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Amtliche Bekanntmachungen. jfsaulnvitW>!s8t^t^de» Klauenseuche unter den Landwirt, Paul tz-lzel in Sohland Rr. 4«. Gutsbesitzers Hermann Röhler in Sohland Rr. 4SS, wirtschastsbesitzers August Strehle in Sohland 7lr. 117, Landwirts Max Röhler in Rieftndors, Sutsv^itzers Maust Lehmann, Aleschkowitz Rr. », ist amtlich festgestellt worden. Die für tüe Seuchengehöfte und Seuchenorte angeord neten Sverrmatznahmen werden hiermit aufgehoben. Amlshauptmannschast Bautzen, 29. Mai 1922. Der Plan über die Errichtung einer teils ober-, teils unterirdischen Telegraphenlinie in vtzerputzkau liegt beim Postamte Bischofswerda (S.) vom 30. Mai ab 4 Wochen aus. Bautzen, am 29. Mai 1922. Telegraphenbauamt. Die Lüge von der Kriegsschuld. München. 29. Mai. (Drahtb.) In der heutigen Boll sitzung des Bayerischen Landtages stand die Interpellation der Bayer. Mittelpartei wegen der Lüge mH der Schuld Deutschlands am Kriege zur Beratung. Sie nimmt Bezug auf den Eisner-Prozeß und weist darauf hin, daß nach dem Ausspruche Lloyd Georges mit der Kriegsschuldfrage der Versailler Vertrag stehe und falle und daß nunmehr die Boraussetzung für diesen Vertrag vom Gericht als hinfällig erwiesen worben sei. Die Frage geht dahin, ob die bayeri sche Regierung bereit sei, bei der Reichsregierung mit Nach druck dahin zu wirken, daß sie allen Staaten das durch den Prozeß gelieferte Material mitteile und die daraus für die Kriegsschuldfrage sich ergebenden Folgerungen darlege, daß sie ferner die öffentliche Meinung der ganzen Welt über den roftgestellten Sachverhalt aufkläre und schließlich die Revision ves Versailler Vertrages von den Signatarmächten fordere. Abg. Spuler (Bayer. Mittelp.) begründete die Interpellation und verwies auf die Ergebnisse des Münchener Prozesses. Ministerpräsident Graf Lerchenfeld beantwortete die Inter pellation und nahm auf die Urteilsbegründung im Eisner- Prozeß Bezug. Der Art. 231 des Versailler Vertrages be zeichnt Deutschland und seine Verbündeten schlechthin als Urheber des Weltkrieges und die berinftigte Mantelnote pom 16. Ämi 1919 habe diesen Satz noch verschärft und un terstrichen, indem sie den Krieg als das größte Verbrechen gegen die Menschheit und die Freiheit der Völker erklärt«. In der Ablehnung dieses Diktats von der Alleinschutd und her verbrecherischen Absicht Deutschlands, als dem direkten Gegenteil der Wahrheit seien sich die Deutschen einig. Der Brozetz habe zur Widerlegung jenes Satzes die allerbündig, firn und schlagfertigsten Beweise hergebracht und dazu bei- tzetraaen, die wenigen in dieser Richtung in Deutschland noch Lbseiwstehenden auf ein Minimum an Zahl und Bedeutung Herabsudrücken. Die Regierung habe bereits Anordnung getroffen, daß das Urteil des Schöffengerichts, sowie das «NsMMeiche stenographische Protokoll über die Verhand- tmmen baldigst vorgelegt werden. Das Ministerium des Nutzeren werde dann das Material alsbald der Reichsregie- nmg übermitteln. Was die Möglichkeit und Aussichten der Verwaltung des Materials dem Auslande gegenüber be treffe, so lei er allerdings der Anschauung, daß die hauptsäch lichen Kriegsgegner dies nicht zugeben würden, weil dann eine der wichtigsten Säulen des Friedensdiktates zusammen- ftürzeN würde und weil sie ihre Völker im Glauben an die Gerechtigkeit des Versailler Vertrages erhalten zu müssen meinen. Die bayerische Regierung sei übrigens mehrfach bei der Reichsregierung wegen einer aktiveren Stel lungnahme in der Kriegsschuldfrage vorstellig gewor den beabsichtige, bei der Übersendung des Materials die Reichsregierung dringend zu ersuchen, für eine möglichst wirksame Verwertung im Auslande zu sorgen. Hierauf wurde in die Besprechung der Interpellation eingetreten. Abg, Sänger (Soz.) führte u. a. aus: Fort mitder Lüg« von der Alleinschuld^Deutschlands am Kriege! Wir sind nicht schuldiger als irgem) ein Volk der Welt und unsere Wer ist der Erfinder der Münzen? In Deutschland wird in diesen Tagen seit lan ger Zeit zum erstenmal wieder Hartgeld in den Verkehr gebracht. Die Frage dürfte daher interes sieren, seit wann es überhaupt Münzen als Aus- tauschmittel gibt. Diese Frage beantwortet der Königberger Prof. Lissar-Cohn in einer äußerst lehrreichen Studie „Gold und Papiergeld" (Verlag Leopold Voß, Leipzig), der wir mit Erlaubnis des Verlages folgende lehrreichen Angaben entnehmen: Es ist dem Menschen angeboren, Gegenstände, die ande ren Menschen gehören, besitzen zu wollen. Dieses Ziel kann er, abgesehen vom Ausnahmefall des Beschenktwerdens, nur durch Raub oder Tausch erreichen. Der Raub würde das Zusammenleben selbst kleiner Gemeinschaften schon nach kur zer Zeit unmöglich machen, und so bleibt allein der Tausch der Gegenstände übrig. Dabei ist das Tauschmittel an sich gleichgültig, es muß nur möglichst allgemein angenommen werden und es muß auch ein gewisses Abschätzen des Tausch objektes erlauben, weil der Mensch beim Tauschen sich nicht gern benachteiligt sehen will. In sehr alten Zeiten hat das Vieh zu diesem Zweck« gedient. Vergessen ist das heute noch nicht. Denn wir sprechen noch von pekuniären Verhältnis sen, und pekuniär stammt von poens das Vieh. Mit zuneh- meitdem Tauschhandel mußte sich aber das Tauschen gegen Vieh recht unbequem erweisen, ja als fast unmöglich Heraus stellen, wenn z. B. der Tausch über See stattfinden sollte usw. Die Menschheit ist denn auch schon sehr früh an der Wiege ihres Geschlechtes, also in Asien, über das Tauschen mit Vieh hinausgekommen, und schätzte dort allen Besitz nach Gold und Silber. Ist doch auch in der Bibel häufig genug bereits von Gold und Silber die Rede. Dieser Wert messes hat vor der Schätzung nach Vieh den bedeutenden Vorteil, daß hier kleine und desbalb leicht zu befördernde Mengen einen großen Besitz, z. B. den einer Rinderherde ausdrücken. Wären auch von Gold und Silber viele Zent ner nötig gewesen, so hätte diese neue Art des Schätzens aller Wert« zu wenig Zweck gehabt und aewiß keine allq>- meine Verbreitung gesunden. Die verhältnismäßige Sel tenheit beider Metalle, ihr Glanz, den sie im Gegensatz zu den andern altbekannten Metallen dauernd behalten, dazu die Freude der Menschen an ihnen an und für sich, müssen sie sehr früh als Wertmesser haben aeceiqnet erscheinen lassen. So heißt es denn auch im ersten Buche der Bibel (also etwa di, üffnungaller Archive, die wir fordem, Neues aus aller Wett. — Vie Schulden der Stadt Berlin sind innerhalb eines Jahres wiederum um 400 Millionen Mark auf nunmehr 4528 Millionen gestiegen. Die Gesamtausgaben der Stadt belaufen sich in diesem Jahre auf rund 11 Milliarden gegen 6 Milliarden im Vorjahre. Dennoch ist durch entsprechend erhöhte Einnahmen das Gleichgewicht des Haushalte» her gestellt und die Gesapttbilanz weist einen Uberschuß des Ver- mögens über die Schulden in Höhe von 1 Milliarde auf. — Gewitterschaden. Ganz Mecklenburg' ist von schwe ren Gewittern heimgefucht worden. In der Umgebung von Neustrelitz vernichtete Hagelschlag die Baumblut. In Muti brannten zwei Häuser infolge Blitzschlages nieder, wobei viel Vieh in den Flammen umkam. In mehreren anderen Ort schaften wurden Wohnhäuser und Stallungen durch Feuer vernichtet. Auch in Schleswig-Holstein haben schwere Ge witter großen Schaden angerichtet. Wie die Blätter aus Köln melden, wurden bei Kuchenheim die Feldfrüchte und alles Gemüse durch Hagelschlag vernichtet. Die niedergehen den Wassermassen verursachten ein« Überschwemmung, die in Häusern und Scheunen großen Schaden anrichtete. In dem Orte Flamersheim fanden zwei Kinder den Tod in den Fluten. — Von französischen Werbern entführt. Aus Halle a. S. wird gemeldet: Ein junger 18jähriger Mann, wer als Lehrling in einem hiesigen Geschäft angestellt war, wurde auf der Straße von zwei Männern angesprochen und einge- loden, mit ihnen zu zechen. Auch erhielt er 800 -tl von einem Unbekannten. Alsdann fuhren die drei in einem Kraft wagen. Seitdem ist der junge Mann nicht zurückgekebrt. Es liegt der Verdacht vor, daß er französischen Werbern für die Fremdenlegion in die Hände gefallen ist. — Ein Stubenmädchen als Opern komponistin. In Massachusetts in den Vereinigten Staaten hat das einfache Stubenmädchen eines Geistlichen eine Over komponiert, der das Mädchen vom Schneewittchn zugrunde liegt. Die Frau Pastorin hatte Gelegenheit, das musikalische Talent ihres Mädchens zu entdecken und gestattete ihr, Musikstunden zu nehmen und in ihrem Hause zu üben. Trotzdem das Mäd chen am Tage ihrer Hausarbeit nachging wie immer, stu dierte sie des Abends und komponierte dann heimlich in der Nacht. Sie hat das Work, das von Sachverständigen als tüchtige Leistung eingeschätzt wurde, binnen einem Jahre fertiggebracht. Die Over soll nun zur Ausführung aelanaen. — Eine eigenartige Verwend»» seines Elektromotors hat ein Speisehaus-Bcsitzer in New Park ausqeMtelt. Der Motor treibt eins Bentilationsanlage, welche die „herr lichen" Bratendüfte der Küchen aufsougt und dann vor dem Hquse in die Luft verbreitet. Zufolge dieser Reklame macht der Mann jetzt bedeutend größere Geschäfte als früher. — wegen unerträglichen Nahrungssorgen hat sich in Quedlinburg eine greise Kleinrentnerin mit Gas ver giftet. Vor dem Kriege reichten ihre Renten zu einem glän zenden sorgenfreien Leben! — Das metrische Maß- und Gewichtssystem ist jetzt auch von Japan und China ausgenommen und teilweise schon ein geführt worden. Die einzigen Staaten der Welt, die sich noch dagegen sträuben, sind England und die Vereinigten Staaten von Amerika. In Rußland bereitet die Einführung nur insofern Schwierigkeiten, als die nötige Menge der neuen Maße und Gewichte nicht beschafft werden kann. — Ein sonderbares Li legte einem Einwohner in Beels- dori eine Gans. Das Ei hatte das ungewöhnliche Gewicht von 360 Gramm, und in dem Ei befand sich ein zweites, ganz normales Gänseei. — Schwimmende Gasthöfe. Um das in den Vereinig ten Staaten bestehende, aber sehr unbeliebte Alkoholverbot zu umgehen, hat sich jetzt eine Gesellschaft gebildet, welche auf alten Schiffen „schwimmende Gasthöfe" einrichten will. DigU rtzpf Erstreckt sich MN- bis auf tzpEs Msffev tu den Ozean htnetz. Die Schiffe liegen aenüß-nd «ckferB von der Koste, für Alkohol jeder Art und für schöne Täterinnen ist auch «sorgt, und so wird es nicht cm ungeheuerem A». spNtth kthltM — «ine lange Liste .herrenloser Klaviere", die in den zerstörten Gebieten gefunden wurden, veröffentlicht jetzt ein amtliches französische» Bulletin. Bisher behauptete man, di« vermißten Klaviere seien alle von den Deutschen nach Deutschland entführt worden! Aus Sachsen. Was Zeder Wahlberechtigte In Sachsen über „Volksbegehren" wissen mutz. 1. Warum stellten alle bürgerlichen Parteien den Antrag des „Volksbegehrens" auf Auflösung des Landtages? Weil Regie rung und Landtag in jetziger Zusammenstellung das Der- trauen der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkemng nicht mehr genießen. 2. Wer ist abstimmungsberechtigt? Je der, der in der letzten Wählerliste für die Landtagswahl vom 14, 11. 1920 eingetragen war oder «inen Wahlschein hatte. 3. Wer ist ab st immungs pflichtig? Jeder männliche oder weibliche Wähler, der nach eigener, unbe einflußter Überzeugung mit der derzeitigen Regierungspoli tik in Sachsen nicht einverstanden ist. 4. Wann wird abge stimmt? In der Zeit vom 6. Juni bis 19. Juni d. I. Keiner verschiebe es cmf die letzten Tage, sondern komme feiner Pflicht möglichst schon bis 13. Juni nach. 5. Wo wird abgestimmt? In den von der Ge- meinde des Wohnsitzes bekanntzugebenden Abstimmungs stellen während der üblichen Geschäftszeit. Wer wegen Ab wesenheit von seinem Wohnort dort nicht abstimmen kann, läßt sich von einer Gemeindebehörde einen „Stimmschein" geben, mit welchem er seiner Pflicht in irgendeiner anderen sächsischen Gemeinde innerhalb der genannten Frist nach kommt. 5. Wie wird abgestimmt? Durch eigenhändige Eintragung von Vor- und Zuname (Frauen auch von Ge burtsname), Beruf und Wohnung in den ausgelegten Ein- tragungslisten. Rochlitz. 30. Mai. Blitzschläge. Beim letzten Gewitter wurde der 36 Jahre alte Gutsbesitzer Otto Albin Liebing in Seifersdorf durch einen Blitzstrahl getötet. — In Seelitz schlug der Blitz in die Scheune des Gutsbesitzers Arno Frenz el und äscherte sie völlig ein. Außer Federvieh verbrannten landwirtschaftliche Maschinen uiü> Geräte, so wie Strohvorräte. Mittweida, 30. Mai. Vadeopfer. Die Zschopau hat jetzt innerhalb drei Tagen das dritte Ovfer gefordert. Beim Baden ertrank am Freitag der 17jährige Handarbeiter Nitzsche von hier. Die Leiche wurde nach einer halben Stunde aufgefunden. Am Himmelfahrtstaq hat man auch die Leichen des Technikum-Studierenden Baumgarten und des Erziehers Lange gelandet. Chemnitz, 30. Mai Vater und Sohn tödlich verunglückt. Freitag früh in der 4. Stunde versagte auf der Annabereqer Straße in der Nähe der Uhlestraße der Motor eines Motor rades, auf dem der hier wohnhafte Klempner Mar Fietz und dessen 13 Jahre alter Sohn saßen: Beide wurden auf die Straße geschleudert und blieben besinnungslos liegen. Sie wurden sofort durch die Rettungswache nach dem Kranken hause gebracht, woselbst sie kurz darnach, und zwar Fietz an schwerst Iktzterleibsverletzung und sein Sohn an einem links seitigen Schädelbruch verstorben sind. Reichenbgch i. V., 30. Mai. Unter außerordentlich star ker Beteiligung hielt der über 10 000 Mitglieder umfassende verband Sächsischer Volizeibeamter vom 22. bis 24. d. M. in Reichenbach i. V. seinen 4. Verbandstag ab, dem am 21. Mai FdHlsruppensitzungen vorausgingen. Als Ehrengäste nahmen an der Tagung teil die Herren Minister des Innern 1600 Jahre vor dem Beginn der jetzt üblichen Zeitrechnung), daß Abraham die Höhle Machpela als Erbbegräbnis kaufte, indem er dem bisherigen Besitzer 400 Schekel Silber zuwog, gangbar beim Kaufmann. Wir sehen einen Tausch gegen Silber, der sicher auf einer längst eingeführten Gewohnheit beruhte. Er vollzieht sich bereits ganz so, wie das noch heute vor sich geht. Denn wenn z. B. bei uns in Deutschland noch im Jahre 1918 eine Hausfrau für 100 in Silbergeld eine Gans kaufte, so gab sie dem Verkäufer für dieses Tier ein Pfund Silber, weil 100 Silber ein deutsches Pfund Sil ber enthalten: darüber werden sich jedoch die wenigsten Hausfrauen klar gewesen sein. Wenn wir modernen Men schen aber nicht wie zu Abrahams Zeiten jeder ein« Wage mit uns tragen müssen, und das Gold (und Silber) für das, was wir eintauschen wollen, nicht jedesmal abzuwägen haben, so verdanken wir das der Erfindung eines Mannes, dessen Name unbekannt ist, der zu Zeiten des Großvaters des bekannten Königs Krösus von Lydien, also in Kleinasien lebte. Er hatte die vortreffliche Idee, an Stelle von Silber stücken mit beliebigem Gewicht, die deshalb jedesmal abge wogen werden mußten, nur Stücke von gleichem Gewicht Herstellen zu lassen, die nun nicht mehr gewogen, sondern nur noch gezählt zu werden brauchten, um ein bestimmtes Gewicht an Silber in Zahlung zu geben. Dieser Lydier wurde so der Erfinder der Münzen. Zur Vermeidung von Betrug hinsichtlich des Gewichtes der einzelnen Münzen übernahm sehr bald der Staat ihre Herstellung, und zur Er schwerung ihrer Nachahmung versah er die Metallstücke mit einem stempel. Von daher stammt die uns heute selbstver ständlich" erscheinende Münzhoheit der Staaten. Aus diesen Berhältnissn erklärt sich auch, daß wir in allen prähistori schen Museen Europas noch reichliche Mengen von zerhackten Silberstangen sehen, die in Gräbern gefunden werden. Diese Gräber stammen also aus Zeiten, wo man in den betreffen den Gegenden noch keine Münzen kannte, sondern so viel Silber abhackte, bis das Gewicht erreicht war, das dem Ver käufer übergeben wurde. Ein brüllender Frosch dünkt uns eine Unmöglichkeit, uud doch gibt cs wie in „Reclams Universum" erzählt wird, ein solches Tier, näm lich den amerikanischen Ochsenfrosch, der eine Länge von 22 Ztm. erreickst. überall in den östlichen Vereinigten Staaten finden sich diese Riesenlurche. Die Tiere haben ihren Nomen nicht wegen ihrer Größe, sondern wegen ihrer ge ¬ waltigen Stimmentfaltung: ihr üuaken klingt nämlich wie das Gebrüll einer Herde Ochsen, und da sie unaufhörlich die ganze Nacht konzertieren, so bilden sie eine unerträgliche Plage für die schlafbedürftigen Bewohner. Man geht des halb den Ochsenfröschen mit allen Mitteln, mit Angeln und Schießgewehren, mit Netzen und Fallen zu Leibe, mn sie auszurötten. Der Kampf gegen die Ochsenfrösche ist auch deshalb notwenduig, weil sie bei ihrer Gefräßigkeit großen Schaden anrichten. Sie ziehen kleine Enten in die Tiefe, ertränken sie so und verschlingen sie dann; arglos am Ufer rande trippelnde junge Hühnchen erbeuten sie mit geschicktem Sprung. Der erwachsen« Frosch wiegt 600 Gramm; die Beine sind ausgestreckt rund i/i Meter lang, und die Hinter schenkel sollen vorzüglich schmecken, das einzige Gute, was man diesem Riesenfrosch nachsagen kann. Vogelschutz und Möusejagd. Das Sprichwort, daß man der Katze eine Schelle um hängt, birgt einen tieferen und segensreicheren Sinn, als die meisten, ahnen. Man verhindert nämlich auf dies« Weise die Katze daran, den Vögeln nachzustellen. Das betont Rud. Zimmermann in einem Aufsatz der Zeitschrift „Naturschutz", in dem er sich mit der Frage des Dogelraubes durch Katzen und den dagegen zu ergreifenden Maßnahmen beschäftigt. Ein einfaches und durchaus wirksames Mittel, das der Ver fasser auf Grund vieljähriger Beobachtungen und Versuche empfiehlt, ist, der Katze ein kleines Glöckchen umzuhängen. Der Kotze wird dadurch der Vogelraub unmöglich gemacht, während sie am Mäusefang gar nicht behindert ist. Das er klärt sich daraus, daß die Katze den Vogel beschleicht; der gegen das Klingen des Glöckchens besonders empfindliche Bo gel spürt seine Feindin schon aus großer Entfernung und warnt durch fern lautes und erregtes Wesen auch noch alle anderen Vögel. Die Maus aber wird von der Katze mei stens durch Ablauern am Bau erbeutet; sie ist dabei gegen die Töne des Glöckchens ziemlich unempfindlich und wird daher trotzdem die sichere Beute der Kcche, di« somit ihre sehr wichtige Mäusejagd ruhig ausüben kann. Die schlimm sten Verheerungen unter den DSg«ln richten aber freilich nicht die Hauskatzen an, denen man ja allein die Schelle anhängen kann, sondern die herrenlosen, frei herumlaufen den Katzen. Diese bilden di« größt« Gefahr für die Vogel welt, und deshalb sollt« man ihnen schonungslos zu Leibe gehen und das Aussetzen von Katzen, durch da» dies« Vaga bunden hauptsächlich entstehen, gesetzlich unter Strafe stellen.