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Der sächsische Erzähler : 26.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192209263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220926
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-26
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 26.09.1922
- Autor
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>r Da die Gemeindefelder dir mit 1923 verpachtet sind, wird Heimersdorf. 25 September. Eine schwere Bluttat Hot üusret- etzung chtuna Dienstmädchen vermietet, dort ge- und dann spurlos verschwin-et. In bat sie auf diese Weife bei einer im Werte von 60 WO .st erlangt. 25. September. Ein schrecklicher L.- P>: Paulick berichtet eingehend Sb« den Stand der Sache und chlägt vor. die Höchstsätze der Zuschläge Mr Gnmdmjat« olsa abzüglich 15 Proz. von der Friedensmiete) für den Hw- zu bezeichnen ist. —* Vie Ara fort Frachtermäßigung« Leigwaren «in. 2ei erfolgt in der Woche vom 28. September bis 1. Oktober un verändert wie in der Vorwoche zum Preise von 5000 ^st. —* Kleinhandelspreise auf de» Wochenmarkt. Weiß kohl 5—6 -4(, Rotkohl 8 -st, SÄlerie 5—25. «Mrabi 2—5 Mark, grüne Gurken 4—10, Pfeffergurken 6 -st, saure Gpr- ken 5—6 -4t, Blumenkohl 5—20 -4t da« Stück, Karotten 7 -4t, Zwiebeln 12—13 °4t, Meerrettich 30—40 -4l, Sauer kraut 12 -4t, Kartoffeln 4—4,50 -4l, Birnen 3^—6 -4l, Toma ten 20—24 -4t, Senfgurken 30 -4t, Möhren 5—7 -4t, Bohnen 15 -4t, Apfel 2—6 -4t, Pflaum« 5—5,30 -4t. Holunder 2L0 Mark das Pfund. —* Zur Zahlungsmittelnot Brlefmarkennot. Sn letzter Zeit haben sich die Fälle mehrfach wiederholt, daß «m den Postämtern Briefmarken, besonders kleiner« Werte, nicht mehr in den angeforderten Mengen oder teilweise überhaupt nicht vorhanden waren. Die Post selbst hat sich bisher noch darüber ausgeschwiegen, ob der für di« Geschäftswelt sehr arg« Ubelstand auf einen Mangel in der Organisation der Bel'-ferung der Postämter mit Freimarken oder auf man gelnde Leistungsfähigkeit der Reichsdruckerei, die bekanntlich auch nicht genug Papierzahlungsmittel liefern kann, Mviick Zufuhren ist. —* Abschaffung der Anklagebank. Wie der Tel.-Union Sachsendienst erfährt, hat der sächsische Justizminifter Dr. Zeig ne r Anordnung erlassen, die sogenannte „Anklagebank* in Zukunft nur noch in den Fällen benutzen zu lassen, in de nen diese zur Unterbringung von Angeklagten Verwendung finden müsse, die eines Fluchtversuchs Äier einer, anderweit« Störung dsr Gerichtsverhandlung verdächtig erscheinen. Langenhennersdorf, Attglücksfall ene-qnete sich in der Dienstag nacht bei der hie- sich?! Firma Lein. Ein junger Arbeiter kam in eine Walze des Trg,t-7,-n!md> rs, wobei ihm ein Arm vom Leibe geris sen wurde. Verursacht wurde der Unfall durch dos Fehlen rwn Schutzvorrichtungen, die durch einen Konstruktionsfehler schwer omzubringen sind. Wett. . „ s-nn, ober nach einmal würbe er die Sache nicht mach«M Aus Sachsen. Dresden, 25. Se;,tcmber. Dreifie Schwindeleien übt hierei n Diebin aus, die sich auf Grund von Zeitungsannon- eeu l'ei .Herrjchofte« als s ilielrir Zenguiiie varlegt Vorstad» Weißei iairlch Mederncukirch, 25. September. Am IS. September 1022, abends 7 Uhr sand in der Schule öffentliche Gemeinde ratssitzung statt, in der folgendes beraten und beschlossen wurde. Kenntnis nahm man zunächst von der Abschätzung der Stöcke im Gemeindewglde am Bahnhof«, von einem Schreiben des Stadtrotes Bautzen wegen der Gasfernver sorgung, vom Stande der Verhandlungen wegen der Zusam- menlegung der Neukircher Gemeinden und vom Ergebnisse der Obstverpachtung auf den Gemeindewegen. Hierbei wird beraten, zu welchem Preise nun die Äpfel von der Staats straße (gepflückt) abgegeben werden fallen. Nach längerer Aussprache kam man auf einen Zentnerpreis von 250.-- ^l. Der Verkauf der abgenommenen Apfel findet kommenden Sonnabend nachmittag an der Schulturnhalle statt. Die noch vorhandenen Militärschuhe werden nutzsten Sonntag vormittags 8—10 Uhr im Gemeindeamt käuflich abgegeben: Preis 120.— -4t. Dom Stand« der Kartoffelverforgung wurde Kenntnis genommen, auch von d«r unentgeltlichen Abgabe von 23 Ztr. seitens der hiesig« Landwirte an die Ortsarmen. — Das vorliegende Landkaufgefuch E. A. Schmidt konnte nicht berücksichtigt werden. — Der Abände rungsvorschlag de» Ortsgesetzes über die Gewährung von Tagegeldern ufw. cm die Gemeindevertreter, berufsmäßigen Boomten ufw. wird vorgetragen und genehmigt. In 8 2 werden die Sätze der Geldentwertung entsprechend erhöht. — In der Unfallversicherungssache des Gemeindedien«-» wird beschlossen, denselben in der Höh« wie di« Feuerwehr- «ute zu versichern. — Eine ergangene Verfügung wegen Er höhung des ortsüblichen Tagelohn» wird vor getrogen. Nach Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 28. September. —* Der herbfijahrmarki, der gestern sein« Anfang nahm, batte infolge des regnerischen Wetter» den gewohnten Massenbesuch nicht aufzuweisen. An Angebot der be kannten Jcchrmarktswaren fehlt es nicht, Warenmangel scheint nicht.zu herrschen — nur der Kostenpunkt! Auch auf dein Jahrmarkt kann nichts verschenkt werden und di« Preis steigerung ist da vielleicht am augenfälligsten. Hehr stark sind wieder Eßwaren (Pfefferkuchen, Makronen uich Schokolade vertreten. Ein Pfefferkuchen kostet 10 Mark, eine Makrone 8 Mark, «ine Tafel Schokolade 70—80 Mark, also durchaus zeitgemäß« Preise. Das schlecht« Wetter beeinträchtigt« auch den Verkehr auf dem Schützenplatz und die wenig« Schau- steiler, die anwesend sind, werden diesmal «in schlechtes Ge schäft machen. Auch sie mußten ihre Preise dem gesunkenen Geldwert anpassen; so kostet eine Karussellfahrt 5 bezw. 3 -4t. Auf den Tanzsäl« herrschte trotz der erhöhten Tanzgebühr starker Betrieb. Das regnerische Wetter hält heute an, so daß auch der Montag, der sonst di« kapitalkräftig« Käufer vom Lande brachte, voraussichtlich unter schwachem Besuch zu leid« hab« wird. —* Umsatz- und Grundenverbsteuer in den Gemeind« Bischofswerda, Schirgiswalde und Sohland a. d. Spree. Die aus der heutigen amtlichen Bekanntmachung zu erseh« ist. hören vom 1. 10. 1022 ab die Gemeindebehörden Bischofs werda, Schirgiswalde und Sohland a. d. Spree auf, selbstän- Stralsund wuttie «tu Schlächterwagen in den Has« gewor fen. Der Trajektverkehr konnte rur unter d«n größttn Schwierigkeiten aufrechterkalten werden. Luch die Fischerei hat durch Zerstörung oder Abtreibung von Netzen großen Schad« erlitten. — Ausschreitung« gegen Juden ia Münch«. Etwa 30 bi» 40 Nationalsozialisten, die sich in dem Kosfeelokat „Dem- sches Theater" in München eingefunden hatten, begonnen mit Bierflaschen, Weingläsern ufw. aus die anwesenden Gäste zu werfen und gingen dann gegen anwesende Juden Mit Peitschen und Knüppeln los. Schließlich grsyng es den Gästen, die Ruhestörer hinanszttwerfen, die im Abziehen noch di« Fenster des Lokals einschlugen. Schon vor einigen Wochen hatten in dem gleichen Lokal Ausschreitungen zwi fchen Nationalsozialisten und jüdischen Gästen stattgefunden. — Die einzig richtige Antwort. Durch rüpelhaftes Bc nehmen hab« drei Franzos« in einem Schnellzug Karls- ruhe—Freiburg die Mitreisenden herausgefordert. Die drei AnsläTcher belegt« Plätze, deren Inhaber sie auf kurze Zeit verlassen hatten. Als auf die Vorstellung der betreffenden Reisenden hin einebder Franzosen sagte: „Erst kommen wir, dann komm« unsere Hunde, und dann kommen erst die Deutsch«," erhielt er als Antwort eine kräftige Ohrfeige, und di» drei Ausländer wurden von den Wutschen Mitreisenden verprügelt. Ein Gendarm, d« sie auf der nächsten Station um Hilfe riefen, lehnte ein Eingreifen ab. — An Tollwut gestorben. In Steinhagen ist jetzt ein vor drei Wochen von einem tvllwutverdächtigen Hunde ge bissenes fünfjähriges Mädchen, das dem Postaurschen Institut in Berlin nicht zugeführt wurde, gestorben. — Die Ausstattung der eigenen Braut gestohlen. Zu den Dingen, deren Preise kaum mehr erschwinglich sind, zählt bekanntlich auch Leib-, Tisch und Bettwäsche. Kein Wunder, Laß ein junges MAichen heute mehr als frob ist, wenn die Wäscheaussteuer so einigermaßen beisammen ist. Kein Wim der aber auch, daß nichts lieber gestohlen wird, als eben Wäsche. Wer beschreibt daher den Schmerz einer Gärtners braut von Erfurt, als sie eines Morgens bemerkte, daß ihre gesamte Wäscheau-cktattung verschwunden war. Noch größer ober wird sie die Äug« anfgorissen haben, als die Polizei ihren eigenen Bräutigam als des Diebstahls nerdächtig ver haftete. — Bei der eigen« Brant einen Diebesversuch zu machen, das ist wenigstens orginell ... — Entführung durch Weber der Fremdenlegion. Ein junger Mann aus Salza, Kurt Frenscl, wollte gegen Abend nach dem Jahnmarktsbesuch wieder nach seiner Ar beitsstätte in Bad Sachsa zurückkehren und blieb an der Alten dorfer Brücke bei einem Auto steh«, an dem sich drei Mann zu schaffen macht«. Er wurde nach einer Reparaturwerk statt gefragt und aufgefordert, nachdem er die Firma Asbach genannt hatte, den Weg dorthin zu weis« und gleich selbst mitzufahren. Nach dem Ginsteigen fuhr das Auto in schnel lem Tempo in der Richtung nach Niedersachswerfen davon. Nun ist eine Manschette des jungen Menschen gefunden wor den mit der Aufschrift „Abgeben bei Frensol, Salza, Frem denlegion!" Durch einen Schäfer, der den Vorgang des Ab fahrens zufällig beobachtete, Hot die Entführung ibre Be stätigung gefunden. — Vor den Werbern der Fremdenlegion, die neuerdings wieder Thüringen und die Pro-vnrz Sachsen unsicher machen, sej dringend gewarnt. — Ein Geschenk mit 4872 Mark Zoll. Ein Münchener Schriftsteller, der für das Deutschtum erfolgreich tätig mar und dort der Alleinschuld Deutschlands entgegengetreten ist, erhielt, wie man uns schreibt, von einem Verehrer aus der Schweiz zum 50. Geburtstag eins Flasche Kognak als Ge schenk übersandt. Die Zollabrechnung für diese Flasche Kog nak lautete auf 4872 -4t Zoll und 64,40 -st Monopolausgleich linier ausdrücklichem Protest gegen eine solche Lurugsteuer- bestimmung, insoweit sie gegen eine einzige Geschentfla-lche gerichtet ist, stellte der Empfänger den Antrag auf ftberwei- lung der Flasche Kognak an das Lazarett für Kriegsbe schädigte. . —Die verkaufte Eehefrau. Der Landwirt V. Varga in Kislany (Tschechin), seiner Frau überdrüssig, verkaufte sie Lein Landwirt St. Varga um 20 000 Kron«, worüber ein Vertrag ausgestellt wurde. Wochenlang lebte das neue Paar in gutem Einvernehmen, bis die junge Frau einige Geld kästen erbrach und 40 000 Kronen entwendete, wovon sie 5000 Kronen für sich behielt, 35 000 Kronen aber ihrem ersten Gatten übergab. Der zweite Gatte erstattete die Anzeige, verzieh jedoch der Frau: der erste Gatte wurde zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. — Eine Prinzessin als Theaterschneiderin. Di« Ver gänglichkeit alles Irdischen haben die Mitglieder des russi schen Kaiserlxmscs fühlbarer erlebt, Äs andere Sterbliche. Die Prinzessin Andreas, die zur Zett des Zarismus wegen ihrer kostbaren Toiletten und ihres Iuwelenschmuckss sogar unter ihren Standesgenossinnen berühmt und beneidet war, hat sich kürzlich in London als Kostümzeichnerin für Schnei- deratcliers niedergelassen. Auf dem Programm der nächsten Premiere im Londoner Wintergarten wild ihr Name neben denen aller anderen bürgerlichen Mitwirkenden stehen, mit der Bemerkung, daß die Kostüme im ersten und zweiten Akt von der Prinzessin Andreas aus dem Hause Romanoff stammen. — Ein 94jähriger Globetrotter. In das Krankenhaus von Southampton ivurde dieser Taae ein merkwürdiger Wel- tevbummler eingelicfert. Der Mann namens Mark All hatte vor 21 fahren eine Wette abgeschlossen, daß er 600 000 Kilo meier zu Fuß v.irücklegen würde. Obwohl er damals schon i n Aster von 73 Aabr« stand, mackste er sich sofort auf den um mit seinem Spaziergang um die ganze Welt sich den vou 2000 Pstnsti Sterling zu verdienen. Seitdem man- r uvüMcrbiochcn und bat, wie er selbst erzählt, 140 Sists-'s obgelaufsn. Er erklärte, daß er sich freue, die . die chu 21 5ah:e lang beschäftigt hat, eingeqangen zu -st 45.—, «ch «in Kraststrumprei« von ttwo «st 30.— bt, 35.— für die Kilowattstunde ab» angemess« Di« Reichsbahn führt so- arloffeln. Ob' , «n «in. Der Ausnahmetarif für frisch« ürStü um 20 Prozent der eintvetende Güterta findet auf frische Kartoffeln keine Anwendung. r frische» Obst «erden die Siche tWl bereits bestehenden snahmetavtf» dergestalt weiter «mü ßigt, daß an Stelle der Frachtberechnung der Waaenklasse X di« der Wagenttasse 6 (bisher S), sowie Dr Stückgut eine Er mäßigung von 50 Prozent (bisher 40 Prozent) tritt. Auch für dies« neu« Tarif bleib« die Septembertarife nach dem 1. Oktober bestehen. Für Teigwaren (Nudeln und Markts- roni), kochfertige Supp«, Smvenwürfel, Meifchbrühwürfel und Suppenwürze in Wagenladung« tritt vom 1. Oktober ein Frachtnachlaß von 15 Prozent von der normal« Oktober fracht ein. Die Reichsbahn hofft, diese Begünstigung bis zum 31. Dezember bestehen zu lassen. Den Maßnahmen liegt die Voraussetzung zugrunde, daß di« Tarifermühigun« auch tat- Schlich den Verbrauchern zugute komme und sich in dep Klein handelspreisen der Erzeugnisse bemerkbar mach« wirb. Än- >e«falls wär« eine derartige Frachtvergünftigung, die al« Notstandsmaßnahmen anzusehen ist, nicht zu rechtfertig«, —* Wo da» Fleisch bleibt. Me Schlachthofdirektor Leeb in Würzburg mitteitt, ist infolge der hohe« Fleischpreise der Verbrauch an Fleisch in Deutschland kaum mehr «in. Drittel des Friedensverbrouchs Dicher sei es ein Ding der Ijnmäg- lichkeit, daß di« rheinische Bevölkerung die Flelsthmengen ver zehren könne, welche dorthin geschickt würden. Vie Be- atzungstruppen und di« französischen Berwaftz 1 ngsbeamten chickten das Fleisch zentnerweise in ihre Heimat. Bezeichnend ür die Zustände im Fleischhandel sei es, daß kürzlich.in Neu- tadt an der Saale ein Waggon Vieh binnen einer Stunde ünsinal verkauft und schließlich in da« Saargebiet ab gescho ren worden sei. Monatlich ging« durchschnittlich 40 Wag gon Vieh über den Rhein. Gegen diese Gefährdung der Volksernährung müsse von der Regierung «tngeschritten werden. —* Unveränderter Goll»- und Sikberprek. Der Ankauf Die rmerhörtea Papierpreise Unter den vom Verein De» geschlagenen Maßnahme« zur piers wird die Forderung dar chenden Einschläge» von Papierholz und eines Höchstpreise» hierfür in allernächster finden müssen, wenn dem Sterb« der Zett» boten werden soll. Während im FriHen ... 10 bi» 11 -4t für das Raummeter gezahlt wvttien, haben die Papierfabrikanten in ihrer Kalkulation yyOO für bas Raum meter eingesetzt, die Zellstoffabrikanten sogar 7000 -4t. Wenn zur Herstellung von 10 000 Kilogramm Zeitungspapier 50 Raummeter Papierholz erforderlich sind, würden allein auf Holz etwa 300 000 -st entfallen. Vermag man für die zur Fabrikation von Zeitungspapier benötigte Menge Papier holz einen Preis von 2000 „st für das Raummeter beizube- halt«, wie es bisher meist bezahlt worden ist, so würde sich eine Verbilligung um 200 000 ,4t für d« Waggon von 10 000 Kilogramm ermöglichen lassen. Wfrh aber, wie in den letzten Monaten, mit dem Einschlag von Papierholz in den Forsten zurückgehalten, unterbleibt die Bereitstel lung von Papisrholz zu einem mäßig« Preise, so ist bei der üblich gewordenen sprunghaften Steigerung aller Preise mit Sicherheit im Winter mit Papierpreisen zu rechnen, die die Herausgabe von Zeitungen unmöglich machen, wurde doch schon in letzter Zeit als Spitzenpreis für einzelne Raum meter bis 11 000 -4t bezahlt. Im Lengefelder Revier wurde ein Festmeter bei der letzten Versteigerung mit 12 000 -4t bezahlt. Bisher haben die Vertreter der Länder im Reichsrat sich mit diesen schon längst vom Verein Deutscher Zeitungs-Ver- leger an erster Stelle vorgeschlogenen Maßregeln nicht be freunden oermögen, nachdem ober auch nach dem Einschrei ten des Reichswirtschoftsministeriums der Papierpreis für September das Zweiemhalbfache des Augustpreises beträgt und «ine weitere bedeutende Steigerung nach Ankündigung der am 1. Oktober eintretenden Frachten- und Kohlenpi eis-Erhöhung unvermeidlich ist, wird die Durchfüh rung der vorgeschlagenen Maßnahmen unerläßlich, wenn das Eingehen der Mehrzahl der deutschen Zeitungen im na tionalen und kulturellen Interesse vermieden werden soll. . . . Das Berliner Tageblatt empfiehlt bei Papierhalzoerkäü-, von Gold für das Reich durch die Reichsbank und die Post sen als weiteren Weg die Ausschaltung aller Zwischenhänd- . „ ler und Aufkäufer. Diese Maßnahme erscheint jedoch be denklich, weil dann die Möglichkeit der Bildung von Ringen unter den Interessenten besteht, die den Pixis auch nach Belieben gestalten könnten. ' Wohin das deutsche Papier geht. In Stefan Großmanns „Tagebuch" lesen wir folgende höchst beachtliche Feststellung: „Ein Deutscher, der mit offenen Augen durch di« Ber einigten Staaten ftchr, teilt dem „T.-B." ein kleines Erlebnis zum Problem der Papiernot und des Zeitungsstevbens mit: Vor einigen Monaten stand ich in New Dorf, im Zeitumgs- palaste Hearsts, tzch wurde durch die MqtchriMnräume, durch die Riescndruckerei geführt. Plötzlich staich ich vor den unge heueren Popicrballon, die für eine tägliche Auflage von fünf Millionen Exemplaren nötig sind. „Hier finden Sie Abge sandte aus der Heimat", sagte mein amerikanischer Begleiter, „die ganze Hearstpresse wird auf deutschem Papier gedruckt". Wer dos Format der amerikanischen Blätter und ihre Auf lagen kennt, wird nun begreifen, worum Herr Hofrat Hart mann und die anderen Papiererzeuger mit vollendeter Gleich gültigkeit dem deutschen Zeitungssterben Zusehen. Da» ame rikanische Geschäft interessiert sie, die dgutsH? Zeitung iss ihnen schnuppe. Säße im Reichswirtschastsministerium ein Monn von Kraft und Einsicht, so müßte er das Schicksal der deutjchen Presse vor das der amexikanisch« stellen. Kerne Rolle nach New Pork, wenn da» Gedeihen der amerikanischen Presse mit dem Tod der deutschen bezahlt werden muß. Es wäre übrigens interessant, die Zahlungsmodalitäten der amerikanischen Kundschaft zu untersuchen. Selbstverständlich hat kein deutscher Papierfabrikant Geld-Depots in Amerika, in Holland, in Frankreich Jeder Dollar, jeder Gulden, jeder Franken wandert sogleich nach Deutschland! Die Regierung hat die Kontrolle über den Außenhandel nie verloren! Hat jemand etwas anderes für möglich gehalten?" Eine Znfatzbemerkunq würde die Wirkung dieser schlich ten Feststellung abschwächen. hör« vom 1. 10. 1022 ab die Gemeindebehörden Bischofs- triebskoft«, 180 Proz. lausend« Jnstattdsetz«M»arbeff« und wcrda, Schirgiswalde und Sohland a. d. Spree ans, selbstän-1100 Prvz, große Fnstandsetzimgsardttten. — In d« Aue- dige Umsatz- und Grnndcrwerbsstcuerstellen zu sein. Die schuß Mr Durchführung de« Soziolventnevgefetzss wird al« Steuerpflichtigen dieser 3 Gemeind« haben sich daher in Zu- Ersatz Hssme Herr Zenker gewählt. — In der Wegestrettig- kunft auch in allen Umsatz- und Grunderwerdsteuersachen an kett Hensel-GemeiNde kommt man zu einem fest« Beschluß das Finanzamt Bischofswerda zu wenden und alle Zahlungen, nicht: cs wird zunächst mit Hensel nochmals verhandelt. — an die Finanzkasse Bischofswerda zu leisten. Da die Gemeindefelder bi» mit 1923 verpachtet sind, wirb —* Der Verband Sächsischer ElektrizitätMerke hat sich beschlossen, die Pachtbeträge zu erhöhen. Welche Beträge in seiner letzten Sitzung eingehend mit der Frage der Strom- nun ab 1922 zu entrichten sind, wird der Temeinderat D Preiskalkulation beschäftigt, die infolge der gänzlich veränder- seiner nächsten Sitzung beschließen. ten Verhältnisse einer Nachprüfung dringend ludurfte. Man ' Neugersdorf. 25. September. Eine schwere Bluttat hat kam dabei zu dein Ergebnis, daß für Werke, die unter nor- j sich Freitag abyid in der elften Stunde an der Grenze zwi- malen Verhältnissen arbeiten, ein Lichtstromprei« von -st fchen Neugersdorf und Fliippsdorf ereignet, Dvtt hMM
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