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Der sächsische Erzähler : 30.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192208305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220830
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-30
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.08.1922
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Fps«-. Die bi, letzt sestaestellten Diebe waren anwnchmslo« sttbst Auslände», meist au» dem Osten. SM hat die Krimi« i'alpcli'tt wieder einen Polen festgestellt, der aefandewe ame rikanische Scheck» einlvst« und Banken über SO Millionen Mark schädigt«. Sein« ffrau und Schwägerin lebten in Swtnemünde, rvo sie in auch noch auffälliger Weise mit dem Gelde umgingen. — Teure Pflaumen. Die Stadt Rathenow besitzt mehrere lange, prächtige Pflaumen-Alleen, die vor dem Kriege insgesamt 200 bis 300 Mark Pacht eindrochten. Bei der jetzigen Versteigerung brachte aber jeder einzelne Baum 300 bis 500 Mark ein! — Dutlerprei» und Gattenliebe. Daß das plötzliche Auf- wnrtsspringen des Butterpreisrs der Anlatz zu einem bluli- aen Ehezwist geben kann, ist ein bisher wohl noch nie dage- wesenes Geschehnis. Der 53 Iahte alte Bahnhafswärter August Drcsen in Berlin geriet am Sonnabend nachmit tag mit seiner 58 Jahre alten Ehefrau Maria in Streit, weil der Mann für ein halbes Pfund Butter 115 Mark bezahlt haben wallte, während seine Frau noch in demselben Ge schäft einige Stunden vorher die Butter zum Preise r.m 200 Mark pro Pfund ausgestellt gesehen hatte. Die beiden Eheleute gerieten über diese Differenz derart in Zorn, das; der Bahnhafswärter plötzlich eine Schußwaffe aus der Ta sche zag und seiner Frau zwei Kugeln durch den Leib und in den Köpf schoß. Als er jetzt seine Frau blutüberströmt und besinnungslos zusammenbrechen sah, jagte er sich selbst einen Schuß in den Kopf. Beide Eheleute befinden sich in hoff nungslosem Zustand. «Meine Eier, meine Lier!" Ein komisches Schauspiel ereignete sich in Berlin Unter den Linden in der Nähe der Friedrichstraße. Dort lief ein Mann über den Damm und schrie verzweifelt: „Meine Eier, meine Eier!" Er wurde von Passanten umringt und festgchalten. weil man glaubte, cs mit einem Geisteskranken zu tun zu haben. Jetzt schlug der Mann wie wild um sich. Beamten der Schutzpolizei, die man herbeirief, gelang es schließlich, den Aufgeregten zu beruhi gen. Es stellte sich heraus, daß ihm soeben ein Korb mit zwölf Schock Eiern im Werte von 12 500 Mark von zwei jugendlichen Burschen gestohlen worden war. Der Mann hatte in einem Schaufenster die Auslage betrachtet und dabei seinen Korb mit dem kostbaren Inhalt neben sich auf den Bürgersteig gestellt. Als er sich umdrehte, sah er nur noch, wie in einiger Entfernung zwei Burschen mit den Eiern über die Straße liefen. Nach diesen Angaben beteiligten sich mich die Beamten und Passanten an der Verfolgung der Eierdiebe. Nach einer Viertelstunde gelang es, eine Frau sETITMfaWMMf MR WMW WIMvN VZW» HAB MÜM fMU abw tzwww dost ßenstht» «M d«n DtchOntzl « tz» tzM». Sn thww Kvrb ktzM tzch E —tztzwM» Vt« Tierdieb« waren mttirdzsten längst entkomm«». — Va» der Eluwllllonenrubelscheln wer« M. Di» Un- gestellter «im» Berliner Konzern» erhielt kürzlich von einem freunde au» Moskau einen der neuen in Sowjet-Rußland n den Verkehr gebrachten Eimnlllionenrubelfchelne zuae- andt. Auf die Rückseit« diese» Geldscheine», di« unbedruckt st, hatte der deutsche Absender au» Moskau folgende« ge- chrieben: „Der Kurs dieses Geldscheines beträgt augenblick lich 73,50 -tt, aber kaufen kann ich mir hierfür in Moskau sehr wenig: zwei Ansichtskarten kosten eine Million, ein Bleistift auch eine Million, eine kleine Flasche Tinte ebenso eine Million. In der Konditorei bekomme ich hierfür einen Kuchen oder ein G!as Kaffee (800 000 -j Trinkgeld 200 000) macht eine Million. Eine Nein« (halbe) Tafel Schokolade kostet eine M'llion, ein Päckchen Zigaretten l25 Stück Pa- solskija) eine Million. Daher erlaube ich mir den Leichtsinn, auf der non der Sowjet-Regierung vorsorglich unbedruckt ge lassenen Seite dieses Scheines Deiner lieben Hede und Dir aus dem Paradiese der Milliardäre meinen besten Pfingst- oruß zu übersenden." — Die Spielhöllen von Westerland. Wie der Berliner Krimin'i wlizei bereits infolge wiederholter Anzeigen be kannt war, hatten sich in Westerlaich auf Sylt in den ange sehensten Logierkäusern eine Anzahl von Spielklubs eta bliert, in denen Bakkarat und Roulette gespielt wurde. Die Badegäste ließen in diesen Klubs enorme Summen. Dabei blieb es aber nicht. Er verschwanden auch aus Taschen, Ho telzimmern und verschlossenen Koffern für viele Millionen Schmuck- und andere Wertsachen. Daraufhin wurde «in Kieler Kriminalkommissar nach Westerland geschickt. Ihm ist es jetzt gelungen, in Begleitung eines Stabes von Hilfs beamten sämtliche Spielstätten zu ermitteln, zu schließen und bei dieser Gelegenheit eine große Anzahl berüchtigter Ge- werbsspieler, Falschspieler und iittei nationale Hochstapler dingfest zu machen. Es konnten für viele Millionen Schmuck sachen beschlagnahmt werden. Der Kommissar hielt sich un ter einem falschen Namen als reicher Kaufmann in Wester land auf, bekam ein unisongrciches Paket von gedruckten Einladungen zu sämtlichen Spielklubs, erschien dort als eifri ger Mitspieler — und an dem bestimmten Tage Schlag zwölf Uhr nachts erfolgte die Razzia. Sämtliche Spielgeräte und Gelder wurden beschlagnahmt, olle Klubinhaber und Mit spieler wurden zur Polizei befördert und die verdächtigen Elemente und Ausländer in Haft behalten. Darunter be fanden sich ein früherer russischer Rittmeister Szeyn, der «mter dem Künstlernamen Leoncttdi s«tn SplckndosM t»> treibt, der polnisch« Baron Stanislaus o. Ki«r»kt <m» mck» ntM andere, «n Ingenieur K. au« »len «Mtz« auf der Toilette ein«» vornehmen Logirhautz» im Vabeönnng mit einer Reisetasche gefunden, di« mit Tinbre- chenvertzeug gestillt war. Auch bei thin wurde Schmuck im Werte von einer Million beschlagnahmt. — Der tiefste Punkt Deutschlands. Der höchste Punkt Deutschlands ist ziemlich allgemein gekannt — e» ist der Gip fel der Zugspitze, der sich 2063 Nieter über die Nords«« er hebt. Welches ist aber der tiefste Punkt des deutschen Bo den»? Er ist am Grunde eines der vielen Seen zu suchen, deren Boden sich in manchen Fällen unter den Meere»strand hinabsenkt. Der Ruhm, den tiefsten Punkt Deutschland» in sich zu bergen, gebührt dem sonst wenig bekannten Hemmels dorfer See, der bei Travenmünde fast in gleicher Höhe wie die benachbarte Osttee liegt. Er reicht 45 Meter unter den Meeresstrand hinab, so daß der Unterschied zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkte Deutschlands fast genau 3000 Meter beträgt. Unsere deutsche Seen sind zwar viel tiefer, liegen aber dafür höher. Sa ist der Bodensee 252 Meter tief, sein Spiegel liegt aber 399 Meter über dem Meere, und so liegt die tiefste Stell? seines Beckens immer noch 147 Meter höher als der Meeresspiegel. Noch eine zweite verborgene Merkwürdigkeit besitzt der Hemmelsdorfer See, wie Dr. Griesel entdeckte. Er enthält nämlich an seinem Grunde, von 35s/, Meter Tiefe an, Salzwasser: aber die sehr scharfe Grenze zwischen ihm und dem darüberliegenden Süß- masser sinkt jährlich um 60 Zentimeter. Die tiefsten Bohr löcher unserer Schächte (bei Zwickau gehen sie bekanntlich etwa 1200 Meter unter die Erdoberfläche) sind aber bei'die ser Zusanmienstellung nicht mit gerechnet. — Die schwersten Eisenbahnwagen der Welk besitzen die Vereinigten Staaten. Wie nämlich die „Technik für alle" mitteilt, werden augenblicklich auf der Virginia» Railwan Versuchsfahrten mit einem Güterzuge ausgeführt, der sich aus hundert Wagen von großem Ladegewicht zusammen setzt. Jeder dieser Wagen wiegt leer 40 Tonnen (800 Zentner) und vermag 110 Tonnen Kohlen aufzunehmen. Bei den Versuchen soll gezeigt werden, daß bei regelmäßigen. Transporten sehr viel größere Lasten befördert werddn können, als dies bisher üblich war. Die bisherigen Güter züge der Virginia» Railwan hatten ein Gesamtgewicht von 8000 bis 9000 Tonnen, während die neuen hundert Wag gons insgesamt 1.4 500 Tonnen umfassen. Die neuen Wagen sehen aus wie riesige aus Stahlblech hergestellte Behälter. Von der Eisenbahngesellschaft sind bisher 1000 Stück dieser schweren Waggons in Auftrag gegeben worden. Landwirtschaftliches. Die GeLreidestoppel. In früheren Zeiten dienten die abgeernteten Getreide felder noch vielfach zur Nachweide für Schafe und Schweine und blieben daher längere Zeit in der Stoppel liegen. Heute gilt es mehr als Regel, daß der Pflug dem Erntewagen zu folgen habe. In Schlesien habe ich vor einigen Jahren die empfehlenswerte Maßnahme beobachtet, daß ein besonders für diese Zwecke hergerichteter Hühnerwagen unter Aufsicht einer Hüterin auf der Stoppel umhergcfahrcn würde, um tagelang durch das Federvieh nachgeerntet zu werden. Dann aber wartete auch schon die Pflugschar. Aber noch immer kann man Felder beobachten, deren Bearbeitung sich bis zum Frühjahr hinzieht. Die Besitzer müssen es nicht wissen, welchen Schädlingen sie hierdurch Vorschub leisten und wie sie in physikalischer Hinsicht ihre Acker vernachlässigen, sonst würde es doch wohl nicht ge- schclren. In der Eetreidestoppel nisten allerlei Schädlinge, um im Frühjahr auf die frische Saat der umliegenden Felder einzufallen: die Getrcidehalbwespe, die Frit- und Hessensliege und wie die Schädlinge sonst noch heißen mögen. Die at mosphärische Luft kann bei ungestürzten Ackern nicht in den Boden eindringen, die Bakterientätigkeit wird nicht angeregt, und die Winter!ölte kann ihren heilsamen Einfluß nicht gel tend machen. Ganz besonders sind die schweren Lehm- und Tonböden des Umbrechens der Stoppel und des tiefen Pflü gens bedürftig. Außerdem erleichtert das Pflügen vor Win ter die Bearbeitung im Frühjahr. Der Boden trocknet im Frühjahr bedeutend leichter und schneller ab und kann daher auch früher bearbeitet und bestellt werden. Die Saat ent wickelt sich daher auch schneller und ist zur Zeit des Auftre tens mancher Schädlinge bereits so erstarkt, daß diese ihr nicht mehr viel zu schaden vermögen. In der Kricgszeit waren ja leider nicht immer die erfor derlichen Kräfte zur Verfügung. Heute ist das aber anders. Heute vernachlässigt der betreffende Landwirt nicht nur seine eigenen Acker, sondern er schädigt durch die den Schädlingen g-gebene Freistatt auch seine Nachbarn in empfindlicher Weise und letzten Endes auch die Dolksgesamtheit. Die Behandlung selbstangebauLen Tabak». Viele Gartenbesitzer und Landwirte bauen jetzt auch etwas Tabak stir ihren eigenen Bedarf cm, doch wissen di« meisten nicht Bescheid, wie sie die Tabakblätter nun eigentlich zube reiten sollen, um ein wirklich genußreiches Kraut zu erzielen. Folgende Anleitung wird daher nicht unwillkommen sein, Die Tabakblätter dürfen nur an regenfreien Tagen geerntet werden. Man bindet sie dann an den Stengeln zu kleinen Bündeln zusammen und hängt diese im Schatten an freier Luft auf. bis sie abgewelkt sind. Danach werden sie zu klei nen Häufchen fest zusammengepackt: dadurch kommen sie ins Schwitzen. Äst dieser Zustand erreicht, so breitet man die Blätter dünn zum Trocknen aus. Das Zusammenpacken, Schwitzeirlassen und Trocknen muß mehrmals wiederholt werden, bis die Blätter «ine lichtbraune Farbe angenommen haben und völlig trocken sind, jedoch dürfen sie nicht hart und brüchig geworden sein. Nunmehr nimmt man die zweite Behandlung vor, das Gären oder Fermentieren. Zu diesem Zwecke legt man die Blätter in große Haufen und bedeckt diese mit Papier. Diese sog. „Brühhaufen" werden le nach ihrer Trockenheit binnen 2 bis 14 Tagen in ihrem Innern abermals warm. Die Wärme kontrolliert man mit einem eingeschobenen Thermometer. Höher als 45 Grad darf die Wärme nicht steigen. Äst diese annähernd erreicht, setzt man die Haufen — sie sollen je 60 bis 1O0 Zentimeter Höh« und Breite haben — um, so daß die inneren Blätter nun nach außen zu liegen kommen. Auch dieses Umsetzen wird mehr mals wiederholt, bis alle Blätter die bekannte tabakbraun« Farbe besitzen, d. h. bis sie „gat" geworden sind. wonach man sie zum Abkühlen wieder auseinanderbreitet. Jetzt schon ist der Rauchtabak fertig, aber er hat noch eine» wi!- DM, jcharf«» Geschmack und krautartchm Geruch, Man nimmt deshalb noch eine dritte Behandlung, das Beizen vor, bestehend in halbstündigem Einlegen der Blätter in eine Lö sung von 1 Teil Pottasche in 100 Teilen Wasser, wonach von neuem getrocknet werden muß. Mit dieser Lösung kann man vorteilhaft auch schon beim Gären die Blätter mittels eines Zerstäubers leicht einsprengen. Zeigt eine Rauchprobe noch immer einen scharfen Geschmack und Geruch, so nimmt man ein nochmaliges Einweichen vor, diesmal in 2 Teilen Salzsäure und 100 Teilen Wasser. Die wieder getrockneten Blätter werden jetzt längere Zeit fest in Kisten verpackt und die einzelnen Schichten mit Rosenblättern oder Waldmeister bestreut, oder mit Tonkabohnen- oder Rosenessenz besprengt, wodurch der Tabak das feine türkische Aroma annimmt. Zu letzt wird der Tabak geschnitten oder nach besonderer Anlei tung zu Zigarren verarbeitet. Übrigens kann man Tabak ersatzkräuter ebenso behandeln, sie schmecken dann ungleich besser. Kleintierzucht. Die Ziegenzucht im September. Auch dieser Monat kann meistens noch ausgiebig zum Werdegang für die Ziegen ausgenutzt werden, denn er bringt oft nocb eine ganze Reihe von schönen Tagen, deren milde Wärme den Tieren draußen besser bekommt, als die ost zu große Hitze des Frühsommers. Solange es irgend möglich ist, soll die Grünfütternng fortgesetzt werden, damit das Rauhsutter gespart wird. Zu warnen ist aber vor unvorsich tiger Dcrfütterung von jungem Klee oder junger Luzerne, die auch nicht bewerbet werden sollten. Gar zu leicht blasen die Tiere auf und sind dann meistens verloren. Man reiche wenig von dem angeführten Futter, und zwar vermischt mit harten Gräsern oder Hascrstroh: auch gebe man nicht unmit telbar hinterher das Getränk. Mit Streustroh, sowie mit gutem Hafer- und Bohnenstroh zur Ergänzung der Rauhfut tervorräte decke man sich ein. — Die Dächer der Stallungen und Böden sind auf ihre Dichtigkeit zu untersuchen und wenn nötig, auszubessern. — Den Böcken gebe man ebenso wie den weiblichen Tieren ausreichend Gelegenheit zur Bewegung im Freien. Neben der regelmäßigen Fütterung von Hafer ist bas die beste Vorbereitung für di« Deckzeit. Laubfutker für Ziegen sollte immer mehr Beachtung fin den, zumal dem wachsenden Wert der Ziegenzucht ein Ab nehmen der Ziegenweiden gegenübersteht. Geeignet ist alles mehltausreie Laub mit Ausnahme das des Goldregens, Faulbaums und der Traubenkirsche. Gelegenheit zum Sam- meln bietet sich überall da, wo Bäume und Hecken verschnit ten werden, wo im Wald Laubbäume geschlagen werden, wo man unwillkommene Wildlinge (Birken) entfernt. Das im mer gesammelte Laub kann getrocknet werden, man setz« es aber nicht zu sehr der Sonne aus. oder man schneidet es zu Häcksel, füttert es frisch oder dörrt es in diesem Zustande. Vorher freilich müssen die Ziegen sich an das Futter gewöhn nen. Das Laubsutter hat zu den verschiedenen Zeiten ver- schieden«» Wert den höchsten während de» Hochsommers. Gänse bedürfen während d«» Sommers wenig Fütte rung: denn, sie suchen sich als weidende Tier« auf jedem Grasplatz ihr Futter selbst. Dis zum Mästen brauchen jung« Gänse fast nur Gras, und st« gedeihen dabei ausgezeichnet. Bienenzucht. Je ausacbr-iteter da« Brulnest im Bienenvolke, desto größer da« Mafserbedürfnis. Wir sehen an heißen Sommer tagen jede Wasserpfütze von trinkenden Bienen umsäumt. Gönnen wir den Arbeitern doch das Bedürfnis, ihren und ihrer Brut Durst zu stillen. Es wäre doch eine Roheit son dergleichen, noch durstigen Dienen zu schlagen oder sie mut willig zu zertreten. Denken wir doch auch daran, welch un geheueren Nutzen die Bienen durch Befruchtung ungezählter Obst- und anderer Blüten für die Allgemeinheit leisten. Eine besondere weiselzuchl eignet sich für ganz kleine Betriebe und «nfangsimker auf keinen .Tall. Sie ist zu umständlich, setzt viel« Kenntnisse voraus, und schlägt sehr ost fehl. Aber für ihn ist di« Erneuerung d«r Königin «den so wichtig als für den Großimker. Die Sache muß hier nur anders gemacht werden. Die besten Mütter werden ohne Zweifel aus den Nachschwarmköniginnen, wenn die Mutter- Völker guten Blutes sind. Hier setzt di« Hilfe des Kleintznkers ein. Derartige unbefruchtete Königinnen gibt es im Mai bis Juni massenhaft. Auch die Heide im August-September ruft vielfach noch den Schwarmtrieb wach. Solche Nachschwarm königinnen nehmen wir zur Erneuerung unserer wenigen Völker. Der einfachste Weg der Weiselerneuenmg: 1. Vr« un taugliche Mutter wird ausgesucht und rasch getötet. 2. Das Volk wird 48 Stunden in weiseslosem Zustande belassen. 3. Alle in dieser Zeit etwa angesetzten Nachschcrffungszellen werden ausgebrochen. 4. Die bereitgehaltone Nachschwarm, kömgin wird im Weiselkäfig zugesetzt und am dritten Tage freigegeben. Steht eine solche augenblicklich nicht zur Der- fügung, so wird eine reise Weiselzelle eingeschnitten. Die Bewährung der strainer Bienen im Sommer 1S22. Daß die Krainer Dienen echtes Schwarmblut find, hat sich Heuer wieder bewährt. Die meisten gut durch den Winter gebrachten Völker haben bis zu drei Schwärmen abgegeben. Diese waren ja in diesem Jahre sehr erwünscht. Aber mit dem Honigertrag sieht's windig aus. Nur die sehr früh ge fallenen Crstschwärme haben einen Uberschuß erbracht. Mut tervölker und Nachschwärme haben genug zu tun, winter ständig zu werden. Unsere angestammte D«ttsche hat wie der ihren alten Ruf bestanden, wenig geschwärmt und ver hältnismäßig viel höhere Erträge gebracht. Zum Anstrich von Bienenwohnungen zwecks Orientie rung der erstmals ausfliegenden Arbeitsbienen und der Kö nigin verwendet man nach neueren Fvrschrrngen am zweck mäßigsten der' Reihe nach die Farben: Gelb, weiß, blau. Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß gerade diese Farben am sichersten und raschesten von den sich einliegenden Bie nen unterschieden werden. Für den praktischen Betrieb er scheint dies sehr wichtig, weil durch ein rasches Orientieren jede Rauferei und dis meistens damit verbunden« Räuberei vermieden wird. Die Heimkehr der jungen, befruchteten Königin aber müssen wir auf jede nur mögliche Weise sichern. Harrswirtschastttches. Zeilungspapier ist ein sicheres Mittel gegen Motten. Deshalb sollen Wollsachen und ähnliche Stoffe in solches ein gewickelt werden. Zemenlmilch ist ein gutes Rostschutzmittel, das nicht nur billig, sondern auch dauerhaft ist. Eisenteile in Stall und Keller, Haus und Hof werden bei Anwendung von Zement milch vor Rost geschützt. Der Zement wird in Wasser ge schüttet (nicht umgekehrt) und verrührt, bis sich ein« stretch- fertige Masse bildet. Zigarrenasche enthält große Mengen Pottasche. Sic ist also ein vorzügliches Reinigungsmittel für die Hände oder auch Metallgegenstände. Zitronen, abgerieben«, ebenso Apfelsinen lassen sich wochenlang frisch halten, wenn sie in trockenem Salz aufbe- wahrt werden. — Wer genügend Zucker zur Verfügung hat, kann anstelle des Salzes auch Zucker nehmen. Zitronenscheiben, mit der feinen Wäsche zusammen ge kocht, machen diese blendend weiß. Jucker sparen kann man durch Zusatz einer Teelöffel- spitze Natron beim Kochen und Schmoren sauren Obstes. — Suppen und gekochtes Obst sollen kurz vor dem Anrichten gesüßt werden, da der Zucker sonst zuviel an seiner Süßkrast einbüßt. Zwiebeln dörren. Sie werden von den Schalen befreit ln s/> Ztm. dicke Scheiben geschnitten, gedörtt oder an der Lust getrocknet. Die Zwiebeln werden in Söckchen aufge hoben. Sie halten sich lange und nehmen nur etwa «in Zehntel des Raumes ein, den frische Zwiebeln brauchen. Zwiebeln werden am besten in Söckchen in einem lufti gen, frostfreien Raum aufbewahrt, wenn man vorzftehen sollt« sie zu trocknen.
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