Wahlaufruf Seit zwei Jahren seufzt bas sächsische Volk unter der einseitigen Klassenherrschaft ber sozialdemokra tischen Parteien. Willkiir und Hcch, Herausforderung und Parteilichkeit sind die Mittel, mit denen die bisherige LandtagSmehrheit ihre Herrschaft über die andere Volkehalsle aufgerichtet und ausgellbt hat. «bi, eit, iiiren ! einri^e re vin- kiclitunf? wÄciiunA lsnrkig rkliclikeit cspurtei". seiner « Die AvUzel ist mit Hilfe von Kommissaren und. sozia listischem Unterricht zu einem Oman der Partei- und Klassen politik im Kampfe gegen daS Bürgertum äuogcstaltct worden. Die Vereins- und Versammlungsfreiheit wurde den nichtsozialistifchcn Parteien bis zur Unmöglichkeit verkümmert. Die I^ethtösilherheil ist durch die Begnadigung angeb lich politischer Verbrecher und durch die Ausfüllung der Justiz stellen mit echt sozialistischen Parteigängern gefährdet. Das Berufsbeamtentum steh» vor seinem Znsam- menbiuch. Während man früher »Freie Bahn dem Tüch tigen' schrie, besitzen jetzt November-Sozialisten und sozial demokratische Parteifunktionäre die besten Stellen; nicht Br- rufötüchtigkcit, sondern Parteizugehörigkeit macht in Sachsen den Beamten zum Höhersteigcn geeignet. Gegen Nellgion und Kirche wird unter Miss, achlnng der in der RcichSvcrsassung gervährlcisteten Rechte ein wüster Kampf geführt; licbgcwordcne Feiertage werden ab« geschafft und dafür Feiertage geschossen, die die Erinncrung on den Zusammenbruch Deutschlands wachhaltcn sollen. Die Schule wird entchristlicht — Lied nnd Gebet sind ans ikr entfernt — und zur sozialistischen Parteischule erniedrigt. Die Jugend verwildert. Industrie und Handel, Gewerbe und freie s Berufe erhalten sich mühsam, da ihnen die erforderliche Unterstützung von einer einseitig orientierten, klassenkämpfe- rischcn Regierung versagt wird und sie in Lohnstreitigkeitcn ihre produktive Arbeitskraft erschöpfen. öl? Alle schönen Versprechungen ch über die Segnungen einer sozialistischen Herrschaft sind in nichts zerflossen. Trotz ziffernmäßig großer Höhe der Löhne ist der verheiratete Ai beiter und Familienvater kaum in der > Lage, eine würdige Existenz zu führen, während auf der f anderen Seite jugendliche Arbeiter durch die schematischen Lohntarife die allgemeine Lebenshaltung verteuern. An di» Einführung deS SoziallohneS kann eine sozialistische Ite rierung auü Rücksicht auf die jugendliche« Wählermassen nicht denken. Dabet kann der Arbeiter nicht einmal sein Ein kommen durch geschickte und fleißige Arbeit erhöhe«; »S gibt ta kein» Freiheit der Arbeit mehrl LIpinökische EntWLuneen, die sich dann als haltlos erweisen, geben den aushorchenden Feinden willkommenen Vorwand für neue Bedrückungen und setzen den Sack'sennamen im übrigen Deutschland herab. Dafür, daß dieser unblutige, aber vernichtende Bürgerkrieg von einer Klassenherrschaft unter Zuhilfenahme der auch von dem Bürgertum bezahlten staatlichen Machtmittel gegen einen wehr los gcmaä'tcn Vvlkotcil geführt wird, bezahlt daS sächsische Volk sieben Minister mit Millioncngchältern und einen gutbezahlten St. b von Mitkämpfern — und das in einer Zeit, wo Hundert tausend» nach einem Leben voll harter Arbeit, Entbehrung und Sparsamkeit nicht wissen, woher sie daS Brot zum nackten Leben und Kohlen für eure warme Stube nehmen sollen. Für die Klein rentner hakte dre Negierung nur ü Millionen auö dem Milliarden» Etat übrig. Was hat die Klasfenregserung getan? Hw die von bolschewistischen Wühlern gefährdete öffentlich« Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten? Aw die Gegensätze der Berufs- und Klassenintcreffen auszu gleichen und das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Volksgenossen zu wecken? Hw die gefährdete DolkSernährung, insbesondere durch Hebung der Erzeugung, zu sichern nnd daö s'chsiscl-e Volk gegen >dcn Hunger dieses Winters zu schützen? Aw die sächsische Volkswirtschaft über die Scheinblüte der letzten Monate hinaus in Gang zu halten und die drohende Arbeislosigkeit zu hindern oder doch wenigstens zu mindern? Aw die Arbeitsleistung zu steigern und die ArbeitSsrcudigkeit zu heben? Aw dem Schlcmmerlebcn gewissenloser Elemente in Dielen und VarS, in Destillen und auf Tanzböden ein Ende zu machen und weiter auch unser Volk gegen die Ausbeutung durch die valntastarkcn Ausländer zu schützen? Aw der seelischen Verwahrlosung der Jugend zu steuern und' christlicher Schlichtheit und Zucht in Schule und Haut Wieder zur Anerkennung zu verhelfen? Nichts! ,>Ier len; Xül- Ilung; tei