Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 20.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192207206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220720
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-20
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.07.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die Pest bezog Nr. 1S8 Einzige Bischofs Die» Blatt des Amt»g« fest, Richt» 1 nur so kommt Der Lrj rechte oder link hinaus der meis und ihn dann o Und nun di Einverstanden, u über vier Jahr und Soldaten, ! keine Parteien, ten, wenn wir Ei-nheitsfri den wir uns ni denkenden Date Feind und Krie „national" roter dem alle« nur , wird. Sogar ei sin Spahn« kta die Parteien gi eraenen Bünde fichrenden Stell» Frontsoldat. V VistMalchnts sameren, Das müssen auch r kampstnekhode unsere Augen Geschlechts au Ich habe wie ledigli einen Borte immer gesährl schwer getroff« lichen Drohtz« Die Bestasigun ganisatton sein überall in die schewistische Tc unerfahrene I dem älteren T Es kann ' gend die Pfl land aus seine es anzufassen, manches ander Aber was gesci mit chren Par mehr behandel! schichte fort ui und Erziehung parteipolitischer Unmündigen d Entwicklung b« kommt das W Wer von uns i ren für wahlm müssen ost m« haben, ihre En ker vor ihr un listisch als der deutschen Volke und Freiheit, c gehörige des jü deutschen Volks oder Parteien gend realpoliti bringen, ihr kla Folgen überleg 100 Jahren Lbi Tyrannenmord damit jugendliö brauchtsm Ides weit eine Last von durchschntttsich 6137 Millionen Zentner her- 61, 62, über und Nei- ein deutscher Möbeltischler namens Otto Seidel hinter lassen, der in Kapstadt in Südafrika gestorben ist und in Torgau geboren wurde. Er hat ein Atter von 68 Jahren er» reicht. Seine unbekannten Erben werden gesucht. (Lti Utifragtn an »unsere Seschiifttftell« tst stei» die dem Erbschastigesuch vorgesetzte Nummer beszusügen.) Hannover—dem««» Beamte eine» Rocht- schnelhugs «in« Maua, der wahrend der Fahrt sch» Abteil verließ und auf den Trittbrett«« entlang Mng, um tu an deren Abteil« " " nach und erta« Th. au» SpmL ... wurde darauf festgenommen und der Kriminalpolizei geben. Diese stellte ihn al» Bücherrevist» Mtiali» BUs — Eia verhhängul»vo0e» Versehe« ist einem Posts« tiir beim Schalterdienst im Postscheckamt Berlin unterlau! Der Dolkeagöckck «a die Grd«. K Obwohl man schon allgemein weiß, daß MN gedech» lichen Leben eine in bestaunter Menge mit Feuchtigkeit durchsetzte Lust gehört, und daß die Wolken bezro. die Regen fälle aus den Wolken die Vermittlung Übernamen, «n die Lust immer von neuem wieder aufzufrischeir und feucht zu erhallen, so hat man doch kaum «ine Ahnung von der unge- heueren Menge Wasser, die sich in den Überirdisch« Bol tern, den Wolken aufsammelt, >m» zu gelegener Best als Regen über die ganze Erde herabzufaüen, Rach den, Berechnungen des Meteorologen Fritsche ist di« Regen-! meng« auf den einzeln« Erdteilen sehr verschied«», Am, wenigsten regnet es in Australien, nämlich sichrkich im Is^rrch- , schnitt 47 Zentimeter, dann folgt Europa mit kll Zentimeter, Asten mch Rordamerika mtt se 63 Zentimeter, Afrika mit 81 Zentimeter und endlich Südamerika sogar mtt 14» Znül- meter. Ist schon diese Feststellung überraschend — man »er- gegenwärtige sich einmal, daß jeder Quadratmeter Fläche z. B. in Europa jährlich 61 Zentimeter hoch mtt Regemoasser überflutet wird — so staunt man noch mehr über da» unge heure Gewicht des Wollengürtel», Fritsche der» gesamte Menge de» jährlich auf die Erde hernieder Regen, auf 112 000 Kubikkilometer! 1 Kbm- «tagt t0 Kant- lyr, das macht für 1 Qmtr. 600 Kg. oder mehr al» 12 Zent ner oder 60 große Eimer voll Wasser au»! Für -i« ganze Erde berechnet sich da» Gewicht wie folgt: 1 Kbm« --- 26 Ztr-, 1 Kubikkilometer demnach 26mal 100 Millionen Kbm« w. vegungon der Brandnacht, Tiefe Erbitterung bemächtigte sich Redlich» Lecke, Er verließ den Hof seiner Vättr, auf dem er al» tvsmr Men schenfreund und Gottesknecht so lange gmrbcktet hast«« Ztt Schleuderpreisen brachten die neidischen Rachbar» lh» M sich. Aber unter chren ungeschickten Händen veckstl da» stattliche Anwesen gar bald. Die „große Gefahr", daß sich di« Gegend noch weiter der Kulturarbeit Redlich« erfreuen könne, war verschwunden, > Am anderen Tage konnte Redlich in einer anderen radikalen Zeitung lesen, daß er verfrüht habe, di« stete Presse zu terrorisieren. Gin drittes Blatt ging rpch weiter, indem es bemerkte, daß Menschen wie der Freiherr von Redlich doch eigentlich eins Gefahr für die friedfertige Gegend sei, daß es gut wäre, seine Zügellofsigkett einzu schränken. - - Bankier Nebel, hatte, im Hinterhalt Legend, trefflich vorgeavbeitet. Als Redlich bald darauf von ruchloser Bu benhand «ine junge Schonung niedergelegt wurde, konnte er schwarz auf weiß lesen, daß mau „Dolksjustiz" an ihm ge übt Habs. In der Lust um ihn kreisten di« Bazillen des Hasses und der Verleumdung. Noch vor dem GerichtsHwuch, i der ihn zu hoher Strafe verurteilte, war er in der öffent lichen Meinung bereits verfehmt. Wahrend eines mehrtägi-, gen Aufenthalts in der Stadt, den sein Prozeß erforderte, ' brannten ihm daheim sämtliche Wirtschaftsgebäude «jeder« erlag den Auf-! Bekleb« einer Schal« verwerchet worden, uck) beim GnH» nen hatte sie der Mann, der auf ihr« Wert durch di« Br, chmtbuna von Douglas aufmerksam gewsrdcn war, so sehr beschädigt, daß ste vom Sammlerstandpunkt nicht» m«hk wert war. Gr hatte also «in vermög« zerrtssen, da» nach deutschem Wert etwa S Millionen Mark betragen würde Ein Kundiger aber hätte die Marke so behutsam loslös«» kön nen, daß st« ihren Wert behalten hätte. Der Besitzer wutzt, nur nicht, daß auch die seltenste Marke nichts wert ist, wenr Ne stark beschädigt ist. — Rcklner zahlen! Gin Diener Sportblatt veröfstrH licht folgende niedliche Satt re: Nach der Ko nferenz vor Genua sitz« Lloyd George, Darthou, der österretchflch, Kan»l«p Schober und Tschitscherin bei einem gemüüichch Abschiedssouper tm Restaurant. Als es zum Zahlen kommt nimmt Lloyd George aus der Westentasche ein kleines Geld stück und legt «» aus den Tisch. Rach ihm zieht Darthou di, Brieftasche hervor und legt ein« Fünfzigfrcmknot« zu dm Geldstück. Schober greift ebenfalls in die Brieftasche, bring! ein Papier zutage und überreicht es dem Zählkellner« Vie ser «endet das Papier zutage und überreicht es dem Zahl kellner. Dieser wendet das Papier nach all« Setten uB fragt: „Mein Herr, was ist das?" Schober erwidert: „Da Frachtbrief. Der Waggon mit dem Geld ist auf dem Dahin Hof." Schließlich kam auch Tschitscherin nicht umhin, seine Rechnung zu begleich«; er holt aus seiner Handtasche ein größeres Paket heraus und hält es dem Ober stumm hin. Der Herr Ober knüpft die Schnüre auf, reißt das Papier weg, sieht etwas und blickt dann Tschitscherin fragend an. Der Russe lächelt und sagt lakonisch: „Das sind die Klischee». Druck« Sie sich Geld, so viel Sie wollen " St« stimm ihm FräuüLugust« iscktt raubte. Gr ' " lüber- lstt fest. . . 7 ' k«- tär beim Schalterdienst im Postscheckamt Berlin unterlaufen. Der Beamte HM bet der Auszahlung von Kassenscheck» am Schalter einer Person irrtümlich 11700 Mark zuviel auf einen Kassenscheck ausge-cchtt. Da er al, Beamter für den zuviel gezahlt« Betrag aufkommen muß, so gerät er in «ine bitter« Notlage, wenn sich der Empfänger de» Geldes nicht meldet. — Aür 2 Millionen Mark Seide erbeuteten Einbrecher am Hellen Tage in einem Berliner Konfektibnsg«schäft. Der Betrieb war am Sonnabend nachmittag um 3 Uhr geschlos sen worden- Eine halbe Stunde später beobachtete die Pförtnerfrau, aste hi« Diebe, di« sie für Angestellte hielt, mit den Musterkoffern, in denen die Seid« verpackt war, das Haus verliehen. — Vom Unglück verfolgt. Ms der Landwirt Otto Schmidt aus Meimers bei Bad Liebenstein mit seiner 17jährigen Tochter in der Lehmgrube beschäftigt war, lösten sich plötzlich überhängende Erdmassen und begruben di« Tochter unter sich. Schon war dies« mit Hilfe von herbeige eilten Personen zum großen Teil freigelegt, als ein zweiter Erdrutsch erfolgte und sie wieder und auch eine herbeigeeilte Frau verschüttete. Nunmehr konnte das jung« Mädchen nur Äs Leiche gebokgen werden, während die Frau besinnungs los und lebensgefährlich verletzt aus den Erdmassen hervor- gezogen wurde. Di« Frau wurde in das Krankenhaus zu Mariental gebracht, wo sich auch bereits ihr Mann befindet, der vor zwei Tagen überfahren wurde und dort Heilung von seinen Verletzungen sucht. — Unheilvolles kindliches Spiel. In Benzheim an der Bergstraße zog das achtjährige Söhnchen eine» Feuerwehr mannes des Vaters Rock an und setzte den Helm auf den i Kopf. Als erste Feuerwehrübung zündete er darauf einen Schuppen an und alarmierte die Einwohner. Der Schuppen brannte vollständig nieder; ebenso wurde ein Wagen Heu ein Raub der Flammen. Der kleine Brandstifter geriet > schließlich selbst in Lebensgefahr und konnte nur mit Mühe - gerettet werden. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschrän- j ken, die umliegenden Gebäude zu schützen, um größeren? Schaden zu verhindern. ! — Acht Millionen zerrissen — elne Briefmarkentragödic s Eine Geschichte von einem durch Unkenntnis verlorenen Ver mögen erzählt der Herausgeber der englischen Briefmarken zeitung Douglas B. Armstrong. Ein Leser schickt ihm eine zwei Cent-Marke von Hawaii ein, und zwar von dem beson» ' ders seltenen „Mrssionar-Typ", von dem nur etwa ein Du- , tzend Stücke bekannt sind. Für diese Marke werden Preise bis zu 3900 Dollar gezahlt. Unglücklicherweise war diese Sel tenheit, wie so manche andere philatelistische Kostbarkeit, zum > I heitsbeglücksnden Plänen und sozialen Reformen längst ein ! Dorn im Auge!" „Ach, Nebel!" meinte verdrießlich Wuttki, „der bleibt , stets im Hintergrund und hat nur sein Geschäftsinteresse im Auge!" „Eben deshalb! Redlich verdirbt ihm die Kornpreise. Nebel hat auch großen Einfluß -bei einem gewiss« Teil der Presse. Pass« Sie aus! Wir bring« unfern Wichtigtuer ins Stolpern. Fangen Sie nur an." Und der schwache Wuttki fing an. Eines Mittags sah Redlich, wie einer der Wuttkischen Knechte ein« Kehrichthaufen über seinen Gartenzaun warf und einige Rosenstöcke beschädigte. Als er den Mann cm- rief, lief dieser fort. Redlich meldete den Vorfall an Wuttki, der aber kam mit allerlei Ausreden: - „Lieber Freund, Sie haben ja doch nur den Rücken des Mannes gesehen. Daraufhin kann ich doch kein« Unter suchung einleit«!" Als sich aber am nächst« Tage die Sache wiederholte, machte er von seinem Hausrecht Gebrauch und zog dem Roh ling eins mit der Restgerte über. Heulend lief dieser davon. Nach Redlichs Meinung konnte er ihn kaum gestreift haben. Er wollte sich telephonisch sofort in Verbindung mit dem Nachbar setzen, aber auf Wuttkis Hof schien« ste den Fern sprecher abgestellt zu haben. Da ging Redlich hinüber und empfing den Bescheid, daß der Graf auf einige Tage verreist sei, .Die Unwahrheit ließ sich mit Händen greif«- Um dem Nein« Konflikt nicht Ausdehnung zu verschaf fen, trat der Freiherr den Gang zum Nachbar von Gockel an und erzählte ihm dm Hergang. Mit fast devoter Liebens würdigkeit hörte Gockel zu, dann warf er plötzlich ganz un vermittelt ein: „Ja, bei dieser Gelegenheit möchte ich >chnen gestehen, mein verehrter Freund, daß sich allerdings so etwas wie eine Mißstimmung gegen Sie vorbereitet », »Gegen mich?" „Leider! Leider! Da hat z. D. Ihre Frau Gemahlin kürKich geäußert: Unsere Kinder sollen erst deutsch lernen, bevor sie französisch plappern." „Und wenn da» so wäre?" „Ja, lieber Frmnd, Sie wissen doch, daß wir eine fran zösische Dame Äs Erzieherin in unserem Hause haben, denn wir sind eben moderne Mensch«, während Sie noch am Alt« kleb« — das nimmt Ihnen ja auch keiner weiter übel — aber wir mußten dies« Attsfav doch al» gegen uns ge richtet bedachten!" Aber da» ist ja unbenSwr bei den bisher zwischen uns waltenden guten Beziehung«!" „Ja, man kann nicht vorsichtig genug sein, Ma« muß seine Worte wägen, Leber Nachbar!^ Doll innerer Empörung verließ Redlich den glatten Heuchler- Einige Zeit später erhielt er die gerichtliche Vorladung „wegen schwerer Körperverletzung," In einem sogenannten „Dolksblatt" der Kreisstadt aber erschien fettgedruckt unter der Spitzmarke „Junkerübermut" «in« Rotiz, die erzählte, daß die bösen Zeiten feudaler Übergriffe noch nicht völlig vor über sei« . ,, Redlich verftigst sich auf di« Redaktion des Blattes. Gr wurde sehr von ob« herab behandelt. Ms er auf die Be richtigung drang, hieß es: „Mr werd« un» zu der Ange- legechest ich Mieder äußer», wenn dg» MM stMOO« habe- Der .Gesetzgeber steh« tm 8 84 auf dem Standpunkt, daß es kein.- Möglichkeit irgendwelcher Art -gebe, die Zu kunft vorauszusagen, und stelle den, der dies gegen Entgelt tue, unter Strafe, über diesen Standpunkt des Gesetzgeber» könne Las Gericht nicht hinausgehen, * Ein Awaagsmteter, der „Selbsthilfe" üble, stand in der Person des Eismbahn-Unterasststenten Drews vor einer Berliner Strafkammer unter der Anklage de» Hausfriedens bruches, Sachbeschädigung und Mißhandlung. Drews ge hört zu den aus Polen vertriebenen Beamten und war nach Groß-Köris in der Mark versetzt worden. Der dortige Ge meindevorsteher war angewiesen worden, ihm eine Woh- nungsgelegenheit zu verschaffen. Der Gemeindevorsteher wies ihm darauf zwei Zimmer einer Villa an, die der Ber liner Uhrmacher Richard Szymanski in Groß-Köris für sich und seine Familie während des Sommers bewohnte. Szy manski erhob Widerspruch gegen diese Verfügung, da die Räume seines kleinen Anwesens für die Einquartierung einer ganzen Familie nicht ausreicht«. Die Folge davon war, daß die Beschlagnahme der beiden Zimmer von dem Gemeindevorsteher vorläufig wieder aufgehoben wurde. Eines Tages, als in der Billa nur die beiden halbwüchsigen Kinder des Uhrmachers anwesend waren, erschien der Ange klagte Drews bei ihn« und meldete sich als Zwangsmieter, Die Kinder verweigerten ihm jedoch den Einlaß. Darauf be gab sich Drews auf das Gemeindeamt, wo der stellvertre tende Schöffe des Gemeindevorstehers entschied, daß er sich gewaltsam den Zutritt zu der Villa erzwingen könnte, wenn er kernen Einlaß erhielte. Diesen Rat befolgte der Ange klagte sofort. Er fuhr mit seinem vollbepackten Möbelwagen »or der kleinen Villa vor und forderte ungestüm Einlaß. Ale er wieder keinen Erfolg hatte, holte er einen Schlosser her bei, der sich vergeblich bemühte, die Türen, die von den bei den Kindern krampfhaft zugehalten wurden, zu öffnen. Nun kam es M einer turbulenten Szene. Drews stellte eine Lei- tzw an den Balkon, um dort hinaufzuklettern- Der Sohn es Uhrmachers, der die Letter fortnehmen wollt«, erhielt ein paar kräftige Ohrfeigen von ihm, und bald befanden Ich Drews und zwei Ziehlertte oben auf dem Balkon. Sie -ersucht« das Fenster zu öffnen. Dabei ging „zufällig" eine Scheibe entzwei. Nun konnte man durch das entstandene Hoch das Fenster aufriegeln und das Zimmer der Tochter getreten. Dieses wurde kurzerhand ausgeräumt, sämtliche oachvn wurden wa,hllos in das Nebenzimmer geworfen, die Tardinen, Portieren und Wandbehänge gewaltsam herun- )ergeriss«. Man versuchte sogar, die Badeeinrichtung, die eben dem Zimmer lag, zu entfernen. Inzwischen war der Ühnnacher heimgekehrt, der vorläufig nichts weiter ausrich- 1« konnte, als Strafanzeige gegen Drews zu erstatten. Er )<rtte zunächst den Erfolg, daß seine Beschwerde anerkannt pmche; der lässige Zwangsmieter mußte das Feld räumen. Vas Schöffengericht zu Königswusterhausen hatte darauf vrews wegen dieses Aktes der Selbsthilfe zu 1000 -/ll Geld- trafe verurteilt, indem es ihm zugute hielt,, daß er infolge fes nicht ganz korrekten Verhaltens der Schöffen geglaubt -abe, Zu seinem eigenmächtigen Vorgehen berechtigt zu sein. Szymanski hielt die Strafe aber für viel zu gering und legte Berufung ein. Die Strafkammer erhöhte darauf die Straf« nn noch 100 Die große Gefahr. Skizze von Ella Mensch. Gut des Freiherrn von Redlich war im Laufe der >ahre zu einer Musterwirtschaft gediehen, der« Ruf weit Wer die Prooinzgrenz« reichte. Redlich verdankte ibn Pfei ler Umsicht, seinen Erfahrungen und seinem unermüdlichen Arbeitseifer. Denn eigentlich sah er auf keinem sehr ergie bigen Boden. Da waren die Nachbarn Baron Gockel auf -em Westhof und Graf Wuttki auf dem Ostgelände günstiger dran gewesen. Daß Redlich sie mit der Kultur seines Anwesens jolen würde, hätten sie freilich nie gedacht. Gockel Luttkr waren Gegenfüßler nach Temperament wie Mig. Mehr als einmal drohte Streit zwischen ihnen aufzu- odern. Aber immer noch war es dem Einfluß des vornehm gesinnten Redlich gelungen, schlichtend einzugreifen. Wohl ging dieser Einfluß so weit, die häßlichen Leiden- chaften einzudämmen, aber Redlich konnte nicht hindern, »aß sie sich einen anderen Ausweg suchten. Gern lud er, um die gute Stimmung ausrecht zu «Häl sen, die Nachbarn zu Gast. Da saßen sie dann an seinem kisch und ließen sich's wohl sein bei der guten Tafel und den lugen Gesprächen, aus denen sie bei gutem Will« nur stutzen für sich selbst ziehen konnten. Immer war Redlich -ei der Hand, wenn es gatt, irgendwo hilfreich beizuspving«. Als eine Scheune bei Gras Wuttki brannte, auf dessen )of immer eine gewisse Schlamperei an der Tagesordnung var, und der auch schlecht mtt seinen Leuten fertig werden lonntc, leitete er selbst mit Umsicht die Löscharbeit«. Brach »nter Gockels Viehstand eine Krankheit aus, ritt Redlich vohl selbst um den Tierarzt nach der Stadt. Offen und arglos vertraute er in den Feieradendstun- jen den Nachbarn seine wirtschaftlichen Pläne« Gockel und Wuttki hörten zu, lobt« ihres Gastwirts öläne und verzehrten sich insgeheim vor Neid. Der reiz bare Gockel war es, der, als die beiden eines Abends zusom- nen von Redlichs Hof fortging«, diesem Gefühl zuerst Korte verlieh: „Ist cs nicht seltsam, bester Wuttki," hob er nit seiner krähenden Stimme an, „daß dieser gute Redlich sch nachgerade in unserer Gegend zu einer Bedeutung aus- ,ew allsten hat, die von Rechts wegen doch Ihnen zukäme. Hie haben das weit größere Anwesen, gegen welches das eine eigentlich nur wie ein Anbau erscheint. Er aber tritt ms, als habe er hier die Führung, als könne im ganzen imkreis nichts ohne-ihn geschehen. Darin liegt doch, bei »sicht besehen, eine Amnaßlichkeit, ein Gönnertum, das tmas geradezu Beleidigendes für uns hat! Wollen wir uns las Leim widerspruchslos gefallen lassen?" „Ja, lieber von Gockel, was sollen wir tun?!" „Es wäre gut, daß er eine Lektion erhielte« Di« muß -on Jhne^r ausgehen!" , , „Von wir?" „Allerdings; wenn Sie nicht offen Vorgehen wollen, »am, beraten Sie sich Nur mit Ihrem Inspektor Tücksch. Der hat Ihr« Vorteil im Auge und wird Ihnen das Ding -chon deichseln." Gockel kannte die schwache Seite von Wuttki und wußte, »aß dieser ein Spielball in den Händen seiner Beamten war, lllnd im Vertrau« gesagt," fuhr er fort, „der Bankier Ne- Wem gehört das Geld? In Amerika ist eine Menge herrenlose» Geld au» dem Nach lass« verstorbener Deutscher, deren Erben gesucht werden. Bet dem hohen Dollarstande ist e» sür unser Vaterland von großem Ist- teresse, daß diese» Geld den Erben zugeführt werden kann. All« jene, welche Ansprüche erheben können, wollen fich mtt Beilegung von 3 Mk. in Marken für Porto an uniert Gtschäp»- strlle wenden. Unbefugter Nachdruck ist verboten. 51. 87 748 Doll, für Carl Heynan« -LMFsWM'-^ 52. 2630 Doll, für Herbert Kienzle- 53. 14 606 Doll, für F. A. Borgemeister, - 51. 4700 Doll, für Adolf Dreyer, 55. 5316 Doll, für Franz Dort« - 56. 50 Doll, für Fritz Müller. 57. 1500 Doll, für Paul Hagspihl. 58. 1061 Doll, für E. F. Kuhn, > 59. 338 Doll, für Rud. Hecht. - ' 60. 785 Doll, für Kurt Dräger- 270 Doll, für Peter C. Kurtzwell, 117 865 Doll. Kr Muard Lutz« 63. 89 434 Doll, für Hugo Schmids --! - 64- 17 207 Doll, sür Felix Zweig. '' 65. 2000 Pfund Sterling (oa. 20 Million« Marth hat deutscher Möbeltischler namens Otto Seidel hinter-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite