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Städtische Bekanntmachungen. § Montag, den 29. d» Mt«^ nachmittag, i/-S Uhr. kommt die Gräser« in den Promenaden, der Bornawiele und ver schiedener Straßengraben meistbietend an Ort und Stelle zur Versteigerung, Treffpunkt Friedrich August Park. Bischofswerda, am 24. Mai 1922. Der Rai der Stadt. vom Halse zu halten, und damit sei auch allen unerfreulichen Plackereien ein Ende zu bereiten. In der Einzelberatung des Etats beklagt Aba. Hartleib (Soz.) die schwerfällige Handhabung der Außenhandelsstel len. Notwendig sei die Zuziehung von Reichsbevollmächtig- ten, die ihrer Aufgabe gewachsen sind. Beim Haushalt des vorläufigen Reichswirtschaftsrats fordert Abg. Malzahn (Komm.) schleunige Einführung der Bezirkswirtschaftsräte unter Aufhebung der Handels- und Landwirtschaftskammern. Abg. Hammer (Deutschnat. Dp.) erklärt, im nächsten Jahr würden wohl die Bezirkswirtschaftsräte gebildet wer den, wenn auch nicht im Sinne der Kommunisten. Der Haushalt wird angenommen, ebenso wird ohne Aussprache der Haushalt des Reichsfinanzministeriums er ledigt. Ohne jede Debatte werden die Etats der Reichsschuld, der allgemeinen Finanzverwaltung, der Haushalt sür die Ausführung des Friedensvertrags und der Etat des Aus wärtigen Amtes erledigt. Nachmittags 3 Uhr vertagt sich das Haus auf Freitag nachmittag 4 Uhr. Etat des Reichstags, Pachtschußordnung und kleine Anfragen. Wirtschaftlicher Aufbau und Schuldfrage. Man sollte annehmen, daß allmählich die Erkenntnis, daß eine Gesundung unseres Wirtschaftslebens, und damit auch die' sittliche Erneuerung, nur durch die Änderung des Friedensvertrages zu erreichen ist, Gemeingut des deutschen Volkes geworden sei. Man braucht nicht einmal auf die .Stimmen aus dem eigenen Lande allein zu hören, ehrliche und hervorragende Volkswirte unserer Feinde kommen uns zu Hilfe. Sicher ist aber auch, daß der unselige Vertrag aus der Schuldlüge aufgebaut ist. Da sollte man meinen, daß ein Prozeß, wie er sich kürzlich *um die Eisner-Doku mente in München abgespielt hat, und der sich um die für uns so wichtige Schuldfrage drehte, während alles andere dagegen nur Beiwerk ist, Verständnis beim ganen Volke gefunden hätte. Weit gefehlt! Ich will hier keine politischen Auseinandersetzungen führen, aber es tut bitter not, daß der sächsische Arbeiter auch begreifen lernt, wie seine Presse, die angibt, sich seiner anzunehmen, gerade durch ihre Ausführungen dazu beiträgt, dich er die Sklavenketten sein Leben lang weitrr schleppt. ' Die „Dresdner Volkszeitung" glaubte sich nicht ver sagen zu dürfen, von dem Treiben der Münchner nationa listisch«! Verleumder- und Mordzentrale zu sprechen. Sie verküickrete schon in einem langen Artikel vom 29. April, daß der Herausgeber der Süddeutschen Monatshefte über Eis- ner's Sekretär eine Lüge leichtfertig in die Welt gesetzt hätte. Es wird wieder von der Belastung der Vorkriegs- Viplomatie berichtet, nur auf den Kern des Pro zesses geht man nicht ein. So werden die Leser einseitig parteipolitisch beeinflußt. Auch noch am 2. Mai wird die Art der Verhandlung kritisiert, die Unparteilichkeit der Richter in Frage gestellt und als Ergebnis des Tages eine neue schwere Belastung des immer noch im Wilhelminischen^ Geiste befangenen di plomatischen Systems gebucht. > . Daß die „Chemnitzer Volksstimme" im ähnlichen Sinne berichtet, ersieht man schon aus der Überschrift ihres Berich tes vom 3. Mai. Dort liest man: „Kurt Eisner gerechtfer tigt! Wie ein bayerischer Demokrat ausschaut. Bewußte Irreführung der Öffentlichkeit durch die Wilhelminische Re gierung. Unparteiliche Richter." In der Urteilsbegründung, wie sie die „Volkszeitung ' und „Volksstimme" mit demselben Wortlaut am 12. Mai bringen, heißt es: „Die Urteilsbegründung ist völlig im Sinne der Münchner Volksgerichte abgefaßt und verbreitet sich in langen Betrachtungen über die Schuldlosigkeit Deutschlands um Weltkrieg. Tatsächlich ist weder die Un schuld, noch die Alleinschuld Deutschlands von dem Münch ner Bericht einwandfrei bewiesen worden usw." Kein Wortist davon gesagt, daß in der Urteilsbe gründung hervorgehoben wird, daß die Veröffentlichungen Eisners einer der Hin dernisse im Kampf gegen die Behauptung von Deutschlands Älleinschuld im Welt kriege gewesen sei. Daß eine objektive Entstellung der durch Eisner ver öffentlichten Dokumente zweifellos vorliegt, konnte aller dings in einem kurzen Auszug aus dem Plaidoyer des Ver treters des Privatklägers in der Urteilsbegründung von der . Volkszeitung" (vom 6. Mai) nicht verschwiegen werden. Vergleicht man aber die kurze in unauffälliger Schrift gegebene Verkündung des Urteils beider Zeitungen mit den langen, ins Auge springenden Ausführungen vom 22. April bezw. 3 Mai, so kann man nur bedauern, daß selbst in der für uns so überaus wichtigen Schuldftage keine Einheits front zu erzielen ist und die Partei über das Vaterland ge stellt wird. Es gibt keinen Wiederaufbau ohne Beseitigung der Schuldfrage und ohne die Änderung des Friedensvertrages. Das gilt für die Angehörigen jeder Partei- Die Oessnrmg der deutschen Archive. „Vie Große Politik der Europäischen Kabinette 1871-1914". Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ist die Druck- ' 'sgung der ersten sechs Bände des großen Aktenwerkes der 'cutschen Regierung, in dem das diplomatische Aktenma- "?rial des deutschen Auswärtigen Amtes zur Geschichte der iropäifchen Politik in der Zeit vom Frankfurter Frieden im ghre 1871 bis zum Beginn des Weltkrieges der Öffentlich- it übergeben wird, jetzt beendet. Die fertigen sechs Bände verden nach Erledigung der letzten technischen Arbeiten durch die Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Ge schichte in Berlin am 20. Juni dem Buchhandel ausgeliefert werden: das gesamte Aktenwerk wird einen Umfang von 20—22 Bänden haben und vier große Gruppen bilden, de ren jede einen entscheidenden Abschnitt der Geschichte des letz ten halben Jahrhuicherts umfassen wird. Die erste, jetzt fer- Hamftckste Gaume entdätt das Attenmatertal Vr Ät vom Frankfurter Frieden bis zur Entlas sung desFürsten Bismarck. In die Herausgabe des Werkes teilen sich Dr. Johan nes Lepsius, der Herausgeber der armenischen Akten, Prof. Dr. Albrecht Mendelssohn-Bartholdy, der Hamburger Staats- und Völkerrechtler, und Dr. Fried rich Thimme, der bekannt« Historiker und Bibliothekar des ehemaligen Herrenhauses. Unter den drei Herausgebern hat eine Arbeitsteilung dergestalt stattgefunden, daß Dr. Lepsius die Gesamtheit der Ostfragen: Rußland, Österreich- Ungarn, Balkan und Türkei, Prof. Dr. Mendelssohn- Bartholdy das Verhältnis Deutschlands zum britischen Welt- reich und die Haager Friedenskonferenzen, Dr. Thimme die deutsch-französischen Beziehungen, die mitteleuropäisch« Bündnispolitik, die Zweibund- und die Triple-Entente, sowie die ostastatische Frage bearbeitet hat. Im Fortgang der Arbeit kam «s natürlich zu einem vielseitigen Austausch un ter den Herausgebern. Um der Publikation die volle Ein heitlichkeit zu sichern, fiel auf Grund einer Vereinbarung un ter den Herausgebern und unbeschadet der Verantwortlich keit eines jeden von ihnen für seine Abteilung, Dr. Thimme die gesamte abschließende Bearbeitung der ausgewählten Akten bis zur Erteilung der Druckerlaubnis zu. Im ganzen wurde durch das konzentrische Zusammenarbeiten nicht nur die gesamte Editionstechnik, sondern mich die Aktenauswahst so stark beeinflußt, daß die Herausgeber für die Anlage und Durchführung der Publikation ebenso wie für die Auswahl der Aktenstücke gemeinsam in voller Solidarität die Verant wortung tragen. Die bisherige Gesamtarbeit an dem Werke hat nahezu drei Jahre gedauert. Ursprüngliä ging der Plan nicht dahin, die Sammlung der Vorkriegsakcen auf die ganze Zeit von 1871 bis 1914 zu erstrecken, es sollte vielmehr anfänglich nur die letzte Phase vor dem Weltkriege, etwa von den Balkankriegen ab, ein gehend behandelt, auf frühere Akten jedoch nur insoweit zu- riickgegriffen werden, als sie zur Aufklärung der Kriegsur- scchen direkt beizutragen vermöchten. Aber bei dem fort schreitenden Eindringen in das Aktenmaterial stellte es sich bald als unmöglich heraus, erst bei den Balkankriegen von 1912 bis 1913 oder bei der früheren Balkankrise von 1908 bis 1909 oder etwa auch bei einer der Marokkokrisen einzu setzen, wenn die zum Weltkrieg führenden Zusammenhänge und politischen Tendenzen in ihrer ganzen Tiefe erfaßt wer den sollten. Immer deutlicher ergab sich die Notwendigkeit, die große Politik der europäischen Kabinette bis zu den Ur sprüngen der beiden sich mehr und mehr herausbildenden Bündnissysteme, das heißt über die Reqierungsanfänge Wilhelms II. bis tief in die Bismarcksche Zeit zurückzuver folgen. Schließlich gelangten die Herausgeber dahin, die Publikation auf die oanze Epoche des deutschen Kaisertums von 1871 bis 1914 auszudehnen. Indem so die Veröffent lichung der deutschen Vorkriegsakten systematisch die Politik des deutschen Kaiserreiches von Anfang bis zu Ende behan delt, läßt sie in der langen Kette der politisch-geschichtlichen Ereignisse kein Glied der Entwicklung außer Acht. Die Herausgeber haben ihr Augenmerk hauptsächlich darauf ge richtet, alle zur Bloßlegung des weit verzweigten Wurzel geflechtes des Weltkrieges wesentlichen Vorgänge aktenmäßig so zusammenzustellen, daß sich aus ihnen die Grundlinien der großen europäischen Politik auf feiten Deutschland und seiner Verbündeten, wie auf feiten der zu ihnen immer mehr in Gegensatz geratenden Großmächte möglichst klar und deutlich ergäben. Dabei trat das Verhältnis zu Ame rika zurück: auch die Kolonialfragen, die ostasiatische und die pazifische Frage wurden nur soweit in Betracht gezogen, als sie für die europäische Lage und für die Gegensätze der Mächtegruppen Bedeutung hatten. Da cs wesentlich darauf ankam, die Politik der verantwortlichen Stellen kla>-- zustellen, wurde die Durchsicht des Aktenmatcrials auf das Auswärtige Amt beschränkt: eine Ausnahme wurde lediglich mit den Akten der Kolonialverwaftung gemacht, die ur sprünglich auch zum Auswärtigen Amt gehörte. Innerhalb dieses weiten Rahmens ist die Durchsicht der Akten bis in die entlegensten Grupven ausgedehnt worden. Es standen zu diesem Zweck den Herausgebern alle Akten des Auswär tigen Amtes ohne jede Ausnahme, einschließlich der ge heimsten Urkunden zur Verfügung. Neues aus aller Welt. — Explosionskatasirophe bei Dien. Aus Baden bei Wien meldet ein Wolff-Telegramm: Am Himmelfahrtstage nachmittags brach im Munitionsdepot in Blumau Feuer aus. Infolge Wassermangels konnte der Brand nicht ge löscht werden und griff auf die Anstalt über, in der die Ex plosivstoffe gewaschen werden, was zur Folge hatte, daß ein Objekt in die Luft flog. Die Zahl der Toten und Verwunde ten läßt sich z. Zt. noch nicht feststellen, doch ist sie sehr groß. Mit den Bergungsarbeiten konnte noch nicht begonnen wer den, da man weitere Explosionen befürchtet. Der Sach- und Materialschaden ist beträchtlich. Die Häuser in der Um gegend wurden stark mitgenommen. Blumau, 25. Mai, 8 Uhr abends. (Drahtb.) Der Brand im Munitionslager ist noch nicht gelöscht. Doch Hoffi man, daß weitere Explosionen nicht erfolgen werden. Die Ursache des furchtbaren Unglücks ist ein Brand in der Arbeiterkolo nie Reurichsdorf, der um 2 Uhr 40 Min. ausbrach und dem nach ungefähr 20 Minuten mehrere Explosionen folgten. Zehn Minuten später ereignete sich eine Explosion in dem Werke, in dem sich Dynamit befand. Sie richtete furchtbare Verheerungen an, deren folgen noch nicht zu übersehen sind. Über die Zahl der Opfer ist noch nichts verläßliches bekannt. Durch die freiwillige Rettungsgefellschast wurden viele ver- letzte Personen in die Spitäler von Wiener-Reustadl ge bracht. — Ein Schiffszusammenstoß in unserer Marine. In der Nacht zum 24. Mai hat sich in der Nähe von Saßnitz bei einem Nachtmanöver unserer Schiffe und Torpedoboote ein Zusammenstoß zwischen dem Linienschiff „Hannover" und dem Torpedoboot 18" ereignet. Das Torpedoboot wurde am Bug beschädigt und ist nach Saßnitz eingelaufen. In treuer Pflichterfüllung haben bei dem Zusammenstoß fol gende Angehörige der Torpedobootsbesatzung den Tod ge funden: die Torpedomatrosen Engelhardt, Skott. Lorz, Si- belka, Hammerschmidt, die Tvrpedoheizer Seipelt, Glinka, Dov. Scheck und Barste - -- ----- -- — SchrsOsWifWXU bet rlnem Schiffbruch. Bei dem Untergang des französischen Dampfers „Egypt" flick UV Menschenleben zu beklagen. Das Wrack, da« in her Liefe des Meeres liegt, hat einen großen Schatz Mitgenommen: 1^ Millionen englische Goldmünzen, Vie nicht mehr gebor gen werden konnten. Furchtbare und rührende Episoden aus der Katastrophe werden von den Überlebenden «mähst. Die indischen Matrosen trieben in ihrer wahnsinnigen Angst die Passagiere mit Revolvern aus den Rettungsbooten wie der hinaus. Diese Brutalität brachte den Unglücklichen kein Glück. Die überladenen Boote schlugen im Wellengang um und die Matrosen versanken vor den Augen der Zurückblei benden. Mit ihnen ging «ine Frau, di« zwei Kinder bei sich hatte, unter. Es war ihr gelungen, in einem der Boote Auf nahme zu finden. Ihr Mann lag an Bord des „Egypt" und sah mit verzweifeltem Schrei den Untergang seiner Frau und seiner Kinder. Zwei Matrosen kämpften wie Stiere um eine Schtffsplanke. Jeder bemühte sich, den anderen ins Wasser,zu stoßen. Sie bissen und stießen sich mit den Knien und schlugen mit den Köpfen zusammen; keiner wollte nach geben. Da kam eine Spiere des abgebrochenen Mastes heruntergesaust und schlug beiden den Schädel ein. Nun hielten sie Ruhe. Die blutige Planke, an der die Körper festgeklammert waren, trieb in die Nacht. Im furchtbarsten Wirrwarr aber blieb einer ruhig. Das war der Telegra phenbeamte des „Egypt". Während da» Schiff auselnan- derbarst und die Menschen sich um die Boote schlugen, sandte er unaufhörlich den Ruf „F. O S." in das Dunkel. Er blieb bei seiner Arbeit, bis dar Wasser schon über die Bordwände schlug. Da traf ihn ein Herzschlag. Ein Held war auch der Buchdrucker Genner aus Doover, d«r sich an Bord des „Egypt" befand. Er hatte einen Rettungsring umgeschnallt und wollte eben ins Wasser springen, da sah er eine Dame, die verzweifelt um Hilfe rief. Genner gab ihr den Rettungs ring und zeigte, wie er umgelegt wird, und sagte: «Ich kann zwar nicht schwimmen, aber Gott wird mir helfen." Aus Sachsen. Eibenstock, 26. Mai. Auf der Spur eines verbrechens Im Winter hielt sich in einem Hotel der Umgebung eil Paar auf, das sich als Dr. jur. Köhn und Frau aus Chor lottenburg im Fremdenbuch eingetragen hatten. Die Frm verschwand eines Tages. Später stellte sich heraus, daß st die Geliebte des Dr. Köhn war, die aus Hamburg stammte Ihre Angehörigen stellten Nachforschungen nach ihrem Ver bleib an, in deren Verfolg Dr. Köhn verhaftet wurde. Jetz hat die Kriminalpolizei bei einer Durchsuchung die Leiche de Frau gefunden. Sie weist zwei Kopfschüsse auf. Ein Revol ver lag bei der Leiche. Dresden, 26. Mai. Der Wiener Männergefangvereft trifft am heutigen Freitag mittag in Dresden ein und wiri am Hauptbahnhof festlich begrüßt. U. a. hält Ministerprä sidcnt B u ck'Hine Ansprache. Der geschmückte Sonderwagei der Straßenbahn bringt die Wiener Gäste nach dem,Rat Hause, wo in den Prunksälen ein Empfang stattfindet, be dein Oberbürgermeister Blüher die Ansprache hast. An Abend findet im Gewerbehaus das Festkonzert mit anschlie ßendem Kommers im städtischen Ausstellungspalaft stall Für Shmmbend ist ein großes Gartenfest in der Ausstellung geplant. Gegen 8 Uhr abends reisen die Wiener mit Son Verzug, in ihre Heimat zurück. Lngan meSrwagenein.g maw merwa merwa a chck Arnsdorf, 26. Mai. Neubauten. Im Laufe der letzter Wochen wurden die ersten fertiggestellten Häuser der Krie aersiedlung Karswald bezogen. Die hiesige Volks schule erhielt dadurch einen Zuwachs von über 20 Kindern Im Laufe der vergangenen Woche wurde das erste Ge bäude der Gendarmeriesiedlung gehoben. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda. 26. Mai. —* Line hochsommerliche Schwüle herrschte am gestri gen Himmelfahrtstag, wie sie zu diesem Fest bisher selten zr verzeichnen war. In den Nachmittagsstunden stiegen vor Südwestew Gewitterwolken auf und in der fünften und sech sten Stunde ging ein ausgiebiger Gewitterregen nieder; ft der Nacht'folgten noch weitere Niederschläge. Eine Abküh lung haben die Gewitter jedoch nicht gebracht, denn heut- herrscht bei wolkenlosem Himmel wieder die gleiche schwül Temperatur. —* Die sofortige Bestellung von Sali-Düngemitteln spätestens bis zum 31. Mai d. I., bringt den Landwirtel erhebliche Vorteile, da das Kali-Syndikat auf bis dahin ein gehende Bestellungen einen Preisnachlaß von 6 Proz. uni die Eisenbahn einen Frachtnachlaß von 30 Proz. einräumen Der letztere wird auf bis zum 31. Juli verladene Ware ge währt. Es liegt daher im Interesse eines jeden Landwirtes seine Bestellung für Kalidüngemittel sofort aufzugeben Sollte die -Abfuhr der Düngemittel während der Erntz Schwierigkeiten machen, so würde in vielen Gegenden Sach sens die Kraftverkehrsgesellschaft „Freistaat Sachsen", die ft Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Bautzen Betriebs stellen unterhalt, hiermit beauftragt werden können. —* Offenhalken der Ladengeschäfte im Landbezirk Von der Amtshauptmannschaft wird uns geschrieben: Aw Sonntqg vpr Pfingsten (28. Mai) darf in sämtlichen offenen Verkaufsstellen des Bezirkes der Amts hauptmannschaft Bautzen eine Stunde vor dem Hauptgot tesdienst, sowie in der Zeit von 11 Uhr vorm. bis 8 Uhr nachm. der Handel betrieben werden und die Be schäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern statt finden. L. Frankenthal, 26. Mai. Arbeitsfubis-r 6. Mal waren es 25 Jahre, daß der hiesige Hw ' Herr Rich. Meißner bei der Firma Arthur Großharthau als Fahriktischler ununterbrochen in üand. Möge dem Jubilar auch fernerhin Kraft iundheit zu weite rer Tätigkeit beschieden sein. v. Frankenthal, 26 R ü Gemeinderatsfltzung am 23. Mai. Anwesend '6 ,:r. 1. Vom Landesverband Sächs. Feuerwehren " mitgeteilt, daß sich derselbe mit den Gemeinde»«-verbänden Leipzig und Dresden zu einem gemein n Versicherungsverbande zusammen geschlossen habe und ersucht um eine Erklärung darüber, welcher Versichernngsklasse die hiesige Wehr zugeteilt wer den soll. Man entschließt sich, die Wehrleute in der höchsten Klasse zu versichern. — 2. Don der Amtshcruptmannschoft wird daraus aufmerksam gemacht, daß da» Ortsgesetz über di« Dieftstbezüge berufsmäßiger Gemeindebeamten (OrtAe ner) mit deulcmde»ges«dllch«n Bestimmungen nicht in Ein-