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Solche Todesfälle hoben ost stet die Möbel mit denLäiuna kräftig ob, ohne ober zu stark > Nntersuchunoen, die darüber reiben, und rsiniat mir sauberem Wasser noch. Ein leich von ülforben benutzte, aurb kaum wieder au' Man must sie deshalb dem nur man Lö 30. November (Donnerstag): Wechselnde Bewölkung, etwas Niederschläge, wieder sinkende Temperatur. 1. Dezember (Freitag): Ziemlich heiter, meist trocken. dem ZI! de' de ll', tag WM» Kenntest» genommen. Da« Gesuch der Glashüt- Geetner L Co. in Demitz-Thumitz um Ge- zum Neubau von vier Generatoren und zur einer neuen Glaswann« wurde bedingungs- «enehmigt, dem Gesuch Max Berndt« in Weißenberg «n Gestattung ratemveifer Abzahlung der 10 000 betra- Anden Konzessionesteuer für den von ihm innegehabten Gasthof in Ringenhain bedingungsweise zugestimmt. Die Reihe der Sachverständigen für Durchführung der Maßnahmen zur Nonnen«Bekämpfung wurde durch Zu- «vahl von weiteren sechs Herren ergänzt. Der vffentlichen folgte noch eine geheime Sitzung. tes Zlbtrocknen ist zu empfehlen. Pinsel. die man zum Streichen werden schnell hart und sind dann weich und aebrauchsst'ihia zu machen, stets sofort nach Gebrauch reinigen, indem man sie am Far b^ntonf aut ausdrückt, dann mit Zeitungspapier auswischt und endlich in war'wnn Soikcnmaster vollends reinigt, hierbei nimmt man di- Dorsten so oft als nötig zwischen die Finger und streicht die Farbe heraus. Bereits hart ge wordene Pinie! behandelt man mit Sodawasser, In das sie 24 Stunden einbängt, und Nachreinigen mit einer sung von Schmierseife. Voll- und Dmlmwovstosfe, denen man nach Maschen etwas Zlppr-tnr geben möchte, braucht man durch Wasser von geschälten und gekochten Kartoffeln zu ziehen. Der Staff wird dann wie neu. Aus dem Gerichtssaal. * Äne üble' Bierreise. Aus Berlin berichtet der dor tige Lok.-Anz.: Einem Berliner Schlächtermeister Wese- lloweski waren mehrere Schweine gestohlen worden. Er wandte sich deshalb an die Polizei. Die Kriminalbetriebs assistenten Görlitz und Schmaucks, die mit den Ermittlun gen beauftragt waren, unternahmen nach Erledigung der Dienstgeschäfte mit Wesolowsski eine Bierreise. Die Folge war, daß sie spät abends in stark schwankender Verfassung in dem Lokal von Elßholz landeten. Hier versprach Weso- lowsski den Beamten, falls sie ihm die edlen Borstentiere zurückbrächten, eine größere Belohnung und zahlte jedem AML-l-LtzL N"<LSW »h Bischofswerda beträgt die gesamte etwa «vooo ^t. «steem durch di» Ereignisse inzwischen überholt« HauswirLsrhastUches. Korbmöbel werden am besten mit Seifenwasser gerei nigt, dem etwas Salmiakgeist beiaesügt wurde. Man bür hatte. E« wurde nun weiter gezecht, und der ein« Beamt« betrank sich so, daß er sich auf da» Podium legte , und ein schlief. Sl» Wesolowsski am nächsten Morgen erwachte und ein« Bilanz in seiner Ledertasche zog, entdeckt« er, daß ihm von dem Geld« 18 000 fehlten. Er begab sich erneut zur Polizei und erstattete wegen diese» .Diebstahls Anzeige. An demselben Abend erschienen die bethen Beamten bet ihm und erklärten, sie hätten in ihren Taschen größere Geldbe träge gefunden, über deren Herkunft sie sich im Unklaren seien. Die Ermittlungen der Polizei bezüglich der zweiten Anzeige führten zur Erhebung einer Anklage gegen den Gastwirt Elßholz, dessen Braut, ein Fräulein Maschlanka und die beiden Beamten. Während der Amtsanwalt die Verurteilung sämtlicher Angeklagten beantragte, hielten die Verteidiger zum mindesten die Freisprechung des angeklag. ten Gastwirts und seiner Braut für geboten. Das Gericht erkannte gegen Görlitz und Schmaucks wegen Diebstahls und Bestechung auf je S Wochen Gefängnis, während Elß holz und die Angeklagte Maschlanka freigesprochen wurden. Aus Sachsen. Dresden, 30. November. Diebstahl im Schnellzug. Einem Dresdner Kaufmann wurd. m Schnellzug München—Dres den in einem Abteil 2. Kia, , eine schwarze Krokodilleder- brieftasche gestohlen, in der sich 7 amerikanische Schecks, über 450 000 Mark lautend, ferner 50 000 in deutschem Geld, sowie 202 Schweizer Franken und 70 amerikanische Dollar, befanden. Eine Belohnung von 500 000 -4t ist ausgesetzt worden. Auerbach i. V.» 29. November. Durch den Schneesturm umgekommen ist der 58 Jahre alte Tischlermeister Dünger von hier. Auf dem Heimwege von Hinterhain kam er in der Nacht zum Sonntag infolge des heftigen Schneegestöbers vom Wege ab und stürzte in den sogenannten Pferdeteich an der Klingenthaler Straße, aus dem er sich nicht wieder zu befreien vermochte. Hohenstein-L., 30. November. Der gefräßige Fuchs. Auf dem Psafienberg schoß dieser Tage ein hiesiger Jäger einen Fuchs. In seinem Magen fand man über zwei Pfund i Regenwürmer und Engerlinge, einen Vogel, eine Maus und' Sin Stück Reheingeweide. Für ein Fuchsfell werden gegen wärtig gegen 50 000 ^t gezahlt. Kind, so lange es minderjährig ist, unter elterlicher Gewalt, und zwar hat zunächst der Vater diese Gewalt auszuüben, d h. das Recht und die Pflicht, für die Person und das Ver mögen des Kindes zu sorgen. Diese „Sorge" für die Person des Kindes umfaßt das Recht und die Pflicht, das Kind zu beaufsichtigen, zu erziehen und seinen Aufenthalt zu bestim men. Neben dem Vater hat nun aber auch die Mutter das Recht und die Pflicht, für das Kind zu sorgen, allerdings mit der Einschränkung, daß bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eltern die Meinung des Vaters vorangeht. Mißbraucht der Vater jedoch sein Recht resp. Vorrecht, dann kann sich die Mutter an das Varmundschaftsgericht wenden. Es wird dem Vater dann event. die elterliche Gewalt ent zogen, unbeschadet dessen verbleibt ihm aber die Nutz nießung an etwa vorhandenem Vermögen des Kindes. Die elterliche Gewalt übt dann die Mutter aus, ganz besonders natürlich auch dann, wenn der Vater gestorben ist. Es wird also nach jetzigem Recht nicht eine „Vormundschaft" der Mutter oder eines Dritten eingeleitet, sondern die Mutter übt allein „die elterliche Vollgewalt" aus, jedoch hat da» Vormundschaftsgericht der Mutter einen Beistand zu stellen, wenn dies der Vater angeordnet hat, oder wenn dies die Mutter selbst beantragt, oder wenn das Gericht eine solche Maßregel für nötig im Interesse des Kindes erachtet, z. B. bei schwieriger Vermögensverwaltung usw. Dieser Bei stand kann sowohl für alle als auch nur für einzelne Ange legenheiten des Kindes bestellt werden. Zu jedem Rechts geschäft ist dann die Genehmigung des Beistandes erforder lich. Die Vennaltung des Kindes-Vermögens steht dem Vormund nicht ohne weiteres zu. es bedarf dazu erst eines Antrages der Mutter, und der Antrag kann sich wieder auf die völlige oder nur teilweise Vermögens-Verwaltung er strecken. Ist die Mutter noch minderjährig, so ruht ihre elterliche Gewalt, mangels eines Vaters bekommt das Kind einen Vormund. Verheiratet sich eine verwitwete Mutter von neuem, so verliert sie die elterliche Gewalt: das Kind erhalt auch in diesem Falle einen Vormund, als solcher kann aber die Mutter bestellt werden, sofern der neue Ehemann damit einverstanden ist. Wichtig für Ellern! Den Eltern liegt bekanntlich die Pflicht der Unterhaltung und Erziehung ihrer Kinder ob, und diese Pflicht muß gleichmäßig ausgeübt werden. Ein in dieser Beziehung sehr interessanter Streit um die Rückfor derung van Ausbildunaskosten fand durch eine Entscheidung de« Oberssandesgerichts Celle eine Erledigung, die allgemein ste Beachtung verdient. Ein Beamter hatte einen Sohn und drei Tochter. Ersteren ließ er studieren. Der Sohn brachte es später bis zum Professor mit gutem Einkommen, für die Töchter war jedoch nichts vorhanden, sie erhielten nur eine dürftige Aussteuer. Die «ine Tochter starb und hinterließ einen Sohn, der nun an seinen Onkel, den Professor, mit dem Ersuchen herantrat, ihm ausgleichsweise mehrere tausend Mark zu zahlen. Er begründete seine Forderung damit, daß sein Großvater, der Beamte, für seine, des Professors Ausbildung und Studien sehr viel mehr aufaewendet habe als für seine Mutter. Der Großvater habe die Unterhalts pflicht nicht gleichmäßig auf seine vier Kinder verteilt, für di, Töchter sei nicht die geringste Mitgist übrig geblieben, setne Mutter sei also benachteiligt worden und dadurch mich er selbst. Dos Gericht teilte diese Ansicht vollkommen und setzt, nur den geforderten Betrag um ein Drittel herab. eilte davon, wie von Peitschenhieben verfolgt. Und immer heult« es hinter mir: „Mörder, Mörder!" ^Plötzlich horchte ich auf. Rief e« nicht wirklich: „Mör- Scheu blickte ich mich um. vor mir, hinter mir liefen Zeitungsjungen. Sie schwenkten ein Blatt in der Luft, wo etwa» mit großen Buchstaben draufstand. Wie von einer plötzlichen Eingebung ergriffen, kauft« ich ein Blatt. Zit ternd faltete ich e« auseinander und la» — der Mörder war gefunden! Ich mußte mich zufammennehmen, daß ich nicht aufschrie vor Erleichterung. Dann la« ich gierig di« Einzelheiten. Ich hatte mich nicht getäuscht. E« war ver Mann, den ich in meinem Zimmer gehabt hatte. T« dauerte einig« Zett, bi« ich da» Ereignis überwand. Und selbst h«ut« noch —* der Sprecher machte eine Paule, u hüllte sich in eine Rauchwolke ein— fühl« ich michmitunter von allerlei Schatten besucht, die ohne mich vielleicht noch am Leben wären , > / Gesundheitspflege. Der Herzschlag. Den „Leipz. Reuest. Nachr." wird von ihrem medizinischen Mitarbeiter geschrieben: Cs gibt eine ganze Reihe von plötzlichen Todesfällen, die man, wenn nichl eine andere Ursache vorhanden ist, kurzerhand mit „Herz schlag" bezeichnet. Wissenschaftlich ist dieser Ausdruck nicht, denn man spricht auch von Gehirnschlag, Lungenschlag usw.. womit man etwas ganz anderes meint. Mit Herzschlag will man eine plötzliche Todesart bezeichnen, die durch einen Still stand des Herzens bewirkt ist, ohne daß andere Organe in Mitleidenschaft gezogen sind, t" '' etwas Rätselhaftes an sich. Die Untersuchun"en, die darüber i angestellt sind, In welcher Lago sich die Kranken kurz vor dem Tode befunden haben, zeigen uns, daß es sich in der Regel um eine plötzliche starke Steigerung des Blutdrucks ac- handelt hat, der die Herzwand nicht mehr standzuhasten ver- «mochte. So fanden z. D. zwei Todesfälle im Gastbai,g statt, beim Sektgelage mit dem Ehampa-merolase in der Hand, und beim festlichen Gastmahle zur Feier des 80. Gc'nrts- tage«, ein anderer Fall bei einer Tanzunterhaltung, einer während eines Hustenanfalles, wieder andere nach stader geschlechtlicher Erregung usw. Einige unserer Leser werden sich vielleicht noch eines merkwürdigen Ereignisses in Leipzig vor vielen Jahren erinnern, das durch seine Begleitumstände große« Aufsehen erregte. — Im allgemeinen hat man allo gefunden, daß es sich teils um starke körperliche Anstrengun gen, teils um reichliche Mahlzeiten und den Genuß alkoholi scher Getränke gehandelt hat, namentlich, wenn schon ir gendwelche Erkrankringen des Herzens vorhanden waren. Daß auch seelische Erregungen gefährlich werden können, ist ! sa bekannt, denn bei großer Freude oder bei großem Sckreck ^versagt oft das Herz. Schließlich dürfen aber auch die Wit-j .. «terungsverhältnisse nicht vergessen werden, namentlich wenn früh kälter, nachher zunehmend bewölkt. «m ipUlvmrttrjturz nmntt. liUzr Mucv» man VN dle Erfahnmg, wtz qualvoll di« Erscheinung«,, sind, bss dch durch entstehen und zuweilen zum Tod« führen. Ts ist merk- würdig, daß Zustande, bi« dem Eintreten de» Herzschlages früher und später vorausgehen, vom Arzte häufig vorher er kannt werden können, wenn er rechtzeitig aufgesucht wird Abgesehen van einigen anderen Ursachen handelt es sjEnäm lich in der Hauptsache um Patienten mit SldernverkÄkun - oder hochgradiger Verfettung. Hierbei möchte ich erwähnen daß das Wort „Adernverkalkung" nicht richtig gewählt ist denn zu einer wirklichen Verkalkung der Gefäße kommt c nur selten. — Junge Personen müssen schon schwere Klag penfehler oder Herzentzündungen erlitten haben, um ' Herzschlag zu verfallen. Weit mehr nickt das plötzliche leben bei verhältnismäßig geringen Herzstörungen in Bereich der Möglichkeit in den vierziger, noch mehr In fünfziger Jahren. Zuerst klagen die Krauten über die fiihigkeit, den Anforderungen ihres Berufes, sowie des .. lichen Lebens weiter nachkommen zu können. Zwar schwi den bei körperlicher und geistiger Ruhe die Unbequemlick ketten, kehren aber dann in verstärktem Maße wieder, tu Kranken ermüden leicht, werden kurzatmig, und es stellt sig ein gewisser Druck auf der Brust ein, besonders bei körne' lichen Anstrengungen lwie Treppensteigen usw). Dan«; kann wieder eine Ruhepause eintreten, bis die unangenü- men Empfindungen sich steigern. — Ernstere Folgen sin'' mir zu vermeiden, wenn der Arzt zur rechten Ze'-t aufa,' sucht wird. Der Staatsanwalt. Skizze von Erich Klein- Allenstein. „Glauben Sie nicht meine, Herren," sagte der Staats anwalt und stieß die Asche von seiner Zigarre ab, „daß das Interesse an Steckbriefen genügt, um Staatsanwalt zu sein. Ich kann Ihnen, wenn es Sie interessiert, ein Erlebnis mis meiner Jugendzeit erzählen, daß auch dieser neuzeitliche Henker, der Staatsanwalt, nicht gegen empfindsame Seelen regungen gefeit ist und mitunter den ganzen Vollbesitz seiner Nerven braucht, um über schwache Augenblick« Herr zu werden. Schon als junger Student der Rechte hatte ich die selt same Angewohnheit, daß ich di« Steckbriefe mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte, besonders solche — ich will es ruhig gestehen — die 'mit einer Belohnung für Ergreifung des Verbrechers ausgestattet waren. Ich weiß nicht, unter welchem Zwang ich handelte, aber jede dieser Ausschreibun gen erfüllte mich mit einer seltsamen Spannung, als wäre alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß mir der Verfolgte in den nächsten 24 Stunden in den Weg treten würde. Diel- . . , . , leicht war es dieselbe eigentümliche Spannung, mit der an- Für.10000 Mark? echote es mir zuruck. -Wenn die 10000 dere auf einen Lotterietreffer warten. Mehrere auffallende Morde waren geschehen. Alle in kurzen Zwischenräumen und auf dieselbe schaudervolle Weise. Der ganze Stadtteil war in Aufregung, eine Belohnung von 10 000 Mark war ausgesetzt. Mich griffen diese Morde in unerklärlicher Weise cm. Fast als stände ich mit ihnen in irgendeinem geheimnisvollen Zusammenhang, und als wür de mir dieser eines Tages in entsetzlicher Weise klar werden. Wie im Fieber ging ich umher, ich hatte keine Ruhe zur Ar beit: ich quälte mich, ob ich wollte oder nicht, mit den Einzel heiten dieser Morde ab. Basd war man dem Mörder aus der Spur: dos heißt, man hatte als mutmaßlichen Täter eine Person ausfindig gemacht, die zufällig beim überschreiten eines Platzes auf die photographische Platte gekommen war. Bald klebte also das Bild des Betreffenden In ollen Mauer ecken. Die näheren Personalien allerdings waren unbe kannt. Als ich das Bild zum ersten Male sah, fuhr ich zusammen. Ich kannte diese Züge, diesen breiten Mund, diese vorstehen den Backenknochen, und vor allem diese tiefen, wie in einer Höhle liegenden Neinen Augen, die io ausfahen, als wollten sie am liebsten in der Stirn verschwinden. Do nur hatte ich dieses Gesicht gesehen? Mir schien, als hätte ich einmal ein« erregte Auseinandersetzung mit diesem Mann gehabt, wobei ich vor diesen kleinen unzugänglichen Augen hatte kapitu lieren müssen. Und mir war, als hätte Ich damals vor mich hingemurmelt: „Zu allem fähig, zu allem fähig." Aber ich konnte miH de» Näheren nicht mehr entsinnen." Ich las den Steckbrief durch. Da war etwa« Seltsames gesagt: der Mann hatte die Gewohnheit, beim Sprechen die linke Hand nach außen herumzuwerfen, als schüttel« er et wa» von sich ab. Ich stutzte. Genau dieselbe Bewegung glaubte ich bei jener Bewegung wahrgenommen zu haben! Plötzlich wurde mir eine« klar: die Unterredung lag noch mcht jo sehr lang« zurück. Und »4 handelte sich um eine geschäftlich, Angelegenheit. Die Handbewegung hatte mir, wie mir schien, zu verstehen gegeben, daß weiter« Worte kei nen Zweck hatten. Sollt« auch mein weiterea Nachsinnen kettwn Zweck hoben? Ich betrachtete noch einmal da« Bild. Dann schloß ich die Lug«« und vergegenwärtigt« «» mir. — Plötzlich lief es mir kalt über den Rücken. Ich taumelte und setzte mich. Ich, ELkziehlMgSsrügeN. hatte diesen Mann vor kurzem in meinem Zimmer gMbt. Er hatte ein Schloß ausgebessert und einen ganz außer- j Uber die elterliche Gewalt der Mutter herrschen vielfach ordentlichen Preis gefordert. Ich hatte ihm den, wenn auch " Pc Ansichten. Nach dem Bürgerlichen Gesetz steht jedes nach Widerspruch, bezahlt. Und nun wußte ick cmck seine ' " " Wohnung. Ich hatte ihn selber herangeholt. Freilich, jener Mann war glatt rasiert gewesen, während der Verbrecher über und über bärtig war: jener hatte kurz geschorenes Haar gehabt, während dieser die Haare bis auf die Stirn hänoen hatte. Aber die Augen, die Augen! Unmöglich, daß zwei Menschen solche Augen hatten! Wie im Fieber griff ich zum Überzieher. Ich wollte dem nächsten besten Schutzmann die Adresse geben. Als ich draußen war, siel mein Auge sogleich wieder cuff das rote Mordplakat. 10 000 Mark stand in großen Lettern drüber, was ich fast schon vergessen hatte. Ick blieb betrof fen stehen. Ich war also im Begriff — mein Glück zu machen. Und doch stand ich wie festgewurzelt. Ein Schutzmann ging vorüber, ein zweiter, ich meldete mich nicht. Ich stand wie betäubt vor den 10 000 Mark. Schwach dämmert« es mir auf, daß es meine Pflicht war, den Verbrecher anzuzeigen. Mark nicht wären! War es denn nicht möglich, darauf zu verzichten? Freilich wohl, aber die Tat war dann halb. Sie würde trotz allem mit einer Enttäuschung enden. Und wenn der Verbrecher dann hingerichtet werden würde, würde sein letzter Gedanke nicht dem fluchen, der — Und wenn es auch nur der Fluch eines Verbrechers war! Hat nicht ieder Mensch eine furchtbare Macht, zu schaden. Auch wenn er nicht mehr am Leben ist? Ja, dann vielleicht erst recht! Können wir einen Menschen je vollständig begraben? Sind mir es nicht selber, die ihm immer wieder auferwecken und ihn stift uns Herumschleppen, weil wir nicht vergessen können? Aber wenn er weiter« Morde begeht, sprach es In mir. wenn jeder ver- lorene Tag ein neues Verbrechen bedeutet? Mir drehen sich die Gedanken im Kreise. Mir war, als sähe ich Blut fließen und als stände ich dabei und könnte mich nicht rühren und das Schrecklich« nicht abwenden. Was ich auch tun würde, ob Ich schweigen oder sprechen würde, ich würde einen Toten auf meinem Lebenswege mitschleppen. Ich war nicht mehr imstande, das Mordvlakat länger zu ertragen. Ich schlug den Kragen de» Überziehers hoch, ich 1 drückte meinen Hut in die Stirn, Ich zog den Kopf ein und