Volltext Seite (XML)
i«g«n-»ecküntz, r naliger Küvetten. >n und ISO Schtpeizer itte nach Verlassen de» . sie sie äbholen wollte. Al- ein Adler und Arik«, Iunglehrerhund, völkischer Art, rte Neiden. , m« hinüber, dpr/mlt »ersah. Elisabeth war sekundenlang unschlüssig, ob sie sich damit bescheiden sollte. Es schien eine wahre Antwort gewesen, und doch, weshalb nannte er den Namen nicht?" „Herr von Brünkendorfs, ich bitte Sie bei allem, was Ihnen lieb und wert ish mir den Mädchennamen Ihrer Mut ter nicht vorzuenthälten." Er schwieg und zermarterte sein Hirn, um einen Aus weg ?.u finden. Elisabeth nickte, als bestätigte sie sich selbst etwas. „Mir ist's nun, als habe ich einmal vor langen Jahren den Namen Brünkendorfs von meiner Mutter vernommen, in welchem Zusammenhänge, das weiß ich nicht mehr, aber es mag wohl in Bezug auf ihre ältere Schwester gewesen sein." Ihr Ton wurde sicher: „Ähre Mutter, Herr von Brün kendorfs, hieß einstens Sybille von Gaudenz, und war die ältere Schwester meiner Mutter und die Schwester des Ba rons Christians." „Sie sind der Sohn von Baron Christians ältester Schwester und somit der Majoratsherr von Eckhofen." Sie ließ ihW Steine Zeit, irgend einen Einwurf zu erheben. Dabei ging es ihr durch den Sinn, daß ste Unmöglich keiten rede, schließlich lag doch Ilse im Fieber und Fieber worte stehen nicht allzufsst auf Wirklichkeit-boden. außerdem waren ja seinerzeit die Aufrufe in vielen Blättern erschienen, weshalb sollte sich ein mit Elücksgütern nicht besonders be dachter Maker die Gelegenheit haben entgehen lassen, Ma joratsherr zu werden. Fast bereute sie, so schlankweg darauflosgeredet zu ha ben: er verstand und begriff natürlich keine Silbe von allem, was sie gefast. Aber weshalb lachte Lothar von Bruukendorff denn nicht einfach oder machte -um mindesten Lin verdutztes Ge sicht? Weshalb wich er so gequält und scheu ihren Blicken aus, weshalb sah er beinahe wie einer aus, der einer Schuld über führt worden war? Schließlich war er doch keine Sünde und Schuld, wenn er Sndille von Gckudeft.z Mutter genannt. Aber wenn dem so war, warum meldete er sich nicht auf einen jener Aufrufe? Tat er etwas Ehrenrühriges, das ihn zwana, in der Verborgenheit zu bleiben? Nein, nein — wie durften sich ihre Gedanken nur soweit verlaufen, Lothar von Brunkendorff war einer von den Menschen, die überhaupt nichts tun können, was gegen die Ehre ve stößt. Aber weshalb sprach er nicht, weshalb sahen seine Züoc so fahl aus? Kam das von der Beleuchtung? Denn die erste Dämmerung stahl sich schon durch die braunen Seidenvorhänge. „Nun, Herr van Brünkendorfs, stimmt etwas von dem, was ich gesagt?" Sie fragte, damit endlich die lastende Stille unterbrochen j wurde. Der Mann lächelte unsicher, doch er war sich klar, nun mußte er offen sein. „Ja, gnädige Frau, es stimmt sogar alles, ich bin der Sohn von Sybille Gaudenz, aber ich börte niemals davon, daß ich iryeirdwo erbberechtigt mar. Erst vor kurzem, erst vor Tagen, spielte mir ein Ungefähr in der Bibliothek eine Zeitung in die Hand, in der ich einen Aufruf sand, der mich unterrichtete." Elisabeth saß mit verschlungenen Händen. Also doch, Ilses Fieberreden waren nicht ohne Sinn. Elisabeth saß wie betäubt, zu plötzlich, zu unvermutet dos M-rratchende über sic h.'reuigrbi-ch-n, tie fand «nichts, was sie nun sprechen konnte, nichts siel ihr ein. aber nur 150 -ss enthielt, abzunehmen. . Selbst der Ohrring, wurde sie beraubt. Die BestMen« stürmte !sur nächsten Pali» zeiwache, w» sie von ihrem Erlebnis Anzeige macht«. Di- Täter indessen sind unerkannt entflohen. ' — Miklienenbeute haben in Berlin Einbrecher in den letzten Nächten wieder gemacht. Am schwersten suchten ste die Konfektionswerkstatt von Groß in der Frankfurter Allee heim. Die Werkstatt liegt hier im vierten Stock eines Seitenflügels. Die Verbrecher gingen vom Dach aus vor. Don hier aus gelangten sie mit einer Leiter, die sie von einem Nachbargrundstück gestohlen hatten, an ein Fenster des vierten Stockes, drückten eine Scheibe ein und verschaff ten sich so Zugang zu den großen Werkstatträumen. Sie stahlen für nicht weniger als 3 Millionen Mark Futterseide Für 400 00V .ll Lederwaren stahlen andere Einbrecher in einem Geschäft in der Ritterstraße, für 100 000 Stoffe in der Reinickendorfer Straße, für 175 000 --ll Krawatten in der Friedrichstraße, für 100 000 Kleider und Wäsche in der Berliner Straße, für mehrere hunderttausend Mark Mäntel, Stosse und Seide in der Schützenstrabe und für ebensoviel Wäsche in der Poststrabe. — Ein schwere» Schiffsunglück ereignete sich am Freitag nachmittag in Linden bei Brieg. Der Schleppdampfer „Kyfs Häuser", der zwei Kohlenkähne durch die Lindener Schleuse schleppte, ist unterhallt dieser Schleuse durch eine Kessel cxplosion vernichtet Mrden. Der Hinterteil des Schiffes wurde von dem Strom auf einen Buhnenkopf getrieben. Sämtliche Personen, die an Bord waren, sind getötet wor den. Genaueres hierüber steht nicht fest; sicher ist nur, daß der Besitzer des Dampfers, Hasseier, seine Frau und sein 9s,L Jahre alter Sobn Karl an Bord waren und tot sind. Außer dem dürfte noch ein Maschinist und vermutlich eine Hilfs kraft an Bord gewesen sein. Der bisherige Maschinist hatte vor einigen Tagen das Schiss verlassen, da er krank war und außerdem seine Stelle wechseln wollte. Strom- und Krimi nalpolizei sind mit der Aufklärung des Unglücks beschäftigt. — Eine tolle /fahrt auf dem Gclreidemäber machte der Gutsbesitzer Wilhelm Pietsch in Wendisch-Ossig. Da ihni nach längerer Krimkheit das Laufen schwer fällt, wollte er auf der Maschine, die ein Knecht leitete, mit aufs Feld fah ren. Er wählte dabei als Sitzplatz die Stelle, an der di« vier Abraffeflügel befestigt sinh. Durch einen kleinen Defekt rückte sich während der Fahrt die Maschine selbst ein, und Herr Pietsch wurde einige Male herumgedreht. Durch das ungewohnte Gerassel scheuten die Pferde, so daß der unglück liche Sitzinhaber im tollen Wirbel herum- und endlich vor das schnarrende Messer auf den Messerstich geschleudert wurde. Hier faßte ihn ein herabkommender Flügel und warf den Zusammenqsduckten wie eine Garbe nach hinten aus der Maschine. Dix Pferde galoppierten mit der schwe ren Maschine davon, kftr Knecht stürzte herab. Endlich ka men die Pferde, nachdem die Deichsel gebrochen war, bei einem Telegraphenmast zum Stehen. Wunderbarerweise ist keinem der Teilnehmer an dieser außergewöhnlichen Fahrt etwas geschehen. Kleine politische Nachrichten. Lee Reichspräsident unternahm am Sonnabend in tona mehrere Besichtigungen und war im Anschluß an Festn»chl im Kaiserhof Gegenstand einer Huldigung der Arbeiterjugend im Donnerpark, worauf die Rückkehr nach Berlin erfolgte. Hindenburg in München. Sonntag abend ist General- ftdmarschall v. Hindenburg in München eingetrofsen. Es wär kein besonderer Empfang vorgesehen. Die Zeit seiner Ankunft und sein Absteigequartier wurde der größeren Öffentlichkeit streng vorenthalten. Er wohnt beim Regie rungspräsidenten v. Kahr. i Au«schluß au» der sozialdemokratischen Dartei. Der frühere sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Pros. Mensch:ist aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen worden/ - ' . : - — Kasttzare Sn Hoh-m^ksch, Wp Dienstmädchen beim Bodenschauern ein« Schachtelest „Schuhschmiciz". Das Mydch-n war nicht ««niK Mar« rascht, al» sie Nie verborgene, geheimnisvoll« Schmi»rs«cht«l öffnet« und dies« bis oben mit blitzenden Goldstücken (WsW» und Zwanztgmarkstticken) gefüllt war. - Dl- billigst- Sttaßenbastnstchrt acht M«L. Gch Saarbrücken wird unterm 16. August berichtet: Hpn heute ab kostet die billigste Fahrt auf der Straßenbahn'sscht Mark. Die Preise steigen für Einzelfahrten bi» 4V Vit. Md. natskarten kosten 600—2400 , — Große Hitze und Dürre herrscht nach einer WM» Meldung aus Belgrad seit einigen Wochen im ganzen Ä»nde Serbien. Sollte sie noch einige Tage andauern, wären di« Mais- und Obsternte sowie das Gemüse und anders Bodenerzeugnisse stark Gefährdet. — Der TVeltumflieger Blake erkrankt. Den Major Blake hat eine ernste Krankheit befallen. In einem Hospital in Kalkutta wird er einer Operation unterzogen werden. Der Weltflug wird von seinen Begleitern unter der Führung des Kapitäns Macillan fortgesetzt werden. Major Blake weigert sich jedoch, seinen Flug aufzugeben und hofft, seine Begleiter in Vancouver einholen zu können. — Hgr tz-rgessene Schatz. Einen großen Verlust erlitt ein« russische Gräfin, die in einem Berliner Hotel wohnt- Per ihrer Ankunft auf dem Potsdamer Bahnhof ließ sie in einem Abteil zweiter Klasse auf ihrem Sitz «ine dunkle Ledertasche liegen, die sehr wertvolle Schmucksach i Franken enthielt. Schon wenige Schn . Abteils bemerkte sie den Verlust, do<> war die Tasche mit dem Iuwelenfchatz verschwunden, als sie sie äbhol«n wollte. — Großer Waldbrand in den Bernnigten Staat«. Au» St. Paul (Minnesota) meldet ein Wollftelegramm: Zur Be kämpfung eines Waldbrandes im Norden des Staates Minnesota wurden Truppen herbeigerufen. Das Feuer hat bereits 11, Opfer gefordert, 100 Personen sind obdachlos. ' — Wandernde Häuser. In Syrakus im Staat« New- york wurde dieser Tage, wie dortige Blätter bericht«, ein technisch außerordentliches Unternehmen zu End« geftihrt. Innerhalb von zwei Wochen wurde ein vier Stock hohe«, aus Ziegeln gebautes Hotel, ohne daß seins Einwohner im ge ringsten gestört worden wären, von einer Straßenseite guf die andere über eine Entfernung von mehr al» 50 Fuß ge bracht. Der Betrieb der Warmwasserheizung wurde nicht unterbrochen. Telephon, Gasbeleuchtung, Elektrizität und alle anderen Einrichtungen des Hauses stmktiont-rt-tt ohn« die geringsten Änderungen. Auch die im Hause b-sttzbllchfn Geschäftskädeck, ein Tabakladen, und ein große« Kleiderge- chäft konnten ihren Kundenverkehr trotz d«r Überführung )es Hauses forsetzen und es rixf nicht geringe» Valuten hervor, wie nach und noch das Hau» sich von einer Seit» auf die andere Straßenseite bewegt«. Auch der Maler schwieg. Er dachte an Ilse HaGmp, di« ihn in diese peinvolle Lage gebracht, er haßt« sie dafür utch sann empört, sie möge sich hüten, ihm noch einmal in den Weg zu laufe». Die Fürftjn, die bisher stumm, aber mit erregter Auf merksamkeit dem Gespräche der beiden Menschen gefolgt war, mischt« sich nun ein. „Hören Sie, Herr von Brünkendorfs, Fräulein Haldow ist vor einigen Stunden urplötzlich von einem sehr schweren Nervensieber niedergoworfen worden, und aus den Phanta sien der Kranken erhaschte Frau von Dalberg da«, wo« Sie nun als Wahrheit anerkennen." Brünkendorfs erschrak. Ilse Haldow schwer erkrankt'' Dann trug er die Schuld daran, er hatte sie erschreck unb erregt, ihr« Nerven hatten gestreikt. Aber das war Neben sache. Es durste ihm jetzt nur darum zu tun sein, der Vaden, besten Frau zu erklären, daß sie die Herrin van Eckhof«« blei ben mußte, daß er mit dem Reichtum und der Majorats- herrnwürde mchts anzufangen wußte, daß ihn beides nur be schweren würde. Elisabeths müde Gedanken tasteten herum. „Und warum kamen Sie, nachdem Sie den Aufruf ge lesen, nicht zu mir, Herr von Brunkendorff, und erklärten mir, wer Sie sind? Weshalb dieses Bersteckspiel vor mir? Und weshalb sprachen Sie zu Fräulein Haldow davon, sie plauderte das doch im Fieber aus?" „Fräulein Haldow befand sich gerade in der Bibliothek, als ich den Aufruf fand und in der ersten Überraschung er klärte ich mir alles, um sie gleich darauf zu bitten. Schweigen zu bewahren." Er zinste mit den Schultern. „Ich wollt« Sie nicht damit behelligen. Wozu auch, denn ich dachte keinen Herzschlag lang daran, mein Recht geltend zu machen. Ich fühle mich so wohl in meiner Haut, habe zu leben und bin ohne Sorge, daß ich nicht zufriedener würde, wenn ich Mer Golkon — das Schätze geböte." Elisabeth unterbrach ihn beinahe schroff. „Herr von Brunkendorff, wenn Sie von Gesetzes und Rechtes wegen Majoratsherr von Eckhofen sind, so müssen Sie den Platz einnehmen, der Ihnen zukommt. Ich mag mich solcher Vorrechte, auf die ich keinen Anspruch hab«, nicht erfreuen, und deshalb werde ich morgen selbst den Jussszrat Bernmöller in Frankfurt anffuchen und ihm die jetzige Sach lage erklären." „Dann werde ich ihn ebenfalls aufsuchen und ihm mck- teilen, ich dächte nicht daran, das Majorat zu beanspruchen, und wenn man er mir gewaltsam aufdrängen wüM. so werde ich alles in Bewegung setzen, um zu beweisen, daß man niemanden zur Annahme einer Erbschaft zu zwingen vermag. Ich entsage eben." Elisabeth erhob sich. „Si-^ axtzen wir Rätsel auf, und ich bin immer Unge schick! im Rätselraten gewesen." - s Sie kömvste mit einem unsicheren Gflsühl und ihr ang«- 'stren-'tes Sinnen veriuck-te die BewegMnde von Lothar« > Handlungsweise zu durchschauen. /, Die Fürstin hatte längst begriffen. lächelte verstoh len. ' / „Herr von Brunkendarff," sagte sie! schnell, al» plack st? ein« Überrumpelung, „Ihr Entsagen ist aus Selbstsucht ge baren. und ich t>n überzeugt, wenn evn, andere Herrin aus Eckhofen wäre, als Elisabeth von Valbestg, so würden Sie sich nicht lange b-sinnen ued onnchmen, wtts Ihnen zuftrht." Jetzt verstand auch Elisabeth, abckx sie dachte «bschveckt. wie dürst« Brunislawa das nur mW'"'" Scheu flog ihr Blick zu dem Mc einem gequälten Ausdruck vor sich ns (SLktsetzunL telü«, Neues aus aller -- „Geulschland, Deutschland über alles!" Ein bedauer- iicher Vorfall hat sich am Freitag in Brandenburg a. d. H. zugstragen. Dort spielte im Gasthaus Römer die Kapelle des Kaffees in einem Musikstück auch die Melodie von „Deutschland, Deutschland über alles". Die Gäste gaben Beifall, — da setzte auf der Straße Johlen und Pfeifen ein. Cs entstand ein großer Auflauf, mit gewalttätigen Händen xiß di« Menge die Blumen und Holzstücks von den Veranden und drohte, das Kaffee zu stürmen. Selbst ein größeres Aufgebot von Poli?ei stand der Menge machtlos gegenüber. Der Pclizeikommissar rief den Polizeichef, zurzeit Bürger meister von Brandenburg, an und bat um Verhaltungsmaß regeln. Dieser gab den Befehl, nicht gegen die Leute vorzu gehen, sondern das Lokal sofort zu schließen. Als dies ge schehen war, sang die Menge die Arbeitermarseillaise und zog hierauf ab. — Dieser Austritt ist umso bemerkenswer ter, weil hoch bekanntlich Reichspräsident Ebert in seiner Derfassungskundqebunq das Deutschlandlied gewissermaßen zum republikanischen Nationallied gestempelt hat. — Die „Kavaliere". Aus Berlin berichtet der „Berl. Lok.-Anz.": Ein abenteuerlich veranlagtes Dienstmädchen, dejn man aber seinen Stand gewiß nicht ansah, machte in einer- Diele die Bekanntschaft dreier Herren. Es wurde Miznter gczecht, bis die drei Kavaliere schließlich ihre Dam: noch zu einer nächtlichen Autofahrt einluden. Zwischen Hohenschönhausen und Weißensee ließen die drei freundlichen Begleiter plötzlich den Kraftwagen halten und ergriffen das nichtsahnende Mädchen, um es auf die dunkle Landstraße zu setzen. Vorher vergaßen sie aber nicht, ihr die goldene Uhr, soxvir ihr Portemonnaie, das zum größten Ärger der Räuber Die Glocke von Eckhofen! Eine seltsame Geschichte von Anny v. Panhuys. '(41. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) . „Doch", fuhr Elisabeth fort, „so befremdend es zuerst an- Mlltet, die- änderen Reden könnten desto mehr Wahrscheinlich- kestsmöglichkeitz.-n haben." - - Die Fürstin wollte eine erstaunte Frage stellen, da mel dete Valentin: Herr von Brunkendorff sei soeben zurückge- komnien. „Gestatten Sie, Brunislawa, daß ich Herrn von Brün kendorfs hierherbitte? Ich muß ihn wichtig sprechen, und es wäre mir aus verschiedenen Gründen sehr lieb, wenn das in Ihrer Gegenwart geschehen könnte", sagte Elisabeth fragend. ADie Fürstin neigte das dunkellockigc Köpfchen. ? ^„Eanz, wie Sie wünschen, liebe Elisabeth." Der Diener ging, und'Lothar von Brünkendorfs war in wenigen Minuten zur Stelle. Er hatte noch keine Ahnung, was während seiner Abwesenheit im Schloß geschehen, und war ein bißchen neugierig, was die Damen von ihm wünsch ten. Er verneigte sich lind setzte sich auf die Aufforderung der Fürstin nieder. Elisabeths Herz klopfte stark, aber sie erwog sorgfältig, wie sie das Gespräch beginnen sollte. So ruhig wie möglich sprach sie dann: „Ich habe Sie bitten lassen, Herr von Brünkendorfs, weil ich eine wichtige Frage an Sie richten muß, aber ich bitte zuvor um Ihr Ehrenwort, daß Sie mir äuf die Frage offene Antwort geben." Der Maler empfand plötzlich einen lastenden Druck, den noch sagte er mit einem kleinen Lächeln: „Sollte die Frage so wichtig sein, gnädige Frau, um sie mir auf dem Untersatz meines Ehrenwortes vorzulegen?" „Jawohl, Herr von Brünkendorfs", versetzte Elisabeth. Es sollte leicht klingen, und klang doch schwer. ' Der Maler erwiderte ernst: „Ich gehöre nicht zu den Männern, die ihr Ehrenwort bei jeder Gelegenheit gleich aus der Tasche holen, und Sie dürfen überzeugt sein, ich werde auch ohne Ehrenwort so antworten, wir es ein Mensch von Ehre tun muß." - - Er war lest überzeugt, da ihn Elisabeth in den Räumen d«r Fürstin und sogar in deren Gegenwart empfing, Brunis lmpa Myskowska hotte das Geheimnis der Tür und der Glocke, sowie Ilies Tun ausgeplaudcrt, und ärgerlich dachte er, daß doch auf Freuen gar kein Verlaß sci. Er übersanii schon, wie er sich den Fragen Elisabeths gegenüber zu verhal ten hatte, denn er versprach Ilse Haldow doch Schweigen gegen Schweigen. . Elisabeth sah ihn voll an. „Sagen Sie mir, bitt-, Herr von Brunkendorff, welchen Mädchennamen Ihre sclioe Mutter führte?" . Hell und jöd war die Frag? gcsallen. Brünkendorfs wär: beinahe aufgesprungen, aber er sagte sich, jetzt kommt es daraus an, sich klug zu benehmen, und wußte doch gleichzeitig, es würde ihm kaum gelingen, die Fäg« zu umgehen und sie so zu verscheuchen, daß sie niemals wiäterkehrte. Er war empört, daß Ilse schon jetzt ihr Versprechen ge- kkrochen, es geschah wohl aus Rache, aber er setzte eine gleich gültige Miene auf nnb meinte förmlich nebensächlich: »AVer, gnädige Frwj, da» ist doch unwichtig, Mutter »ar Amertkanerein." - N^n log er, aber er dachte, wenn cs nur hilft, ein vor-, läufiges Jrrssühren z i ermöglichen, imster lonntc cr dann w handeln mußte, '