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Wetterbericht. 1. September (Freitag): Wolkig, zeitweise heiter, etwa« kühler, vereinzelt Regenschauer. Oberst auf di« Uhr; dann beginnt es zu brummen und zu schnarren: ," es auf Deich -Zu — ——, . „Herrrrr Oberleutnant — und womit klinn-" Sie Ihrs uuoerzeihliche Nachlässigkeit begründen?" .Darf ich sprechen, Herr Leerst?" 8a. bitte, aber kurz gelacht!" — Und Oberleutnant Kähler schildert seht in kurzen, knap pen Worten sein Pech in betzug auf di, verwechselten H«km- Einfach ratlos steht Mutti da und stiert noch immer ent geistert auf die nicht fortzuleugnende Tatsache. — Bubi aber wird jetzt unruhig, trippelt von einem Beinchen aus das an dere. „Mutti, — mach doch snell — Bubi kann nick' mehr!" Ein rascher Entschluß ist die einzig« Rettung und zweckdienlich wird der Helm benutzt. — Den Stiefsohn erschossen. Eine Familientragödie hat sich in Buxtehude bei Harburg abgespielt, wo der Sohn des verstorbenen Direktors der dortigen Malerschule Eifer- rvag von seinem Stiefvater, Merleutnant a. D. Schoch erschossen wachen ist. Schon seit längerer Zeit kam es zwi schen veiden zu Familienstreitigkeiten. Als es jetzt wieder zu scharfen Auseinandersetzungen kam, zog Schock den Re- t werden kann. Erheblichen Schaven rmeise mir einige zu den Noktuen (Eulen) pteren (Kleinschmetterlingen) gehörig, Ar- Abfahrt der Eisenbahnzüge in Bischofswerda. Rach Dresden: 5.18, 6.15 (fährt durch bis Arnsdorf), 6.21, 7.10, 8.58 (hält nicht in Großharthau), 9.31 (fährt durch bi« Dresden-N.). 9.57 (hält nickt in Weickersdorf), 12.52, 3.39 (hält nicht in Weickersdorf), 4.28, 6.24 (fährt durch bi« Dresden-N.), 6.32, 10.35, 11.23. Rach Vauhen: 5.40, 6.54, 8.32, 10.26, 1.39, 4.04, 8.46, 10.18, 12.58. Rach Zittau: 7.11, 10.52, 2.30, 4.84, 8.18, 11.38 (fährt durch bis Oberneukirch). Rach Kamenz: 6.54, 1.40, 7.2S, < K Hauswirtschaftliches. Reinigung von Salat und Kräutern. Um Gemüse, Sa lat, Suppentzcäuter in der Küche von Schnecken und Wür mern zu reinigen, werden die Blätter statt in gewöhnliche« Wasser kurze Zeit in Salzwasser gelegt und darin wie beim Waschen etwas hin- und herbewegt. Alles Ungeziefer fällt dabei ab, was bei reinem Wasser nicht geschieht. Nett wuche fl« iauch au« Amerika gemeldet. Sie erlosch dann, UM jetzt wieder zu erscheinen. Alle Kreisärzte sind auf dem Posten. Man höstz, daß die Jsoli^ungen t er Ertrrnkten eiN WeitergreifM vereiteln. — Die zu dick gewordene Diebin. Ein Diebespärchen, da» « hauptsächlich auf kleiner« Pensionen ab glichen hatte, trieb seitMtitzerer Zeit in Berlin und auch in der Umgebung fein Unwesen. Ein« Wirtschafterin Ettsnbett! Dombrowvki stieg Mit Ihrem Begleiter, einem angeblichen Otto Schmidt, in kleineren Pensionen ab, und beide stahlen, was sie unbe merkt mitnehmen konnten. Ein Auszug nach Pelzig wurde chnen verhängnisvoll. Sie hatten in einem Hotel wertvolle Stosse entoem und sich diese, um sie mitnehmen zu können, um den Leib gewickelt. In der Nacht, als olles im Schlafe log, flohen sie aus dem Fenster im ersten Stock. Schmidt sprang auf einen in der N8l>e stehenden Baum und erreichte auch unverletzt die Erde. Die Dombrowski lmtte sich au» mehreren Handtüchern eine Strickleiter gemacht. Die Tücher waren ab«r nicht kräftig genug, die schwer gewordene Per son zu tragen. Sie stürzte daher ab und verstauchte sich beide Beine, so daß sie sich nur mit Mühe nach dem Bahndof schleppen konnte. Mit dem ersten Zuge fuhren dann Velde nach Berlin zurück. Unterdessen war der Diebstahl und ds» Flucht bemerkt worden. Auf dem Bahnhof Aleranderplatz in Berlin, wo Beamte schon auf di« Djebe warteten, ergrif fen diese die Flucht. Die Dombrowski aber konnte sich nicht mehr schnell genug fortbewegen und wurde eingeholt. Urem Begleiter gelang es, zu entkommen. oechaftet. — Gt» betnmk«,er 0bm»vchk»« »««rplÄ«. Am» Atzrli» »kt aufgefunden «tttz» in der Rächt »u gest*n «uf «lmm Grundstück in Schömberg d«r Maurerpolier Hennann Pohl- mann. Ein« viejchelstpnde später wurden der Gewerkschafts beamte Fritz Saar Und dk HoUlcmtzestellt* «ertv Hv- fahl auf ihrem L*a< durch die vochergstratz, von einem Mann mit einer Plstote angefallrn. Saar wurde durch ein» Kugel am rechten Kieferknochen, di« Dofahl am Kehlkopf verwundet. Der Schütze wurde gleich darauf festgenommen und als ein Oberwachtmeister der Schutzpolizei Maak fest» gestellt. Au« den sofort angestellten Nachforfchuirgen ist die Gemeinsamkeit des Mörders in beiden Mordtaten einwand frei festgestellt. Die Beweggründe zur Tat sind bisher noch nicht tlargestellt. — Der „Valulamann". Märkisch-Frtediand, di« kleine Stadt im Kreise Lübben, hatte dieser Tage ihre Sensation. In dieses Städtchen kam ein fremder Herr, der sich als „Amerikaner" ausgab. Dieser Besucher mutz wie ein waschechter, mit Dollarnoten g. segnetet Banker aufge treten sein, denn auch die Honorationen der Stadt behan delten ihn mit höchster Ehrerbietung. Aus Dankbarkeit ver pflichtete sich der Gast der Stadt gegenüber schriftlich, jedem Verein eine hohe Summe zu spenden und außerdem viele Zentner billigen Zucker und Kaffee zu stiften. Dies« lobens werte Absicht wurde offiziell kundgetan, und die Frauen von Märkisch-Friedlcmd lebten schon im Vorgeschmack dieser gu ten Gaben. Aber daraus sollte nicht« werden denn der „Amerikaner" entfloh bei Nacht und Nebel. Man lab zwar, wie er über die Felder entschwand, aber man weiß heute noch nicht, ob der Entflohen« «in Hochstapler oder ein Gei- steskranker war. — Die Kinderlähmung. Aus Marburg (Lahn) wird gemeldet: Seit einiger Zeit ist hier in -er Umgebung die sogenannte spinale Kinderlähmung epidemisch geworden. An 50 Fälle sind bereits zu verzeichnen. Die Schulen sind ge schlossen, die Kindergottesdienste eingestellt und die Behör den warnen Leute, in deren Familien diese Krankheit auf- trilt, Kinos, Versammlungen usw. zu besuchen, um die Krankheitskeime nicht zu übertragen. Die Ansteckungsgefahr ist sehr groß. Selbst durch Erde an den Schuhen soll die Krankheit verschleppt werden können. Auck Erwachsene sind schon betroffen worden. Der Erreger ist noch unbekannt. Mit Vorliebe werden von der Krankheit Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren befallen. Sie zeigen keinen Appetit, sind außergewöhnlich reizbar und schreien bei der geringsten Berührung. Im Anschluß an große Schweißabsonderungen, bei 39 und 40 Grad Fieber, treten für diese Krankheit beson ders charakteristische Lähmungen ein. Erstmalig ist die spi nale Kinderlähmung im Jahre 1906 aufgetreten und hat na mentlich in Hessen-Nassau Opfer gefordert. Zur gleichen Finster und mürrisch blickt der Oberst drein — doch gar bald erhellen sich seine Züge. Es zuckt und blitzt um Äugen und Mundwinkel. „Plötzlich bricht's los — ein dröhnende» schallendes Lachen.' Klatschend klopfen die Hätck« auf die Oberschenkel. — Noch tränenden Auges ruft schmunzelnd der Oberst: „Na, Köhler — obgleich für Verspätung keine Ent schuldigung besteht — aber dies — die« ändert di« Sache!" — Sich über Augen und Schnauzbart wischend: „Das war gesund das Lachen I" — Ein Händedruck. — „Danke, Köhler!" „Also Bosse — 6 Uhr 30 wecken! Derstanden?" — „Zu Befehl Herr Oberleutnant!" Leutnant Köhler steht in vollstem Wichs vor dem Spiegel, stäubt und putzt noch hier und da. Bosse bearbeitet in gleicher Weise die Hinterseite. „Mensch, die Uhr schlägt halb acht — muß schleunigst fort! Säbel, Handschuh und Helm her!" Bosse tummelt sich, langt hierhin, springt nach dort. „Na, wo ist der Helm? Mensch was grienst du denn so? — Warum schielst du in die Helmschachtel, al« ob ne' Katze da drin Junge gekriegt hätte?" „Ja, aber Herr Oberleutnant, — det — bet is doch keen Helm det is doch een Pott!" Und Basse beäugt interessiert von allen Seiten das un- entbehrlicl)e Väschen de« kleinen Bubi — als ob er nie im Leben einen derartigen Gegenstand zu sehen bekommen hätte. Mit einem Satz springt Oberleutnant Köhler dazu, ent reißt Bosse das Porzellangefätz. Gleich Frau v. Hersching, die entgeistert den Helm des Oberleutnant» anaHtiert — glotzt Köhler auf das runde, einhenklige „Unentbehrliche!" — Aber Wunder geschehen heutzutage nicht — auch nicht anno dazumal, in der guten alten Zeit. Der Porzellangegenstand verwandelt sich nicht in einen Helm, sondern er ist und bleibt das Mitternachtsväschen des kleinen Bubi. „Der Teufel hole diesen Pott!" — und schon liegt das Unentbehrliche in tausend Scherben am Boden. — „Bosse, Kerl — lauf was du kannst zu Major Ulrich. Lasse ihn dringend um seinen Helm bitten. Aber nimm di« Dein« in die Hand!" Und Boss« läuft wie ein entsprungener Zucht- Häusler. Rechts rempelt er eine milchbringend« Köchin an links verwickelt er sich in die Leine, die die Verbindung zwi schen einer Dame mit einem alten, dicken Mop» herstellt. Bosses Fortbewegungen sind nur noch etn Stolpern über Menschen und Hunde. — Keuchend überreicht er den Helm de» Maior Ulrich sei nem Oberleutnant. — Aber, oh Schreck! Wie ein Wasser- ebner fällt der mit annormaler Kovfweit« versehenen Helm Köhler fast bi» zum Mund. — Ballenweise Vapter ver- schwindel in der Tiete de« Helm», d«r setzt auf Köhler« Haupt rhythmisch hin und her pendelt. — „Mensch! Laß di« Papierknutscherei — hilft doch nischt — ganz egal — muß jetzt zum Oberst — und wenn'» dfn Kragen kostet!" ,So mag wohl Spießrutenlaufen im Mittelalter gewe- sen fein' — dachte Köhler zornerfüllt, angesichts der über de» Oberleutnant« schaukelnden Helm belustigten Vorübergehen den. — Nun stand er vor'm Oberst, nachdem er im Hausflur seinen Helm gleich einem Papierkorb vor den verblüfften Augen des Diener« wusgeleert haft«. — Wortlos zeigt der ' ", . ' ' .. ' .1 »errrrr Oberleutnant, Sie wissen, welche Strafe zeihliche Nachlässigkeit begründen?" Darf ich sprechen, Herr Lb«rst?" Die verwechselten Helmschachteln. Eine heitere Erinnerung von Hertha Freifrau von Kön itz- Knobl o ch. „Marie! Haben Sie auch nichts oergessne?" — fragt Frau von Hersching animiert: „Den blauen Kittel, drei Paar weihe Höschen (denn mit zwei Paar kommt Bubi nicht aus) — Wäsche, Söckchen, Schuhe, Schwämme, Seif« — mein Hbnmel, mch vor allem unser „Unentbehrliches" l „Ach, du liebe Güte, nein! Das hätte ich ganz vergessen — aber wo packen wir das ein, gnädige Frau?" Marie er greift ein Porzellanoäschen mit einem Henkel — den unent behrlichsten Gegenstand des kleinen Bubi aus Reisen — denn Bubi besitzt eine unerklärliche Abneigung gegen Waschräume und dergleichen — dn Eisenbahnzug. „Einfach in Herrn Majors alte Helmschachtel", rät Frau von Hersching, „da geht es sicher hinein!" Und richtig, Papis ausrang'erte Helmschachtel paßt für das Mtternachtsväschen des flehten Bubi wie angegossen. Das war ein Gedanke von Schiller! Nun konnte die Reise losgehen. „Vergiß nicht in Kreiensen umzusteigen, Elli: aber auch in den richtigen Zug, sonst landet ihr anstatt in Braun schweig in Hannover." — Papi gibt Mutti und Bubi einen Kuß, ermahnt zuguterletzt noch, die Helmschachtel, das wich tigste Reisegepäck, nur ja nicht im Zuge liegen zu lassen. — Winke, winke — noch ein zärtliches Kußhändchen des kleinen Bubi. Prustend setzt der Zug sich in Bewegung. Kreiensen! — Hannover — Braunschweig umsteigen! — „Guten Tag, gnädige Frau! darf ich Ihnen behilflich sein? Na — n' Tag Bubi!" Oberleutnant Köhler im Reisezivil, lüstet den Hut un streckt hilfsbereit die sonnenverbrannte Rechte nach dem zahl losen Handgepäck der Frau v. Hersching aus. „Wie nett, Herr Köbler — ach ja, bitte, helfen Sie uns . em bißchen schleppen; ich muß in den Zug nach Braun schweig. Aber wo wollen Sie denn hin?" „Schade, daß Sie nicht gen Hannover fahren, gnädige Frau! Ich muß mich dort morgen früh bei meinem neuen Obers! melden; habe sechswöchiges Kommendo!" „Schn Sie mal, wie nett, da besuchen Sie mich auch einmal in Braunschweig — bin für vierzehn Tage bei mei ner Schwiegermutter." „Aber natürlich, gnädige Frau, mit dein größten Ver gnügen. — Doch ich glaube, es ist Zeit zum El-''-ia-n, der Schaffner klappt bereits mit den Türen!" „Also aus Wiedersehn!" „Aus Wiedersck-aun." „Ach aber die Helmschachtes so — danke!" „ Wiederschaun Wiederschaun " Oberleutnant Köhler in unverkennbar strammer Offi ziershaltung, schwenkt seinen Filz, — begibt sich zum Bahn steig 2 und braust, nachdem er Reisetasche, Helmfchach- tel und eingehüllicn Säbel im Gepäcknetz verstaut Kat, gen Hannover. — Bubi, der sich mit seinem Bilderbuch beschäfligt hat, klettert plötzlich auf Muttis Schoß, saßt sie beim Kinn und flüstert mit wichtigster Miene, indem er ängstlich nach der fremden Dame in der Kupescke hinüberschielt, ein ganz, ganz tiefes Geheimnis in Muttis Ohr. — Mutti versteht! — langt nach der Helmschachtel, di« sie unauffällig zu öffnen sucht. Ein Schrei des Entsetzens irrt von ihren Lippen — denn , was erblicken ihre erstarrten Augen? Anstatt de« unent- bebiiichen porzellnnernen rund«n, einhenkligen Väschen» — — den funkelnagelneuen Helm de» Herrn Oberleutnant — Sturmflukkataslrophe in wangeroog. Das Nordsee bad Wangerooq ist von einer Sturmflut heimgesucht worden. Die erste Welle kam mit großer Wucht gegen Mit ternacht und zerstörte die gesamten Badeanlaaen. Am Mittwoch mittag folgte eine zweite Flut, die noch größere Zerstörungen cmrichtete. Der Wert des zertrümmerten Ma terials beträgt mehrere Millionen. — Juwelendiebstahl in Saßnitz. In einem Hotel in Saßnitz wurde ein großer Diebstahl von Schmcksachen im Werte von annähernd drei Millionen Mark verübt. Tic Be- stöhlen« ist Frau Ruth Hopkin-Smith, die erst kurz vor dem! Diebstahl aus Berlin in Saßnitz eingetroffcn war. f handelt,. Man rief: „Ihr T>euftch«, wo« Mr «Uck da» tz- fallen lassen?" Sofort war die schön hergestellte Ordnung aufgelöst, alle» wogt« durcheinander, Vie Lacht am Rhein wurd« angestimmt, dann Deutschland, Deutschland über alle» — und die Filmer packten schnell ihre Sachen weg. Aber man war noch nicht zufrieden. Bedrohlich« Rufe erschallten: „Die Apparat« zerschlagen!" Ruhiger« Element« verlangten: „Die Platten heran»!' Da» geschah teilweise. Wer da nmrd bekannt, baß hinter der Kirche da» Autv fahrt bereit stand, und daß man offenbar da» bereit» fertiggestellte Material schnell wegschaffen wollte. Da» Auto wurde um- ringt Ein Franzose, der bereit» im Auto saß, verstand kein Deutsch und rührte sich nicht. Ms die Verhandlungen nicht schnell genrm vorwärts gingen, erhoben sich schon Stöcke, um die Glasscheiben des Autos zu zertrümmern. Am aufgereg testen waren die Mittenwalder, die offenbar durch die deut- sch-n (?!) Mitarbeiter der Fremden düpiert worden waren. Schließlich gelang es einem Herrn mit Hilfe der Orts- Polizei, Ausschreitungen zu verhüten. Das Auto, besetzt von Einheimischen und Fremden, wurde unter Triunwhgeschrei nach der Gendarmerie gefahren, damit dort die Film« be schlagnahmt wurden. Jedenfalls ist durch das energische Dazwischentreten einiger Sommergäste — Norddeutsche und Sachsen — di« ganze Ausnahme vereitelt worden, worüber schließlich die Mitteirmalder selbst am frohesten waren: und die Ausländer, die hier wie überall in unseren Alpen mit ihrem vielen Gelde sich sehr breitmachen (jetzt sind sogar englische Ar- bettslose (!) hier, die ihre Unterstützung infolge der ihnen günstigen Valuta in deutschen Bergen verleben kön nen). hoben doch einmal gesehen, daß sie in Deutschland noch nicht die Herren sind. Zink und Kupfer im menschlichen Körper. Nach den jüngsten Mitteilungen über die Forschungser gebnisse Professor Rosts gibt es vielr^Menschen, die fast be ständig Zink und gleichzeitig auch immer etwas Kupfer aus scheiden. Der Zinkgehalt des Körpers wurde durch Unter suchungen menschlicher Leichenteile festgestellt, die ergaben, daß die Leber des Menschen 52 bis 146 Milligramm Zink, die Muskulation 47 bis 52 und das Gehirn 11 Milligramm Zink in je einem Kilogramm der Gesamtmasse enthalten. Ferner enthält die Mcnschenmilch in je einem Liter 13 Milli gramm Zink, sowie 0,5 Milligramm Eisen; auch da« Men schenblut ist immer zinkhaltig. Der Zinkgehalt des mensch lichen Körpers ist vermutlich auf den Gehalt gewisser tieri scher und pflanzlicher Nahrungsmittel an Zink zurückzufüh ren, die das Metall wiederum entweder mittelbar oder un mittelbar — wie z. B. bei den Vegetabilien — dem Erd boden entnehmen, in dem Zink enthalten ist, wenn es durch Zinkleitungen oder galvanisierte Eisenrohre fließt oder auch «ms Trinkeimern und dergl. Ein ziemlich ansehnlicher Ge hakt von Zink findet sich im Körper unserer Schlachttiere. In den Geweben und Organen vom Rind, Kalb, Schaf. Schwein und Pferd sind in einem Kilogramm der Gesamtmasse durch- schnittlich 20 bis 25 Milligramm Zink enthalten, in der Rindsleber 83 und der Pferdeleber sogar bi» zu 339 Milli gramm Zink; außerdem enthält die Rindsleber noch 119 Milligramm Kupfer. Seefischfleisch enthält nur 4 Milli gramm, ein Hühnerei 0,5 Milligramm und 1 Kilogramm Brot 5 bis 6 Milligramm Zink. Schwach zinkhaltig sind auch die Vegetabilien. In Dörrgemüse finden sich in einem Kilogramm Substanz 6,13 Milligramm und in der Kartoffel sogar nur 2,3 Milligramm, aflo ein sehr geringer Prozent satz. Ebenso gering ist der Zinkgehalt der Kuhmilch, der 39 Milligramm, und der Ziegenmilch, die 23 Milligramm, auf da» Liter berechnet, beträgt. Immerhin enthalten unsere Hauptmihrungsmittel doch so viel Metall, daß der ZInkqehalt oder die beobachteten Zinkausschcidungcn der menschlichen Körper» ohne Zweifel mit der aufgenommenen Nahrung im Zusammenhang stellen. Schmetterfingsrcmpen als Getreideschädlinge. Aus einer Studie Julius Stephans im Kosmos geht her vor, daß der Weizen, der ja zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit gehört und im Welthandel unter allen Ge- trcidearten mit 43 o. H. der Gesamtmasse die erste Stelle einntmmt, am meisten von Insekten heimgcsucht wird, näm- lich von mehr als einem halben Hundert Arten. In zweiter Reihe kommt Deutschlands Hanptfrucht, der Roggen. Am wenigsten Insektenseinde hat der Hafer (nur ein Dutzend Ar- ten). Etn« große Zahl dieser Getreidefrcsser gehört ver Ord-. mmg der Schmetterling«, d. h. deren Raupen an. b«tm Wet zen fast di« Hälfte (30), beim Roggen, bei der Gerste und dem Hafer «twa ein Drittel. Doch ist hierbei zu berücksich- dl* Mehrzahl der Arten nicht zu den eigentlichen richten und Mikrol ü