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Warum aber sollte ein junger Mensch sie verschweigen, dem man von Kindesbeinen an gesagt hat, daß die Zukunft ihm nicht nur gehLre, sondern daß sie auf ihm ruhe, und daß die Alten bescheiden beiseite zu treten hätten, sobald Herr Grünschnabel auf dem Plan er scheint?! Welch ein Wahnsinn, «in Jahrhundert auf das (43. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Lothar von Brünkendorfs fuhr fort: „So ward ins Reich der Sag« verwiesen, was einmal sehr nützlichem Zwecke gedient, und da man die Türen in der Täfelung nicht kannte und somit die Glocke nicht auf- spürte, so ward der Schleier, den Frau Sage um die Glocke von Eckhofen spann, immer dichter — bis uns der Zufall half, ihn zu zerreißen." Elisabeth wär erregt von dem Gehörten und auf dem Grund ihrer Stimme lag ein leichtes Zittern. , , ,Zch entsinne mich, Äs ich die Glock« zum ersten Male vernahm, hatte es wochenlang vorher geregnet, ununterbro chen geregnet, Tag und Nacht." Ein langes Schweigen nistete sich ein und jeder hing sei len .Gedanken nach. Endlich meinte der Mann: „Ich ahnte, da ich die seltsamen Vorrichtungen nm die Glocke herum sah, bereits annähernd den rechten Zweck, Si cherheit aber erhielt ich auf anderem Wege. Ich Höste näm lich unten im Dorf ein Lied singen, das, wie mir ein altes Mütterchen erzählte, uralt sein sollt«, si« selbst hab« es auch schon von ihrer Großmutter vernommen. Das Lied fiel mir auf, aber ich faßte feinen Sinn erst, nachdem ich hier in die sem,Raume gelogen/ „Ein Lied?" Elisabeth und die Fürstin fragten cs wie aus einem Munde« Brunkendorff riet, die Damen möchten sich noch etwas in Geduld fassen, oben wollte er er ihnen Vorsingen. - „Nein, bitte, hier lieber Lothar, er paßt sicher bpsser hier in die Umgebung als in eins der Schloßzimmer." Der Mann lächelte und sang HÄblaut nach einer gleich förmig klagenden Melodie: .Springt im Berg drunt' der Quell, Dreht das Rad sich gar schnell. Bringt die Glock« zum Schrei: Kommt herbei! Kommt herbei! Vor dem Wasser voll Wut, Rettet Dieh, rettet Gut, Gebet ächt, gebet acht, » Unterm Turme sie macht!" > Die Fürstin sprach zuerst. „Wahrhaftig ein seltsames Lied beinahe Unsinn erscheint, was nun, nachdem wir das Geheimnis der Glocke kennen, doch tiefen Sinn hat." > Der Sinn des Derschens ging den Menschen, die es hier herum in der Gegeick sangen u. singen, allmählich im Lauf« länger Jahre verloren, nur die Worte sind geolieben," sagte Lothar. ' ' Sie grübelten noch hin und her, wozu wohl di« Geheim- nen, und Lothar von Brunkendorff kam zu dem Ergebnis, daß die Gänge in Kriegszeiten als Schlupfwinkel dienen soll ten, falls es dem Feinde gelang, ins Land einzubrechcn. Diese Lesart schien ihnen allen die richtige. Endlich gingen sie langsam den Weg, ins Gartenhaus zurück und Elisabeth summte leise vor sichDn: „Gebet acht, gebet acht, Untern» Turme sie wacht!" <- * * Als Ilses Befinden sich langsam besserte, nahm zuwei len die Fürstin Elisabeths Pflegerinplatz ein. Eines Tages sprach sic dann lange mit dem jungen Mädchen und als sie geendet, zog Ilse Brunislawa Myskowskas kinderkleine Hand an die Lippen. Sie konnte nur stumm danken, sie wußte nun bestimmt, wovor sie heimlich doch noch gebangt. Elisabeth erfuhr niemals, welche Schuld sic auf sich geladen. . Die Fürstin berichtete ihr auch, daß cs nun bald Hoch zeit auf Eckhofen geben würde. Ilse lächelte still. Was tat es ihr, wenn der Maler Elisabeth heiratete, sie dachte nicht mehr an das, was sie noch vor kurzen» bis in den tiefen eklen Sumpf von Schuld und Sünde gehetzt. Ihr war unendlich wohl, Elisabeth wieder freier ins Auge blicken zu dürfen und ein gutes Andenken bei ihr zu hinterlassen. Wenn sie genesen, dann wollte sie fort von Eckhosen: arbeiten wollte sie und sich bescheiden. Die schweren Fieber tage und Nächte, da der Todesengel sie mit seinen grab düsteren Flügeln so nahe gestreift und geängstigt, hatten läuternd auf sie gewirrt. Und daß Hans Kurschmann sie ge sund gemacht, das war das allerschönste, und auch, daß sein hübsches liebes Gesicht si« wieder freundlich anschaute. Die Erinnerung daran wollte sie mit sich nehmen in das Leben, das nun kam, irgendwo fernab vom Schloß Eckhdfen. Wie gut sie es auf Eckhofen geh Äst, das ward ihr mit einem Male, da sie unaufhörlich an Vas Fortgehen denken mußte, immer klarer. Ueberwältigend ward sie sich dessen bewußt, wie schön und reich die Tage hier gewesen. Wie gütig hatte Elisabeth sie Freundin genannt und sich ihr auch als solche bewiesen, reiche Kleider und Schmuck wa- ren ihr von dieser liebe»» Frauenhand gebefroh in den Schoß geworfen worden und kein kaltes oder unfreundliches Wort war hier an ihr Ohr gedrungen. Das würde nun alles an ders werden; auf das „Kinderfräulein," das st« nun in Kürze wieder sein mußt«, nahmen die «»eisten Frauen keine beson dere Rücksicht. - j Ihre Genesung machte Fortschritt« und Elisabeth sagte ihr täglich, wie sehr sie sich darüber freue. Das gab Ilse jedesmal einen Stich durchs Herz. Wie gut Elisabeth war und wie klein und erbärmlich si« dagegen. Seit sie gar so nahe an die Gefilde des Todes herangewandert, schien ihr das Leben tausendmal lieb und schön, und klein schien, was »hr vor der Krankheit groß gedünkt und da», was sie, von wildem Ehrgeiz besessen, leicht beiseite geschoben, hätte sie nun durch Lßffer über Opfer wieder erwerben mögen. und häßliches Ereignis in einer befreundeten. Familie ge sprochen. Der Satz schwirrte ihr jetzt immer durch den Sinn, und ihr war es, als hingen Trauerflore um den Satz, so schmerzlich empfand sie ihn. Der Doktor kam täglich, trotzdem das eigentlich gar »richt mehr nötig war, und Elisabeth lächelte heimlich Wer den ollzugewisscnhaften Arzt. Wie off hatte Ilse in ihren Fie- - verträumen nach Hans Kurschmann gerufen, aber si« hatte gleichzeitig allzu wirres Gerede um den Namen herumge wunden, so daß man schwer den Ken» dessen herausfand, was es bedeuten sollte. Aber Elisabeth dachte sich so allerlei. Lothar von Brunkendorff war abgereist, um bis zur Hochzeit, die in» Frühling stattfinden sollt«, in München zu bleiben; man konnte sich ja vdn Zfit zu Zeit gegenseitig be suchen, auch schwebte die Wiederaufnahme der Maioratserh- schaft. Justizrat Bernmöller meinte, da die Verhältnisse völlig geklärt und Lothar voy Brünkendorfs Ansprüche auf Eckhofen leicht zu beweisen seien, so würden sich seiner Ein setzung als Fideikommißbesitzer keinerlei Schwierigkeiten ent« . gegenstellen. Brunislawa Myskowska aber wollt« »»ach Süd-Öster reich oder Tirol; der Herbst der nun sein« Herrschaft in Deutschland begann und der bald den Winter nach sich zog, verscheuchten sie in eine wärst,«-« Gegend. So nahm sie denn eines Tages Abschied. Ilse war gerade zum zweiten Male aufgestanden und saß am Fenster, sich des Hellen Herbsttages freuend, der über dem Taunus lag, da trat die zierliche Gestalt der Fürstin in ! ihr Zimmer. : Si« war allein und schon im' Reiseanzug. > Ein dunkelgvaues Jackenkleid mit sehr kurzem Rock gab ihr von weitem das Aussehen eines Backfischchens, und der goldgelbe Schleier um den bubenhaften Filzhut hatte etwas keckes, das eine»» eigenartigen Gegensatz zu dem feinen Pu dergesichtchen bildete. Sie zog sich einen Stuhl neben Ilse. „Ich muß Ihnen noch etwas sagen, Fräulein Haldow, ehe ich abreise, etwas, was mir Herr von Brünkendorfs für Sie auftrug, bevor er nach München zurückkehrte." Ilse machte eine Bewegung der Ergebung. - „Ich weiß, Durchlaucht; Herr von Brunkendorff kann ' unbesorgt sein, ich verlasse Eckhofen, sobald ich soweit genesen > bin, um unauffällig eine Reise antreten zu können, ich bleibe keinen Tag länger als notwendig." Die Fürstin schüttelte fass! deftig den Kopf. „Nein, nein, Fräulein Häldow, darum handelt es sich nicht, sondern um das Gegenteil. Herr von Brunkendorff läßt Sie bitten, nach wie vor auf Eckhofen zu bleiben, damit Elisabeth, wenn ich nun auch fort bin, nicht so allein hier ist. Elisabeth weiß nicht das geringste Ungünstige über Sie, utü» es ist Ihnen somit anheimgestellt, sich auch Herrn von Brun- - kendorffs Achtung wiederzugewinn«»». Tr weiß, welche enit- : schlichen Krankenlage hinter Ihnen siegen und erfuhr voll - Elisabeth auch so manches, da« Ihnen im Fieber über di« Lippen sprang, und da» ihm bbwies, an wem Jdr Herz hän^"^ (Fortsetzung folgte j wird es billigerweise keinem Vater Übelnehmen können, wenn er seinem angeblich unterdrückten Sohn nickt ohne weiteres Äncest, Baterniord und ander« unter das Strafge setz'fallende Delikte als Entschädigung für ein« strenge Zucht 'zubilligen will... ' Uber, Hand aufs Herz, liebe Eltern, habt ihr, gerade ihr, die Eltern und Erzieher des zwanzigsten Jahrhunderts, en ; Recht zu solcher Klage? Müßtet ihr, gerade ihr, euch nicht an di« Brust schlage,, und der Verse Konrad Ferdinand Meyers eingodenkt sein: „Was wir von den Kindern dul den, ist es nicht gerechte Sühne für das eign« Verschulden?" Ja, nun bäumt ihr euch empört auf und sagt: „Wie? Wir sollen Schuld trage»» an dem Undank der Kinder, wir, die sie übtzr alles geliebt haben, wir, die „das Jahrhundert des Kin des" schufen,-wir, die »vir nur für unsere Kinder lebten, sie zum Mittelpunkt unseres Daseins machten, wir. die nie die Rute schwangen„ sondern immer nur an das Herz und an die -Verminst unserer Kinder appellierten?! Niemals haben wir 'das strenge Elterngesicht gezeigt, »Myer war es anker Bestre- -ben, das Wertrauen unserer Kkstder zu gewinnet^ ihr Freun- in allen Dingen zu sein. Bei allen ihren Fehlern erinnerten wir uns an die Irrtümer unserer eigenen Jugend, für jede ihrer Schwächen fänden wir ein entschuldigendes Wort, und gestatteten den jungen Geistern, sich so individuell zu ent wickeln, tote sie nur wollten. Und nun sollen wir. die besten, zärtlichsten Ellern aller Epochen, Schuld trägen an der Der- stotterMg der Jugend; denn innerlich verlottert ist eine Ju gend/die leine Kindespflicht mehr anerkennt!" Und doch! Ihr überzärtlichen Eltern seid schul-, daß eure Söhne und Töchter an Stelle des vierten Gebotes das neu« setzen: „Erst komme ich!" Ihr selber habt sie ja zu dem htzrgngezogen, was sie heute sind, und was euch nun, da es aus der Theorie in die Wirklichkeit getreten ist, st> herzlos urck rmnatürlich erscheint. Entsinnt'euch dach em wenig, wie unsere Däter erzogen worden sind, und was für ein Gesicht unsere. Großväter gemacht hätten, wenn man ihnen zugemu tet hätte, den ersten Platz im Hause an einen Schuljungen ! oder an einen Backfisch abzutreten! Sie wußten noch auf : Distanz zu halten, und bei'aller Liebe (die sie aber niemals ! lackt beteuerten und selten zeigten!) verstanden sie. daß ein I Kind eine straffe Hand braucht, und daß man ihm niemals < -sagen darf: „Die Hauptperson bist du! Auf dir ruht alle Hoffnung, denn du repräsentierst die Zukunft!" Ganz im i Gegenteil zu solch gutgemeintem Unsinn sprachen unsere i Großväter zu unseren Vätern: „Erst leistet etwas, ehe ihr den Schnabel aufmacht! Wir, die Alten, haben unseren Le- > benskampf bereits bestanden, ihr Jungen aber müßt erst er- „ .... weisen, wer und was ihr seid, und darum ziemt euch Beschei- ren als Mäntelchen vor alle Verruchtheit und Würdelosigkeit wird, verbucht« eck kürzlich einer unserer besten . . .teller (kein Umstürzler!) gewisse junge Herren zu entschuldigen, die, unentwegt die Zigarette im Munde, „durch Krieg und Kriegsnöt« «ine trübe Knabengeit gehabt haben und die dämm verbittert abseits stehen", darum nicht» vom Vaterland, sondern. nur öorr Umsturz und Chaos wissen wollen, und di« man (natürlich!) durch Liebe versöhnen muß. Verbittert sind di« Radaubenyels» mit der ewigen Zigarette und den durch die Revolution errungenen Ministergehmtern! Verbittert, weil si« zu Hause saßen, dieweil ihr Vater tm Felde seine Pflicht tat! Verbittert, weil sie zwei Jahre lang (denn die Nahrungsmisere begann erst im Frühjahre ISIS), genau wie alle deutschen Bürger, knappe Nahrung hat ten! Verbittert, »veil sie genau »wie alle deutschen Bür ger Arbeiten leisteten, an di« st« nickt gewöhnt waren! Da» hätte der alte Fritz zu dieser Äugend gesagt, er. der in seiner Äugend ganz andere Dinge zu ertragen hatte. Äs diese „kriegskranken" Jünglinge, und der seinen Preußen noch ganz andere Kriegsnöte sieben Jahr« zugemutet HÄ ,,,. Ich glaube nicht, daß e r diesen Jünglingen die Hand zur Versöhnung hinstrecken möchte und sie schön um Verzeihung bitten, daß auch für sie der große Krieg gewesen ist . ,, Aus Sachsen. Verzögerung in der Entscheidung über die Landtagsauflösung. Der Ältestenausschuß des Landtages trat am Dienstag zu einer Sitzung zusammen, um die Tagesordnung für VH» Mittwochsitzung zu beraten. Dabei trat seitens der Regie rung und der beiden sozialistischen Parteien das starke Be mühen zutage, die Entscheidung noch hinauszuziehen. Di« Regierung verlangt und wird in diesem Verlangen unter stützt von den beiden Regierungsparteien, daß die Vorlage über ein Volksbegehren wegen Auflösung des Landtage» nach der ersten Plenarberatyng an einen Ausschuß verwie sen wird. Von sozialistischer, Seite wurde sogar die Bildung eines Sonderausschusses für diesen Zweck angeregt. Die Vertreter der Rechtsparteien wandten sich sehr entschieden gegen diese Absicht der erneuten Verzögerung. Der Ab lauf der Sitzung des Ältestenrates läßt es noch sehr fraglich erscheinen, ob die Entscheidung über das Volksbegehren in der Mittwochsitzung des Landtages fallen wird. Wahlschein- lich wird noch eine weitere Plenarsitzung folgen. ! Dresden, 23. August. Perfonälveründerungen bei Justiz behörden. Dem Vernehmen nach werden befördert am 1. September d. I. Staatsanstralt Weiland — bekannt aus dem Wartn«r-Prozeß in 'Freiberg — zum Oberstaatsan walt in Bautzen; am 1. Oktober Landgerichtsdirektor E n - de rlein zum Amtsgerichtspräsidenten in Leipzig; Amts gerichtsrat Dr. Reichenbach zum AmtsgerichtsvorstÄck in Werdau, und Amtsgerichtsrat P.etzke zum Amtsgenchts- vorstand in Plauen. Dresden, 23. August. Ein Raubüberfall wurde gestern früh gegen 2 Uhr auf einen Dresdner Kaufmann, der - hie Prager Straße nach dem Häuptbahnhof zu ging, versucht. In der Seestraße hatten sich zu dein Kaufmann drei Per- . sonen gesellt, deren Begleitung er sich aber verbeten hatte. In der Prager Straße warf der eine der drei Begleiter den Kaufmann zu Boden und versuchte, ihm seine im Jackett Allerlei Ait-exd. Bon Earry Brachvogel-»München. -Herzbewegend geht durch di» deutsche Elternschaft die immer lauter werdende Klage, daß die Jugend von heut«, die Kinder, überaus respektlos und eingebildet seien. „Nichts wollen sie anerkennen und gelten lassen," so Heißt es, „als i h r Wort und i h r e Ansichten, und von» vierten Gebot ha ben sie keine Ahnung mehr. Wenn wir ihnen bon dem schö nen Devhätttiis sprechen wollen, das uns mit unteren Eltern verbmid, dann lachen sie und sagen: „Das sind Begriffe von. , , , . , , Anno dazumal!" Gewisse Erzeugnisse der hypermodernen Kind, statt auf den Mann, auf den erwachsenen Literatur scheinen diese Klagen zu rechtfettigen, und man^Menschen zu stellen! Welche Torheit, zu prahlen, daß man "" - - - - — , „der Areund" des eigenen Kindes sei urck:aus seinem Munde „alles" erfahre. Haben die Eltern, die da« glaubten, jemals überlegt, daß wahre Freundschaft Gegenseitigkeit des Vertrauens bedingen würde, und wäre es ihnen je eingefal len oder möglich gewesen, ihrem Kinde ihre intimsten oder wichtigsten Angelegenheiten anzuvertrauen?! Und ander seits — wie könnte ein Kind oder ein Heranwachsender mit einer schamhaften Seele all seine Unklarheiten, leine Phan tastereien, feine verwegenen Träume, seine Verstiegenheiten einem Erwachsenen, und gar erst den eigenen Eltern offen baren, da Jugend doch mit' Recht nicht nur gütig-zuhörende Ohren, sondern heißes Mitfühlen begehrt! Ebensowenig aber wie der Erwachsene seine Angelegenheiten mit den Minderjährigen besprechen wird, ebensowenig kann er die Wirrnisse oder den Überschwang eines Jungen restlos mit fühlen. und wer behauptet, daß er es tut, der spielt sich und dem Jungen Komödie vor. Der Junge aber merkt die Ko mödie, denn gerade schamhaft« Seelen haben ein sehr feines Gefühl dafür, ob eine Empfindung echt oder gemacht ist, und das Letzte und Jüngste werden sie, trotz aller väterliche»» Werbung, doch lieber einem gleichaltrigen Freund anver trauen oder für sich behalten. Diese neumodische Freundschaft konnte nur dazu dienen, die Distanz zwischen Eltern und Kindern zu verwischen und an ihre Stelle ein Verhältnis zu setzen, das in seiner Ver zerrung grotesk wirkte: Nicht das Kind war beglückt, wenn die Eltern ihm Vertraue»» erwiesen, sondern die Eltern war ben demütig um das Vertrauen ihrer Sprößlinge ... Kann man sich wundern oder beklagen, wenn «in solcher Mensch sich schnell da überhebt, wo er ehrerbietig sich verneigen ollte?! Den uneingelösten Wechsel auf die Zukunft, den er präsentierte, hat man eilig für voll eingelött, — wie sollte er ich da nicht für solvent halten und über die alten Herrschaf ten weglächeln, die ihm freiwillig ihren Platz an der Lebens tafel mit den Worte»» anboten: -.Bitte, nach Ihnen!" Diese ündhaft schlecht erzogene Jugend, -er elterliche Affenliebe »en Größenwahn eingeimpft hatte, mußte, als noch Krieg und Revolution über sie weggingen, ganz außer Rand und Band geraten, mußte das unerfreuliche Bild bieten, das heute dieselbe»» Leute beklagen und abscheulich nennen, die eifrig die Farben dazu mischten, Nun aber, so sollte man denken, wird es endlich anders werden, nun endlich wird inan eine vorwitzige oder verlot terte Äugend härter anfassen und ihr beibringen, was ihre Pflicht und ihre Aufgabe im Leben ist. O nein! Schon hat man für ihre Unwürdigsten ein neues Entschuldigungswort gefunden: „Kriegskrank". Mit diesem Wort, das seit Iah- .