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Der Sächsische «rzähler SSt MI» I. A. M Steffani Drehsa lttllllstM t 3 Honig (SvffevungMt-) slrahler,^ ^urMwmtte^ «lcdem! rcdenlce ieoM Rr. US uM-NM. W dm so. «t-Ust 1022. Ken et hohem Gehalt Gründ lag« nach r. blendend weiß. Vnnttz-rhulnttz: »ne» WetneL. ntsl erran. odn« cktsr cmnen »ent«««» samt« sucht» r^in, len Arbeiten der M-tzse i. geben. „Lotti ist sehr niedlich geworden," sagte sie. „Ganz reizend! Und sie sieht dir ähnlich." „Ach nein, sie ist ja blond, hgt blaue Augen und ist viel kleiner als ich." „Aber in ihrem Wesen gleicht sie dir, so, wie du früher warst." „Und wie ich jetzt nicht mehr bin?" „Vielleicht nicht — oder doch noch?" fragte er leise und suchte ihren Blick zu fassen. Steffani antwortete nicht, schien nicht mehr auf ihn zu hören und sah über ihn hinweg. Sie hatte Rüdiger bemerkt, der an der Tür zum Nebensaal sich mit einem alten Genera! unterhielt. Sie bemerkte jetzt, wie leidend er aussah, wie müde seine Haltung war, und es fiel ihr schwer aufs Herz, daß sie getanzt hatte, während er den Lärm und Trubel des Balles wahrscheinlich nur mühsam ertrug. Er hatte zwar darauf bestanden, den Ball zu besuchen, aber sie nahm doch an, daß er es ihr zuliebe getan, denn er konnte in seinem noch immer leidenden Zustand unmöglich Vergnügen an gro ßen Gesellschaften finden. Ihr ausdrucksvolles Gesicht sah plötzlich sorgenvoll aus, ihre Augen wurden ganz dunkel und traurig, und Treben entging das nicht, aber er konnte sich diese Veränderung nicht erklären, weil er den Grund dazu nicht erriet. Gerade verstummte die Musik; aber mir für einen Atemzug lang schwiegen die Instrumente, dann setzten sie zu einem flotten Galopp an, und Treben schlang schnell den Arm um Steffanis Taille; sie flogen in schnellstem Tempo über das Parkett dahin. Doch schon nach der eisten Runde hielt Steffani an. „Was — schon müde?" „Ja — ich habe genug." „So laß uns einen lauschigen, Winfel suchen in einem der Nebenräume und plaudern." „Nein, bitte, führe mich dort zu Tante Gathel hinüber, neben ihr sehe ich einen freien Platz." Sie sagte es so bestimmt, daß er ihr willfahrtete, und als sie neben der Tante Platz genommen, verließ er sie ver stimmt und mit dem Gefühl, daß sie nicht mehr die Steffi von einst war, die immer nur zu beglückt gewesen, wenn er mit ihr einen lauschigen Winkel aufgesucht. „Willst du nicht mehr tanzen?" fragte Tante Gathel und sah liebevoll zu der Nichte auf. „Nein, heute nicht mehr," erwiderte Steffani und sah Rüdiger entgegen, der langsam näher kam. „Ach, da ist ja dein Mann," sagte Tante Gathel und er rötete; Drehsas ernstes Wesen machte isie immer befangen. Er küßte ihr die Hand, weil er heute noch nicht Ge legenheit gefunden, sie zu begrüßen. „Sie haben sich ein sehr angenehmes Plätzchen ausgesucht, liebe Tante, könne»» den ganzen Tanzsaal übersehen von hier," sagte er mit matter Stimme. „Das ist inimer mein Stammplatz gewesen; in dieser Ecke bin ich sür jeden zu finden, der mir was zu sagen hat," erwiderte sie und sah mit ihren sanften Augen schüchtern zu ihm auf. „Wirklich — ganz alt und verlebt, sieht er aus!" dachte^sie,hetnibt, ldwirte her er, »achmittaß» tfindenden WWll üigen Mitglieder, Mitglieder ringe» >er Vorstand. saubere«, ordent» natürlich gegebenenfalls ein Alters» oder Abnutzungsabzug zu berücksichtigen. Unter gewissen Voraussetzungen kann neben der Schädenvergütung bei erheblichem Steigen der Vaupreife während der Bauzeit dieser Mehraufwand nach träglich noch vergütet werden. Die Entscheidung darüber, ob ein Baunotgesetz über» Haupt in Kraft treten soll und in welcher Form, steht dsni Landtag zu. , , Die Brandverficherungskammer über die Darrnotverftcherung. Aon zuständiger Sette wird uns geschrieben: Der Brandverficherungskammer gehen seitens der Ver sicherungsnehmer fortgesetzt Anfragen über die geplante Bckunotverslcherung zu. Weite Kreise bekunden «in lebhaftes Interesse an der Einführung einer solchen. Das nachstehende soll dazu dienen, die bei den Anfragen zutage getretenen teilweise irrtümlichen Auffassungen richtig zu stellen und noch herrschende Unklarheiten zu besettigen. Zurzeit liegt nur ein unverbindlicher Entwurf des ge planten Vcrunotgesetzcs vor. Nach diesem sollen die in jedem Jahre gestellten Schädenvergütungen auf die einzelnen Teil nehmer umgelegt werden und zwar nicht nach Maßgabe der Versicherungssummen der einzelnen Gebäude, sondern nach den aus Spalte 12 jedes Versicherungsscheines ersichtlichen Beitragseinheiten. Diese jährliche Umlage kann natürlich zur Zett mich nicht annähernd ihrer Höhe nach bestimmt wer den, 'Der auf die feststehenden Beitragseinheiten jeweils entfalleride jährliche Einheitssatz richtet sich einmal ganz nach Zahl und Art der zur Anmeldung kommenden Versicherun gen, ein andermal nach den herrschenden Verhältnissen auf dem Baumarkte. Je größer die Teilnehmerzahl ist, um so geringer ist natürlich dann die Umlage. Die Baunotversicherung wird nur eröffnet werden, wenn eine genügende tragfähige Anzahl von Versicherungen cmgemeldct ist, so daß die voraussichtliche Umlage sich noch in angemessenen Grenzen bewegt. Lediglich der der Brand- versicherungskammer beiqegebene engere Ausschuß, in dem die Bersicherungsnehmer mit vertreten sind, entscheidet, ob die Bauyotverstck-erung zu eröffnen ist oder nicht. Die seitens der Brandverficherungskammer bereits er gangene'öffentliche Aufforderung zu vorläufigen Anmeldun gen zur Baunotversicherung hat den Zweck, schon jetzt einen Überblick zu gewinnen über die Zahl und Art der teil nehmenden Versicherungen. Die einmal jetzt vorläufig zur Baunvtversicherung angemeldeten Versicherungen müssen aber natürlich auch bei Eröffnung derselben wirklich daran Teilnehmers. Muß doch auf Grund dieser vorläufigen Anmeldungen die Lebensfähigkeit der Baunotversicherung ermittelt werden. > Der Brandversicherungskammer ist cs also schlechterdings unmöglich, wie verschiedentlich gewünscht, unverbindliche Anmeldungen entgegenzunehmen. Vorgesehen ist für die Teilnahme ein Kündigungsrecht. Der Austritt ist jedoch nur am 31. Dezember jedes Jahres möglich. Die Kündigung muß spätestens ein Jahr vorher erfolgt sein. Geschloffen wird die Baubnotversicherung, wenn diese infolge ruhiger Entwicklung auf dem Baumarkt entbehrlich geworden ist, oder wenn infolge Kündigung oder aus sonsti gen Gründen die noch teilnehmenden Versicherungen nicht mehr eine tragfähige Grundlage bilden. In» B.randfalle wird ein vielfaches der festgestellten Friedensschädenvergütung als wirkliche Entschädigung ge währt. Dieses Vielfache hat den am Schadenfeststellungstage auf dem Vcmmarkt herrschenden Preisverhältnissen zu ent sprechen. Wie, bet jeder Sachschadenversicherung ist hierbei Zeckmtt Humana. Neues aus aller Wett. — Raubüberfall am "poslschaller. Ein frecher Raubübec full wurde am Sonnabend in dem Postamt 4 in Halle auf einen Schalterbeamten verübt. Ein Fremder trat an den: Schalter heran, warf dem Postbeamten, der gerade Geld zählte, Pfeffer ins Gesicht, raffte in Scheinen 60 000 »st an sich und flüchtete auf die Straße. Drei Postbeamte holten ' ihn ein, worauf er nach heftiger Gegenwehr überwältigt und der Polizei übergeben wurde. Es ist ein vielfach vorbestraf» ! ter Einbrecher. ''m — Ausländer von Ausländern bestohlen. Aus Berlin wird gemeldet: Die zahlreichen Diebstähle an Ausländern - IM» nomrnen. Der Ohrfeigen-Millionar. Studiosus Friedrich Stromeier benutzte im Sommer 1914 einen Teil einer unverhofften Erbschaft, — die damals noch nicht von der Finanzbehörde zum. mften Teil fortge- steuert zu werden brauchte, — zu einer Reise in die schönen Schweizer Berge. Stromeier, ein temperamentvoller junger Mann, dem die Fäuste gar locker saßen, geriet, — da er das Schweizer Dütsch wohl noch nicht beherrschte, — mit seinem Bergführer in Mcinungsverschiedenheiren. Im Laufe der recht drastisch verlaufenden Auseinandersetzung nahm unser Student zu „handgreiflichen Beweisen" seine Zuflucht, die denn auch „einschlugen". Als die beiden Kampfhähne ge trennt werden konnten, stellte sich heraus, daß das Gehör des Schweizers ernstlich gelitten hatte. Um den zu erwarten den Schadenersatz und das Schmerzensgeld zu sichern, ver langte das Schweizer Gericht 5000 Franken Kaution. Um in seine Heimat zurückkehren zu können, blieb dem schlagfer tigen Stromeier nichts übrig, als Hüne gesamte kleine Erb schaft mobil zu machen, «ine Summe von 4000 Mark in Schweizer Franken einzuivechseln. Jahrelang hatte die An gelegenheit geruht, weil der Schweizer den Beweis für die dauernde Beeinträchtigung seiner Gesundheit und seiner Er werbsfähigkeit nicht erbringen kogme. Schließlich wurde er mit einem geringfügigen Schmerzensgeld abgefunden. Der hin terlegte Betrag von 5000 Franken war frei geworden. Der nichts ahnende Stromeier, dem Kriegs- und Nach kriegszeit inzwischen pekuniär übel mitgespielt hatten, erhielt eines Tages einen schweren Einschreibebrief aus der Schweiz. Nicht ohne leichte Herzbeklemmung öffnete er den Umschlag. Da lagen, fein säuberlich geglättet, 4 Tausend- und 8 Hun dertfrankennoten; ein Schreiben lag dabei mit der Registrie rung: „Erledigte Kaution vom 15. Juli 1914." Nachdem Stromeier sich von seiner Verblüffung ein wenig erholt hatte, ging er fliegenden Fußes mit seinem Schatz zur Dank. „Der Dollar 1250!" hatte er gerade eben beim Moraen-Kaffee- (Ersatz) in seiner Zeitung gelesen. „Ein Schweizer Franken ist zwar kein Dollar", meinte er bei sich, „aber immerhin Va luta, und „Valuta" ist das Vielfache unserer traurigen Schei ne, die noch immer den hochtrabenden Namen ..Geld" tra gen." — Der ihn abfertigende Beamte in der Wechselstube rief dem im Kurszettel lesenden Kollegen zu: „Herr Müller, letzter Frankenkurs, Schweiz, große Raten." — Herr Müller antwortete: „23.890 Geld, 23.910 Brief." — „Wie?" fragte Stromeier. „Sie erhalten für 100 Schweizer Franken 23.900 Mark", belehrte ihn der Beamte, der seinen Kunden mit ach tungsvollen Blicken anschaute. Auf dem Zettel des Bankbe amten reihten sich die Ziffern neben- und untereinander; end lich war er fertig: „Macht 1.147.200 Mark", sagte er. Stro meier stimmte willenlos allen» zu, was der Beamte ihm über Roman von Al«xondra v, Bosse. (2. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Steffani aber war zumute, als wären die sehs Jahre ihrer Ebe nie gewesen, als wäre sie wieder Steffi Wagnitz, die sorglos glücklich sich der Wonne hingab, mit dem Manne zu tanzen, den sie liebte. Traumhaft erschien es ihr, daß sie mit Ottokarl Treben tanzt«. Alles, wodurch er ihr «inst weh getan, war vergeben, vergessen, sie wollte auch gar nicht da ran denken- Aber dann sprach Tr«ben selbst von Vergange- msm, und das rief sie in die Wirklichkeit zurück. Die weiche Verträumtheit wich aus ihrem Blick, und sachte zogen sich die dunklen Brauen über ihren Augen zusammen. Treben sprach davon, daß er im Herbst den Abschied neh men würde. '' _ t „Den Abschied, warum denn?" „Mellin braucht einen Herrn," erwiderte er. „Es ist ja wahr, du bist Herr auf Mellin geworden, Ottokarl," erinnerte sie sich und wurde sehr ernst, als sie mrtfuhr:„Es muß furchtbar gewesen sein für dich, beide Brüder gleichzeitig zu verlieren. So «in Unglück! Es er schütterte mich tief, als Papa mir davon schrieb." „Ja, es war grauenhaft. Ich hatte Wilhelm immer vor den Pferden gewarnt, aber er fuhr ja am liebsten mit solchen Verbrechern." - ... „Sie waren beide gleich tot?" s,Heinrich, der aus dem Wagen geschleudert wurde und mit dem Kopf an einen Stein schlug, unmittelbar, Wilhelm wurde ein« Streck« aeschleift, als der Wagen umschlug; er starb nach einigen Stunden. Es fiel mir damals besonders schwer, weil ich in der letzt«» Zeit nicht zum besten mit ihnen stand." „Was war der Grund?" „Geldgeschichten. Ich saß in Schulden, und sie wollten nicht für »nich bezahlen. Nach ihrem Willen sollt« ich quit tieren."; „Und dann kam das Unglück und mackste dich zum Herrn von Mellin; aber auch deinen Bruder Heinrich beerbtest du?" „Ja — auch Breda gehört jetzt mir. Ich kann mich nicht mehr beklagen, höchstens darüber, daß es früher , , ." Er brach ab, denn die Reih« zu tanzen war wjeder an ihnen, und cs war ihnen beiden bisher entgangen, wie wenig ihr ernstes Gespräch zu dem festlichen Gcwoge ringsum paßte, doch kamen sie in der nächsten Tanzpause nicht wieder darauf zurück. Wenn er früher reich gewesen wäre, würde er sich da mals nicht mit der Amerikanerin verlobt haben; daran dachte Ltcfsani jetzt, da «r von seinen Schulden gesprochen, sttzt verstand sie, warum er es getan. Aber geheiratet hatte er die Millionärin doch nicht. Treben wies nun lächelnd auf die Tänzer neben ihnen und sagte: „Sieh doch, Steffani, wie flott deiiie kleine Schwester tanzte" Sie sah hinüber und nickte der kleinen Lotti zu, die '4 Aus Sachsen. Dresden, 29 August. Arbeitsgemeinschaft der republi kanisch gesinnten Staatsbeamten. In einer zwanglosen Vor besprechung, die einige höhere Berwaltungsbeamte aus mehreren Teilen Sachsens am Sonnabend in Dresden hat ten, ist nach reger Aussprache beschlossen worden, zur Unter stützung und Förderung der Republik und des republikani schen Gedankens unter den höheren Berwaltunasbeamten den Zusammenschluß aller republikanisch gesinnten höheren Verwaltungsbeamten zu erstreben, und zwar mit dem weite ren Ziele einer Arbeitsgemeinschaft aller republikanisch ge- sinnten Verwaltungsbeamten Sachsens. Lolditz, 29. August. Die Innungslade abgepfändet. Der hiesigen Fleischerinnung ist wegen einer von der Innung be strittenen Forderung der Rsichslederstelle in Berlin betreffs Zahlung einer Konjunkturgewinnabgabe für rohe Häute und Felle ihr jahrhundertealtes Innungsheiligtum, die Innungs- lade, abgepfändet worden. Nach altem Innungsbrauche hat vor der geöffneten ,im Kerzenschein strahlenden Innungslade das feierliche „Aufdingen" und „Lossprechen" zu erfolgen. „Ob dies wohl nun," so fügt das „Colbitzer Tageblatt" hin zu, „durch die — Reichslederstelle geschehen wird? Zweifel los würde dies allerdings sehr „ledern" hergehen und nicht so „fettig," wie bei den jovialen, jetzt um ihre Lade trauernden . Fleischermeistern in Colditz." — Hoffentlich hat die Reichs lederstelle ein Einsehen und gibt den Colbitzer Meistern ihse Innungslade bald zurück! Der Tanz hatte wieder begonnen, und Rüdiger folgte mit den Augen den vorbeiwalzeyden Paaren. „Es wird heute sehr flott getanzt," bemerkte er. „Ja," nickte Tante Gathel, „aber Sie beteiligen sich gar nicht daran, lieber Rüdiger." ' > „Nein, das ist nichts mehr für mich, dafür findet Stef- , fani um so mehr Vergnügen daran." Steffani sah rasch auf und errötete leicht; sie empfand . seine letzten Wort« als leisen Vorwurf. „O ja, es macht mir Vergnügen," sagte sie, „ich fühle mich wieder ganz als Steffani Wagnitz." „Wirklich?" fragte er, kniff ein wenig die Lider zusam- >' inen, und zwischen den kurzen, dichten schwarzen Wimpern hervor blickten seine hellgraue» Augen sie scharf an. Da er rötete Steffani wieder voll Unbehagen. „Sollte ich nicht — tanzen?" fragte sie schnell. - „Aber natürlich — wenn es dir Vergnügen machte," er widerte er kurz und sah über sie weg. - „Ach, cs wahr ihm wohl nicht recht, daß Steffani mit Ottokarl tanzte," dachte besorgt Tante Gathel. Aber Stef- fani sah zu ihm auf, sah, daß sein Gesicht so blaß war, als V wenn cr friere, und daß der leidende Zug um seinen schma len, festen Mund sich vertieft hatte wie immer, wenn «in neuer Fiebcranfall zu erwarten war. Da sagte sie mit s schnellem Entschluß: „Wollen wir gehen, Rüdiger, du hast i gewiß genug, ja?" .. : „Wir können nicht eher gehen, als bis die Herrschaften - den Ball verlassen haben werden," erwiderte er. ,.O doch, wenn du dich nicht wohl fühlst." Sie hatte im Augenblick nicht daran gedacht, daß er es ungern sah, an seinen leidenden Zustand erinnert zu werben, und erschrak nun vor dem kaltverweisenden Mick, der sie ' traf, als er erwiderte: „Nein, ich bin ganz wohl!" Dann entfernte er sich langsam, und Steffani sah ihm besorgt nach, seufzte dabei leicht auf, was Frau v. Berning nicht entging. „Nee, Steffi, wohl ist dein Mann nu mal ganz sicher ; nicht," meinte sie, „ich finde, er sieht heute besonders ang«- - griffen aus." „Er will cs aber nicht waht haben, durchaus »richt, Taute Gathel. Er zwingt sich, mehr mitzumachen, als er , ertragen kann, und ich fürchte so sehr einen neuen Fleber anfall." „Das wahr wohl recht schlimm mit dem Fieber?" „Sehr! Aker als er am schwersten krank lag, bin ich nicht bei ihm gewesen, denn er war weit fort auf einem Iagdausflug in den Dschungeln. Ich erfuhr es erst, daß er auf den Tod gelegen, als er züvückkam. Dann wiederholten sich die Fieberanfälle wieder und wieder, aber ich durste ihn nie pflegen, er wollte es nicht; nut seinen persischen Diener Ali ließ er an sein Bett, solang« ihn das Fieber gepackt hielt. Und jetzt, Tante Gathel, kommen von Zeit zu Zeit auch noch Anfälle, zumeist des Nachts, und weil wir, seit er krank ist, getrennt schlafen, erfahre ich es nicht, ich sehe es ihm nur an. wenn er morgens mit graubleichem Gesicht zum Frühstück. kommt und «in« Tasse schwarzen Kaffee trinkt, ohne etwas . dazu zu essen." 1! (. ' die Anlage des Geldes in „Harpener", „Hksch^kupser* und „kurzfristigen Reichsschatzscheinen" vorschkug. . In seinen Ohren rauschte es unaufhörlich: „Ohrfetgen-Millionär", „ Ohrfe igen-Millionär." — , Uno die Moral von dieser trauria-freudigen Geschichte? Daß unser Geld ein jämmerliche» Wertersatzmittel gewor» den ist; daß man an einer frekverd enden Kaution für in va» lutastarken Ländern deponierte Dorkriegs-Ohrfeigen Millio när werden kann; daß einer von uns später unter Umstän- dri» sogar „Ohrfeigen-Milliardär" werden kann, wenn wir nicht offen und vorbehaltlos gegen die Zumutungen unserer Gläubiger von'der Entente protestieren und im eigenen Lande alles über Bord werfen, was die Ardeitsenergie de» Einzelnen fesselt und beschränkt. Um ltritt gesucht.