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Der sächsische Erzähler : 17.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192210172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19221017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19221017
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-17
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.10.1922
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MM! d«e« soüin. Vir WM Beot Hegchegch MAis-^emattNivMM^ zur Lot geneigt, aber iminertzin doch nur. «te de gerichtshof annimmt, al, Schilfe von Kern für dess plan. ist di« di« furchtbarst« Kehrse britischen Nattor ten Sozialdemol !>WMWMffMWWWWWW N« — «tu D< GetreideaLNesenmg ,___^ot,^d«r durch Bekanntmachung vom 6. September 1V« an die Landwirt« «rgangenm Mahnung dm unter« Z'^tenKommunalverbands, für rechtzeitige Ablieferung Drittel« Umlagegetreide besorgt zu sein, ist dies nicht allenchalben geschehen. Die Lmtshauptmannschaft macht nochmals darauf aufmerksam, daß die Ablieferungsfrist am 31. Oktober 1922 abläuft und daß eine Verlängerung der Lieferfrist keinesfalls gewährt wird. Landwirte, die diese Frist nicht einhalten, haben Enteignung ihres Getreides bis zur Höhe des 1. Drittels der Umlage zu gewärtigen. Für enteignetes Getreide wird nur — die Hälfte des Umlagepreises — vergütet. Der Kommunalverband erwartet, daß die mit der Ab lieferung des 1. Drittels noch rückständigen Landwirte nun mehr umgehend ihren Verpflichtungen nachkommen werden. Sommunalverband Bautzen Stadl und Land, am 14. Oktober 1922. „Steffani . . ." sagte er weich und trat einen Schritt auf sie zu. Wer sie, die den Kampf gesehen, den seine starke Liebe mit bösen Zweifeln kämpfte, die sich in seinem Herzen gegen sie erhoben, trat einen Schritt zurück. Dumpf polterte etwas neben ihr zu Boden, und Rüdiger sah auf dem Teppich die kleine Pistole liegen, die Steffani in Indien, wenn sie längere Ritte unternommen, bei sich getragen. Unmittelbar machte er eine Bewegung, die kleine Waffe aufzuheben und an sich z» nehmen, aber Steffani hob die Hand. „Laß," sagte sie, und der Schatten eines Lächelns huschte um ihre Lippen, „sie ist nicht einmal geladen, und nur ein Augenblick sinnloser Angst ließ mich das Ding da in die Hand nehmen, ich vergaß, daß die Kugeln darin fehlten." „Steffani!" Er erschrak nachträglich über die Möglichkeit, daß Ku geln darin gewesen wären, und zugleich durchdrang ihn er schreckend der Gedanke daß das Bewußtsein der Schuld nur allein sie dazu getrieben haben konnte, nach der todbringen den Waffe zu greifen. Aber sie las den Gedanken ihm aus den Augen. Das durfte er nicht glauben! Are Augen flammten auf, und mit einer Bewegung leidenschaftlicher Be teuerung preßte sie die verschränkten Hände an ihre Brust. „Nicht deshalb — nein!" rief sic. Nun war sie entschlossen, sich zu verteidigen, ihre Worte überstürzten sich: „Ich mar wahnsinnig, als ich sah, daß du in deinem Herzen mich schon verdammtest, daß du — auch du mich schuldig glaubtest — aber ich bin es nicht, ich schwöre dir. Rüdiger! Erblinden will ich, nie mehr in die klaren Augen meiner Kinder sehen dürfen, wenn ich nicht die Wahrheit spreche! Was soll wer den aus mir, wenn du mir nicht glaubst . . .?" Sic trat einen Schritt zurück und faltete die Hände, ihr Gesicht leuchtete, ihre Augen waren beseelt von dem heißen Wunsch zu überzeugen; sie kah so schön aus, wie Rüdiger sie noch nie gesehen. Er sah sie unverwnndt an., überrascht und crarissen von der überzeugenden Leidenschaft ihrer Worte. Leiser und langsam, wie nach jedem Wort suchend, fuhr sie zu sprechen fort: „Du wirst alles erfahren. Rüdiger, und alles sprich! aegcn mich. Alles . . . selbst ich muß es sagen, aber — wenn du mir trotzdem glauben könntest. Rüdiger? . . . Du weißt ia, ich hatte ihn gern, doch nur als Freund — wie einen Bnider . . . nicht mehr! Nicht mehr! Ich war so sicher meiner selbst — darum — ich war unvorsichtig und — Rüdiger — nur so weit bin ich schuldig . . ." Sic stockte, der Atem veifagte ihr. und die ganze Angst ihrer Seele sprach aus ihren Augen, als sie sah, daß Rüdigers Gesicht sich verdüsterte. „Bon mein sprichst du?" fragte er hart. „Ottokarl Treben!" hauchte sie kaum hörbar. „Ich wußte es!" sagt« er, und sie glaubte ihr Todesurteil Eine Rede Lloyd Georges. In England ist eine starke Position gegen Lloyd George entstanden wegen seiner Niederlage in der Orientpolitik. Am Sonnabend hielt Lloyd George im Reformklub in Manchester eine Rede, in der er seine Politik verteidigte. Er führte u. a. aus: Die Welt habe sich von den tiefen Kriegswunden noch nicht erholt. Die Erholung werde nur langsam von statten gehen. Biele Rückschläge würden ein treten. Die nächste Aufgabe der Staatskunst in dieser Stunde sei die Pazifierung der Nation. Die Zukunft sei schwierig. Die Lage Englands und der Welt sei zu ernst, als daß irgendeine Regierung sich auf Partei- oder persön- zu hören. Ihr« Gestalt sank zusammen, ihre Augen er loschen. „Ja — ja . . ." stammelte sie ganz außer sich, „du mußt es glauben, wie alle . . . wie die andern alle. Der Schein ist gegen mich— und — wie könntest du allein mir vertrauen — mir glauben,," . . . Ihr« Stimm« brach, sie wankte, stützte sich an die Lehne des hohen "Stuhles und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen; trockenes Schluchzen erschütterte ihren Körper, lllun gab sie alles verloren, sah sich ausgestoßen aus diesem Hause, von ihren Kindern getrennt. . . . Sie preßte die Stirn gegen das harte Holz der Lehne und drückte ihre Finger an die Ohren, die verdammenden Wort« aus Rüdigers Atund nicht zu hören. Da legten zwei Arme sich um sie, richteten sie aut, und Rüdiger« tiefe Stimme sagte leise, zitternd vor Erregung „Wenn ich nun dem Schein nicht glauben will — Steffani — sondern dir?" Sie taumelte zurück, sah ihn an — fassungslos. Lang sam füllten ihre Augen sich mit Tränen. Doch durch den Glanz dieser Tränen brach wie ein Sonnenstrahl der Glaube an ein großes, unsagbares Glück. „Kannst du es? . >. Kannst du es?" stammelte sie nur versagender Stimme. „Wenn du mir sagst — daß ich cs kann . . .?" „Ja« ... ja!" „Sieh mich an, Steffi! — Deine Augen lügen nicht, sj' sprechen dich frei, wie auch mein Herz es tüt — Steffani...!" Unendliche Zärtlichkeit lag im Ton seiner Stimme, als er ihren Namen aussprach, und nun sank sie ihm an die Brust, legte mit leidenschaftlicher Gebärde ihre Arme nm seinen Hals. „Wie ich dich lieb«, Rüdiger . . - wie ich dich liebe!" schluchzte sie auf. verwirrt und verstört vom Übermaß nicht mehr erhofften Glücks. An dem Zittern ihrer Glieder erkannte Rüdiger, wie sehr sie erschüttert war, und wie jetzt, wo di' furchtbar« Spannung ihres Gemüts sich löste. Schwäch« ü« -i, über mannen drohte. Er führte sie sacht zum Sofa, da» uicker dem Bilde seiner Mutter stand. Und aus dem !chmal«n, stillen Gesicht da oben, das sich zu verklären schien, blickten di' grauen Augen sanft herab. Es war, als umspiele ei" glück liches Lächeln die Lippen der stummen Fra,;. d< Rüdiger Steffani fest in die Arme schloß und ihre beb<mo<-n lsipi en küßte. Steffani aber sah zu ihm auf mit schimmernde;; Augen. ... „Wie ich dich liebe, Rüdiger!" sagt« sie ganz leise noch einmal. ,, —» Ende. — genannten Spa, ermordet und fe Summen angen längerer Verhör Mann unnötig Geld genommen leiter an der „< „Vorwärts" in! neter in Preuße; Vorkommnissen ihre Spalten fül Lesern. Di« be Landtagsabgeorl — Blusiger dieb bekannte S leben wurde voi und gestellt. Al abnehmen wollt« den Feldhüter E Sitz« durch Kops Feldhüter schoß c leicht am Kopf, mit dem schwerv Krankenhaus in des Feldhüters L — Zwei M lmer Kriminalpc Zwei junge Östz Windisch, die na verkehren lieben, und Silbersachen Der Eigentümer, Tages in seiner! ki gen mieteten sü elegant ein. Ihr liner Kreise der «inen Reichsdeuti tete. In der Bi als Gäste in gro Sattler den Rest derum stahlen, l Windisch fand di falls eine Bodeg« Aufmerksamkeit i Inhaber, der eb führte, näher an ner Dieben zu tt Bodega überrasö Sattler entfloh, gel gesetzt wevdei TM»»»»»»»*»*»*»«*« 2n der nächsten Nummer beginnen wir mit dem spannenden Roman Seegespenster von Anny Mothe. Der Roman führt uns auf die Insel Sylt und wir machen unsere Leser auf diese fesselnde Lektüre besonders aufmerksam. Kerns gehabt. Es folgte dann eine eingehende Beratung mit Kern und Fischer über den Mord und seine Ausführung. Er hat seine Zusage zur Hilfeleistung als Automobilführer erteilt. Er hat dann geholfen, das Auto für die Mordfahrt auszurüstcn. Er hat die Maschinenpistole in das Auto hineingebracht und ist unmittelbar bei der Ausführung beteiligt durch das Heranbringen des Autos mit den eigentlichen Mördern an das Opfer. Keinen Glau ben verdient seine Angabe, daß er im letzten Stadium ge glaubt hat, cs handle sich nur um eine Probefahrt. Dagegen strrechen viele Umstände: die große Entschlossenheit, die sich insbesondere in seiner eigenen Bemerkung kundgibt, „er könne für alles einstehen", die Erklärung Kerns: „Ich hoffe, Ralhenau noch heute vor die Pistole zu bekommen" — das war in der Nähe der Rathenauschen Villa —, die kaltblütige Befolgung der verschiedenen Anweisungen Kerns bei Antritt der letzten Fahrt, insbesondere die Anweisung zur Beschleu nigung, sonst würde das verfolgte Auto nicht mehr erreicht. Die entgegenstchende Aussage Hans Gerd Techows ist unge wiß, denn sie kann aus Verabredung herrühren. Übrigens ist es für die rechtliche Beurteilung gleichgültig, ob in diesem Moment das volle Bewußtsein Techows, daß die Tat un mittelbar zur Ausführung kommen sollte, bestanden hat, da der Dolus der Beihilfe cflich ohnehin vorliegen würde. Ls ist nämlich, wie schon aus dem Urteilsspruch hervor geht, Beihilfe und nicht Mittäterschaft angenommen. Der Staatsgerichtshof schließt sich hierbei der subjektiven Theorie des Reichsgerichtes an, wonach es nicht darauf an kommt, wie die Beteiligung an der Tat gewesen ist, sondern lediglich, ob der Angeklagte die Tat als seine eigene betrach tet hat oder ob er vielleicht die Tat eines anderen hat för- chndo-nrch . der Stach». . Kern für dessen Mord- plan. Es ist di« di« furchtbarst« Kehrseite der in mancher Htnstcht vortrefflichen altpreußischen Disziplin, die unter Umständen den Kadavergehorsam «zeugt und schwache Naturen auch verbrecherischen Ansichten oer Vorgesetzten gegenüber umviderftandsfähig macht, wie es in dem Kriegsoerbrecherprozeß Boldt-Dlttmar zutage ge treten ist. Im übrigen sind di« Umstände der Tat die denkbar schwersten. Es handelt sich um das gemeine Verbre« chen d«s hinterlistigen Meuchelmordes, es handelt sich um die Verursachung der schwersten Schäden an dem Gemeinwesen. Aus diesem Grunde ist auf die schwer ste gesetzliche Strafe von 15 Jahren Zuchthaus erkannt wor den. Dos Verlangen der Verteidigung, die bürgerlichen Ehrenrechte nicht abzuerkennen, ist für abwegig erachtet wor den, und dies gilt für alle hier zu Zuchthaus verurteilten Angeklagten. Ob antisemitische Gesinnung, überhaupt als politisches Motto angesehen werden kann, kann dahinstehen. Daß auch politische Verbrechen in der Ausführung und in den Beweggründen gemein und ehrlos sein können, das trifft h.er in vollstem Maße zu. Auch bei Hans Gerd Techow liegt Beihilfe zum Morde vor. Er hat den Mordplan da durch gefördert, daß er die Mörder mit Stubenrauch und Günther zusammengebracht hatte, um den ihm bekannten Plan des Schülers Stubenrauch, der auch auf di« Ermor dung des Ministers Rathenau gerichtet war, zu vermitteln. Er hat dann im Ratskeller zu Steglitz den festen Entschluß des Mörders Kern erkannt, die Tat auszuführen. Trotzdem hat «r sich an der Weiterberatung der Besprechung beteiligt, bei der Stubenrauchs Plan verworfen wurde und er den Eindruck erhielt, daß nunmehr die eigenen Pläne Kerns ausgefiihrt werden sollten. Schließlich hat er vor allem an der maßgebenden Besprechung am Freitag abend vor der Tat teilgenommen. Er hat sich auch bereit erklärt, das Ma terial für eine falsche Autonummer zu beschaffen und dafür auch Zeichenfeder und Tinte hergegeben. In beiden Bezie hungen liegt eine Mitwirkung an dem gesamten Plan vor. Bei Günther liege von Anfang an Beihilfe vor. Sein« Beihilfe fei sehr wesentlich gewesen. Allerdings sei Günther Psychopath, sei aber für zurechnungsfähig erachtet worden. Er habe sich ferner der vorher zugesagten Begünstigung schuldig gemacht, indem er versprochen habe, den Handkoffer Kerns aus der Garage abzuholen. Bei v. Salomon sei ebenfalls Beihilfe zum Morde angenommen worden. Diese Annahme beruhe auf den Aus sagen v. Salomons in der Voruntersuchung. Seine Aus- ' rede in der Hauptverhandlung, daß es sich um eine Gesänge- : nenbcfkeiung gehandelt habe, sei nicht als glaubhaft erachtet § morden. " I Ebenso sei bezüglich des Angeklagten Niedrig auf ! dessen frühere Aussagen hin angenommen worden, daß er Steffani Drehfa. Roman von Alexandra o. Bosse. (43. FortjcMng.) (Nachdruck verboten.) Sie sah ihn vor sich, wie sie ihn so ost gesehen, wenn sic in schlaflosen Nächten d?n Augenblick, der jetzt gekom men, sich vorgcstellt. Seine hohe Gestalt war etwas vorn übergebeugt. das Gesicht ernst und farblos, der Blick seiner steingrauen Augen streng, kalt und unerbittlich auf sie ge richtet. Ihre Hand umkrampfte das kleine stählerne Ding, das kaum kälter war als ihre Finger, ober sie vermochte den Amt nicht zu heben, wie gelähmt hing er an ihr herab. Rüdiger trat tiefer ins Zimmer herein, blieb an einem Tischchen stehen und schob die kleinen Nippsachen, die darauf standen, mit unruhigen Händen durcheinander. „Ich möchte mit dir sprechen, Steffani, ivir können das ja abensogut hier, wenn du willst", sagte er und deutete auf einen der hachlchnigen Stühle. „Bitte, willst du dich nicht setzen?" Sie kam näher, aber sie setzte sich nicht; an einem der Stühle blieb sic stehen und stützte sich mit der Linken aus die Lehne. Nun stand sic unterm Kronleuchter, vom zitternden Licht der Kerzen übergossen, und wie zwei dunkle Edelsteine leuchteten ihre Augen aus dem weißen Gesicht. Sie sah Rü diger offen an, senkte nicht den Blick vor seinem, und nicht Schuldbeirußtscin sprach daraus; das erkannte er plötzlich klar und mit seinem untrüglichen Gefühl. Wie ein edles Wild stand sic vor ihm, das man zu Tode gehetzt und das stumm und stolz den Todesstoß erwartet. „Steffani", sagte er, „dein Vater telegraphierte mir, daß ich um deinetwillen zurücktchren müßte. Kannst du mir er klären — befriedigend erklären, — was ihn dazu veranlaßt?" „Ja — das kann ich!" erwiderte sie mühsam und wußte doch, daß sic cs nicht vermochte. „Nun — dann bitt« ich dich darum." Sie schwieg, blieb stumm, iah ihn nur an. Die Hand, die an ihr hcrabhing, bewegte sich leicht, zitterte, er sah, daß sie «inert blinkenden Gegenstand zwischen den Fingern hielt, aber er achtet« nicht daraus. Auge in Auge standen sie sich gegenüber, beide schwei gend, und je länger Rüdiger in die geliebten, stolzen, trau rigen Augen sah, die sich nicht schuldbewußt senken wallten, je schwächer wurde die verdammende Stimme seines Ver standes, dach um so lauter sprach sein Herz. Es war erfüllt von Liebe, Vertrauen und heißem Mitleid, das all sein Den ke« und Empfinden zu einem rauschenden Sehnen vereinte — ihr entgegen, übermächtig wurde in ihm der Wunsch, sie ia ziehen, sie zu trösten, zu beruhigen. ! stch «ck das Lnfordern von Salomon bereit erklärt hab«, ' als Führer des Mordauto» zu dienen. >»arneck« angehend, habe ein gewisser Verdacht Un gelegen, daß auch er in den Plan eingewecht gewesen sei. Wes sei aber nur eine unbewiesene Möglichkeit. Es habe daher Freispruch erfolgen müssen. ; Bei vteinbeck sei nicht zutage getreten, daß er, als er Brand und Techow bei sich beherbergte, Kenntnis von dem Mordplan erhalten habe. Dafür, daß Steinbeck eine Waffenschiebung beabsichtigte, lägen tatsächlich gewisse Mo- mente vor. Deshalb werde Steinbeck ebenfalls freigesprvchen. Bei Jlsemann habe nach Überzeugung des Staats gerichtshofes ganz sicher keine Beihilfe zum Morde vorge legen. Es sei ihm geglaubt worden, daß er nicht gewußt habe, zu^welchem Zwecke die Maschinenpistole dienen sollte. Mer auch das Vergehen der Begünstigung sei nicht als er wiesen zu erachten. Ein Vergehen lieg« aber vor gegen das Gesetz über Waffenbesitz vom 13. Januar 1919. Es treffe nicht zu, daß Jlsemann keine Kenntnis von diesem Gesetz haben konnte; denn als das Gesetz erlassen wurde, hab« er sich noch geraum« Zeit in Deutschland befunden. Bei Boß sei auf Freisprechung in Gemäßheit der Ausführungen des Oberreichsanwalts erkannt worden. In rechtlicher Beziehung zweifelhaft liege die Sache bei Tillessen und Plaaß. Tillessen und Plaaß hätten den entschlossenen Charakter Kerns gekannt und mußten über zeugt sein, daß er den Plan durchführen würde. Da» Ge richt habe Tillessen geglaubt, daß er sich bemüht habe, Kern den. Plan auszureden. Es sei aber auch seine Äußerung für erwiesen erachtet worden: Wenn Kern den Plan ausführen will, kann ich ihn nicht hindern. Tillessen beruf« sich darauf, daß er als alter Offizier einen großen Einstuß auf Kern haben mußte, und daß dieser nach den Verhältnissen in Offi zierskreisen sich habe verpflichten müssen, von dem Wan Ab stand zu nehmen. Da« sei aber auch alles, was Dillessen da für habe anführen können. Tillessen habe nicht das Minde ste getan, um das Verbrechen zu verhindern, hab« sich nicht einmal ejn positives Versprechen von Kern geben lasten. So mit habe die Verpflichtung zur Anzeige nach 8 139 des Straf gesetzbuches vorgelegen. Für Plaaß lägen die Verhältnisse ähnlich. Es sei aber zu erwägen, daß das Beispiel Tillestens für ihn maßgebend gewesen sei. Bei Schütt und Diestel lieg« zweifellos der Tat bestand der Begünstigung wegen Beseitigung der Kappen am 24. Juni vor. Die Handlung der Angeklagten sei auf die Aufforderung des jungen Techow und Günthers zurück zuführen, die im Auftrage Kerns und Fischers an sie er ging. Sie hätten einem Befehl der beiden Mörder gegen- überzustehen geglaubt und hätten geglaubt, ihn ausführen zu müssen, um nicht Gefahr für ihr eigenes Leben zu laufen. Das hindere aber nicht, daß di« Handlung auf Begünstigung gerichtet gewesen sei. Von einem Notstand könne kein« Rede sein. Der Staatsbürger müsse so viel Rückgrat haben, daß er dem Ansinnen eines Verbrechers auch dann nicht statt gebe, wenn für ihn Gefahr daraus entstehen könnte. Es liege daher gemeinschaftliche Begünstigung auf feiten von Schütt und Diestel vor. Die Angeklagten nahmen das Urtefl gefaßt entgegen. Nur Techow war anscheinend lebhaft bewegt. Acht Landl Bei dem Wc im ganzen acht L haben ihre Kandi 1. Deutschnatio 2. Mrlschaftsp komiker Mü 3. Deutsche Do 4. Vereinigte ! Weckel. 5. Zentrum: L 6. Kommunist« 7. Deutschsoziai 8. Deutsch-Den Die Deu im! 1. Gündel, ! Rittergutsbesitzer, Leipzig. 4. R 5. Börner, Posti Glossen bei Müg 8. Wittrffch, Schr obermeister, Leip Leismg. Die zum Sä Das Gesami wie die Staatska genden, an den ! „Der Reichs zu ersuchen, um wonach die Pre noch für den Te nachweislich Imp den ist. Beim i zu errichten, wo denen nach seine: ten Kalkulotions einleitcn kann, dem die liefernd: zuzurechnen ist, i Frage kommend: tickte Bestandteil legten Höhe bew Der Kam, Minister Li) wonach sämtliche Vorschrift« über / Das Bezirksamt für Kriegerfürsorge bei der Amts hauptmannschaft Bautzen hält künftig für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene jeden 1. und 3. Dienstag im Monat nachm. von ^6—Uhr im Gemeindeamt Oberneu- kirch L. S. Sprechstunden ab. 1. Sprechstunde: Dienstag, den 17. Oktober, nachm. von h(>6—-V-8 Uhr. Bezirksamt für ttriegerfürsorge, am 13. Oktober 192?. Städtische Bekanntmachungen. Frau Minna verw. Lange geb. Stange in Bischofs werda, Altmarkt Nr. 28, ist heute als Leichenfrau für den Dell der hiesigen Stadt, der nördlich der Linie liegt, die durch die Dresdner Straße Uber den Altmarkt, durch die Kirchstraße und die alte Bautzner Straße führt, und für Geitzmannsdorf mit Pickau in Pflicht genommen worden. Bischofswerda, am 16. Oktober 1922. Der Rat der Stadt. liche Manito« 4 oder und
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