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MWWWWMWWMMWMWMMWMVMMMMMWW L»mp«r» Stefsani Drehsa eines Stef- 1 in o-' hie Vc- « d- P n l> h- kn d- ni st Nl te das "US geklagt waren, gegen das Reichsgesetz vom 23. November 1918 verstoßen zu baben, welches die gewerbliche Arbeit an allen Sonntagen und an den durch Landesrecht anerkannten Festtagen verbietet. Sie hatten beide, wie alle ihre Kollegen von der Bäckerinnung von Ostrist und Umgegend, am Kar freitag gebacken. Blaschkc ist katholischer, Schüße evangeli scher Konfession. Die Kreishauptmannschaft Bausten hatte das Backen am Karfreitag, der kein katholischer Feiertag ist, in Gegenden mit überwiegend katholischer Bevölkerung den Bäckermeistern gestattet, wie sic dort auch an diesem Tage die gewerbliche Arbeit und das Offsnhalten der Geschäftskäden geduldet hatte. Das Rcichsgesetz vom 23. 11. 18 Hot dies bezüglich eine andere Rechtslage geschaffen. Das Schöffn- gericht Ostrist hatte dahin entschjedcji, daß beide Angeklagte gegen das Gesetz verstoßen, sich aber durch die jahrelang be hördlich geduldete Gepflogenheit in einem entschuldbaren Irrtum befunden hätten. Das Landgericht Rausten stellte sich am Dienstag aus denselben Standpunkt und verwarf die Berufung der Staatsanwaltschaft. Am Karfreitag darf also nicht mehr gebacken oder sonstwie gewerblich gearbeitet wer de». auf von, auf i IS. u« sich des s?:i rwr ick« Aus dem Gerichtssaal. * Der Karfreitag als Feiertag. Freigesprochen hatte Schöffengericht Ostrist die Bäckermeister Oskar Schüße Marienthal und Alfred Blaschke aus Ostrist, welche an- „Adelig »st sie nicht, wenn du das meinst, aber sonst ge nau so gut erzogen wie du, wie Anni und Lotti. Sie heißt Daria Blendheit und ist die angenommene Tochter Ehepaars Blindheit in Leipzig, das sie erziehen ließ." „Und wer waren ihre wirklichen Eltern?" fragte fani, noch immer das Bild betrachtend. Ebbo mußte diese Fragen erwarten, aber sic beunruhig ten ihn nun doch; unstet drehte er an dem kleinen Spielzeug in seiner Hand, während er antwortete: „Das ist ja neben sächlich, wenigstens mir, vermag auch an meiner Absicht nichts zu ändern. Darias Mutter hieß Tamara Armitscheff: eine russische Schauspielerin war sie und eine ausgezeichnete junge Künstlerin, die vor fünfzehn Jahren während eines Gastspiels in Leipzig dort an Lungenentzündung starb. Die Blendhcits lernten sie vorher zufällig kennen, gewannen sie lieb und nahmen sich damals ihres dreijährigen Töchterchens an, dos sie später an KindesstaU rechtlich anerkannten " „Wo mar der Bater?" „Der Bater?" Ebbo errötete. „Er kümmerte sich nie um das Kind. Darias Bater war Graf Paul Korvenskn, der vergangenes Jahr in Moskau in einem Duell fiel." „Er war also nicht verheiratet mit der Künstlerin?" „Doch, ober heimlich, wie es sich nach seinem Tode er wies, nur mar die Ehe nach den Landcsaesesten ungültig. Tamara Armitscheff glaubte jedenfalls an die Gesetzlichkeit ihrer Ehe. Und cs ist unzweifelhaft, daß Daria die Tochter dcs Grafen Korpensk» ist: cr bedachte sic in seinem Testa ment. Im Nachlaß ihrer Mutter fand sich ein Bild von ihm, dem Daria Z.ig »»' Z'-q gleich*." Ebbo schien viel daran zu liegen, daß Stcsfani an der Vaterschaft des Grasen Korpensk» nicht zweifelte. Eine Pause entstand. Stcfsaui überlegte, dann sagte sic bestimmt: „Unser Bater wird diese Verbindung nie zugeben." „Möglich, aber ich werde Daria trotzdem heiraten!" er widerte Ebbo trotzig. Tust du das, so kannst du sicher sein, daß cr völlig mit dir brrcheu, dich vielleicht sogar enterben wird." „Möglich — alles möglich! An meinem Entschluß kann das nichts ändern. Ich wollte jetzt nur erfahren, wie d» meine Verlobung ousuinunft. Ich weiß, daß du nicht eng herzig bist, Steffi, und nicht zu denen gehörst, die ein Mäd chen entgelten lassen, was ihre Eltern verschuldet." Bekanntmachung. Überleitung der Umsatz- und Gründer,verbssleuer aus da» Finanzamt Bischofswerda. Vom 1. 10. 1922 ab werden die Verwaltun des Waren umsatzstempels nach dem Gesest vom 26. Juni 1916 (Reichs- gesesttblatt Seite 639) sowie der Umsast steuer nach den Gesetzen vom 26. Juli 1918 (Reichsoesestblatt Seite 779) und vom 24. Dezember 1919 (Reichsgesetzblatt Seite 779) und dem letztgenannten Gesest in der Fassung des Abänderungs gesetzes vom 8. April 1922 (Reichsgesetzblatt Teil I Seite 373) und weiter die Verwaltutzg der Grund er werb- steuer nach dem Gesest vom 12. September 1919 (Reichs gesetzblatt Seite 1617) von den bisher dafür noch zuständigen Gemeindebehörden Bischofswerda, Schirgiswalde und Soh- lanh a. d. Spree auf das Finanzamt Bischofswerda über tragen. Die Umsatz- und Grunderwerbsteuern sind daher auch von den Steuerpflichtigen dieser 3 Gemeinden vom 1. 10 1922 ab mir noch an die Finanzkasse Bischofswerda zu ent richten. . schofswerda, am 25. September 1922. Das Finanzamt. Amtüche Bekanntmachungen. Bekanntmachung betr. »»werfe Deputate t> d« Laudwteqchcht. Mit Rücksicht auf di« bisherigen Preiskotierungen dem Kartoffelmarkt wird der in der Bekanntmachung i 26. 8. 1922 festgesetzte Wert für 1 Zentner Kartoffeln 2S3 -st anderweit festgesetzt. Diese Festsetzung-gilt vom September 1922 an. Dresden, am 23. September 1922. Landesfinanzamt. Abteilung für Besitz- und Verkehrssteuern. Or. Hoch. gestern eine Massenkundgebung, an der Vertreter aller deut schen Gaue tcilnahmen. In einer Entschließung wurden so fortige Schutzmaßnahmen gefordert. Verschiedene Ministerien hatten Vertreter entsandt. — Schließung des Berliner Zoologischen Gartens. Der Berliner Zoologische Garten wird vom 1. Oktober bis 15. März geschlossen. Die Bestrebungen von privater Seite, die Schließung zu vermeiden, sind eingestellt worden. Das Aqua rium braucht sich der Notmaßnahme nicht anzuschließcn. — Line Milliarde in Schmucksachen gestohlen. Bei einer Diplomatenwitwe in de: Landshuter Straße in Ber lin W. raubten Einbrecher Ga'dsck muck im Werte von mehr als einer M-lliarde Mark. In- einzelnen erfahren wir da rüber folgendes. Als die Dame gegen jll Uhr vormittags ng mit riog sei «« d«u Kapitalist», der ganzen Welt entfesselt worden. Lei des erleichtere die Spaltung der französischen Arbeiterschaft den französischen Militaristen ihr Handwerk. Die Arbeiter- schäft aller Länder sollte dem Beispiel« der brutschen Sozial demokrati« folgen und sich vereinigen, um mit ihrer Kraft die trügerischen Gelüste von Kronenträgern oder von kapitalisti schen Republiken nach -em Muster Frankreichs ein Ende zu machen. Wels dankt« den ausländischen Vertretern und ver sicherte, die deutsche Republik sei nicht in Gefahr, denn die geeinigte Sozialdemokratie stütz« die Republik mit ihrer gan zen Kraft. Wels verlas dann ein Manifest der neu zusam- mcngeschlojsenen Partei. In seinem Schlußwort wies Wels nochmals auf die historische Bedeutung des Einigungsbeschluj- ses von Nürnberg hin. Wels erinnert« darauf an den Orient krieg und an die Gefahr, die sich daraus für den Weltfrieden ergebe Nur Thoren könnten aus einem englisch-französischen Konflikt Vorteile für Deutschland erwarten. In dem furcht baren Winter, der uns bevorstehe, warne die Sozialdemokra tie die Arbeitgeber davor, sich von kommunistischen Führern zu unüberlegten Schritten hinreißen zu lassen. Nachmittag; veranstalteten die Nürnberger Sozialisten Massendemonstrationen, bei denen auch auslän dische Führer sprachen. Äer Einigungsparteitag in Nürnberg. Nürnberg, 24. September. (W. T. B.) Der Riesensaal cs Herkules-Velodroms, in dem die aus Augsburg und Gera zusammengekommeneii Delegierten der beide» soziali stische» Parteien die auf den Sonderparteitage» schon be schlossene Einigung der deutschen Sozialdemokratie besiegel ten, war schon lange vor Beginn der Sitzung von Arbeitern umdrängt, die sich einen Platz sichern wollten. Auf Vor schlag des Altersvorsitzcnden Pfannkuch wurden Mels, bisher SPD., und Dittma » n , bisher USPD., einstimmig zu Vorsitzenden des Parteitages gewählt. Zu Referenten des Parteitages wurde» Hermann Müller und Artur Crispien bestimmt. Hermann Müller, der bisherige Vorsitzende der SPD., bejahte die Frage, ob die Einigung von Dauer sein werde. C r i s p i e ii, der bis herige Vorsitzende der Unabhängigen, betonte besonders die Bedeutung der Einigung der Deutsche» Sozialdemokratie für di« Einigung der Sozialdemokraten aller Länder. Die ge- «nirfte internationale Sozialdemokratie werde in allen Län dern eine Macht darstelle», die letzten Endes auch die von: kapitalistischen Imperialismus diktierte» Friedeiisverträgc beseitigen und die Völker zusaminenführe» werde zu einen, wahren Völkerbund und zu einem wahre» Völkerfrieden. Wels brachte hierauf das von den beide» Parteien ver- «tndarte Aktionsprogrginm für die vereinigte Partei zur Ab stimmung, welche die einstimmige Annahme ergab, und teilte mit, daß Karl Kautsky zum Vorsitzenden der Kommission zur Ausarbeitung des neuen Parteiprogrammcs bestimmt wor den ist. Einstimmig wurden auch die von beiden Parteien getroffenen organisatorischen Vereinbarungen angenommen, «benso fanden die Vorschläge für die Besetzung des Partei- oorstwrdes und der übrigen Parteiinstanzen die Billigung des Pärtntages. Zu Porteivorsitzenden wurden einstimmig Her mann Müller, Crispien und Wels gewählt. Wels begrüßte dann die vielen aus den europäischen Ländern und aus Amerika erschienenen Vertreter der sozia- liftischen Parteien. In ihrem Namen sprach, lebhaft begrüßt, Ammon- England. Er feierte die Einigung der deutschen Sozialdemokratie als einen Erfolg für den internationalen Sozialismus. Bei seinem Aufenthalt im besetzten Rheinland Roman von Alexandra o. Bosse. (28. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Könntest du nicht hier übernachten, Ebbo?" fragte Steffanm. Er erwiderte rasch: „Nein, ich habe morgen Dienst und muß heute mit den, Nachtzug noch nach Leipzig zurück. Ich war schon beunruhigt dich nicht zu Hause gefunden zu haben, denn ich muß dich dringend sprechen." Stefsani erschrak: hatte er wieder gespielt und neue Schulden gemacht? - Ebbo setzte sich am das Rundsofa, das mitten im Zim mer unter dem Kronleuchter stand: sie nahm in einem tiefen Rohrsessel ihm oeaenübc- Vlotz. Ein kleiner Tisch stand zwi schen ihnen, aus dem allerlei log. Ebbo nahm davon ein llei »cs Kednldspicl aus und machte sich unruhig damit zu schas sen. Jetzt hob ec dü Auoeu, und als errate er Stesfanis Ge bauten, sagte er: ..Du b-ouch-» dich nicht zu ängstigen, ich komme diesmal man -m Geld. Kckne Karte rührte ich seit dem mehr an. Es ist »tmos aanz anderes ich . . ." er zö gerte; dann endete er lest- .Ich Hobe mich verlobt!" Stefsani richtet-- sich rcstch auf, wollte ihm die Hand ent- gegenstrccken; hastig mehrte -r ab „Nein — warte — viel leicht wird es dich nicht »-euen." Er zog eine schmale Lec-rrtasche hervor und entnahm ihr eine Photographie, die er Lkeüoni reicht--, nachdem cr das Bild schnell mit liebevollen, Blick gestreift ..Sieh dir das an. es ist ein sehr gutes Bild." Steffnni erblickte auf duullem Grund ein Helles Mäd chengesicht über einer Wolke Tüll, umrahmt von dunklen Locken. Die seinen Züge, die groß auscinandcrstehendcn Augen berührten fremdartig: Stefsani erinnerte sich nicht, dieses Gesicht je gesch-m zu haben. „Das ist sie also? Und wer ist sie denn?" Ebbo räusperte sich: Erregung und leichte Verlegenheit malten sich auf seinem nicht hübschen, aber ongenchmcn Ge sicht. „Gefällt sie dir? Ja — sic muß dir gefallen — Steffi!" . „Jal — Gehört sie «steveu Kreisen an?" pEVstktzckt, Hatz stwt -petitzen meeden Neues aus aller Welt. — Großfcuer in einer Strafanstalt. In der Strafanstalt Plötzensee brach gestern nachmittag ein Großfeuer aus. Mit zehn Schlauchleitungen mußte gegen den Brandherd im Dach stuhl'vorgegangen werden. Gegen Abend konnte das Feuer eingedämmt werden, nachdem ein starker Regen eingctreten war. Die Gefangenen verhielten sich ruhig und konnten zum größten Teil in ihren Zellen bleiben. > — v» - Der Bund der Kinderreichen von Berlin veranstaltetein der Privatwohnung «mes Frb B, Arser-Allee 190 em „Gewiß nicht!" „Wirst du, mir zuliebe, ihre freundlich entgegenkommeu. auch wenn die anderen alle es nicht tun? Du wirst mich ve. s,el>en, wenn ich dir sage, auch wenn die ganze Welt geg-m sie sein sollte, lasse ich doch nicht von ihr. Wer sie nicht freundlich aufnimmt als meine Braut, oder gar auf sie herabzusehen sich untersteht, van dem bin ich geschieden." Seine biauen Augen verdunkelten sich, seine Stimme beble in leidenschaftlicher Erregung. Er drängte: „Sage mir, wirst du zu mir halten? Wirst du mir beistehen?" „Soweit ich's vermag, will ich es tun. Aber du wirst mit Vorurteilen rechnen, cs hinnehmen müssen, daß inan über deine Verlobung nicht sehr wohlmeinend denken und sprechen wird. Hast du dir klargemacht, daß du im Ernst fall deinen Abschied nehmen mußt?" „Dazu bin ich auf jeden Fall entschlossen," erwiderte cr schnell. „Ich will umsatteln, nicht länger von zu Hause ob hängig bleiben; ganz, abgesehen von meiner Verlobung will ich das tun. Ich werde Schriftsteller!" „Was»" „Du weißt, es war längst mein Wunsch: ich verössent lichte auch unter fremdem Namen verschiedene kleine Skiz.z- aus dem Militärleben. Nun könnte ich bei einer Zeitschrift die Stellung eines Schriftleiters anncbmcn. Grade, wn. ich am liebsten möchte. Mai: bo: inir eine anständige Summc, die mir zu leben ermöglicht. Bin ich c st einmal von dcrFamilic unabhängig, dann wird meinWeg zumacheil sein. Ich möchte auch den Schwiegereltern niebt vervflich tet bleiben." „Sind Blendhcits wohlhabend?" „Sehr! Er ist Inhaber eines großen Musilverlags. Was die Gcldlagc nngeht, brauche ich mir leine Saro.n zu machen, aber ich will mir mein se'bstündiges kleines C-nkom men schaffen. Blendhcits sind einfache aber seh- gebildete angesehene Leute, die Fran stammt aus sehr gutem Drcsd »er Bürgerhaus. Ihr Bater ivar Mcdizinalrcst. einer ihrer Brüder ist Azt, zwei sind Offiziere — also gar nicksts gegen die iZ-amllic einzuwendcn. Glaubst du nickst. Steffi, wenn Papa darüber unterrichtet wäre, könne cr sich noch mit den- ander», das inan ihm schonend bcibringen müßte, ich mein.- Donas Herkunft aussöhnen?" (Fortsetzung folgt.) von «tn«m Gpozt«raan- zurück»«,! sand sie ein« strotze Um ordnung in ihr«» Löhnung vor. Gestohlen sind ungeheure Werte. Vor allem ein Go'dfchm .ck, den die Dame vor vie len Jahren von dem Sultan von Sansibar erhalten hatte Dieser Schmuck, der einen Grldgcbalt von etwa zwei Pfun) hatte, bestand u. a aus einer schweren Kette, einem Diadem, sechs Armbändern, mebrcnn Ringen und verschiedenen Stü ken aus Silber. Weiter erbeuteten die Diebe eine Kette nut Steinschmuck, in Gold eingefaßt, ferner goldene Nadeln, Kct ten, Ring«, 17 Orden, di«! silberne Leuchter, silberne Becher eine Kette au» Porzellanperlen, di« 5000 Jahre alt sind und au» ägyptischen Ausgrabungen stammen, ein Tafelservice au Silber und andere Kostbarkeiten, eine Medaille Friedrich Wilhelms de» Vierten «einc Medaille Bismarcks usw. Auf die Ergreifung der Täter und die Wiederherbeischaffung der Sachen ist «ine Belohnung von 16 Prozent ausgesetzt worben. — Der Sohn vor den Augen de» Baiers vom Star? ström gelötet. Der aus Schlesien stammende Schulamts ka-ndstmt Gustav Kubisch war wegen Überfluß von Lehrkräl ten im Tagebau der Mariengrube bei Meuselwitz beschäftig Hier besuchte ihn sein Vater. In großer Freude eilte er de: Bater entgegen, rutschte an der steilen Böschung aus und ergriff den Leitungsdraht der 500 Volt starken Starkstrom leitung. Der Tod trat in einigen Minuten ein. — Zwischen puffern zermalmt. Bei Berlin ereigne sich in der Schwortzknopffchen Fabrik, Werk Wildau, ein furchtbarer Unglückssaü. Der 28jährige Arbeiter W. Le- imann wurde von den Puffern zweier Vfenbohnwagen erfaß! - f und buchstäblich zerquetscht. Der Tod trat auf der Stelle ei:- Lehma-nn war fest drei Monaten verheiratet. — Ein eigenartiger Wntanfall. Bei einer Konfirnw - tionsfeier im Norden Berlins ensta-nd ein Streit. Ein Pal des Konfirmanden, ein Kriegvinvalid, geriet so in Wut, daß ' cr aus dem Fenster sprang. Er wurde rnst schweren Ver letzungen in ein Krankenhaus eingesiefert. — Mißglückte Spekulation bei einer Giro-Zentraie. Lc dec Hamburger Niederlassung der Girozentrale füc Schleswig-Holstein, die soeben mit der Hannoversch«, Giro zentrale vereinigt wurd«, ist durch von feiten eines Devisen händlers erfolgte unberechtigte Terminverkäufe in Hoch- vaiut', namentlich in englischen Pfunden, ernVerlustvon nicht weniger als 250 Millionen Mark (das , sind eine Million Goldmark) entstanden. Die Deoiscnvcr- pflichtungen sind inzwischen völlig eingedeckt und weiterer Verlustbildung sind somit die Grenzen gezogen worden. Auch ist durch geschlossenes Eintreten der übrigen Girozentralen- die bei der Eindeckung der Engagements zum August ent standene Geldkalamität beseitigt und im übrigen durch über führung der Geschäfte und der Leitung auf die Girozentrale Hannover jede Weiterung vermieden worden. Für die Ver luste haftet insbesondere gegenüber der Hannoverschen Giro zentrale der Schleswig-Holsteinische Mrooerb-and. und es wurde festgelegt, daß die Beteiligung der sLmtliäxn deut schen Girozentralen an der Deckung des Verlustes im Verlaus- eines etwa zehnjährigen, vielleicht auch längeren Zeitraumes unter Verzinsung getilgt werden soll aus dem laufenden Ge winn der schleswig-holsteinischen Abteilung, die zu diesem Be- hufe innerhalb der Hannoverschen Girozentrale getrennt ab rechnet. — Die Not der Presse. Die bisher zweimal täglich er scheinenden „Münchner Neuesten Nachrichten" werden 'in folge der Papierverteuerung vom 1- Oktober ab nur noch ein mal erscheinen. — Eine Flasche Sekt 3750 Mark. InDerkin wurde ! Nachtlokal ausgehoben. Eine Flasche Sekt kostete 3760 --ll, eine Tasse Kaffee 165 -ckl. Drei Personen, die sich nicht lcgi- mitieren konnten, mußten den Weg zur Wache antreten. — Einem ,»recken Nachtbetrieb wurde in der Wohnung dec Witwe H.. Lauenburger Straße 23, ein jähes Ende bereitet. Auch hie>- mrßren drei Personen zwangsweise gestellt werden. — Orkan in Pommern. Ein orkanartiger Sturm ha! in der Provinz Pommern überall großen Schaden angcrich tet. So wurden in Brüsewitz, Kreis Saatzig, zwei gr< Windmühlen umgeworfen und vollkommen zerstört. In vc: sclstsdenen Dörfern wurden aus Holz erbaute Ställe urngc rissen, Scheunen abgedeckt und Bäume entwurzelt. An den Obstbäumen wurde beträchtlicher Schaden angerichtet. Zahl reiche Leitungen der Überlandzentrale sind gestört.