Um die Lage eines Orts auf der Oberfläche der Erde ku bestimmen, drückt man sie durch dessen geographi sche Breite und Länge aus. Die geographische Breite , oder die Polhöhe eines Ortes ist dessen Entfernung vom Aequator in Graden des Me ridians ausgedr’ückt. Man zählt die Grade vom Aequa tor gegen den Ort, dessen Lage man angeben will, und nennt die Breite eine nördliche, oder südliche, je nach dem er in der nördlichen, oder südlichen Halbkugel Hegt. So liegt Schemnitz, nach einer im Jahre 1807 am Berge Szyttna vorgenommenen Bestimmung, unter 48* 24' 14,6" nördlicher Breite. Die geographische Länge eines Ortes ist dessen Ent fernung von einem gewissen, willkürlich angenomme nen ersten Meridian, ausgedrückt in Graden desAequa- tors. Dieser erste Meridian wird nicht von allen Qeo- graphen durch denselben Punct angenommen. Die mei sten zählen von der Insel Ferro, der westlichsten der Ca- narischen Inseln, Andere von Greenwich, London, Paris, Petersburg, Teneriffa, Upsala, Wien. Die scheinbare Sonnenbahne heilst die Ecliptik. Die Ebene des Aequators macht mit der Ebene der Ecliptik einen veränderlichen Winkel von nahe 235 Grad, der unter dem Nahmen der Schiefe der Ecliptik bekannt ist. Die Abnahme dieses Winkels beträgt seit 2ooo Jahren 23' 4" und wird nach La Place nie 1° 4^' überschreiten. Auf der Erde denkt mau sich Kreise, die mit dem Aequator parallel, und deren zwcy, die JEendekreise, von diesem, zwey andere aber von den Polen um 235 Grad