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Beiblatt z» 9V«««r 1S7. Der Sächsische Erzähler. Die DmkchMnm- des Reichsmietengefetzes tu Sachsen. Das vom Reichstag beschlossene Reichsmietengesetz sieht vor, daß die einzelnen Länder di- Ausführungsbestimmun gen dazu zu erlaßen haben. Da da» Reichsmietengesetz, dya zunächst auf 4 Jahre Geltung haben soll, bereit» am 1. Juli dieses Jahres in Kraft tritt, ist es wenig verständlich, warum die sächsische Regierung die notwendige Ausführungsver- »rdnung bis jetzt noch nicht veröffentlicht hat. Wie wir be reits meldeten, tritt in der nächsten Woche in Dresden ein Ausschuß, bestehend aus Abgeordneten aller Parteien, sowie esonderer Sachverständiger von Mietern und Vermieter- sette zusammen, um einen vom Landeswohnungsamt ausge arbeiteten Referentenentwurf durchzuberaten. CH- dieser Referentenwurf gesetzliche Gültigkeit erlangt, dürfte minde stens noch eine Woche vergehen« Hinzu kommt, daß die Re gierung vorgesehen hat, den Gemeinden die näheren Aussührungsbestimmungen zu überlassen« Es dürste also der Fall eintreten, daß die Mieter und Ver mieter in den sächsischen Gemeinden unter Umständen am 1 Juli noch nicht wissen, welche Sätze sie auf Grund der ge setzlichen Miete zu bezahlen haben« Der Referentenentwurs des Landeswohnungsamtes sieht zunächst vor, daß das Reichsmietengesetz nicht allgemein durchgeführt, sondern un ter Umständen kleine Städte und Landgemeinden davon ausgenommen werden können. In diesem Falle würde die Regelung des Mietzinses wie bisher durch die Einigungs ämter erfolgen. Auch in den Großstädten, wo das Gesetz auf jeden Fall Geltung erhalten wird, bleibt es dem freien Ermessen von Mieter und Vermieter überlassen, ob sie auf die sogenannte gesetzliche Mete sich einigen, oder ob sie den Mietpreis frei vereinbaren wollen. Um der Gefahr einer übermäßigen Mietsberechnung oorzubeugen, sollen künftig alle Vereinbarungen über Neufestsetzungen von Meten der örtlichen Behörde gemeldet werden. Als Friedensmiete gilt der am 1. Juli 1914 gezahlte Mietzins. Der Referentenentwurf setzt die Grundmiete vom 1 Juli 1922 an auf 85 Prozent des Betrags der Friedens miete einheitlich für das ganze Land fest. Er geht dabei von dem Gesichtspunkte aus, daß in der Friedensmiete etwa 13 Prozent zur Bestreitung von Betriebs- und Instandsetzungs kosten enthalten varen. Für diese Zwecke treten künftig zur Grundmiete besondere Zuschläge, die zusammen mit der Grundmiete dann die sogenannte gesetzliche Miete ergeben. An Zuschlägen sind vorgesehen, ein Zinsendienstzuschlag in Höhq von 15 bis 20 Proz. der Grundmiete, ein Betriebs- kostenzuschlag, der zwischen 50 und 110 Proz. der Grund miete festgesetzt werden kann und die Verwaltüngsarbeit, die Versicherungsgebühren, Steuern, Wasser- und Gasrechnun gen sowie ähnliche Ausgaben des Vermieters enthalten soll. Ferner ist eln Zuschlag für kaufende Jnstandsetzungsarbeiten in der Höhe von 60 bis 120 Proz. zur Grundmiete vorge sehen, außerdem «in Zuschlag für große Jnstandsetzungsar- beitett, wie z« B, Dachumdecken oder Hausabputz von 100 bis 200 Proz, Zu diesen vier Zuschlägen tritt noch eine Abgabe von 5 bis 10 Proz. der Friedensmiete für einen Lusstkenhs- fonds für in Not geratene Vermieter, sowie gegebenenfalls Zuschläge für gewerbliche Räume. Schließlich kommt noch zu diesen Beträgen, die die gesetzliche Miete darstellen, die Wohnungsbauabgabe, die für 1922 80 Proz. der Friedens- miete beträgt und die zur Herstellung von Neubauten ver wendet werden soll, Der Referentenentwurf sieht vor, den einzelnen Städten alle näheren Bestimmungen über die Zuschläge zu überlas, sen. Wie wir hören, ist z. B. Leipzig dafür eingetreten, daß der Zinsendienstzuschlag zwischen 10 und 25 Prozent festge setzt wird. Bei dieser Sachlage kann es sehr wohl passieren — vorausgesetzt, daß der Referentenentwurs von der Regie rung genehmigt wirb, was sehr wahrscheinlich ist — daß eine Gemeinde durchweg die niedrigsten zulässigen Prozent sätze der Zuschläge, eine andere Gemeinde aber die höchsten zulässigen Prozentsätze als Norm aufstellt. Cs ist aber auch vorgesehen, daß von einer prozentualen Pauschalberechnung der Zuschläge abgewichen werden kann und an Stelle dessen die Einzelberechnung tritt. Die Gemeinden werden auch hier die letzte Entscheidung haben. Die Berechnung der gesetzlichen Miete. Wir wollen nachstehend an einem Beispiel erläutern, wie sich ab 1. Juli die Mietsberechnung gestalten wird. Wir setzen zunächst den Fall, daß die niedrigsten Sätze festgelegt werden. Dann würde sich der Mietzins bei einer jährlichen Friedensmiete von 500 wie folgt gestalten: 1, Grundmiete 85 Proz. der Friedensmiete 425,— 2, Zinsendienstzuschlag 15 Proz. der Grundmiete 63,75 ^l 3, Betriebskosterizuschlag 50 Proz. d. Grundm. 212,30 4.. Zuschlag für lauf. Instandsetzung 60 Proz. d« Grundmiete 255,— 5^ Zuschlag für große Instandsetzung. 10 Proz. der Grundmietc 425,— 6. für Ausgleichsfonds 5 Proz. d. Friedensmiete 25,— 7< Zuschlag f. gewerbl. Räume (gegebenenfalls) 8^ Wohnungsabgabe 50 Proz. d, Friedensmiete 250,— zusammen: 1656,25 Das würde im geringsten Falle also ein Heraufsetzen der Friedensmiete von 500 auf 1656 bedeuten. Zu berück sichtigen ist dabei allerdings, daß durch die Richtlinien der städtischen Wohnungsämter bereits jetzt etwa 100 bis 150 Prozent der Friedensmiete mehr gezahlt werden, so daß der Sprung nicht so groß ist, als er im ersten Augenblick er scheint. Wesentlich höher würde sich allerdings die Mete gestalten, wenn eine Stadt die höchsten zulässigen Zuschläge übernimmt. Denn würde sich die obige Rechnung wie folgt teilen (wieder das Beispiel mit 500 Mark Friedensmiete an genommen): 1. Grundmiete mit 85 Proz. der Friedensmiete 425,— 2- Zinsendienstzuschlag 25 Proz. d. Grundm« 106,25 3. Betriebskostonzuschlag d. Grundm. 110 Proz. 467,50 -K 4. Zuschlag für lauf. Instandsetzung 120 Proz« der Ärundmiete > 510,— Ul 8, Zuschlag s« große JnfbmßfetzmWl« 200 Proz« v-r Grundmtete 880,— «U 6. für Ausgl-ichstmd» 10 Proz, d« Friedensmiete 80,— Ut 7, Zuschlag f« gewerbl. Räume (gegebenenfalls) ! 8^ Wohnungsabgabe 80 Proz. d« Friedensmiete 280,— Ut zusammen: 2088,78 Ut In diesem Falle würde also mehratt eine Verfünf fachung der Friedensmiete und mehr al» eine Verdoppelung der jetzigen Miete herauskommen. Es muß den Gemeinde behörden überlassen bleiben, hier den richtigen Mittelweg zu finden, der einmal die Mieter nicht unerträglich belastet, an--' dererseits aber auch dem Hausbesitz das Lebensnotwendige für den Betrieb seiner Häuser und die Crschwingung der ihm! vom Staat aufgebürdeten Lasten gibt. Der Feind im Land! Der Fall des Landwirts Sch« aus Asterhagen bei Hoch- emmerich, über den wir gestern unter der Ueberschrtstr „Martyrstmr einer deutschen Familie unter frxmzösischeM Sadismus" berichteten, den man, nur weil er fein gut« Recht vertrat, monatelang in Hast geholten und an Leib und Seele schwer geschädigt hat, ist typisch, daß er nicht verein-- zelt dasteht. Daß er nur ein besonders krasses Beispiel au» einer unendlichen Reihe ähnlicher Quäle^ reien und Bedrückungen einer unglückliche« Bevölkerung durch ein« in ihrem Sieger« Übermut maßlose feindliche Soldateska bildet, zeigen nachstehende neu bekannt werdende Fälle von Ausschreitungen belgischer und französischer Soldaten: I Ende April wurde die Ehefrau L. M« au» Rossau bek Dietz aus dem Wege nach Nassau von einem eingeboren nen französischen Soldaten angefallen. Der Schwarze warf die Frau in den Straßengraben und ve« suchte sie zu vergewaltigen, was ihm jedoch nicht ge lang. Als auf das Hilferufen der Frau Leute berbeiekltvn, ließ der Soldat von seinem Opfer ab und entfloh unerkannt« Am April wurden die Arbeiter W« H. aus Lohmanns heide und H. L. aus Baerl von drei belgischen Soldaten auf der Straße überfallen und ohne jeden Grund so schwer mißhandelt, daß der eine von ihnen sich für längere Zeit in ärztliche Behandlung geben mußte. Am 12. April abends Mischen 10 und ^>,11 IHr dran gen mehrere betrunkene französische Soldaten in ein Kaffee in Düsseldorf, belästigten twrt die anwesen den Gäste in rohester Weise und zertrümmev« ten zahlreiche Gläser. Darauf begaben sich die Heb- den der großen Nation in ein Weinlokal und setzte« dort ihren Feldzug gegen Wirt, Gäste und Einrichtung fort. Wie der wurden von den Rowdies zahlreiche Gläser zerschlagen und als besonders bezeichnend für die Beurteilung ihrer Un verfrorenheit ist zu -erwähnen, daß sie den im Lokal anwe senden Gästen glattweg Weinflaschen und Gläser wegnah men und den Wein austranken. Am 8. April wurde der Ehefrau M. W. aus Hamberg im Eisenbahnzug Mischen Homberg und Trompet von Am andern Ufer. Original-Roman von H« Eourths-Mahler, (Abdruck ohne vorherige Vereinbarung nicht gestattet.) (46. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Sie wissen, daß Ihre Fürbitte alles über mich ver mag, Fräulein Lindner« Bitte kaffen Sie mir einige Tage Zeit. Ich will nachdenken, wie ich ihr Helsen könnte« Cs muß Natürlich etwas für die Unglückliche geschehen. Und auch mein Vater muß davon wissen« Es kommt mich hart an, ihm schon wieder wehe zu tun und ich möchte ihn wenig stens schomrngsvolk vorbevetten« Aber dann führe ich Fräu lein Werner» Sache bei ihm." .5.-» Käthe reichte ihm inwulsiv die Hand« Sie hatten stanz leise miteinander gesprochen, damit nicht zufällig ei« Lauscher etwas hören konnte« Er hielt ihre Hand eine Weile fest und sah ihr mit hei ßer Zärtlichkeit in die Augen. In diesem Moment trat plötzlich Georg Ruhland hinter einer der dicken Säulen vor, die das Gewölbe der Halle tru gen. M it einem höhnischen Lächeln kam er auf die beiden zu. „Oh — ich störe doch nicht? Man plaudert scheinbar von geheimnisvollen Dingen und ist sehr interessiert dabei", sagte er mit beißendem Sarkasmus« Gert lieh mit etnem beruhigenden Druck Käthes Hand los. . „Bitte gehen Sie an Ihre Arbeit, Fräulein Lindner, ich habe noch mit meinem Bruder zu reden", sagte er rauh vor unterdrückter Erregung« Käthe ellte die Treppe empor« Georg sah ihr mit glimmenden Augen Nach. „Sich nur, wie entzückend sie gewachsen ist — diese Formen — du hast keinen schlechten Geschmack, kleiner Bru der. Mer du weißt, ich gönn« dir den Bissen nicht", stieß er zwischen den Zähnen hervor« Gert packte plötzlich mit einem harten, eisernen Griff sei nen Arm. - Spöttisch wandte sich Georg nach ihm um. Seine Augen funkelten in eurem häßlichen Licht. „Oho! So erregt wegen einer kleinen Sekretärin? Ruhig Blut, Brüderchm — erst komme ich, dann du meinet wegen." ' ' . Gert stieß verächtlich seinen Ann von sich« „Bube! Ich verachte dich und bedauere, daß du mein Bruder bist« Wäre es mir nicht um Vater zu tun, ich schlüge dich zu Boden« Du irrst dich sehr, wenn du glaubst, daß ich hier ein unerlaubtes Stelldichein mit Fräulein Lindner hatte. Dazu steht sie mir zu hoch. Ich rief sie zu Hilfe, weil sie mir gerade in den Weg kam, als sie Vater verließ." Georg lächelte hämisch. „So, so? Zu Hilfe riefst du dir die holde Maid. Wozu sollte sie dir denn Helsen?" höhnte er, Verächtlich sah ihn Gert an. „Dein Hohn fällt auf dich selbst zurück« Ich will drr sagen, wozu «h ihre HSfe brauchte. Ich war drüben im La- gerrauni und da wurde plötzlich die Lageristin, Fräulein Werner, ohnmächtig. Ich lief hinaus, um Hilfe zu holen und begegnete FrMein Lindr^ Sie vgm mßt Mr tu dm Äst- I gerraum und brachte die Ohnmächtige wieder zu sich« Und da plauderte diese, ohne mich zu bemerken, ein trauriges Ge heimnis aus« Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, welcher Art dies Geheimnis war« Fräulein Lindner bat mäh, heftig erschrocken, den Lagerraum zu verlassen. Ick) wartete hier auf sie, um sie zu fragen, ob sie schon lange um das Geheim nis wußte. Sie bat mich, Fräulein Werner, die ein« Deute der Verzweiflung sei, zu helfen. Ich versprach ihr alles zu tun, was in meiner Macht steht und gab ihr di« Hand darauf. Das war der ganze Inhalt unserer Unterredung, das ver bürge ich mit meinem Ehrenwort, Und nun rate ich dir, dich lieber um dein unglückliches Opfer zu kümmern, als hinter Fräulein Lindner und mir herzufpioniersn. Du wirst nie mals Veranlassung finden, an meinem Benehmen der jun gen Dame gegenüber etwas auszusetzsn« Dazu habe ich viel zu viel Hochachtung vor ihr." Nach diesen Worten wandte sich Gert von seinem Bru der ab und stieg langsam die Treppe empor« Georg stand eine Beeile ziemlich betroffen da. Das war eine verteufelte Eröffnung, die ihm Gert gemacht hatte. Na türlich lief der Musterknabe zu dem alten Herrn und verriet ihm die ganze Geschichte« Das durfte nickst sein — nicht jetzt. Plötzlich kam Leben in seine Gestalt. Mst wenig Sätzen hatte er den Bruder eingeholt. „Gert, willst du etwa Vater mit dieser Angelegenheit be helligen?" fragte er mit fahlem Gesicht« Gert sah ihn groß und ernst an. „Es muß etwas für die Unglückliche geschehen« Sie macht den Eindruck einer Verzweifelten." Georg machte eine abwehrende Bewegung« „Alles Komödie! So sind die Weiber. Erst kaufen sie einem nach, dann schreien sie Zeter. Geheiratet will sie wer den« Darauf läuft alles hinaus. Ich bitte dich, sage Dater nichts davon — ich bringe die Sache selbst in Ordnung." Gert überlegte. Wenn er dem Dater diese neue Auf regung sparen könnte? Er atmete auf« „Gibst du mir dein Wort, daß du Fräulein Werner, gegen über deine Schuld tilgen und ihr helfen willst?" „Ja doch, ich gebe dir mein Wort. Gib mir nur acht Tage Zett« Sie ist rabiat. Ich habe ihr schon angeboten, für sie und das Kind zu sorgen. Aber sie will durchaus gehei ratet fein. Das geht natürlich näht. Doch ich werde mich bemühen, sie zur Vernunft zu bringen und alles in Güte zu regeln." Gert sah ihn finster an. „Ich werde eine Woche warten. Wenn bis dahin Fräu lein Werners Lage erträglich gemacht ist und für sie gesorgt ist, dann will ich Vater nichts sagen« Sich zu, daß du gut machen kannst." - Georg biß in ohnmächtigem Grimm die Zähne zusam men« Mchr als je haßte er den Bruder, „Gut, iy acht Tagen magst du reden, wenn sie nicht er klärt hat, daß sie zufrieden und obgefunden ist", sagte er« Gert nickte stumm und ging davon. Georg sah ihm mst haßerfüllten Micken nach und knirscht« mst den Zähnen. Finster vor sich hinbrittend über legte er dann, ob er gleich noch einmal zu Anna Werner gehen und mst ihr sprechen sollte. Ader da fiel ihm ein, daß chen eM VhWN«cht stehaht So «M sie ytthl tcht nicht imstande, vernünftig mit ihm zu unterhandeln. Er wollte sie fragen, was er für sie tun sollte. Es mußte zu einer Einigung kommen. Der alte Herr durste nichts von dies« Sache erfahren. Mso morgen — morgen wollte er zu ihr gehen« UNd' nun fort mit allem Arger, allen Sorgen. Auch an Fräulein Lindner wollte er nicht mehr denken. Es gab ja noch an dere hübsche Weiber außer ihr, die nur darauf warteten, daß er Notiz von ihnen nahm. i Und langsam suchte er sein Kontor wieder auf. Seine Gedanken beschäftigten sich fvellich immer wie der mit der unangenehmen Geschichte. Es war scheußlich^ daß sie ihm zu schaffen machte. Und daß Gert ihn in der Hand hatte, ärgert« stm wütend, Und er hob drohend die' Wenn ich es ihm nur heimzahlen könnte," dachte grimmig, i In Villa Ruhland waren alle Fenster hell erleucht^« Eine glänzende Gesellschaft wurde erwartet. Rose Ruh lands Geburtstag sollte festlich begangen werden und Hst Baron Arenstein unter den Geladenen war, hoffte die Kom- merzienrdtin aus eine Förderung ihrer Heiratspläne. Sie hatte Rose heute nachmittag, als diese ihre Kinder- gartenpflichten hinter sich hatte, dringlich darauf hingewie sen, daß sie im heiratsfähigen Alter sei und sich entschließe« müsse, einen ihrer Bewerber zu erhören« Und Baron Axen- stein fei die passeistsste Partie für sie. Rose hatte alles über sich ergehen lassen, aber sie war natürlich fest entschlossen, den Rat ihrer Mutter nicht zu be-, folgen. In einer Stunde sollten die Gäste eintreffen. Ros« war schon mit ihrer Toilette fertig« Ihre Mutter hatte sich zurückgezogen, rnn sich umzukleiden, und Vater und die Drü-- der warm eben erst zum gleichen Zweck nach Hause gekom-' men. Rose nahm einen leichten Abendmantel über ihr Ge sellschaftskleid und sagte ihrer Zofe, daß sie noch eine Pro menade durch dm Park machen wolle, > Mst flüchtigen Schritten eilte sie zum Parktor. Und ab» sie errötend und Herzklopfmd dort anlangte, sah sie Heinz' Lindner bereits ihrer harrend stehen. Er trug ein kleine» Paketchvn, das den Spitzenschal enthielt, dm er der Kinder gärtnerin abgefordert hatte. Rose hatte bereits heute morgen von diese gehört, als sie zum erstenmal ihre Schützynge um sich versammelt hatte, daß Heinz ihr dm Schal «gefordert hatte. Sie wußte also, daß er ihn bringen würde. Zunächst übermannte sie nun doch mädchenhafte Ban gigkeit, als sie Heinz gegenüberstond, denn sie sagte sich, baff sie ihn ziemlich deutlich zu diesem Stelldichein aufgefordert hatte. Ms sie aber in seine glückstrahlenden Augen sah, fiel alle Verlegenheit von ihr ab und fie sagte sich, daß sie recht getan hatte. „Guten Abend, Herr Andner!" sagte sie, ihm die Hänv reichend. (Fortsetzung folgt.) miMonenksck devväkrt! Verlange stets ckis eckt» Zisrke „vrsuns". ks gibt rückst» geracks so Qutes. iv »Nen einecküSgigm QesckLkten m baden.