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Der sächsische Erzähler : 05.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192205056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220505
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-05
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.05.1922
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Früchte ur Rissen der der) und I staub oder Bei höhere vorbringun Sorge auch ling, Stichs (das Heer HÄtter); N» bei den sta tenbauten), maus) und Großfutzhü wärme, so» des aus. - teresse der. gespendet, non Wortei dmck, Herr hören zu d aber auch abends 8 I der Semin triebe des Veranftaltt —* D. gegend häl Aula der über.Obstb, bis zur Obi lichkeit best men könne, erhoben. —* G aus verschi Straße 1 t Schuppen b Stelle abge sijhrte zwei sich die Sp sind im Gc —* Di ist am 30.! festgestellt r 31, März 1 Ramm tionak-Sten diesjähriger meinde hat willigt mit besten Schr Es wurden erhielten P Petzold, Kluge, !> Kahle, <r Biesold, sämtlich in richt im Ja rich, Ran im Januar Schönbrunr Rammenau Bischofswei Schölzel schofswerda Erwin P e Bruno Fi verzichtete, für den be Erwin K l l Aus Sachsen. Wie die sächsische Regierung das Volksbegehren verschleppt. Die Nachrichtenstelle der sächsischen Staatskaiizlci ver breitet folgende Meldung: „Der von den Organisationen der Dcutschnütionalen und der Deutschen Volkspartei ge stellte Antrags einVo l k sbegehren auf Auslösung des Landtages zuzulassen, ist vom Gcsnmtministerium in seiner DienStagsitzung z u r ü ck g e w i e s e n worden. Das Gesetz schreibt vor, daß ein solcher Antrag entweder von tausend Stimmberechtigten unterschrieben oder aber glaubhaft gemacht sein muß, daß zwanzigtausend stimmbe rechtigte Mitglieder der Organisationen den Antrag unter stützen. Beid'en Voraussetzungen haben die Antragsteller nicht genügt. Die bloße Versicherung, daß der Antrag von mehr als zwanzigtauscnd stimmberechtigten Mitgliedern unterstützt werde, macht dies im Sinne des Gesetzes noch nicht genügend glaubhaft, zumal nicht einmal die Mitglie derzahlen der Organisationen mitgeteilt worden sind. Auch Parteitage, die den Mitgliedern Gelegenheit gegeben hät ten, zu dem Antrag Stellung zu nehmen, haben nicht statt gefunden. Bei der Bedeutung eines Volksbegehrens, be sonders da es sich um den ersten Fall handelt, muß das Ge setz in strenger Auslegung eingehalten werden." Arn 11. April ist der Antrag auf Zulassung eines Volks begehrens der sächsischen Regierung überreicht wordem Bei nahe drei Wochen sind also seit Einreichung des Antrages bereits verstrichen. Der Antrag selbst und die für ein Volks begehren vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen. sind so klar, daß irgend ein anderer erkennbarer Grund für die Verzögerung der, Entscheidung des Ministeriums, nicht ge sunden werden-kaim als die Absicht, das Volksbegehren so weit wie möglich hinaus zu verschleppen. Dasselbe bewei sen auch die Scheingründe, mit denen die Regierung die Zu rückweisung des Antrages zu belegen versucht. Nach dem Gesetz über das Volksbegehren muß der Antrag auf Zulas sung eines solchen von 1000 Wahlberechtigten unterschrieben sein. Von dieser Bestimmung kann aber Abstand genom men werden, wenn der Antrag non einer Vereinigung ge stellt wird, die glauhhaft machen kann, daß sie 20 000 Mit glieder hat. Wie der Sächsische Zeituqgsdienst erfährt, haben die beiden Beauftragten der Deutschnationalen und Deutschen Volkspartei bei Überreichung des Antrages aus Zulassung des Volksbegehrens dem zuständigen Regie- rvngsvertrcter gegenüber sich zu der erforderlichen Glaubhaftmachung erboten. Wenn es also der Re gierung nicht lediglich auf die Verschleppung ankam, dann brauchte sic ja die Antragsteller nur zu der schon angebote nen Glaubhaftmachung auszufordcrn, wenn sie sich nicht selbst durch einen Blick in die amtlichen Wahlergebnisse da von überzeugen wollte, daß die beiden antragstellenden Parteien bei der letzten Landtagswahl über 800 000 Stim men erhalten haben. In richtiger Voraussicht aber, daß re gierungsseitig dem Volksbegehren alle möglichen Schwierig keiten in den Weg gelegt würden, haben die beiden antrag stellenden Parteien auch die in dem Gesetz vorgesehenen 1000 Unterschriften aufgebracht. Durch die Presse ist auch der Regierung bekannt geworden, daß diese 1000 Unter schriften allein während der zwei Osterfeiertage achtfach überzeichnet worden, lind. Infolgedessen wäre es ein leich tes gewesen, auf eine Mitteilung der Regierung, daß sie auf Beibringung der 1000 Unterschriften bestehen müsse, diese sofort vorzukgen. Selbstverständlich wird nun von den Antragstellern der Antrag erneut und unter Beachtung der von der Re gierung erhobenen Einwände schleunigst eingebracht werden. Es besteht für niemanden, auch sicher für nie manden in der sächsischen Regierung, auch nur der geringste t» für Gendarm Baum unter Bordehast der Zusttmmov- tzer ftMtöMhi» Schpe» rung zu dem Artikel betr. die Eigentumsfrag«, Belgien verweigerte die Unterschrift, so daß das Memo randum in dieser Form den Russen überreicht, wurde. ' Wchtuna«, ning- Die ten. besteh den Waffe chen). Am, und Kehlst Faultier se obläge ster Wie Gtsner gefälscht hat. Die Erinnerung au den bayerischen. Revolutiyiismmi- sterpräsidenten Kurt Eisner, wird gegenwärtig wieder wachgerufen durch einen Prozeß, der zurzeit in Mün chen stattfindet Es handelt sich hier um die Aufdeckung der Fälschungen, die Eisner alsbald nach der Revolution in einer Veröffentlichung von Dokumenten gemacht hat, mit dem Zwecke, Deutschland die Kriegsschuld aufzubürden. Kurt Eisner war Jude und hieß früher Salonlon Kus- ncwski. Nachdem er in seinen Jugendjahren bei der „Frank furter Zeitung" tätig gewesen war, ging er im Jahre 1898 zum „Vorwärts" und spielte von da an eine führende Rolle in der Sozialdemokratie. Er wirkte später in Nürnberg und München, wurde 1917 wegen hochverräterischer Um triebe verhaftet, später wieder freigelassen und rief am 8. November 1918 in München die Revolution aus. Er wurde Ministerpräsident der bayerischen Republik und hat durch sein Bestreben, zwischen Bayern und Frankreich enge Be ziehungen anzuknüpfen, Deutschland unermeßl. Schaden zu gefügt. Um sich bei den Franzosen in ein gutes Licht zu setzen, hqt er die Veröffentlichung von Dokumenten vorgenommen, die Deutschlands Kriegsschuld beweisen sollen. Diese Ver öffentlichung erweist sich jetzt als grobe Fälschung. Durch eine Reihe von Zeugenaussagen ist dies bereits fest gestellt, über die Vernehmungen am Dienstag wird be richtet: München, 2. Mai. Dr. Eugen Fischer, Sekretär im Untersuchungsausschuß des Reichstags, erklärte als Sach verständiger: Streng wissenschaftlich genommen, wären auch schon die Sperrungen, die Eisner vorgenommen habe, eine Fälschung. Weiter erklärte der Sachverständige: Wenn bei der Veröffentlichung des Schriftstückes Eisner alles weg- ? gelosten habe, was geeignet sei, den Friedenswillen der deutschen Regierung zu unterstreichen, so habe er aus dem Inhalt des Berichts die wichtigere Hälfte entwendet. Eisner habe geflissentlich und mit ungeheurer Geschicklichkeit alles. H was geeignet ist, den Willen der deutschen Regierung zur ,Eichaltung des Friedens zu beweisen, w e ggel assen. -Der überleitende Text Eisners gehört nach dem Urteil des Sachverständigen - / zu dem Verräterischsten, was in seiner Ausgabe des - Berichtes vorhanden sei. Der Sachverständige fährt weiter fort, daß nicht nur alles, was den Kriegswillen Deutschlands beweisen konnte, -in der gekürzten Fassung erhalten geblieben sei, sondern 7 auch alles unterstrichen wurde, was der Entente an dem Be- richt gefallen konnte. In der Eisnerschen Bearbeitung liege '«ine bewußte Entstellung der Gedanken und des Inhalts ' Les Berichtes vor, und zwar unter der Tendenz, d e n Wil- -s-en der deutschen Regierung zum Krieg ' .glaubhaft zu machen und der Entente ein Beweis mittel für diesen Willen zu liefern. i?'-. - In längeren Ausführungen befaßte sich der Sachver- ' ständige sodann mit der Hatsgche, daß die russische R e - ierung aus Gründen der Dardanellenpolitik einen ^europäischen Krieg wp.llte, und daß ihr Streben Adahin ging, um jeden Preis eine Verständigung zwischen ^Österreich und Serbien, für die sich England und Deutsch- Hjänd einsetzten, zu vereiteln. Die Eisnersche Veröffentlichung >müste als Fälschung bezeichnet werden. Der sogenannte Hgute Wille Eisners sei nicht viel mehr als eine gute Einbil dung. Bei Eisner sei entscheidend für die Veröffentlichung Zdie innerpolitische Wirkung gewesen. Sie habe den Zweck Haehobt, das erlöschende Fe ü-e r der revolutionären HB e geisterung in D^ u^s chland wieder anzu - ache n. Eisner habe sich nicht als Staatsmann Und Po- L litiker, sondern als Literat erwiesen. D"" Es sei Pflicht eines jeden deutschen Publizisten, darauf ' hinzuweifen, daß «Ak das Dokument Eisners eine Fälschung war. Ob der Friede anders ausgefallen wäre, wenn die si Eisnersche Publikation nicht vorgelegen hab: oder wenn sie ? die Aktenstücke ganz wiederqegeben hätte, möge dähinge- " stellt bleiben, jedenfalls wäre dem Frieden von Versailles eine seiner Spitzen genommen, die das deutsche Volk heute in hartem Kampfe zu beseitigen sich bemühen müsse. In der Nachmittagssitzung wurde u. a. Ingenieur Dr. Noaggorath vernommen. Dieser gibt auf Grund genauer Beobachtungen und des ständigen Verkehrs mit den ameri- ' komischen Behörden sein Urteil über die Wirkung der jSchiildfrage in A in e r i k a dahin ab, daß selbst heilte noch beinahe ausschließlich die Ursache der be u t s ch f e i n d l i ch e n Stimmungen in Ame- rika die Eisnerschen Dokumente seien.' Im Anschluß hieran verbreitet sich der Universitätspro fessor Dr. Karl über den geistigen Krieg, der viele Jahre vor dem Weltkrieg im Ausland gegen Deutschland mit allen Mitteln geführt worben sei. Neues aus aller Welt. - üin Banklehrling mit Millionenwerlen durchqc'rrmml. Aus Nürnberg meldet ein Wolfstelegramm: Bei einer Bank in Nürnberg ist seit Mittwoch nachmittag ein 16^jähr. Lehrling abgängig, der folgende Werte mitgenommen hat: 1000 Dollar-Note, 1700 Francs belgische Noten, 1000 Francs französische Noten, 1500 Lire italienische Noten, 1 Million deutsch - österreichische Noten (Zehntausenderstücke), 3060 Franken Schmeizernotcn. Es wird gebeten, von verdäch tigen Wahrnehmungen die Polizei in Kenntnis zu setzen. — Demonstration der Berliner städtischen Arbeiter. Am Dienstag nachmittag demonstrierten die städtischen Arbeiter gegen die Ablehnung des letzten Schiedsspruches durch die Stadtverordneten vor dem Rathause in Berli n. Eö wur den Reden gehalten; gegen 7 Uhr versuchten die Demon stranten die Postenkette zu durchbrechen und in das Rathaus gewaltsam cinzudringen. Die Schutzpolizei mußte mit auf gepflanztem Bajonett und gezogenem Säbel eingreifen. , Dabei wurden etwa zehn Personen verletzt. Die Bcrwun- - beten wurden ins Rathaus getragen und einige von ihnen - inußten Krankenhäusern zugesührt werden. Gegen halb Z lO Uhr abends zagen die Demonstranten ab; 10 Personen wurden festgenommen. — Während dieser Vorgänge berie- At« d« Ldadtverl>rdneten «ne neue Magistratsvorlage über tue Lo.Mer.-^hu.rg - - - ... c-.r Gas«, Ekrktrtzititts und Fahrpreise der Straßenbahn. Ass die Zusammenstöße vyr dem Rashause im Stadtverordneten kollegium bekannt wurden, bemächtigte sich der Unabhängi gen und Kommunisten eine ungeheuere Erregung. Sie drohten, die städtischen Arbeiter wegen der Vorgänge vor dem Rathause zum Generalstreik aufzufordsrn. Uber die Vorgänge ist vom Berliner Polizeipräsidenten «ine Unter suchung eingeleitet worden. Nach den bisherigen Ergebnissen wird festgestellt, daß der Anlaß zum Waffengebrauch durch Angriffe aus der Menge auf einzelne Polizeibeamt« gegeben wurde. Auch berittene Beamt« sind tätlich angegriffen wor den. Der Gebrauch der blanken Waffe erfolgte instruktions gemäß zpr Vermeidung der Anwendung der gefährlichen Schußwaffe. Die Obleute der städtischen Betriebe berieten gestern über die Vorgänge. Die Versuche einiger Kommuni sten, das Einschreiten der Polizei mit einem kurzen Protest streik zu beantworten, sind auf entschiedenen Widerspruch ge stoßen. — Nach einer späteren Meldung haben die Betsuche doch noch Erfolg gehabt. Ais Grund eines Beschlusses der städtischen Arbeiterschaft ist «in 24stündiger Proteststreik ab Donnerstag früh proklamiert worden, und zwar wegen der ungenügenden Erklärungen des Polizeipräsidenten über die Vorgänge vor dem Rathause. Wie wir erfahren, wird die Technische Nothilfe «ingreifen, so daß Wasser, Gas und Elek trizität geliefert werden und lediglich die Straßenbahn nicht fahren wird. — Ein rNai-Jwlschenfall in Mainz. Bei dem Maifeier- Umzug hat sich in Mainz ein ernsthafter Zwischenfall ereig net. Ein Automobil der interalliierten Rheinlandkommission war mit dem Chef der amerikanischen Geheimpolizei und zwei deutschen Kriminalbeamten, sowie einem amerikani schen Chauffeur auf der Verfolgung eines Kraftwagendieb stahls begriffen, dessen Spur über Mainz nach Wiesbaden lief. Auf der Rheinstraße fuhr das Auto mitten durch den Maifeierzug hindurch. Die Menge, die durch das rücksichts lose Fahren, namentlich auch durch ein bisher jedoch nicht bestätigtes Gerücht, daß bereits ein Kind überfahren worden sei, aufgebracht würde, forderte den Chauffeur zum Halten auf und wollte ihn der Polizei übergeben. Der Chauffeur zog aber einen Revolver und drohte zu schießen, ebenso auch, wie behauptet wird, der amerikanische Geheimpolizist. Ein junger Mann versuchte dem Amerikaner den Revolver zu entreißen; dabei entlud sich die Waffe. Der Amerikaner wurde am linken Unterarm verletzt. Die Menge, die glaub tet daß der Amerikaner geschossen habe, hieb auf den ameri kanischen Geheimpolizisten mit Schirmen und Stöcken ein, so daß er verletzt wurde und sich in das französische Mili tärlazarett begeben mußte; auch das Auto wurde schwer be schädigt. Inzwischen hatte die Polizei mit Hilfe besonnener Arbeiterführer die Ordnung wiederhergestellt. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda. 4. Mai, —* Zuin 40jährigen Jubiläum des Verein» der Herbergt zur Heimat bittet uns der Vorsitzende, Herr Oberpfarrci Schulze, Um Aufnahme folgender Zuschrift: „Mir ist zr meinem. Bedauern ein Versehen geschehen mit der Jahres zahl des Jubiläums. Nicht das 50» sondern das 40jährigt Jubiläum haben wir gestern nachmittag jn der Herberge gc feiert. Als ich in Sorge um das drohende Geschick der event Schließung der Herberge beim Studium der Akten auf di« Jubiläumszahl stieß, stand sofort bei mir die Vorstellung fest es handle sich um das 50jährige Jubelfest. Ein Fest konnte ich für die in ihrer Existenz äußerst bedrohte Herberge ir diesem Jahre brauchen. Ich habe nun nicht weiter die Zah> nachgevrüft, sondern mich nur an das Jubeljahr gehalten mit welchem Gedanken ich unserer Herberge in ihrer großer Not, die über ihr Sein öder Nichtsein entscheiden wird, zv dienen und die Herzen begüterter Kreise für unsere armen Wanderer zu erwärmen hoffte. Ich habe mich mit der 5( statt 40 geirrt. Die festliche Stunde aber, die wir gestern ir der Herberge zur Heimat gehalten haben, und über die vor anderer Seite noch ein eingehender Bericht erscheinen wird wäre ebenso gut auch bei einem 40jährigen Jubiläum ge feiert worden, da ich sie notwendig brauchte. Als ich hinter her auf meinen Irrtum aufmerksam gemacht wurde, war es leider zur Berichtigung zu spät; es stand mir nur nach dieser Weg offen. Schulze." —* Seminar. Auch der dritte naturwissenschaftlich« Lichtbilderoortrag des Herrn Prof. Dr. Neumann (Dres- den) war stark besucht. In lebensvoller, humorgewürzter Darstellung gab der Redner gestern wieder ein neues Bild aus dem wundervollen Leben der Natur: er zeigte welche Fülle elterlicher Leistungen in der Tierwelt um der Kinder willen aufgebracht wird. Ernäh rung und Vermehrung, führte der Vortragende einleitend aus, sind unter den mannigfachen Lebensäußerungen des Tieres die fundamentalen. Wenn das Leben der niederen sich in diesen beiden Funktionen schon fast erschöpft, so stehen auch bei dien höheren Tieren die ost so überraschend zweck mäßigen Triebhandlungen entweder im Dienst« des Neh rungserwerbs oder der Arterhaltung, die in einer hochent wickelten, unübersehbar mannigfaltigen Brutpflege der Elterntievc in . weitet darüber, bad dem iämraa au> VolksbegchrM» «f LrMung de» Landtages von der Re. gierung stattgegeben werden muß. Für die Regierung han- >elte es sich Hann ausschließlich dämm, Zeit zu gewinnen, lm den Preis von drei Wochen Galgenfrist, den sie erlangt »qt, hat sie sich aber wieder um ein weiteres erhebliches Stück ihres politischen Ansehens gebracht und hat den An tragstellern das wirksamste Agitationsmittel für die Teil nahme am Volksbegehren und Volksentscheid in die Hand geliefert, Dresden. 4. Mai. Maßnahmen gegen die Teuerung Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei meldet: Die über unser Bolt immer bedrohlicher hereinbrechenden Teuerungs wellen, denen mit Lohn-und Gehaltserhöhungen auf du Dauer nicht zu begegnen ist, haben den Wirtschaftsministei Fellisch veranlaßt, in der letzten Sitzung des Gesamtministe riums über die so entstandene Sachlage eingehend zu berich ten. An Hand der neuesten Zahlenunterlagen wurden du Verhältnisse kritisch behandelt und die Vorschläge zur Abhilf« dargelegt und besprochen. Das Gesamtministerium hat da raufhin das Wirtschaftsministerium beauftragt, über dies Dinge eine Denkschrift auszuarbeiten, die nach Genehmigung durch das Gesamtministerium an die Reichsregierung unk den Reichstag weitergeleitet werden soll, um dort die Pn regungen und Forderungen der sächsischen Regierung zu, Geltung zu bringen. Dresden. 4. Mai Durch Selbstentzündung geriet an Sonntag vormittag gegen 10 Uhr eine apf den Geleisen de-. Vüterbahnhofes FriÄrichstadt angefahren«, mit 50 Baum wollballen beladene Eisenbahnlori in Brand. Die Feuerloch» riß die vom Feuer ergriffenen Ballen auseinander und bc kämpfte das Schadenfeuer mit drei Rohren. Heidenau, 4. Mai. Von einer einbrechenden Wand ver schüttet. Testern früh wurden beim Bau der Eisenbahn unterführung zwei Arbeiter durch eine hereinbrechendc Wand verschüttet. Während der eine nur eine leichte Kopfverletzung davontrug, waren die Verletzungen des an deren, des in den 40er Jahren stehenden Arbeiters Hille von hier, so schwer, daß er bald nach der Einlieferung ins Kran kenhaus verstarb. Oschatz, 4. Mai. Schwer verunglückt ist in der Nach zum Sonntag der Baugeschäfts- und Sägewerksbesitzer G Kah le aus Deutschluppa. Er hatte nachmittags an der Beratungen der „Bauhütte" teilgenommen und trat abend gegen 11 Uhr mit dem Motorrad die Heimfahrt an. Gegei Mitternacht wurde er bei seinen: beschädigten Motorrad auf gefunden. Die Werffachen hatte der Verunglückte, noch be sich. Man nimmt an, daß Herr Kahle entweder durch eine: Schwächeanfall die Gewalt über das Fahrzeug verloren ha- oder durch das Licht eines entgegenkommenden Autos ge blendet, zu (weit ausgewichen und infolgedessen an Bäum, angefahren ist. Leipzig. 3. Mai. Zur paßfäkschung de» Volizelober- sekrelars wird noch gemeldet: Jn den meisten Fällen Han- delte es sich um Pässe und Sichtvermerke, die zur Einreise nach der Tschechoslowakei nötig waren.. Die Erörterungen ergaben, daß Schwabe mit anerkennenswerter Peinlichkeit alle seine „Kunden" auf eine Liste gesetzt hatte. An einem Morgen vergangener Woche wurden nicht weniger als 40 Kaufleute vym Brühl in ihren Wohnungen verhaftet, nach ' ihrer sofortigen Vernehmung auf dem Polizeiamt größten teils wieder entlassen, da sich herausstellte, daß sie sich nur wegen der schnelleren Versorgung mit den Paßfälschern ein gelassen" Haffen. Einige Personen blieben jedoch längere Zeit in Haft. Der Obersekretär Schwabe führte auf Grund seiner „Nebeneinnahmen" ein sehr gutes Leben. Plauen i. V.. 4. Mai. In den Tod getanzt. Bei einen Tanzvrgnügen im Gasthof in Oberlosa erlitt eine 45 Jahr alte Witwe einen Schlaganfall und fiel sofort tot um. — Schwerer Schicksalsschlag. Der aus Oberlosa stammende diese Ostern aus der Schule entlassene 14jährige Sohn Mar tin der Witwe Frieda Lippert aus Oberlosa war bei «inen Gutsbesitzer in Teichwolframsdorf in Stellung und mit den Ausbessern einer Mauer beschäftigt, als diese einstürzte uni den Knaben unter sich begrub, Er war sofort tot. Sein Va ter ist im Kriege gefallen.
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