 1575 stattgefunden haben. Im Juni 1918 wurde im Sternbild Adler, das jetzt bei beginnender Däm merung unweit des Horizonts im Südwesten steht, ein neuer Stern sichtbar; dieser hatte dann in 4 Tagen um mehr als das 60 000fache an Helligkeit zugenommen; in der Folg« aber nahm diese unter beständigen, mehr oder weniger re gelmäßigen Schwankungen wieder ab. so daß der Stern schon Ende 1918 für das bloß« Auge unfichwar wurde. Auch in den Sternnebeln (glühend« Gasmassen), erwähnt habe ich als solch« u. a. sclxon di« vom Perseus, Orion, von der Andromeda und unser« Milchstraße, seh« wir neu« Wetten sich blDen. Zu Beginn des Monats um 11 Uhr, am 18. um 10 Uhr und am 31. 12. um 9 Uhr abends sieht man an unserem Steinl-immel im Osten südlich unter dem großen Bären wieder den Löwen emporsteigen. Die» ist «h, Sternbild in der Form eines Trapeze« mit einem rechts darüber be- , pttbvch« Kopfstück; der tu ihm unten r«cht» tMlaame Stum von der 1. Größe ist Regulus, jener 2. Größ« am anderen Ende De- Sternenviereck, welches Trapez oder Tisch genannt wird i nebpla, der Schwanz des Löwen. Rechts von ihm nach dem Bei beginnender Dämmerung steht dicht über dem Horizont Südosten zu befindet sich der Krebs; dies ist ein Sternbild im Südwesten der Adler; er hat 3 Sterne in gerader Lim! des Tierkreises, das keine besonders hervorragenden Sterne übereinander, von denen der mittelste Atcrir, ein Stern s Mischen seinen beiden mittleren liegt die Kripp« Größe ist. Hoch über ihm liegt der Schwan, das schön-! Sternbild unsere« nördlichen Kreuzes und rechts daneben! die Leyer mit der prächtig weißen Wega. Dicht über diese, befindet sich ein schöner Doppelstern, der schon mit schwacher Vergrößerung deutlich zu sehen ist. Deneb, der oberste und hellste Stern vom Schwan, die Wega von der Leyer und Atair von- Adler bilden ein sehr großes gleichschenklichesl Dreieck, dessen nach unten stehende Spitz« der zuletzt as! nannte Stern ist. Rechts über der Leyer liegt im We steil der Kopf de« Drachens; unter diesem und der Wega befinde!, sich der Herkules, ein großes, sanduhrsörmiges Sternbild! mit mehreren Doppelsternen, veränderlichen Sternen unt! einem grgßen Sternhaufen. Dieses Sternbild, d. h. diese! Gegend des Weltalls, ist das Atel der Wanderung unserer! Sonne, und von uns mit ihrs Dicht über dem Westhorizont haben wir den unter-! gehenden Dostes oder Bärenhuter mit dem rötlichen Stern! 1. Größe Arktur; erkenntlich daran, daß wir rechts über ihn! bei zunehmender Dunkelheit in t»er uns bekannten Krum-I mung die drei Deichselsterne des großen Bären sehen. Linb! über dem Arktur steht die nördliche Krone, ein halber Ring! dessen mittelster Stern 2. Größe Gemma oder Edelstein heißt! Planeten: Der Merkur bleibt bis Ende Dezember! unsichtbar. Venus steht bis zum Jahresschluß kn Skorpion! Nr. 28 Einzig, Bischof« Dies Blatt Mannschaft, des Amtsge Erscheinung Bezugspret, Boten ins F Geschüstsstelle * Land Fübver der Folgen eine Dresden v> Grellma Der V, Handel summen, ein für all« Nach dl den Blatt ,, Herabsei «in« ver Der 11 unter einig, tungvdcruer zum 31. D« Di« ein, ständigung sche Kolonie fischen Räul Zu den jährliches an nur An war- Vücherschau. Senfs—Georgi, Das lustige Vortragsbuch. 330 Seiten. Preis vornehm geb. 700,—, brolch. 600.—. Max He! ses Verlag. Berlin W. 10. Fröhlichkeit und Frohsinn kann in dieser schweren Zeit jeder gebrauchen. Hier ist ein Buch das uns immer und immer wieder einen erfrischende, Trunk aus her klaren Quelle deutschen Humors tun läßt In dem über 330 Seiten starken neuen Band gibt der bc kannte Dortragskünstler das Beste, das deutscher urch aus ländischer Humor in Poesie und Prosa bis zur jüngsten Gegenwart geschaffen und womit er hunderttausend« von: stillen Lächeln zum zwerchfellerschütternden Lachen gebrach: hat. Dom 1. Band wurden innerhalb eures Jahre. 50 00k Exemplare verkauft. Dieser 2. Band enthält etwa 170 Bei träge von 90 Schriftstellern. Di« ausgelöste Stimmung ist immer die gleiche: alles bezwingende Fröh lichkeit. Wer sich einige Stunden heiteren Genusses ver schaffen oder wer in Gesellschaft etwas vortragen will, der greife nach dieser tausendfach erprobten Fundgrube dem scheu Humors und deutscher Fröhlichkeit, die sich infolge ihrer gediegenen Ausstattung besonder» als Weih nachtsgeschenk eignet. Aus dem Gerichtssaal. * Zuchthaus für einen Gattenmörder. Dor dem Schwur gericht Chemnitz ging soeben ein hochinteressanter Gatten- mochprozeß gegen den Naturarzt August Stein aus Bärengrund in Schlesien zu Ende, der bescl;uldigt war, am 22. November v. I. seine Frau erschossen zu haben, um seine Geliebte heiraten zu können. Stein, ein wohlhabender Mann, erfreute sich bis zu der ihm zur Last gelegten Tat allgemeinen Ansehens. Die Getötete hatte er 1896 geheiratet und mit ihr kurz vor der Tat die silberne Hochzeit gefeiert. Zu seiner Überführung waren seine eigenen vier Töchter aufgeboten, und das älteste der Mädchen wurde zu feiner hauptsächlich sten Bela-stungszeugin. Der Angeklagte kam 1920 nach Chemnitz, wo er mit einem Teilhaber Unterricht in kaufmän- mschen und landwirtschaftlicksen Fächern erteilte. Dann wurde er Noturarzt und lernte in dieser Eigenschaft seins Geliebte, ein junges. Mädchen namens Richter kennen, die er in sein Bureau' übernahm. Don diesem Augenblick an än derte sich der Angeklagte vollkommen. Seiner Frau ging die Veränderung in seinem Wesen so nahe, daß sie sich einem spiritistischen Zirkel anschloß und nachts Geistererscheinungen hatte, di« sie nach der Behauptung des Angeklagten schließlich zum Selbstmord rührten. Die Richter nahm dann sofort Be sitz von Wohnung rind Habe der Toten und trug bereits zwei Tage nach dem Begräbnis der Frau deren Mantel und Neues aus aller Welt. — Lin Goldankaussschwindler. Auf das Treiben der wilden Gold- und Silberankaufsstellen in Berlin die in den letzten Monaten wie die Pilze aus der Erde geschossen sind, hat jetzt die Polizei ein wachsames Auge. Jetzt hört man von den Milliardenbetrügereien des Jnhaerbs einer Goldan- kaussstelle, durch die eine ganze Reihe von anderen Gold händlern schwer geschädigt worden sind. Dieser Schwindler, ein 26 Jahre alter, aus Rußland stammender Kaufmann Sa muel Noseneck, konnte verhaftet werden. Roleneck betrieb seit etwa fünf Monaten in einem Laden in der Köpenicker Straße eine Gold- und Silbernnkaufsstelle. Er schmolz di« Gold- und Silbersachen zu Barren und fälschte die Prüfung« scheine dieser Barren in bedeutend höhere Werte um. Es gelang ihm so leicht bei einzelnen Barren Millionengewinne einzustecken. Soweit bisber feststeht, hat der Schwindler etwa zwanzig dieser gefälschten Probescheine in Umlauf ge bracht. Die bisherigen Ermittelungen der Kriminaipolize: haben ergeben, daß die Fälschungen in die Milliarden gehen — Lin INntlermörder. In B r e s l a u ist in dem Haute Gutenbergstraße 30 am Mittwoch vormittag di« Kauftnanns- trau Eugen!« Mu schner geborene Friede, geboren am 29. November 1866 zu Inner, von ihrem Sobn Hans Münch ner, Kanfmannslehrling, geboren am 21. September 1905 in Breslau, ermordet worden, Der Sohn wird von seinem Vater wie folgt beschrieben: 1,82 Meter groß, glatt rasiert, dunkles, kurzgeschnittenes Haar, tiefliegend« dunkelblaue Augen, stottert etwas, rechte Schulter Leberfleck. Es liegt Raubmord vor. — In drei Tagen 1i/> Millionen verjubelt. Der zwan zigjährige Eduard Rensch, der einer Fabrik In Hannover den Betrag von 5 Millionen Mark in der vergangenen Woche unterschlagen hatte und geflüchtet ist, wurde von der Kriminalpolizei in Eisenach verhaftet. Er hat von den fünf Millionen in drei Tagen Ht, Millionen durchgebracht. — Steigerung der Spielwuk in Berlin. Aus Berlin wird gemeldet: In den Stadtbezirken Wedding und Gesund brunnen sind bis Ende Oktober ungefähr 50 Svielerlökgle ausgenommen worben. Es ist der Polizei nunmehr gelun gen, weitere 25 Spielhöllen unschädlich zu machen. Hierbei sind ungefähr 700 Personen polizeilich festgestellt worden. Im November wurden über 40 000 Mark Spielgelder ringe-. damit sein« Letstun-sfähtgieit unaufhaltsam und unwieder, dringlich zuscrmmenbvechen. Der Ernst der Sog« (ft «werkimd«. Vir deutschen Srzle können hierzu nicht schwelgen. Als berufen« und sachverständigste Vertreter aller in ge sundheitlicher Not Befindlichen, werden Ärzte au» Wissen schaft und Praxi« auf Grund unumstößlicher Tatsachen dem In- und Ausland« ein klares objektives Bild der deutschen Notlage vor Augen führen. Am 15. Dezember 1922, mittag« 12 Uhr, wird die deut sche Ärzteschaft unter Vorsitz von Geh. Obermed.-Rat Prof. Rubner, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, in der neuen Aula der Berliner Universität, Unter den Linden (am Opernplatz) eure Kundgebung veranstalten. Es weiden sprechen: Geh. Med.-Rat Prof. W. His, ordentl. Prof, an der Friedrich-Wilhelm-Universität, Berlin: „Niedergang der Le benshaltung des deutschen Volkes", Geh. San.-Rat Dr. Dippe, Bars, des Deutschen Ärzte vereinsbundes: „Die deutschen Arzte am Krankenbett des deutschen Volkes", Prof. Dr. Krautwig , Beigeordneter der Stadt Köln: „Deutsche Kinder in Not, des deutschen Volkes Schicksals frage". Berlin, den 5. Dezember 1922. Der vorbereitende Ausschuß. Abderhalden (Halle), Bok (Stuttgart), Brandenburg (Berlin), Bundt (Halle), Eahen (Mannheim), Czerny (Berlin), Dippe (Leip zig). Dörfler (Biberach), v. Drigalski (Halle), Gastpar (Stutt gart), Hahn (Berlin), Herzau, His (Berlin), Krautwig (Köln), Kuttner (Berlin), v. Müller (München), Pfaundler (Mün chen), Posner (Berlin), Nabnow (Berlin), Natt (Berlin). Scholl (München), Schwalbe (Berlin), Spatz (München), Stmider (Nürnberg), Tjaden (Bremen), Stöter (Berlin), Stressor (Leipzig), Vogel (Darmstadt), Wassermann (Ber lin). -«mm.der Spieiwut in allen Kreisen der Bevölkerung, s„ daß fortgesetzt neue Spiellokale eröffnet werden, tzr de, ftstgefttSien 7V6 Lokalen tzanbett es sich meist um Spiele, au» Arbetterkreisen. Die Polizei ist fast durch««« zeig« dm Frau« auf die Lokal, aufmerksam mm VON. — Da» Münchener Lbernachlungsheim. Sn de«, Münchner Übernachtungsheim, das in der Luisenschule nah, dem Münchner Hauptbahnhof, während de» Sommer» un ter städtischer Aufsicht eingerichtet worden war, haben vom 16. Juli bi« zum 29. August, also in knapp sechs Woche: insgesamt 6349 Reisende übernachtet; die 220 Lagerstätte: waren fast täglich besetzt und mußten zeitweise sogar un- 30 Notuartiere vermehrt werden. Die meisten Besuch waren Einzelwanderer; dazu kamen 382 Ehepaare, daw Gruppen, bis zu 50 Personen, einmal sogar eine Gescllsche von 90 Teilnehmern. In der Hauptsache waren die Unter kunftheischenden Wandervögel, Schüler, Studenten, Ang hörige freier Berufe und Beamte. Nach der Staatsang Hörigkeit waren die Bayern mit 945 Köpfen, Württemberg, Baden und Hetzen mit 1106, Groß-Berlin mit 413, do übrige Preucken mit 1830 vertreten, von den reiselustige Sachsen mtt> Thüringern waren 998 bezw. 223 Gäste g. kommen; Deutsch-Österreicher zählte man 406, Deutschböt men 217, 3 Schweizer, 1 Italiener und 1 Amerikaner. - Diese Zahlen allein sprechen für das starke Bedürfnis, do für ein derartiges Heim während der Reisezeit besteht, mit es wäre zu wünschen, daß es im nächsten Jahre bereit früher eröffnet und zu einer Dauereinrichtung ausgebmu wird. Dem Münchner Vorbild hat sich bereits Köln ange schlossen, das ebenfalls ein städtisches Ubernnchtungshei:: schuf; in Leipzig soll, wie die „Reichszentrale für deutsch- Berkehrswerbung" mitteilt, im nächsten Jahre ein ähnliche-. Heim ins Leben gerufen werden. In Berlin besorgt die Unterbringung von Fremden in Privatauartiererr das „Udecke-Bureau" derZentralstelle für den Fremdenverkehr Groß-Berlins, das im Städtischen Verkehrsamt, Dessauer sttaße 1 (zwischen Potsdamer und Anhalter Bahnhof) un tergebacht ist Mord« befand, lletz «r stch -mn Stzmde»amt fühmu und beirat^e dN Richter, di« kurz danach mit einem Ktttd« de» Ang,klagt« niederkam. Sn der jetzigen, an dramatisch« Zwischenfällen reichen Verhandlung machte der Angeklagte den vergeblichen versuch, seine älteste Tochter ak» Mädchen von lockeren Sitten hinzuftellen. Tr richtete dann ei« An sprache an seine vier Töchter, ob sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren könnten, ihn durch ihre Aussagen auf d« Scha fott zu bringen. Doch blieb« die Zeuginnen, von denen di» älteste mit einem Oberlehrer verlobt war, dies« aber ihrem Vater zum Opfer gebracht hatte, bei ihren Aussagen. In seinem Plädoyer führt« d«r Staatsanwalt cnt«, daß di« Ehe frau Stein in dem Augenblick von ihrem Mann« erschoßen worden sei, als sie am Waschtisch stand. Dann habe der An- geklagte die Sterbende zum Fnsierttsch geschleift, um einen Selbstmord vorzutäuschen. Er beantragte daher, ihn wegen Mordes zum Tode zu verurteilen. Die Geschworenen nah men jedoch nur Totschlag an, worauf Stein zu 15 Jahren Zuchthaus und lOjährigem Ehrverlust verurteilt wurde.
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