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Auerthal -Mung. Lokalblatt für Aue, Auerhammer, Jelle-Klöfterlrin, Rieder.«. Oberpfannenftiel, Lauter, Bockau, BernSvach, B<yerfelö, Sachsenfeld und die umliegenden Ortschaften. lttscheint Mittwoch«, Kr«i«a,d ». Lonntag«. MbonnementSpret« incl. der 3 werlhvollen Beila-en vierteljährlich mit vringerlohn 1 Mk. LV Pf. durch di« Post 1 M. 25 Pf. Mit S illustriere« Beiblättern: Keutsches Aamikienötatt, Kute Heister, Jeltfpieget. ' / Verantwortlicher Redakteur: Gmtl Hegemeister in klue (Er, v»ir,e). Redaktion u. Erpedition: A««, Marktstraß«. Jnferate di« einspaltige Serpueieile^lv Pf«, di« volle Seit« 30, >/, S. 20, >/« St. i» Mk. dei Wiederholungen hoher Rabatt. All« Postanstalten und LanddrieftrLger nehmen Bestellungen an. Freitag, den 24. März 1893. No. 36. 6. Jahrgang. Bekanntmachung. Heute wurde der bisherige Schreiber ^rno Uvrxvarotd al» Hilfsexpedient bei un- in Pflicht genommen. Aue, am 20. März 18-3. Der WccLb öer Stadt. vr. Kretzschmar. E. Stadtanlagen Aue. Krch. , xrone. Wye Vie «orlage IM meichoiage ringrvra^r muror, vir, mc» -M^MUe^tOai-IettUNa^W ist sie in sorgfältigen, vielfachen Beratungen, in ernster sentlich durch freiwillige Unterstützung gesührt, bei einem — - o r- s.,,^»r-i.iin-l o "" Arbeit erwogen worden, Es erscheint ja dennoch möglich, »ollen Bruche alr:r reicht dieselbe nicht au«. Den Fond» daß die Regierung irrt, viel wahrscheinlicher ist aber ein der Parteien und ihrer damit zusammenhängenden Macht fttr oas ick. Lruarlul Ivvs cvrrlnm der aeanerischen Parteien, denn die Regierung wird mit gleichwertigen Mitteln entgegen getreten werden. entladen wird. Die Mili»är»»rlage Deutsche» Reich. Trat die Regierung damals ganz per« jönlich in den Wahlkampf, so dürste st« e» diesmal nicht viel anders halten. Bisher hat sie ihre Verteidigung we» gezeigt haben; er ist Hohenzcller und in Militärsachen sind alle Hohenzoller zäh, da« beweist die Geschichte ihrer Krone, «he di« Vorlage im Reichstage eingebracht wurde, Politische Nachrichten. Deutschland. Berlin, den 22. Mäiz. — Dustkle Wolken haben sich zusammengezogen. Wer weist, ob ein frischer Wind sie zerstreuen »der ob ein schweres Gewitter sich i " ist in der Kommission abgelehnt. Unter ungünstigen Der- GefteÜungen aus dl« Die Sparkaffe -er Stadt Aue ist jeden Wochentag von 8—12 Uhr Vormittag- und 2—6 Uhr Nachmittag» geöffnet u. verzinst die Einlagen mit 3'/, Prozent. wird mit gleichwertigen Mitteln entgegen getreten werden. Sachlich ist der etwa bevorstehende Kampf der leitenden Gewalten tief zu beklagen. Zu den inneren Erregungen über wirtschaftliche und soziale Fragen gefallen sind noch politische, jene steigernd und verschärfend. Nach außen hin ist gerade der Streit um die Wehrkraft beschämend. Wie ander- machen sich da unsere Nachbarn im Westen, aber da» sind eben die Franzosen mit der glühenden Vater landsliebe eine- selb,»überzeugten Volke«. Die Deutschen dagegen sind halb nationSlos gewesen von Anbeginn an: die Langobarden wurden zu Italienern, die Westgoten und Vandalen zu Spaniern, die Franken und Burgunder zu Fianzosen. Und nicht viel ander- daheim; statt sich Nachdem die diesjährigen Stadtanlagenzettel behändigt worden find, werden die Zahlungspflichtigen hiermit ausgefordert, die für den 1. Termin d. I. fällig gewesenen Stadtanlagrn nunmehr sofort und längsten« bis zum 1. April d. I. an unsere Etadtsteurreinnahme abzusühren, widrigenfalls zwangsweise Beitreibung verfügt werden wird. Aue, am 18. März 18V3. Der Hlclth der SLcldL vr. Krrtzschmar. Irrtum der gegnerischen Parteien, denn die Regierung werden in der Expedition (Aue, Marktstraßr), von den AuS- ,st besser unterrichtet und überschaut die Verhältnisse ander« trägtru de» Blattes, sowie den Lcndbrirfträgern jederzeit <,,« Private. Fordert sie Verstärkung des Heere-, thnt gern angenommen. - Krpediliou -sr „Kuerthat-Acttuug," LwrU sie e« mit »ollem Rachdrucke, erklärt sie, sie müsse dei Ab lehnung jede Verantwortung »on sich weifen, so darf man sicher sein, daß für sie zwingende Gründe obwalten. Die Regierung verlangt nicht für sich, sonder» für da« Volk, für da« Reich; denn anzunehmen, sie denke bloß an da« Vergnügen von so und so viel mehr Soldaten» ist dumm »der schlecht. Zn den Wahlkamps wird die Regierung also mit der Uebeizeugung Urten, eS handle sich um ein LebenSintereffe für die Zukunst de« Volkes, um da» Wohl de-Vaterlandes;^ die Gegenparteien werden da- Gleicht behaupten, aber in, stark nach außen zu machen, haderte man im Innern und dem Sinn«, daß sie die Steuerlast nicht erhöhen w llen., verzettelte geradezu ftine Riejenkraft. Die Folgen da»»n Auf wessen Seite hier da-stärkere moralische Schwergewicht j waren: Abbröckelung seiner Grenzstämme, der Holländer, hältnissen gelangt sie vor" den Reichstag; wir» auch dort «liegt, bedarf keiner Erärterung. i Flamländer, Schweizer und Oestreicher; waren ferner: da« den Forderungen »er Regierung nicht entsprochen, so ist! Die Angelegenheit erinnert an den preußischen Versos-1zerstörte Worm« und Speier, die auSgeplünderten, miß- der Bruch unvermeidlich: dec Reichstag wird auigeiöst und l sungSkonflikt von 1861 64. Auch da waren e- Forderungen handelten und verwüsteten Länder läng- des Rhein», im rin erbiiterler Wahlkampf zwischen ter Regierung und den, für da» Heer, welche zu heftigen Zusammenstößen und 'Norden, im Osten. Gebe Sott, daß unsere Erbfehler un« widerstrebenden Parteien entbrennt. Die,e Thatsache steht! schließlich zu einem glänzenden Siege der Regierung' nicht Aehnliche«, vielleicht Stärkere« wieder bereiten. fest. Eine traurige Tbatfache. j führten. Wäre dieselbe nachgiebig gewesen, hätte sic dies — Die Auflösung de« Reichstage« wird voraussichtlich Mag kch Kaiser Wilhelm beim Schulgesetze nachgiebig' Forderungen der Linken erfüllt, so besäßen wir jetzt kein gegen Ende April erfolgen. Für den dann bevorstehenden (Nachdruck verboten!. Feuilleton. Aus stürmischen Tagen. Roman von E.IH. Siegfrieds. (Fortsetzung.) „Nicht um zu drohen »der unsere Stärke zu zeigen sind die Kameraden, soweit sie in diesem Augenblicke nicht in der Grube beschäftigt sind, hier mit un- erschienen," sagte Zohn, „sondern nur, um zu bekunden» daß sie mit un« «inr» Willen« sind. Der Herr Inspektor hegt« den Ver dacht, vast wir fünf Männer, die wir al« Vertreter der Belegschaft gewählt worden sind, fälschlich behaupten, dir einheitliche» Wünsche aller Bergleute der Zeche vorzutra gen. Um diese irrige Meinung de« Herrn Inspektor» zu zerstreuen, sind jene fünfhundert Männer mitgekommen, und die andere Hälfte »er Belegschaft würde sich ihnen angeschlossen haben, wenn sie nicht durch die Arbeit zu- rückgeholten worden wäre. Einen andern Zweck al» die se« hat der Aufzug nicht, Herr Direktor, und wir bitten ausdrücklich, nicht die Me.nung hege» zu wollen, al« dich te« wir auch nur im Entferntesten an die Anwendung »on Gewalt. Da« Einzige, n>a« wir thun können, um ««seren Forderungen Nachdruck zu verschaffen, ist die Ein stellung der Arbeit." „Und Zhr seid hierzu entschlossen, wenn Eure Wünsche nicht erfüllt werden?" „Fest entschlossen," entgegnete Zohn, „wir hoffen in- tzeß, daß «» zu diesem Aeußersten nicht kommen wird, denn i unsere Forderungen find nicht derart, daß sie nicht er- s füllt werden könnten. Wir haben un» ein große» Maß von Beschränkung bei Festsetzung unserer Wünsche auser legt um der Brubenverwaltung nicht Anlast zu geben zu sagen: „Leute Zhr verlangt zu viel auf einmal . ." „So habt Zhr als» die Absicht, später mit noch weite ren Forderungen »orzutreteu?" „Vorläufig haben wir keine Zeit zu »eiteren Wünschen, aber wir sagen un- allerdings, daß im Lause der Zeit noch Manche« besser »erden muß." „Nun, Zhr seht, daß ich Euch ruhig angehört habt — «un vernehmt auch meine Meinung. Einen guten Ein druck macht e« nicht, daß Zhr mit Euren Wünschen zu gleich die Mittel bezeichnet, dir Zhr anwenden wollt, um die Erfüllung Eurer Forderungen zu erreichen. Dem Ar beiter geziemt et, sich bittend an seine Arbeitgeber zu wen den, nicht aber ihnen zu drohe« . Eilauben Eie, Herr Direktor, da» haben wir nicht ge- than. Erst al« der Herr Inspektor un» »arthat, wie machtlos wir seien, haben wir daraus hingewiesrn, daß er nicht so ganz Recht habe, daß auch wir Mittel in der Hand haben, unser« Forderungen zu bekräftigen." „Gut, lassen wir da- nun aus sich beruhen. Ich al lein kann nicht über Eure Forderungen entscheiden, ich kann sie nur »en Beauftragten der Gesellschaft vortragen welcher die Grube gehört. E« ist richtig, daß ich Eure Forderungen befürworten kann, und in einigen Punkten «erd« ich r» auch thun, aber eine endgültige Entscheidung fällt mir in der Sach« nicht zu. Kommt in acht Tagen wieder, um die Antwort der Gesellschaft entgegenzu''rh« men, und inzwischen geht ruhig Eurer Beschäftigung nach. „Gewiß Herr Direktor, da» «ollen w r thun," sagt« Zohn. „Ich freue mich, meinen K-meraden die.« t» wort überbringen zu können und ich b^rg« dafür, »aß keiner von ihnen die althergebrachte Ordnung stören wird. Glück aus!" Die fünf Männer entfernten sich. Vom Fenster au» sah Herr Krunkel, wie der Zug der Bergleute sich in ge ordneter Weise nach dem Dorfe zu bewegte. „Sie Haden den L uten bedeutend« Zugeständnisse ge macht," wandte er sich an den Direktor. „Haben Sie mir nicht selbst dazu gerochen?" „Jawohl, um Gewaltthätigreilen zu vermeiden. Nach dem die Leute aber einmal erklärt hatten, daß sie geson nen seien, sich ruhig zu verhalten, war eine Beschwichti gung nicht mehr nothrvendix." „Und den angedrohlen Streik fürchten Eie nicht?" „Durch»»« nicht." „Nun, ich theile in dieser Hinsicht Ihre Meinung nicht. Wir «erden schleunigst den AussichtSralh zu einer Ver sammlung einberufen müssen." „Jetzt allerdings," sagte Krunkel ärgerlich, VIll. Zn freien Stunden unterhielt Rothenberg mit einzelnen Bewohnern de- Dorse« einen regelmäßigen Verkehr. Er hatte die Bekanntschaft de« alten John gesucht, und »on diesem «ar er in einen engeren Kreis von Bergleu ten Angeführt worden, der sich zu regelmäßigen Bespre chungen zusammeufand. Sehr leicht war dem Hau-lehrer der Anschluß an diesen Kreis nicht gemacht worvea. Der alte Zohn hatte sich anfänglich den AnnährungSversuchen de- jungen Manne« gegenüber sehr kühl verhalten, all mählich aber war er zutraulicher geworden, und al« er eine« Tage« Rothenberg und Martha Vrenneck bei einem Spaziergänge in vertraulichem Gejpriche traf, schwand di« letzte Spur von Mißtrauen dahin, Für Fräulein Mar- tha eirpfand der alt« Bergmann eine schwärmerische Ver ehrung un. da er sah, daß sie Rothenberg sreundschaftttch