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Vostfch«ck-K»«ro »re,»«» Nr. 2521. — G«»rt»V«. den jol-t»d. Tag. IrL« «umaUich o««u>rq ««st. 8. , b»««, - mit AvprlUina^edLhk dag e.6 h'crQ>» UnabhängigeZeitung für alle Ständern Stadt unk Land. Dichteste Verbreitung in allenVolksschichten Beilagen Sonntag,-llnrerhalluagrblakl und Laudioirstchaftlich« BeUag» Geschäftrstell« Bischofswerda, Altmarkt IS. — Druck und Verlag de» Buchdruckeret Friedrich Mag tu Btschosawerda. — Fernsprecher Ar «t «»»«iaenpret, r Die SgrspaUe« Srundzrilr (Alm. W»G« oder derenLmm L—Wst^ArtlicheU^e^eu 1^50 Lltu 8» MO« —"»«ttlche A-iM« „ Astr dkfN«»t« Lage »der PA», «trd deiar Vrwützr getriftet — Lrsöltoagrori Bijchoftioerl»». MMW-LE-r Mchofsweroaer Oauptdlatt und gelesenfteZeitungimAmtsgertchts. bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Mr» Blatt enthält die amtlichen Bekaanttnachuagen der Amt-Haupt- «auaschafk, der Schvlinspektioa und de« tzauptzollamt» zu Bautzen, — Amtsgericht«, de« Finanzamt«« und de» Stadtrat« -u Bischofswerda. ckelchett^aometf«: Ard,»Wersttan abend, für dr« ... , M,»»?,'«»- »tt »dholun« t« der tdrjchüstrstrlie «wnoUtch »«»dandsgiradag« «isw»«,».rda Koto «r. »4 obre" deren'««» L-'M^ üttÜchrUnze»en i«"iMst. I»" «ft bet Supellnrp, in, Hau, »oaatlch «Nb. 8. , dnrch Im Aaür -»derer »ewaU - Krieg oder soapteer Irgend welcher teil Mm Mo«« 14) ».- Mb^di« Sgrspatleur Arilr Vet 2-d»ft bezogen »i^rltahrltch Mb. mit zupellung^edühl. S öruug de, «,triebe, der Aeituag oder der Befürderungreinrich- holnngen Nachlaß nach seftftehenden Süden. — «mttlche Aa»rta M« VoftaüftÄlea, Poftbotrn, sowie 8ri»uo,av,lrüs«r »nd dir lungen - ha« der Bez eher keinen Anspruch «s Liesrrnng oder dir SgrjpeUen« -eile 4.— Mb. — Mr bcftimmtr Lag« oder Pftb Och tast,stellt de, Blatt«, urhmm tederzrit Brstellovgw rntgrgr« ««»N^ening der tzetton, vdrr ans BSMzahluug dr« Br»ug«prrist« »trd beia, GrwShr geleistet — Erfüllung,ort Blfchofowrrd». 7«. Jahrgau« Nr. 22 Dounerstag, de» 26. Januar 1V22. Führung des Arttkels 146 Absatz 2 der Reichsverfassung Kampf für das (Reichsschulgesetz) fortgesetzt. pellieren an di Ab«. Sunert (Unabh. Soz.): In weiten Kreisen zeigt munisten.) «verden. Vie fen. Auf Bahnhof Frftd- ! n ochmittaa von 8E» )ie Rauaierdieuftlei- damit der Rangierdienst >r flch relbuoaslo, eck- Kleine polittfche Mittei lunge«. Der Skädletag für eine lOOprozenfige Metfieuer. Der Vorstand des Deutschen Städtetages ist am 23. Januar un ter großer Beteiligung zu einer Sitzung im Rathaus zu Breslau unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Böß-Berltir zusammengetreten behufs Vertretung und Wiederherstellung der finanziellen Unabhängigkeit der Städte. Sowohl dem Reithsfinanzministerium, wie dem Reithsrat mid dem Reichstag gegenüber ist ein Ausschuß gebildet worden, be stehend aus Oberbürgermeister Böß-Berlin, Adenauer-Köln, Dlüher-Dresden, Glessing-Darmstadt, Luther-Men, Mitzlaff- Berlin. In Übereinstimmung mit den vom Wohemngsaus- schuß des vorläufigen Roichswirtfchaftsrates gefaßten Be schluß halt der Vorstand de« Deutschen Städtetage» trotz aller Bedenken, die volkswirtschaftlich entgegenstehen, dl» Erhöhung der Retchswohmmgsabgabe auf 100 Prozent de« Friedensmiete für unvermeidbar. Ferner wurde Stellung genommen -um Beamtenrätegesetz und zum Arbettsnach- weisgesetz. Wetter wurde von den Vorarbeiten Mr Grün dung einer Haftpflicht des Lersicherungsverbandes der Stadtgemeinden Mitteilung gemacht. Die Be»eg«ng der Eisenbahner Eisenbahner und Legierung. Berlin, 24. Januar. In Berlin ist heute der erweiterte Dorstand der Reichsgewerkschaft Deutscher Eisenbachnbeamter und Anwärter zuscunmenyetreten. Es verlautet, daß die Reichsgewerkschaft dem Minister Hermes eine befristete Re solution überreichen will, in der er ersucht wird, die Vertreter »er Gewerkschaft zu ordnungsmäßigen Verhandlungen über die Gehaltsfrage der Beamten zu laden. Die Stimmung un ter den Beamten in Berlin hat sich in den letzten Tagen un- osrkennba- verschärft. Nicht nur die Eisenbahner, sondern auch die Postbeamten find zu Besprechungen zustmünenge- treten Am Matttag stuck «in« Versammlung von Mttglie- dern der Fachgruppe 4 der Reichsgewerkschaft Deutscher Eiftnbahmr in Berlin statt» in der nach einer erregten Dis kussion eine Oüttfchließung gefatz wurde, in der Protest gegen die Stellungnahme der Regierung und de« Reiths tage» bezüglich der Erhöhung der GruickgehAter und der Neuregelung der Besoldungsordnung erhoben und von der Reiche gewertschätz verlangt wird, dieses Angebot abzulehnen unk dk MNalnder zum Kampf aufzurufen. Server mstv« «HÄMtzchtz, do« ^GyAÜvtzchch für Eistnbahndeamte fein solle, «rach dem Referentenendvurf fite die Vtsendahmr dckiskutabel fei. rtavvenweiie. kur ießnitz, wetter bis Mark« und «i indigte Probefahrt mit »ei ell d einem Pmkwägen zur Aufnah Ach diesem Entwurf gegenüber glatte Ablehnung. Bei dessen Vorbereitung sind Lehrer und Elternschaft nicht befragt wor den, wohl aber die Geistlichkeit. Die Lehrervereine nehmen entschieden Stellung gegen die geplante Zertrümmerung un serer Volksschule. Der Entwurf bedeutet die Auslieferung der Schule an die Kirche. Der Religionsunterricht soll den ganzen Lehrplan beherrschen. Das wäre ein Verbrechen am Geist der Kinder. Der Redner beantragt, über den Entwurf Mr Tagesordnung überzugehen. Abg. Weiß (Dem.): Es ist nicht ersichtlich, au» welchen OSlitischÄr Erwägungen heraus dieser Gesetzentwurf zur Be ratung gestellt wird. Man hätte jeden Anlaß, in der Zeit der Not des Vaterlandes diesen Gesetzentwurf «richt in di« Debatte zu werfen, denn die gestrige Debatte hat gezeigt, wie Uef leider noch immer die konfessionellen Gegensätze gehen. 18» dem Bekenntnisunterschied kommt «roch der Unterschied der Weltanschauung. Pflicht des Staates ist, die Schuler - giehung nicht nur als Wächter, sondern als Träger zu über- Nehmen. Wie verträgt sich dieser Entwurf des Staatssekre- Mrs Schulz mit dem alten Bildungsreformer Schulz? Es wird nicht die frühere Bekenntnisschule wieder angestrebt, sondern auch der Unterricht in anderen Gesinnungsfächern. Die Geschichte soll konfessionell beeinflußt werden. Wir wol len den Religionsunterricht nicht beseitigen, aber es gibt auch «och andere Fächer, die geistig und sittlich bildend sind, nicht snir der Hinweis auf das Jenseits, auch das tägliche Leben -wirkt erzieherisch. Auch aus finanziellen Bedenken kann man den Gemeinden nicht zumuten, neben den anderen auch noch Weltanschauungsschulen zu errichten und zu unterhal ten. Das Erziehungsrecht und die Erziehungspflicht der El tern können wir nicht beeinträchtigen. Rechte und Verpflich tungen für Staat, Kirche und Familie müssen aber genau abgegrenzt werden. Unser Ziel ist die nationale Einheit»- sthule. Staatssekretär Schulz: Für den Zeitpunkt der Be> reatung des Gesetzes ist die Regierung nicht verantwortlich zu machen. Ts liegt dem Reichstag schon lange vor. Gerade mell wir in so großer Not leben, ist e» erforderlich, daß wir idle wichtigen Erziehungsfragen regeln. Bei diesem Gesetz, das aus schwerer politischer Not entstanden ist, ist in erster Linie der Politiker und nicht der Pädagog, der Schulspezia- -kist, der Wortführer. Weder Lehrer noch Bischöfe sind über Ben Entwurf befragt worden. Die Regierung hat versucht, «inen Ausgleich zu finden. Zufrieden ist niemand mit dem Entwurf. Mag man aber die Pinge sich erst einmal ent wickeln lasten, verfassungswidrig ist der Entwurf nicht, wohl aber kann man das Weimarer Schulkompromiß ver schieden auslegen. Gedacht ist die Gemeinschaftsschule al» Regel; die Frage der Bekenntnisschule zu regeln ist Sache -der Ausführung. Rach dem Wortlaut des Weimarer Schul- komprornistes war auch die Weltanschauungsschule zu berück sichtigen. Da mag der Reichstag ein Kraftwort sprechen. Eia Einzelner ist nicht der Urheber des Entwurfes. Schul- konferenzen, Retchskobinett, Reichsrat haben in tagelangen Sitzungen sich mit ihm beschtsttigt. Mir sellrer bat der Ent wurf Unfreundlichl-iten 'n Menge einqebrackt. Aber ich werfe die Flinte nicht m« Kam und hoste, daß doch noch et was Gutes zustande kommt. Frau Lang-Vrr mann (Bayer, volksp.): Es kann nur Bekenntnis- oder weltliche Schulen geben, die Gemein schastsschul« kann ich mir nicht vorstellen. Die Tatsache, daß dw Entwurf , die Bekenntnisschule der Gemeinschaftsschule Gttten<msetzt,. genügt für uns.da, Gesetz abzulehnen. Da« A«e SchulgeM dmf nur esn Rahmeag««tz sei«, innerhalb , VstV VE« ck/UUHFstW! Organisation lies Personals stattfinden, ist abermals eine Pause von etwa drei Wochen eingetreten. Das Personal hatte eine Reihe von radikalen Abänderungsanträgen ge stellt, die vom Reichsoerkehrsminister im Interesse derWftt- schafrlichkott der Verwaltung abgelehnt worden find. Die Strelklage in Dresden. Dresden, 24. Januar. (W S. L. richfiadt in Dresden sind heute Dien»! Beschäftigten nur 25 weggeblieben, tungen sind durchweg beseht, so daß d sichergestellk ist und der Güterverkehr In Eagelrdorf del Leipzig 1 bahnen» nur 200 an der Abstimmung . nommen. Der BetriÄmrat HM sich daraufhin an dem Streik überhaupt nicht beteiligt. Bon einer geregelten Durchführung des Betriebes kann noch nicht gesprochen werden. Die Güterbahn- Höft sind zum Teil verstopfte Die Kohlennot erhöht die Schwierigkeiten, so daß bereits die Gefahr einer Einstellung des" Gasbetriebes droht. Die Sberpostdirektion kündigte an, daß die Annahme von Paketen und Wertsendungen vorläu fig eingestellt «verden nrüffe. .... Das kommunistische „Dresdner Volksblatt? macht die interessante Mitteilung, daß die Zentralstreikleitung der Eisenbahner sich aus sechs Mehrheitssozialisten, fünf Unab hängigen und vier Kommunisten zusammensetzt. Diese Mit teilung, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, würde beweisen, daß es sich doch nicht nur um kommunistische Mache handelt, sondern daß auch Mehrheitssozialisten, die den wilden Streck gern von sich abschütteln möchten, maßgebend daran beteiligt sind und daß jedenfalls die Regierungsparteien nicht imstande ge wesen sind, der sächsischen Regierung diesen fatalen ZwischÄv fäll zu ersparen. Plauen. 24. Januar. (W. S. L) Die hiesige Ortsgruppe des Deustchen Eisenbohnerverbandes beschloß gestern abend in einer Versammlung, zunächst die in Berlin fallende Erft- scheidung in der Lohnfrage abzuwarten. Die überwiegende Mehrheit der Versammlung vertrat jedoch die Ansicht, dost ein Streik kaum zu vermeiden sein würde, wenn den berech tigten Forderungen der Eisenbahner nicht nochgekommen werde. - Reue» a»» aller Welt. — Di« klektrifleruag der Etleubahastreck« Bitterfeld— Magdeburg har einen wetteren Fonftyrut gemacht. Am 17. Januar ist die Strecke Bitterfeld—Lestau unftr_Sttom gesetzt worden, und zwar «l bann bi« Jes Vie angeküi Motiven und ei nehmer wird von Leipzig Etwa« Leipzig—Mchren s W d« Hevfo«»«ckOÜ Deutscher Reichstag. Bersin, 24. Januar. Der Reichstag erledigt zuerst eine ,uu»e -->* z——i——— Anzahl kleinerer Anfragen. Auf eine Frage des Abg. Dr. an dem faulen Baum des Schulkompromisses. Wir wollen i und den Hauptvertretungskörpern des Personals, sowie dey R-ficke (Deutschnat. Bp.) gibt ein Regierungsvertreter Auf- - --- - - -- - - — - - -- - - fchluß über eine zu gründende große Gesellschaft zum Religion. Religion ist aber nicht Dogma und Priestertum, Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, sondern das höchste kulturelle Ergebnis, nicht nur die christ- Alle Jnteressenten-Verbände, Landwirtschaft, Konsumvec- liche Religion. In den Schulen muß auch di» internattonale «ine, Handwerk und Gewerbe würden daran beteiligt. Das Kultur gepflegt «verden. Ein aufblühendes Volksschulwesen Reich schält 25 Prozent Beteiligung. Ergänzend weist Abg. finden wir in Sowjetrußlomid. (Gelächter bei der Mehrheit.) Dr. Röficke darmrf hin, daß eine solche Gesellschaft, ohne daß Die Schulen haben sich in einer Weise vermehrt, rvie es un- ckie Landwirtschaft vorher befragt sei, ein Privatmonopol, ter dem zaristischen System PM>enkbar gewesen ist. Die Aus- Yür den Getreidehandel bedeute. I führungen des Staatssekretär Schulz sirck ein Zeichen des Darauf wich die erste Beratung des Gesetzes zur Aus-'tiefen politischen Verfalles sein»? Partei. Wir werden den . .... ... > Schultdeal des Proletariats führen und ap- die Massen draußen. (Bestall bei den Kom- Staatssekretär Schulz: Dieser Entwurf ist nicht das Reichsschülgesetz, sondern nur eine Etappe dazu, wie das Grundschulgesetz, das kommende und einzelne Vereinbarungen der Länder mit dem Reiche hin sichtlich der Erziehungbeihllfe für ^begabte minderbemittelte Kinder. Dieser Entwurf hat die Aufgabe, einen Ausweg aus der unglücklichen Zersplitterung unseres deutschen Vol kes in religiöser Beziehung zu finden. Das Gesetz soll nur das Weimarer Schulkompromiß ausflihren. " Abg. Adolf Hoffmann (Unabh. Soz.): Pom Staatssekre tär Schulz heißt es äußerlich wie innerlich: Mensch, wie hast du dich verändert! (Staatssekretär Schulz ist glatt rasiert.) Auch innerlich ist er dem Zentrum sehr nahe gekommen. In Weimar haben Sie den Brei eingerührt, an dem Sie nock lange löffeln werden. Wie Simson mit dem Haar, hat Staatssekretär Schulz mit dem Bart seine Kraft verloren^ (Heiterkeit.) Religionsunterricht mögen die Eltern ihren Kindern nach wie vor erteilen kaffen, aber nicht in der Schule. Hinaus mit dem Aberglauben, der Heuchelei und dem Kadavergehorsam auf den Schulen. Die christliche Ethik werden wir nie verstehen. (Abg. Laverrrnz, Deutschnat Dp.. ruft: Uns wollen Sie aber an den Laternenpfahl hängen!) Nein, das wäre schad« um den Strick. (Vizepräsident, Diet rich ruft den Redner zur Ordnung.) Wir hängen keinen, wir wollen Ihnen aber das Arbeiten lernen. (Große Heiterkeit.) Das ist die größte Strafe für Sie! Damit schließt die Aussprache. Der Entwurf geht an den 30. Ausschuß für Bildungswesen. Die nächste Sitzung findet Mittwoch um 1 Uhr statt. Interpellation, betreffend WageniNangel, kleine Vorlagen und Ausschubbericht. Schluß der heutigen Sitzung um 7 Uhr. Verschobene NegternngoerklSrung über die Reparationefrage. Bersin, 24. Januar. (W. T. B.) Heute vormittag fand in der Reichskanzlei eine Besprechung übU di« Reparation^ frage statt. Die Erklärung der Regierung, die auf der heu tigen Tagesordnung de« Reichstages staud, wird nicht abge geben. wie verlautet, wird der Reichskanzler di« augekün- digte Rede voraussichtlich erst am Donnerstag halten. l Frau Abg. Zetkin (Komm.): Der Staatssekretär Schulz I Berlin, 24. Januar. In der Beratung des Arbeite shat keine Begründung dem Entwurf beigegeben, sondern ein 'gesetzemwurfes für die Beamtet« und Arbeiter der E Plädoyer auf mildernde Umstände. Es ist eine faule Frucht - ochu, die zurzeit zwischen dem Reichsverkehrsministei die Weltlichkeit der Schule nicht aus Feindschaft gegen dir Religion. Religion ist aber nicht Dogma und Priestertum,