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Auerthal-Zeitung : 09.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189801096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-01
- Tag 1898-01-09
-
Monat
1898-01
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 09.01.1898
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s Volitische N««dfch<m» Deutschland. "Dn Kaiser hat de» Staatssekretär des Auswärtigen v. Bülow anläßlich de» deutsch- chinesischen Kiaokschau-B ertrageS per sönlich den Roten Mer «Orden erst« Klasse überreicht. "Die Mitteikung verschieden« Blätter, daß wußte auch, daß er zur Fortsetzung des Pro« zeffeS nicht geraten haben würde, wenn derselbe ganz aussichtslos gewesen wäre. Und wenn er auch in zweiter Instanz der« loren ging? WaS dann? Wie würden die Gräfin und deren Kinder triumphieren! O, und nichts that ihr so weh, als daß das väterliche HauS mit allem, WaS drin und dran war, von den Testaments - Vollstreck«« d« Gräfin und noch dazu für einen sehr niedrigen Preis zuge sprochen worden war. Magda hatte recht: Marianne war ihnen beiden zum Verhängnis geworden.. . . Draußen ertönte Olgas jubelnde Stimme, sie hatte ihren Garten fertig und rief nun, damit ihr Kunstwerk bewundert werde. ES war gegen Abend. Die Fremden waren fast sämtlich auf der Promenade, alles eilte dem nahen See zu, die Kühle, die er verbreitete, war nach der Hitze deS TageS um so erquickender. Dicht am See lag d« einzige Gasthof des Orte«. Vor demselben und seitwärts bis zum See standen Tische und Stühle unter schattigen Bäumen. Die Mehrzahl der Fremden pflegte hi« ihr Abendbrot zu nehmen und den Rest des Abends zusammen zu bleiben. AIS Bertha und Magda ankamen, waren die meisten Tische schon besetzt; sie waren heut etwa» spät« al« gewöhnlich gekommen. Sie suchten daher sogleich ihren reservierten Tisch auf, d« dicht am Uf« unter ein« Traueresche stand, deren herunterhängende Zweige eine natürliche Laube bildeten. Die hübsche Locht« deS Wirt» kam nach ihren Wünschen fragen und bald standen Fische, In d« DiSziplinarsache gegen den Krt - alkommissar v. Tausch ist der .schuldigt« zur Versetzung in ein anderes Amt mit gleiche« Range (jedoch ohne Umzugs« kosten) verurteilt worden; auch muß « die Di- Meltmachtstrüung Arrrtschlands. Eine erfreuliche Kundgebung enthält der Jahresbericht der Hanau« Handelskammer. Bei der Berichterstattung über die allgemeine Ge schäftslage heißt eS nämlich: Deutschlands Welthandel, nach Warenmenge und Warenwert seit einer längeren Reihe von Jahren vor den Welthandel Frankreich» gerückt und an zweiter Stelle stehend, verfolgt mit stetiger Thatkraft da» Ziel, in wachsendem Maße auf dem Welt markt festen Fuß auch gegenüber dem altüber legenen Handel Englands zu fassen. Mt Sorge nimmt letzt«« die ihn beengende Machtentfaltung des deutschen Rivalen wahr, welcher einen un gemein starken Rückhalt besitzt an der im Laufe eines Vierteljahrhunderts zu hoher Bedeutung gelangten, regsamen und durch Lieferung quali tativ besser jedem Bedürfnis entsprechenden Er zeugnisse sich auszeichnenden deutschen Industrie. Die von der englischen Regierung aus den Kolonien eingezogenen Berichte über die Ursachen deS dort wahrgenommenen Ausschwunges des deutschen Handels, welcher in Konkurrenz gegen den Handel deS englischen Mutterlandes erfolgte, stellten sich alS glänzende Zeugnisse für die Rührigkeit unser« Großhandeltreibenden, für die Tüchtigkeit unserer Großindustrie dar. In Zu- rückdrängung fremden Zwischenhandels hat sich der Handel Deutschlands mit einigen leistungs fähigen Unternehmungen auf allen Gebieten des internationalen Wirtschaftsverkehrs mit außer ordentlichem Erfolge ausgebreitet und dient hinwiederum der einheimischen Industrie zu fortdauernder, mächtig« Anregung. Diesen Ent wickelungsgang hat der deutsche Welthandel mit seiner Rückwirkung auf die einheimische Industrie auch 1897 innezuhalten vermocht. Mt um so größerer Genugthuung ist der erneute Fortschritt zu begrüßen, als schon im vorigen Jahre die Ein- und AuSfuhrziffetm diejenigen aller früherer Jahre erheblich übertroffen hatten. In erster Linie ist eS die Erhaltung des Friedens, die die glückliche Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands bisher ermöglichte und deren sie namentlich auch in Zukunft bedürfen werden, da sie nach dem großen Aufschwung in den letzten Jahren darauf angewiesen sein werden, für ihre stark gesteigerte Produktion noch mehr Abfluß nach auswärtigen Absatz gebieten zu suchen, auf denen sie einer starken Konkurrenz der Produktion and«« Industrie länder, insbesondere Englands begegnen werden. Diesem mit allem verfügbaren Aufwande an Nach ihres VaterS Tode hatte sich ein Testa ment vorgefunden, in dem er sie vollständig ent erbte. Als Motiv war angegeben, daß sie sich unter ihrem Stande und gegen seinen ausdrück lichen Willen verheiratet habe. Magda fühlte sich vernichtet. Noch jetzt nach Jahren glaubte sie daS triumphierende Lächeln Mariannes und ihrer Kind« zu sehen. Sie wußte eS nur zu gut; hatte sie auch ihreu Bat« durch ihre Heirat gekränkt und er bittert, so hatte ihn doch zu einer solchen folgeschweren Entschließung nur seine Frau ge bracht. Nach noch nicht einem Jahre verheiratete sich Meta mit Leutnant von Bernheim, Herbert machte die Bekanntschaft ein« reichen russischen Fürstin und heiratete ebenfalls. Freilich war die Dame viel älter als Herbert — wie viel, ließ sich nW einmal annähernd feststellen, denn sie war in Toilettenkünsten so bewandert, daß selbst Gräfin Warren getäuscht wurde, und daS wollte viel sagen. Infolge deS ErbschastsprozesseS, den Magda anstrengte und den Oldenburg vollständig billigte, sah sie sich mit der Stiefmutter selten. AlS nach ein und einem halben Jahre Oldenburg starb, nahm Bertha Mägda zu sich und sie hatten sich nicht Wied« getrennt. Oldenburg hatte ihr ein hübscher Vermögen hinterlassen, das vom Bankier Breitenfeld ver waltet wmde. Sein Fallissement beraubte sie deS größten TeUe». War sie deswegen auch nicht genötigt, sich gerade einzuschränken, so mußte sie doch haushalten. DeS JuftizratS Zuschrift bot wirklich keifte Garantie, ab« sie Arbeit und Kapital aufgenommenen Wettbewerbe lag in erst« Linie die Zuversicht zu Grunde, daß auch fernerhtn die auswärtige Politik deS Deutschen Reiches darüber wachen werde, jede Störung des Friedens nicht nur deS Deutschen Reiches selbst, sondern auch auswärtig« Staaten, thunlichst htntanzuhalten, letzteres kraft d« Welt machtstellung des Deutschen Reiches, an deren Aufrechthaltung Handel und Industrie daher ein unmittelbares Interesse haben. Mit Genug thuung wurde die energische Aktion deS Deut schen Reiches gegenüber Haiti vermerkt; auch die Besetzung der Kiaotschau-Bucht konnte bet näherer Erwägung nicht beunruhigen, da dieser- halb Differenzen mit England und Rußland kaum zu befürchten find, denn diese Mächte haben mit Deutschland daS gemeinsame Inter- esse, die Position de» europäischen Handels in Ostafien geg-n den voraussichtlich nicht ung fährlich werdenden Wettbewerb Japans zu b festigen. an denen der See reich war und auf deren schmackhafte Zubereitung die Gasthofswirtin sich etwas zu gute that, vor ihnen. Olga ließ es sich nicht nehmen, die Reste den Gänsen und Enten, die lustig daS Ufer umschwammen, zuzu werfen. Dabet hatte sie sich so weit entfernt, daß ein Gebüsch, dicht am Uf«, sie den Blicken d« am Tisch Sitzenden entzog. Doch hörte mau sie lustig plaudern und laut lachen. Endlich erhob sich Magda, um nach dem Kinde auSzuschauen. Olga stand am Uf« und sah eiuem kleinen Hunde zu, d« gehorsam apportierte, >wa8 seine Herrin ins Wasser warf. Kam « dann anS Land und schüttelte sein nasser Fell, so klatschte daS Kind in die Hände und lief lachend davon. Es war dieselbe Dame, die schon am Rach- mittag die Kleine angesprochen hatte. Jetzt wandte sich diese, und mit dem Jubelruf: „Mama, Mama, sieh einmal den kleinen Hund!" flog sie auf Magda zu. Auch die fremde Dame hatte sich umgewandt und ein Laut freudigster Ueberraschung entfloh ihren Lippen. „Leni, du?" „Alice!" Sie lagen sich in den Armen. Bald saßen alle drei um den Tisch und WWW« sich gegenseitig ihre Erlebnisse mit. Alice hatte fast nur Gutes und Angenehmes zu berichten. Sie war während deS verflossenen Winters in Petersburg engagiert gewesen »nd dort so gefeiert worden, daß sie, all« Huldi gungen und Triumphe übeckrüsfig, in dies weltfremde Oertchen geflohen war, um vor ihren Verehrern sicher zu sein. Ganz «möge- dürfte dem Vernehmen nach nicht zutreffen. Da gegen ist eS eher wahrscheinlich, daß der Kaiser die LegiSlaturperücke, in d« so große Aufgaben gestellt und gelöst worden sind, schließen wird. "Prinz Heinrich mit den beiden Schiffen „Deutschland" und „Gefion" hat am 5. d. den Suezkanal passiert. "Wie der »Reichsanzeiger' in seinem nicht amtlichen Teil mitteilt, ist -wischen dem Reich und China ein Uebereinkommen wegen pacht weiser Ueberlassung von Kiaotschau erzielt worden. "Die ,Hamb. Nachr.' schreiben: „Seit mehreren Tagen find abermals beunruhigende Gerüchte über daSBefinden deSFürsten Bismarck verbreitet. Sie entbehren glück licherweise der Begründung. Der Fürst leidet an Podagra, was schmerzhaft, ab« nach ärzt licher Ansicht nicht gefährlich ist." " Dem Vernehmen nach werden im laufenden Jahre nicht wieder so große Manöver stattfinden, wie 1896 und 1897. "Dem Reichstage ist die Nachweisung der Geschäfts- und Rechnungsergebnisse der zur Durchführung der JnvaliditätS- und Altersversicherung errichteten Ver sicherungsanstalten für 1896 zur Kenntnisnahme zugegangen, ebenso die vom Bundesrat laut Bekanntmachung vom 16. De zember 1897 getroffene Bestimmung betr. die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Ziegeleien. " Der Gesetzentwurf bett, das Gesamt- kontingent der Brennereien, d« soeben dem Reichstage zugegangen ist, charakteri siert sich als Novelle zu den Branntweinsteuer- Gesetzen von 1885 und 1897. Der bisherige Steuersatz von 20 Mk. soll erhalten bleiben. Das BetriebSkontingent soll für 1897/98 und in jedem der nächsten fünf Jahre für die folgen den fünf Betriebsjahre festgesetzt werden. Für den Jnlandverbrauch innerhalb des Kontingents soll die Verbrauchsabgabe 50 Pf. von dem über das Kontingent hinauSgehendcn Verbrauch siebzig Pfennig betragen. Der niedrige Abgabesatz soll alle fünf Jahre ein« Revision unterliegen. "Wie die ,Pol. Nachr.' melden, wird vom Reichsjustizamt ein Gesetzentwurf über die Hypothekenbanken vorbereitet. "Als endgültiger Termin für die Eröffnung des Dortmund-Emskanals ist nach dem ,B. T.' der 1. Oktober d. festgesetzt. "Der Kaiser-Wilhelm-Kanal ist nach den Mitteilungen aus den Verwaltungs berichten des kaiserlichen Kanalamts im Etats jahr 1896/97 von 8287 Dampfern und 11673 Segelschiffen, zusammen von 19 960 abgabe pflichtigen Schiffen mit einem Gesamtraumgehalt von 1407 435 und 441023, zusammen 1848 458 Tonnen netto benutzt worden. Von den Flaggcn ist die deutsche an der Kanal schiffahrt am meisten beteiligt gewesen, nämlich mit 89.38 v. H. der Schiffe und 68.21 v. H. des Raumgehalts. Alsdann folgen die dänische, schwedische, niederländische, britische, russische, norwegische, französische und belgische Flagge. Im deutschen Küstenfrachtverkehr ist der Kanal im Jahre 1896/97 von 15 501 Schiffen mit 636 324 Tonnen netto benutzt worden, gegen 12 941 Schiffe mit 557 069 Tonnen im Vorjahre. "Es wird bestätigt, daß d« amerikanische Konsul Brodowski, der für Breslau in Aussicht genommen war, zum Konsul der V«. Staaten in Fürth ernannt werden wird, da eine gedeihliche konsularische Thätigkeit in BreSlau bei den engen Familicnbeziehungen Ko« Uah ««v Fern. Hamburg. Eine merkwürdige Geschich!« von ein« Begegnung de» Leiters d« Tele graphen - Abteilung d« Hamburger Börsenhalle Wilhelm Bruns mit dem Grafen Rantzau weiß der ,Hamb. Kon/ zu berichten. Der Herr hatte sich am Sonntag früh nach Friedrichsruh be geben, um Erkundigungen über die beunruhigen den Nachrichten einzuziehen, die in der Nacht -um Sonntag eingelaufen waren. Auf seine höfliche Anrede und die Ueberreichung der Karte habe Graf Rantzau, der sich mit seinen Söhnen auf einem Spaziergang befand, ihn angeschrieen, « solle sich wegscheren, er könne nicht jedem hergelaufenen Gesindel Rede und Antwort stehen. Auf einen Versuch zur Aufklärung sei eine -wette ähnliche Antwort erfolgt. Der sonderbare Hergang dürfte durch Mitteilung der näheren Umstände wohl in etwas aufgeklärt werden. Aacheu. Auf Beschuldigung deS Landes verrats hin erfolgte hier die Verhaftung eine» Vizefeldwebels und eines Ausländers. Die Untersuchung wird selbstverständlich streng geheim geführt. Breslau. Die Stadtverordneten genehmigten die Errichtung eines Mädchengymnasiums Hin selbst. Bautzen. Unt« den wendischen Frauen der Lausitz und des Spreewaldes treten neuer dings Wünsche auf, welche auf eine „Moderni sierung" der nationalen Frauenkleidung hin zielen. Da es manchen Wendinnen, die lange Zeit in nichtwendischen Gegenden lebten, oder die gesellschaftlich aus den eigentlich bäuerischen Meisen ausschieden, angeblich immer schwerer fällt, der überlieferten Volkstracht treu zu bleiben, so will hier ein wendischer Frauenverein für seine Volksgenosfinnen eine „Reform" der wendischen Tracht anbahnen. Diese soll einer seits an den Grundzügen d« alten Bolksfitte festhalten, ab« zugleich auch die städtische Frauenmode bis zu einem gewissen Grade be rücksichtigen. Es ist daher geplant, eine volks tümliche wendische Moden-Zeitung' zu be gründen, welche diese Grundsätze in Wort und Bild verbretten soll. Frankfurt a. M. Ein Goldklumpen im Werte von 10 000 M. bildete den Hauptgewinn der hiesigen Rosen-AusstellungS-Lotterie. Er freulicherweise ist dies« Gewinn an die richtige Adresse gelangt. Der Bäckerlehrling Emil Rothart aus dem Thüringischen, eines armen Glasbläsers Sohn und bei dem Bäckermeister Schlamp zu Frankfurt a. M. in Arbeit, ist der glückliche Gewinn«, der sich daS Los von seinen Sparpfennigen gekauft hatte. Kassel. Am Sonntag kam die Nachricht von einem in dem Dorfe Uschlag begangenen Vatermord hierh«. Ein jung« Mensch von 22 Jahren, Ahrend mit Namen, Tagelöhner, kam am Abend deS Neujahrstages spät in an getrunkenem Zustande nach Hause und geriet mit seinem Vat« in Streit. Er versetzte nun letzterem, den er auS dem Bett zerrte, einen derartigen Messerstich in den Rücken, daß der Tod sofort einttat. Der jugendliche Mörder wurde verhaftet; er beha angestiftet worden zu sein. Drei Schwestern. 15s Roman von C. v. Berlepsch. Gorlse»uug.> „Ich kann eS aber mit gutem Gewissen nicht annehmen." antwortete Magda ihrer Schwester. „Und dann, wie soll ich dir Wiedn erstatten, was du bis jetzt schon hergegeben hast?" „Davon ist keine Rede! Was mir gehört, ist auch dein. Denke nur, welche Schadenfreude Mama und ihre Kinder empfinden würden, wollten wir uns jetzt fitt überwunden erklären." „O Bertha, woran erinnerst du mich! Ja, sie ist der Fluch unseres Lebens. Sie hat uns unsere Kindheit vergällt, unsere Jugend vergiftet, uud ich sage nicht zu viel, sie hat unS um unser Lcbensglück gebracht." „Nun, durch Meta ist ihr tellweise schon »«gölten, was sic an uns gesündigt hat." „Ab« Herberts Heirat mit d« Fürstin hat MetaS skandalöse Verlobung vergessen ge macht, und sie triumphiert wied«. O, diese Schlange! Wie verstand sie eS, den Bat« zu bethören! Nur eins möchte ich wissen: wie sie eS anfing, dich und Otto auseinander zu bringen." ,,O Magda, woran rührst du! Laß be graben sein, was tot ist Schreibe jetzt einen zustimmenden Brief und dann wollen wtt hinunter a« den See und mit Olga eine Prbmenade durch den Wald nach der Meierei machen." Magda fügte sich dem Willen Hr« Schwester «nd erteilte dem Justizrat Vollmacht zm Weit«, führung deS Prozesses. auch sofort in Geschäftsverbindung getreten seien, zum großen Aerger de» örtlichen englischen Bankier», bei dem sie bisher ihre Kreditbriefe vorzuftellen pflegten. Balk««stmrten. " An» Eettinje wird amtlich bestätigt, daß d« Fürst von Montenegro sich der Verwirk lichung der Kandidatur Bop> Petrowitsch» für den Posten de» Gouverneurs von Kreta widersetzte, wett der Fürst al» Souverän eines Balkanstaates sich nicht in die Bestrebungen eine» der Balkanländ« einmischen wollte und weil die Großmächte ihn über seine Stellung nahme zu d« Kandidatur nicht befragt hätten. Der Fürst ist also empfindlich, weil er nicht befragt wurde. ES scheint, daß eS sehr schwer ist, eine geeignete Person für den Posten zu finden; denn auch Griechenland will jetzt keinen Prinzen dazu hergeben, weil er ja dann in ge wissem Sinne «n Unterthan des Sultans werde. * Die serbische Armee hat ein unge heures Glück. Exkönig Milan, der „Held" im Kriege gegen den Battenberg«, ist von seinem Sohn zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt worden! Amerika. "Wie d« ,Frkf. Ztg.' auS New Aork ge meldet wird, dürste Präsident Mac Kinley ehestens daS energische Verlangen an die Türkei stellen, sofort 100000 Dollar Ent- schLdtgung für die vor zwei Jahren «folgte Zerstörung amerikanischer Missionen (in Klein- Asien) zu zahlen. Andernfalls wird ein Kriegs schiff abgeschickt werden. M i N! - Angeschuldigt« zur Versetzung Amt mit gleiche« Range (jedo Koste« deS Verfahren» tragen. Frankreich. "In Bestätigung ander« Meldungen wird aus Part» bericht«: Eine von der franzö sischen Regierung veranlaßte Note versichert, Frankreich werde in der ostasiatischen Frage solange eineneutrale Haltung beobachten, als Südchtnavon den Vorgängen im äußersten Osten unberührt bleibt. "Zum Fall DreyfuS macht die ,Loff. Zig.' eine neue sehr interessante Mitteilung, die allerdings noch der Bestätigung bedarf. Das Blatt «zählt, der deutsche Botschafter Graf Münster habe vor dem Prozesse gegen DreyfuS sich d« französischen Regierung gegen über bereit erklärt, unt« Verzicht auf seine Exterritorialität vor dem Gerichtshöfe zu er scheinen und mit seinem Eide zu bekräftigen, daß keine deutsche amtliche Stelle oder Per sönlichkeit jemals etwa» mit dem Hauptmann DreyfuS zu thun gehabt habe. Die französische Regierung aber habe dieses Anerbieten abgelehnt, weil sie Beschimpfungen des deutschen Botschafters durch die Hetzpresse befürchtete. "Der,Temps' veröffentlicht ein Schreiben des Senators Scheurer-Kestner, in dem derselbe gegenüber anders lautenden Gerüchten erklärt, er widme unentwegt seine ganze Kraft der Verteidigung der Unschuld des Ex- Hauptmanns DreyfuS und warte ruhig die gerechte unvermeidliche Sühne ab. * Ueber ein Nachspiel zum Panama prozeß wird aus Paris berichtet, daß der Präsident am Kassationshofe Quesnay de Beaurepaire den Justizminister ersuchte, einen höheren Gerichtshof einzusetzen, vor welchem er sich wegen der in der Panamakommisfion der Deputiertenkammer gegen ihn erhobenen Be schwerden rechtfertigen könnte. "Nach einer Meldung des .GauloiS' wird sich Naquet in vierzehn Tagen dem Gericht zur Verfügung stellen. England. "Der gesetzgebende Rat von Malta hat sich bereit erklärt, 1000 Malteser zum Militär dienst zu stellen, um eine Verstärkung der eng lischen Regimenter in Aegypten zu ermög lichen. Svanien. "Der Generalprokurator hat in der Ver handlung deSOberstenKriegsgerichts gegen den General Weyler erklärt, er habe nichts gefunden, was zu einem Verfahren gegen den General Weyler Anlaß geben könnte. Die Angelegenheit ist damit erledigt. "Nach Cuba werden demnächst weitere Truppennachschübe auS Spanien er folgen. D« ,TempS' meldet aus Madrid, der Kriegsminist« habe beschlossen, zur Ausgleichung der Verluste Eicke Januar 5000 Mann nach Cuba zu schicken und ebenso viele im Februar nachzusenden. Slustland. * Welche Bedeutung man dem Hafenbau in Windau beilegt, «hellt daraus, daß man einen Marine-Ingenieur, den Generalmajor Löwendahl, mit der Leitung der Erweiterungs arbeiten dort beauftragen wird. Es sollen Er mittelungen angestellt werden, ob nicht in Windau ein großer Kriegshafen «richtet werden kann. D« Libauer KriegShafen ver schlingt Unsummen, ohne daß man bisher ein genügend tiefes Fahrwasser schaffen konnte. Der Untergrund ist steinig. * Neben dem politischen Einflüsse Rußlands in China nimmt auch sein wirtschaftlicher dort sichtlich zu. In einem Pekinger Briefe der .Nowoje Wremja' wird mttgeteilt, daß dieThätigkeit derrussisch - ... .... .... .. „ chinesischen Bank sich in sehr erfreulicher des Herrn Brodowski nach dem benachbarten Weise entwickle und die Konkurrenz der eng- Polen hin nicht zu erwarten war, während solche lischen Bank immer mehr lahm lege. Jetzt sei Bedenken natürlich für die Stellung in Fürth auch in Tschifu eine russische Handelsagentur nicht obwalten. <B. war früher oberster Letter «öffnet worden, mit d« die eingetroffenen d« Polenvereine in Nordamerika.) amerikanischen, französischen und deutschen Schiffe
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