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Der sächsische Erzähler : 29.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192208295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220829
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-29
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.08.1922
- Autor
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lt das; as f »en sind ren ade und den- Ms die Krau wieder zu- Flammen. Das Vieh aber in alle Winde zerstreut. Erblindung bei'dem Far- Dollar gespart, dafür aber id Provinzial. aß-Berlin gib! 'arif auf 1200 oll dem jewei st doch ein zu lud jetzt, wo ze Mann für liebe Frau n. lt und verlebt effani beinah aum erkannt, der alternde - reden mit ihr kommen, 2888 Worte in der Stunde. Das Summen und Klopfen, das Anwachsen der sich zu unmenschlicher Menge ausdehnenden Papierschlangen anläß lich des internationalen Telegraphistenwettstreites im Saal des Postgebäudes in der Artillerieftraße in Berlin hat am Sonnabend sein Ende erreicht. Den Preisrichtern wurde es ober nicht leicht, ihr Urteil zu fällen. Um den Laien einen kleinen Begriff non den Leistungen zu geben, die während des letzten Wettbewerbes erzieltworden sind, sei nur bemerkt, daß eine der Preisträgerin, eine zarte Dame, nicht weniger olgende wahre ner Hotel. Ein msdiener seine ausdiener das ms der Tasche rst hatte wohl n ganzen für ider eilte mit ihm die Mil ¬ der Preis- nun ver- NebeWrei- von SV OVO ; Sinkgeschwin- l Preis für die h ihm kommen tsch. Martens, hielt u, a, den b Ztg." schreibt, nd. Die Heim- d stillgelegt. In d, geschieht es in werden. Dazu da die Kronen- rpt nicht bezahlt Schlusses bezahlt irr erleiden, ist turgemäß gegen rmittel und täq- a, wie die Krone eb nach dem an- ,t sie mit einem - sie arbeitet nur nesmannröhren- beiter beschäftig- -chichten in der droht Betriebs- n sollten dieser doch gelang es , daß vorläufig Die Oderberger ungen, mangels Emaillierwerke rn kurzem ganz >n eine Kontur- imöglich macht, nneinschaftlichcs en wegen dee der Regierung gen. der Textil ist die Lage acht sich bereits aus. uzenden ch kaum iffen," dacht- sehr, und seit ie Nichte mit und so ernst mit Treben. . Noch jun- eißig Jahre, hübsch das e lebensfroh Gesicht lach- liik und hoch ich die junge gewöhnt ist, Steffi Wag frau o. Per- vaudte Fra.i üncm Vetter märmt. ar Steffani genug, die chwungenen. er man ver> 1 ihres Ge lung. Jede hre schmalen nsse„ der sie n, schwarz mnten auch tcgschcn. Zauber hin, n. Was er längst vec- m, die jetzt frau in ihm r nicht zuni iqen ließen, jetzt, wo er wie immer s unerreich- wOteihmVq«gH «ttd r sjch dschai all »g ym — Hop etwa 112 Matt hatten. Mbhtranffpmft hatznan jcht in Zmverlust bahn Panaden zahl- biff 2V Liter Inhalt, wie solche del'«W Mich sinh.^zu verWi-ffn, ebenso den Zeitverlust beim Reinigen der vtzletz Kannen. Die Milchkesselwagen Lyd nttt Ma» aurgofüttert und können in schneller Zeit DarafSltigst gereinigt werden. Um ein SaüertveWn der Milch M verhüten, werden dir Kessel an heißen Tagen ge- kühlt, auch ist im Innern her Kessel ein Rührwerk vorhanden, dqmit sich die Sahne nicht Meßen kann. Ein Gasthaus, in dem vr. Marlin Luther gewohnt hat. In dem Städtchen MilterGerg rn Unterfranken steht noch heut« ein altehrwürdiger Bau, das Gasthaus „Zürn Riesen", wahrscheinlich das älteste Gasthaus ganz Deutsch lands. Soweit die Chronik des alten mitteldeutschen Städt chens Miltenberg Auskunft zu geben vermag, ist dieses Gast haus schon im der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut wor den und dient« in der damaligen Zeit mehrfach dem Kaiser Friedrich I. als Unterkunft. Dann war der Gasthof, der für damalige Zeiten sehr geräumig iwar und sehr : geräumige Ausspamrställe besaß, etwas in den Schatten gekommen, blühte dafür ober in der letzten Hälfte des 15. Und in der ersten Hälfte des.16. Jahrhunderts wieder auf. denn gerade mährend der Zeit der Reformationskämpfe diente er wieder holt allen Größen damaliger Zeit als Absteigequartier. Längere Zeit hat auch Dr. Martin Luther in diesem Gasthof gewohnt. Leider weiß di« Chronik nichts Näheres über die sen Aufenthalt zu berichten. Dafür erzählt sie aber, daß ne ben Luther noch König. Adolf von Schweden. Wallenstein, Zilly, Piccolomini, Graf Pappenheim Und Prjnz.Eugen, der edle Ritter, in dein Gasthofe Wohnung genommen hatten. Sie alle haben auf ihren Reisen das Städtchen Miltenberg berührt, das an der LÜndstrtlhc lag und bei allen großen Reisen berührt werden: mußte. IN neuerer Zeit hatte auch Generälfeldmarschall v. MdltkL, der Sieger von-Metz, hier Wohnung genommen, und auch heute noch werden die Räume, die einst von den Großen der Geschichte benutzt wur den, für hochgestellte Reisende .-kercitgehalten. Die Stadt Miltenberg plant jetzt, das Gasthaus anzukaufen. Eine Insel, die 1500 Milliarden werk ist. Ein Mittel, nm au» allen Finanzschwierigkeiten heraus- zukommen und die drückenden Steuern herabsetzen zu kön nen, «mpfichltder Forschttngsretsende H. de vere Stacpopte wvnell. «IMS Switz nicht alltäglich ist der den sich kürzlich ein« amerikanische Zettung hat. Sie untettwettet« ihren Leiern unter der Mer- ,Getz ist die Wurzel alle» Übels" folgende kleine Off, „Der Farmer Maqphers«, in K. erlitt durch Geiz schweren Schaden. Als wir beim letzten vierteljahrsswechfel den Bezugspreis erhöhten, .bestellte, er unser Blatt ab, um di« paar Dollar zu sparen- Er schickte mm feinen Knecht täglich zum Nachbarn, um sich dessen Zeitung Henau szubor- gen. Am 7. Tage aber wach er grob, am 8. kgm es zu einer richtigen Schlägerei -wischen dem Nachbarn und dem Knecht des Farmers. Auf das. Hilfegeschrei des Knechtes eilte der Farmer herbei. Er sprang aber so eilig über eine Hecke, daß er sich die Hose aufriß: dann trat er in eine am Boden lie gende Heugabel, strauchelte und schlug sich im Fallen ein Auge blutig. Seine Frau ließ vor lauter Schreck das Mel ken der Kühe sein und ramste zu ihrem unglücklichen Mann und von da zum Arzt. Während sie zum Arzt ging, kam ihr dreiähriges Söhnchen in die Küche, spielte mit Streich«, hölzern und entfachte ein Feuer. "' " "" rückkam, stand der ganze Hof in war ausgebrochen und hatte sich Der Arzt stellte dann halbseitige mer fest. Er hat also die sechs ein Auge, eine Hose, Haus'und Hof und Vieh verloren. Da- mit sie vor ähnlichen Unglücksfällen verschont bleiben, zah- le.O Sie besser die sechs Dollar für unsere altbewährte Zei tung!" — Oz Don der Gewerbeschau in Dresden werden Vereinen, die die Ausstellung korporativ besuchen, Eintritts» »nd Fai-i Preisermäßigungen gewährt. Anträge mit Nen nung dee !» Betracht kommenden Teilnebm -zahl lind bi» spätesten.' 2. September im Rathaus, Zimmer Nr. 8 zu stellen.. —* Kleinhandelspreise auf dem Wochenmarkt: Weiß kohl z Stück 5 -4l, Rotkohl 8 -4t, Sellerie 1—1V -4l. Kohlrabi 1,50—4 <4l, grüne Gurken 4—10 -4l, Salat 1,50 -K. Pfeffer gurken 4 -4t, saure Gurken 4—6 -4t, Blumenkohl 5—15 -4t, Karotten S Pfund 6—7 -4t, Zwiebeln 12—13 -4t, Meerrettich 12 4t, Sauerkraut 9 -4t, Kartoffeln 4 -4t, Birnen 6 -4t, To maten 24—25 tt, Senfgurken 28 -tt, Rhabarber 2 -4t, Mäh ren 6 „<t, Bohnen 8 -4t, Apfel 5—6 -4t. —* Fräulein Tea Girardelli, staatlich geprüfte Musik lehrerin, die ab September in Bischofswerda Kurs» für rhythmisch-hygienische Körperschulung und Tanz vercmüoltet. ist als Hochschullehrerin an das Konservatorium d«Musik zu Dresden berüfen worden. Geißmannsdorf, 28. August. Gestohlen wurden «ach Eindrücken der Wohystubenfensterscheibe in Nr. 40 1 Herren fahrrad, Marke Landeskrone Nr. 5341, 1 Rucksack. 850 Stück Zigaretten und dergl. mehr. Der Spürhund des HerM Schneider nahm eine Spur in der Richtung nach Burtt» auf. Wahrnehmungen erbittet die Gendarmerie in BOHM- werda. llhyst a. T., 28. August. Vas Schnitterfest war vvo» prächtigsten Wetter begünstigt u-Nd somit die wocheulauM« Borbereitungen nicht umsonst gewesen. Am Vormittag dm gestrigen Festsonntags fand in der sechsten Morgenstunde Weckruf durch den Ort statt, von 6—7 Uhr Platzmustt, wo - 7.30 Uhr Stellen zur Kirchenparade, um 8 Uhr Kranznieder legung am Kriegerdenkmal und um 8,30 Uhr Festgottes dienst, in welchem Herr Pastor em. Wetzte die Feshrredtgt hielt. Von 11 Uhr ab kamen von nah und fern die auswär tigen Vereine und in den Mittagsstunden strömte es von allen Zufahrtsstraßen nach unserem Ort, der bald eine statt lich« Zahl Festteilnehmer barg. Um 2 Uhr nachmittags be wegte sich der malerisch bunte Festzug mit dem be kränzten Erntewagen, den anmutigen Schnitterinnen, dem Festwagen mit der Getreidemuhme, den blumengeschmückten Erntemaschinen, durch den Ort. Auf dem Festplatz entbot zunächst der Gemischte Chor einen Sängergruß, wormtt der Vorsitzende des Jugendvereins, Herr Fritzsche, alle Gäste, insbesondere die Ehrengäste, Brudervereine und Ortsvereine herzlich willkommen hieß. Nachdem der Gemischte Chor un ter Leitung des Herrn Lehrer Schneiderdas Lied „Gott grüße Dich" gesungen hatte, sprach Frl. Marie Jahn «irren Prolog, worauf der Schriftführer des Jugendvereins, Herr Riesche, die Bestrebungen der ländlichen Jugendver- eimgungen darlegte, die darin gipfelten, in Treue zusammen- zuhalten und sich gegenseitig mit Frohsinn über die Not der als 2888 Worte in der Stunde telegraphiert hat. Welche Komentration der Gedanken, welche Energie und welche Hanogeschicklichkeit gehört zu einer solchen Leistung! Di« schon bemerkt, wurden die verschiedensten Systeme vom alt ehrwürdigen Morseklopfer bis zum Siemens-Schnellochtaster benutzt, auch die Radiotelegraphie trat mtt ihrer älteren j Schwester in Wettbewerb. Im Reichspostmuseum fand am , Montag die feierliche Preisverteilung durch Staatssekretär Bredow statt. Insgesamt sind vom Preisrichterkollegium 72 Preise verteilt worden, von denen nicht weniger — 18 Ratio nen standen im Wettbewerb — als 26 an Deutschland ge fallen sind. Den Metsterschaftspreis erhielt Schindler-Die«, der in zwei Systemen zu den ersten Preisträgern gehörte. Die Länderpreise wurden folgendermaßen verteilt: Bandot- Länderpreis an ^stallen, Morse und Klopferländerpreis an Italien, Siemens-Länderpreis an Deutschland, Hughes-Län- derpreir an Deutschland und Funken-Radio-Länderpreis an Deutschland, Wheatestone-Länderpreis an Dänemark. Eine Weltrekordleistung von 2888 Worten in der Stunde stellt« auf dem Siemens Schnelltelegraph Frau Erna Bausener- Brestau auf. Staatssekretär Bredow sprach den Teilneh mern seine Glückwünsche zu den Erfolgen aus. Hoffentlich werde der Aufenthalt in Berlin in den Teilnehmern an dem Wettstreit das zerstört haben, was fett Jahren über da* Volk der „ Hunnen und Barbaren" in der West verbreittt worden sei. Der Redner erinnerte dann an den Gründer de» Welt postverein», Seneralpostmintster v. Stephan, besten Lebens werk nicht nur Deutschland, sondern der ganzen Erde un nennbare Vorteile gebracht habe. Weiter gedachte er der Männer, die auf dem Wesen der Funkevteleqraphi« und der Elektrotechnik der West Groh« geleistet haben. „Sagen-' Sie," so schloß der Redner, „Ihren Kollegen in der Heimat, i was sie gesehen, sagen Sie, daß Deutschland noch immer den ! Willen zur Mitarbeit am Glück der Menschheit'hot und daß > es ein Verbrechen an der Zukunst der Menschheit ist, dies« : Volk in blinder Rache in den Abgrund zu treiheu." ^^^ / sich in den Tan^ielen schon am Mittag Sekt leisteten und di« Schweinebraten atzen, während unsere Leute ihre Schnitten aus den Taschen zogen. Im ganzen mögen am Sonntag 40—50000 Menschmr in Wilthen gewesen sein. Der Ort hattc -feftr möglichstes gettzn. um den Zustrom zu fasten. Am Bahnhof und auf den Streßen waren herrkUe Ehrenpforten und Transparente errichtet. Besonders schön war das Ge meindeamt geschmückt. Diff kilometerlange Straße nach der Festhalle, auf der es am Sonntag nachmittag wogt« wie in Berlip yuf der Friedrichstraße, war beiderseits mit Birken bäumen besäumt, überall hatten sich Schankzette, fliegende Stände, Bergnügungsstistten Und all« Arten Volksbelusti gungen "aüfgetan. Und überall stünden die Leute bis vor die Türen — trotz heb hohen Preise, die überall gefordert würde». E? war kaum noch nötig, daß der Festausschuß ein Schild hotte anbringen lassen, nach welchem das Betteten des Festplstzes und der Festhalle jeder auf eigene Gefahr un ternahm. Denn da hinemzukommen oder gar herauszukom- men w7.! ,-u manchen Zeiten einfach lebensgefährlich. Es gehört mehr denn eine. Eintrittskarte von 50 -4t dazu. Lebenägefäh'rlich auch war 8er Betrieb auf der Eisenbahn. Die Eisenbahn hätte endlos lange Sonderzüge und planmä ßige ZFge.gestellt, und trotzdem vermochten sic kaum die un geheuere Flut der Menschen fortzubringen, die non nah uOd fern gekommen woren. Auf dem Wilthener Lahnhof schien es zuweileNs als wollte die Menge -ie Schalter stürmen. Die Verkehnffeinrichtungen dort waren gänzlich unzulänglich. Es kam wiederholt .zu ernsten und erregten Szenen, Tätlichkei ten wurden andauernd ausgeboten, was aber die Festes freude nicht im entfernten trüben konnte. Selbst die umlie genden Bah,ihme und Orte standen im Zeichen des Gesangs festes. Die Gastwirtschaft auf dem Mönchswalden Berg war so überfüllt,'daß weder Stühle noch Speisen und Getränke zu baben wären. Tausende mußten umkehren. Diele hatten es vargezogett, nach einem Vorort zu lausen und von dort ans erst die Bahn zu benutzen. In Singwitz stürmte am Abend die Menge einfach die Bahnsperre, Hunderte von Menschen fuhren ohne Fohrkarte. Es muß dabei einmal gesagt wer den, daß «in Dorf yüe Wilthen nicht der geeignete Orte für - ein solches' Bundesaesangsfest ist. Gewiß hatte es alles aui- - geboten, ob«r so einem Massenbesuch kann nur «ine Stadt > gewachsen sein. Dio Einrichtungen erwiesen sich in der Mehr zahl als unmreichend. Selbst die aroße Festhalle, weiche die , Firma E T- Hünlich aus einem Teil der Zeppelinhalle in Dresden-Kqditz erbaut und zur Verfügung gestellt hatte, konnte nur,einen-Bruchteil der Besucher fassen. Die Veranstaltungen selbst verliefen progxommäßig, d. h. soq»«it dies bei der Raumnot möglich war, Schon am Sonnabend vormittag hotten sich Sänger und sotzftiae Fest gäste von fernher eingcsunden. Sie wurden am Bahnhof empfangen Und mit Musik und Fahnen eingeholt. Nach mittags fänd Krsisprobe in den Standquartieren, anschlie ßend Hauptprobe in der Feschalle statt, wozu sich, schon viele Zuhörer eingefunden hatten. Den ersten Tag beendete ein Festkommas in der Festhalle. Als ihn die letzten Besucher verließen, war bereits der 2. Tag angebrochen, der mit gro ßem Wecken änhob. Am Vormittag fand ein Festgottesdientt in der Kirche und anschließend ein Jnstrumentälkonzert in der Festhalle statt, ausgeführt vom Bautzener Konzert- und Theaterorchestcr und der Reichswehrkopell- Nr.: 10. Der Festgottesdisnst war verschönt durch gesangliche Darbietun gen seitens namhafter Solisten und seitens des Wilthener Kirchenchores und Männergesangvereins. Sehenswert war der kurz nach Mittag veranstaltete Festzug, der von Herol den eröffnet und non der gegen 5000 Mann starken Sänger schar beschlossen wurde. Er führte eine Anzahl historischer Wagen mit, auf denen hauptsächlich die Industrie des Ortes dargestellt war, so Wagen mit Svinnstube, Webstuhl, Cog- nokbrennerei, einen Hans-Sachs-Wagcn usw. Nachmittags fand in der Halle das große Gesängskonzert statt, bei wel chem die einzelnen Kreise ihre Lieder zum Vortrag brachten. Den Schluß bildete ein Abschiedskommers. Im großen ganzen nahm dos Fest einen befriedigenden Verlauf. W, die Besucher'„sitzen gelassen" haben, geht, in viele Millionen. F Aus Sachsen. Dresden, 28. August. Tödlicher Anfall eine» Deutsch- Amerikaner». In her.Nächt zum Sonnabend stürzt^hex hier »esuchsweise sich aushaltende 58jährige Deutsch-Amerikaner Edward Marquyrt au« Ohio im Dampfschiffhotel, wo er ein.Zimmer gemietet hotte» hie treppe hinab, verlor die Be-< smnung und starb HM. darauf an der erlittenen Kopfver letzung . . Leipzig, ?8. August Der sozialdemokratische Keichs- tagsabgeordnete für Leipzig, Karl Pin kau. ist an den Folgen einer Darmoperätian gestorben. Er hat dem Reichs- tag lang« angehört. Leipzig, 28. August. / Die ,.Leipziger Herbstmesse hat oxstcrn ihren Anfang genommen. Die Eisenbahn hatte etwa den gleichen Zustrom auf dem. Schienenwege wie bei her Frühjahrsmesse zu bewältige,«. Dom Auslande ist besonders Oark das östliche und südöstliche Europa, vor allem Rumä nien und Polen vertreten. Aber auch überseeische Kundschaft ist am Platze. Vielfach, wurden, bereits große Abschlüsse vor genommen, besonders in Textilerzeugnissen. Einzelne Fir men der Tertismesse habeil. ihre. Produktion bereits ausver kauft. Unwillen erregte bei vielen inländischen Einkäufern das Verlangen zahlreicher Aussteller noch Bezahlung der Waren in Goldmark' . , , , Plauen, 28. August .Die Mordtat bei Prenndors hat, wie aus Eger berichtet' ouM" ihre Aufklärung gefunden.Der FiNEwacheangestellte Walenta non Wildstein, der be reits oster mit Schmugglern, -ie ehemals russische Offiziere wären, zu tun hatte, stellt« in dem Ermordeten -en ehema ligen russischen Oberleutnant Rögatschcm fest, der sich ge meinsam mit dem ehemaligen russischen Offizier Kammickh in' Markneukirchen nufhie'lt und di« sich mit Schmuggel be faßten. Diese Feststellung wird noch dadurch unterstützt, daß sich diese drei Schmuggler nur,mit dem Schmuggel amerika nischer und holländischer Zigaretten befaßten, die nur im be setzten deutschen Gebiasg erhältlich sind, und daß der bei Schönbach gefundene .ausgeraubte Koffer nur solch« Ziga- rettenumhüÜungen.-ffyWelt... - Psi« weiter festgestellt wurde, haben sich in der Mordnächt zwei Männer, auf die die Per sonenbeschreibung der beiden Genossen des Ermordeten paßt. ,in Drschnitz erkundigt, ob der nächste Zug bis nach Prag fährt. Auch der Fund einer Kappe im Bache, von der der obere Teil abgerissen mar.,.fügt sich in obig« Feststellung er gänzend ein, denn die.RMän Pflegten in dem Mützepboden ihr Geld aufzubewahren. - Es wird angenomm«n. daß Ka- minicky, der ein sehr gefährlicher Meirsch sein soll» den Mord verübte und Jurkevktfch lM den Helfershelfer machte, da er schwächlich ist. Die Nachforschungen nach den flüchtigen Mörhern werden mjt allem. Eifer betrieben. Die Schmuggler hatten sich auch schon wiederholt vor dem Plauener Gericht wegen Schmuggels zu verantworten. 14. Oberlaufitzer Bundesgesangsfest. , s. Wilthen, 27. August. Das diesjährige Oberlqusitzer Lundesgesangsfest fand am Sonnabend und Sonntag in Wilthen statt. Es war vom herrlichsten Sommerwetter be- günstrgt, und so konnte es nicht fehlen, daß es einen guten Besuch oufzuweisen hätte. So. etwas von Leben hat der. Ort denn doch noch nicht gesehen: selbst das kürzlich abgehaltene Heimatfest anläßlich des 700jährigen Bestehens Wilthens wurde in den Schatten gestellt- überall her aus der Lausitz waren Gäste gekommen und weit darüber hinaus. Auch 'aus Böhmen waren Helle Scharen erschienen, wie das bei dem Stande der Valuta ja nicht anderff sein kann. Denn sie ftzmen wohl weniger aus Kunstinteressen, denn aus Valuta- gründen. Für sie hatte die Löbauer Bank in der Festhalle eine Wechselstube eingerichtet, di« auch reichlich in Anspruch genommen wurde. Daß ein Bankgeschäft bei Gesangsfesten Devisengeschäfte macht, ist oüch «in Zeichen der Zeit. Schon Aus der Oberlausttz. . Bischofswerda, 28. August. —* Wenn man die Zeitung abbestellt .... Die etwas aufdringliche Art amerikanischer Reklame dürfte -en meisten der englischen Regierung in einem Londoner Blatt. „Es macht mich wild", schreibt er,, „daß unsere Politiker so wenig von vnsexom Reich und seinen Schätzen wissen. Das einzige Gute, was England von dem Kriege bekommen hat, ist die Insel Nauru im westlichen Stillen Ozean. Nauru hat 500 Millionen Tonnen phosphorsauren Kalk, der der beste Dün ger in der ganzen Welt ist. Die Insel gehörte Deutschland vor dem Krieg« und ist uns von dem Völkerbund zugeteiit worden. Hier ist ein Gebirge von Reichtum, «in Schatz, wich tiger als ein Berg von Gold, weil dieser Dünger nie an Wert verlieren kann, sondern aus Mangel an solch kostbaren Düngemitteln iimner wertvoller wird. Wenn ein internatio nales SyndikatMauru zu vollem Preise kaufen würde, dann müßte es nicht weniger als 1500 Millionen Pfund bezahlen. Wenn die Bereinigten Staäten uns diese Insel auch nur um die Hälfte des Preises abnehmen, so wäre das Has großartig ste Geschäft, das unsere Regierung je machen könnte, mch die Rettung für England. Wie wenig.Steuern brauchten wir dann zu zahlen! Deshalb macht es mich so wild, daß un sere Politiker so gar nichts davon wissen, wik veich wir eigentlich sind." Die 1500 Millionen Pfund, die Raum nach dieser Schätzung wert sein soll, wären heute etwa 1500 Mil liarden Mark, und es könnte uns vielleicht noch milder ma chen, als den englischen Reisenden, daß wir nicht mit diesem Milliardensegen unsere Finanzen wieder aufhelfen können.
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