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Beiblatt zu Nummer Ik» I rilE virte ß pe» cn sind herz- lle. Lemme» ifa. M lke. Fra«. Bischofs- l demnächst 10. Jul in zutragen, spiels in Mitglieder ueli Befürwortet wurde die Genehmigung der Nachträge zu den Gemeindesteuerordnungen für Pohla, KLetmvelka. Großhänchen M. S., Mükel, sowie der Eintrittskarten- steuervrdnuna für Oberneukirch L. G., erteilt wurde die Genehmigung der Nachträge zu den Ortsgesetzen der Ge meinden chainitz, Pließkowitz, Saritsch. Bornitz, des Nach- trags zur Feuerlöschordnung für den Feuerloschverdand Ra bitz ustv., der Einziehung eines öffentlichen Weges in der Gemeindeflur Drehfa, der Auflösung des Gememdeverbanües zur Durchführung der Erwerbslosenfürsorge der Gemeinden des Amtsgerichtsbezirks Schirgiswalde, der Änderung der Sprengzeiten in -cn Steinbrüchen, zur Unterstellung der Ge meinde Sohland/Spree unter die Sondervorschriften für grö- eines Minderjährigen bei öffentlichen Konzerten. Der Be- ßere Landgemeinden und zu einem Gesuch um Beschäftigung zirksausschuß nahm zustimmend Kenntnis von dem Ankauf der Kunstdüngerfabrit Jenkwitz für den Bezirk und beschloß, den Vertrag der Bezirksversammlung zur Genehmigung vor- zuschlagem Zugestimmt wurde auch einem Nachtrag zur Satzung des Arbeitgeberverbandes sächsischer Gemeinden, so wie einer von der Amtshauptmannschaft aufgestellten Be rechnung der von der Stadt Bautzen für die Einverleibung Seidaus zu verlangenden Entschädigung. Abgelehnt wur den die Anträge des Gemeinderates in Wilthen auf Er höhung der den Mitgliedern der örtlichen Steuerausschüsse zu gewährenden Entschädigung bezw. Übernahme der Mehr kosten, ferner die Übernahme von Vi» -es Verwaltungsauf- wondes des Bezirksamtes für Kriegerfürsorge für das ver gangene Jahr, sowie die Erteilung der Genehmigung zu einem Nachtrag -er Gemeinde Niederneukirch zum Zu dem in Neu- Sitzung de, Beztrkausschusse«. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft hielt leine 6. Sitzung am 30. Juni 1921 in der Amtshauptmann- schäft Bautzen ab. Die 64 Punkte der Tagesordnung wur den in öffentlicher Sitzung erledigt. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete der Haus haltplan für die Bezirkskasse der Amtshauptmannschaft und für die Kasse der Bezirksanstalt Soidau. Der Haushaltplan wurde nach eingehender Beratung vorbehältlich einer noch maligen Besprechung in der nächsten Bezirksausschußsitzung im allgemeinen genehmigt. Zugestimmt wurde den Vor schlägen des Anstaltsausschusses der Bezirksanstalt Soidau betr. die Festsetzung der Naturalbezüge der Anstaltsbeamten und betr. Verwendung des Restbetrages des Pensionsfonds. Genehmigt wurden die Nachträge zu den Gemeinde steuerordnungen für Medewitz, Ringenhain L. ü., Doberschau, Dobranitz, Klix, Rothnaußlitz, Naun dorf und Kol. Kleinwelka, Dahlowitz, Seidau, Groß- hänchen L. S., Großhänchen M. S., Mittel, Grub- ditz, Briefing, Wurbis, Weifa, Pohla, Hundesteuer betr. Namens des Ministeriums wrtrden genehmigt die Nachträge zu den Gemeindesteuerordnungen für Scheckwitz, Uhyit a T., sowie für Rachlau. Der Bezirksausschuß bewilligte auf das Gesuch des Ausschusses für Volksbildung in Stei nigtwolmsdorf um Gewährung eines Zuschusses 500 Mark, auf ein Gesuch der Gemeinde Sohland die Erstattung des Verwaltungskostenaufwandes für die Meldestelle des Bezirksarbeitsnachwoises Bautzen Stadt und Land, sowie die Erstattung der Kosten des Arbeitsnachweises für den Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda. Genehmigt wur den für die Gemeinden Pottschapplitz, Volbritz und Obergurig die Gesuche um Verschmelzung der Armenkasse mit der Gemeindekasse, außerdem die Nachträge zu den Ortsgesetzen bezw. ortsgesetzlichen Beschlüssen der Gemein den Sornßig, Bolbritz, Großharthau, Pietzschwitz, Bornitz, Ouoos, Purschwitz, Königswartha, Großwelka, Euhra, Einverleibung der Rittergüter betr., ferner die Neu regelung der Leichenfrauengebühren in den Leichenfrauenbe- Mken Gaußig, Göda, Purschwitz, Seidau, Puschwitz, Niederneukirch, bedingungsweise die Abtrennungs gesuche des Wirtschaftsbesitzers Lindner-Purschwitz und des Rittergutsbesitzers Golde-Luppa, ferner die Schlachthaus anlage des Fleischermeisters Thomas in Weifa, sowie der Nachtrag zur Geschäftsordnung für die Sitzungen des Ge- mcinderats in Schmölln. Die Schankkonzessionsgesuche Les Militärvereins in Steinigtwolmsdorf, des Bäckermeisters Ziesche in Singwitz, des Gastwirts Lehder in Merka wurden genehmigt, während die des Konditors Fleck in Doberschau und des Hilbenz in Großseitschen, sowie der Frau Schüler in Seidau mangels Bedürfnisses abgelehnt wurden. einem Nachtrag der Gemeinde Niedern euki Melderegulativ der Amtshauptmannschaft Bautzen, Schankkonzeffionsgefuch des Bäckermeisters Zeydta singwitz wurde die Entschließung ausgesetzt. Deutschland im Wettnachrichtenverkehr Von Postinspektor Morath, Mitglied -es Reichstags. Wie lange ist es her, da wurde der Syphon-Rekord als Triumph der Technik angestaunt. Ich erinnere mich noch, wie ich als Sekundaner in derPhysikstunde den Apparat mit ehrfürchtigem Schauder betrachtete, der eine Übermittlung telegraphischer Zeichen von Kontinent zu Kontinent möglich machte. Der von hier in die Kabel geschickte elektrische Stroni reichte in Amerika noch gerade aus, um die winzige Magnetnadel, die mit einem an einem Härchen aufgehäng ten Spiegel in Verbindung stand, ein klein wenig zu be wegen. Ein Lämpchen stand vor dem Spiegel, der im ver dunkelten Raum einen Lichtschein warf, welcher je nachdem, ob er nach links oder nach rechts fiel, einen Punkt oder einen Strich des Mvrseulphabeths bedeutete. Zwar dauerte es lange, bis man auf diese Weise Buchstaben und Worte ab- Mittwoch, de« 6. I»N 1021. telegraphierte. Aber die Verstandigungsmöglichkeit walk dich Triumpf der Technik! Ein paar Jahre später und der frisch im Telegraph«»' dienst ausgebildete Postbeamte saß knlld an dieser, ball» an jener internationalen Telegraphenleitung und empfand es tief, wenn er von immer neuen Kabeloerbindungen, immer neuen Wundem der Technik sah und hörte. Der Wettkriech kam und unsere Feinde durchschnitten unsere kostbaren Über seekabel, um sie gegen jedes internattonale Recht auch nacht Friedensschluß zu behalten. Deutschland, das dank seine« Technik an der Spitze des Weltnachrichtenverkehrs gestände« hatte, verlor seinen Vorrang und damit ein wichtiges Werk zeug zum Wiederaufbau seiner Wirtschaft, wie es schien, für immer. Und nun hat dieses verarmte und geknechtete Deutsch- land in der kurzen Zett feit Beendigung -es Krieges und na mentlich im letzten Jahre Fortschritte auf dem Gebiete der Funkentelegraphie gemacht, mit denen es seine Bedrücker weit überflügelt. Eine Einladung des Staatssekretärs Dr. Bredow ooM Reichspostministerium gab den Mitgliedern des Hauptaus schusses des Reichstags Gelegenheit, sich von diesen Fort schritten bei einem Besuch der Funkenstatton Nauen ein Bild zu machen. Da draußen, wo sich die Antennen, welche den Verkehr mit New Bork vermitteln, über 250 Meter hohe Masten spannen, hielt der Staatssekretär im Hörsaal eine« einleitenden Vortrag. Den ersten Schritt zur Verbesserung des internationalen Verkehrs bedeutete die im Jahre 1919 beendete Legung eines Fernsprechkabels nach Schweden, Dann folgte die Aufnahme des Funkenverkehrs mit Hol- land, mit dem der telegraphische Verkehr ins Stocken gera ten war. 36 Stunden brauchte vor 2 Jahren ein dringendes Telegramm von Berlin nach Amsterdam. Gewöhnliche Tele gramme wurden zeitweise schneller mit der Post als mit dem Draht befördert. Jetzt ist längst der Normalzustand durch die Hilfe des Funkentelegraphenverkehrs wiederhergestellt« Und was keine diplomatische Verständigung erreichen konnte, das haben wir bald durch Verhandeln zwischen den Techni kern der beteiligten Länder erreicht: Deutschland ist durch sei nen Funkenverkehr fast unabhängig von der Benutzung der der ihm geraubten Kabel geworden, deren es sich zur Ver ständigung mit Amerika wohl oder übel bedienen und für deren Benutzung es obendrein noch hohe Sondergebührenl bezahlen mußte. Solange wir auf diese Kabelverbindung angewiesen waren, dauerte es 12 Stunden, bis die Notie rungen der tonangebenden New Dorker Börse in Berlin waren. Fast einen halben Tag länger mußte der deutsche Finanzmann aus sie warten, als der englische, und England hatte naturgemäß stärkstes Interesse an der Aufrechterhal tung dieses Zustandes. Jetzt sind diese unentbehrlichen Mit teilungen eine halbe Stunde nach Schluß der New Borker Börse in Nauen und werden von dort telegraphisch und von Königswusterhausen sogar funkentelephonisch noch in dersel ben Stunde? über ganz Deutschland verbreitet. Wer als Bis in die tiefste Seele hinein empfand er die Härte und den Egoismus seiner Eltern, unter denen Ursula in all den Jahren so schwer harte leiden müssen. Was ihn aber am meisten empörte, war die Zumutung seines Vaters an Ursu la, ihr Nein zurückzunehmen und um äußerer Vorteile willen dem Baron Rippach die Hcnrü zu reichen. Sein Vater ahnte wohl nicht, was in Maltes Innern vorging, denn ohne seinen Groll irgendwelche Zügel anzu legen, schloß er mit erregter Stimme: „Selbstverständlich habe ich Ursula die Tür gewiesen. Meine Pflicht als Vormund habe ich an ihr nach jeder Rich tung hin getan, und bei der jetztigen Lage können, wir auf Feldegg keinen unnützen Esser mehr brauchen. Was ich für meine Güte geerntet habe, war nichts als Undank!" Nun war es auch mit Maltes Selbstbeherrschung zu Ende. Erregt sprang er auf, trat vor den Vater hin un sagte mit bebender Stimm?: „Du bist ungerecht, Vater! Ich meine, Ursula hat sich ihr Brot hier auf Feldegg sauer genug verdient und hat un ermüdlich und hingehend ihre Pflicht erfüllt!" „Als ob man Gusti sprechen hörte!" fuhr der Vater ge reizt auf. „Sollte Ursula hier etwa müßig gehen? Und was habe ich denn von ihr verlangt? Doch nichts als ihr eigenes Glück! Schon die Pflicht der Dankbarkeit hätte ihr gebieten müssen, meinem Wunsch zu folgen. Jedes andere Mädchen in ihrer Lage wäre über solch einen Antrag glück lich gewesen. Mag sie nun sehen, wie sie sich durchschlägt. Ich habe wahrlich jetzt anders Sorgen und frage dich nun in allem Ernste, was eigentlich geschehen soll, um den Zu sammenbruch Feldeggs zu verhüten?" Malte hatte sich gewaltsam zur Ruhe gezwungen un wieder den Ellern gegenüber Platz genommen. Einen Augenblick wartete er mit der Antwort, dann fragte er zögernd: „Könntest du die sünfzigtaufend Mark, die zum ersten Oktober fällig find, nicht bei einem deiner Freunde aufnehmen, Vater? Der alte Herr lachte spöttisch auf. „Versuche das doch einmal! An welcher Tür hätte ich nicht schon angeklopft, aber niemand gibt mir auch nur einen Pfennig! Das Gut ist zu stark verschuldet: Kredit haben wir jetzt nicht mehr. Vielleicht hätte mir Baron Rippach das Geld gegeben, wenn Ursula seinen Antrag angenommen hätte. Jedenfalls aber hätte ich dann neuen Kredit bekom men. So aber —" Er brach ab und starrte erregt vor sich hin. In Malte kämpft« es, dann sagte er, jedes Wort wägend: „So werde ich selbst zu Lutz von Rippach gehen und ihn um die Summe bitten". Herr von Feldegg wehrte mit beiden Händen ab. „Das kannst du dir sparen! Ohne Grund tut das Rip pach nie, dazu ist er ein viel zu vorsichtiger Geschäftsmann!" „Ich müßte ihn natürlich gewiße Garantien geben, Vater! Wenn ich ihm aber sagte, daß ich meinen Abschied nehmen und mich der Bewirtschaftung von Feldegg selbst widmen will und alle meine Kräfte aufbieten werde, um die I Ertragsfähigkeit des Gutes zu steigern, daß fortan hier bis zum äußerste werden wird > leicht doch an test du mir natürlich erlauben, den Abschied zu nehme«. Schon so oft habe ich dich darum gebeten, aber immer ver geblich! Wie gern wollte ich vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein arbeiten und meine Kräfte einsetzekt, denn du weißt, ich habe Lust und Liebe für den Beruf des Landwirts« Soldat in Friedenszeiten — das ist nichts für mich! Hie«! auf Feldeg werde ich gebraucht! Du könntest dir den In spektor sparen und außerdem den hohen Zuschuß, den ich bei dem teuren Regiment nun doch einmal brauche. Daß ich mit tausend Freuden an die Arbeit gehen würde und alle, meine Kräfte einsetzen, um Feldegg wieder hoch zu bringen, kannst du mir glauben, Vater!" Mit einem Achselzucken wandte sich der alte Herr ab« Er hatte durchaus keine Neigung, Malte neben sich auf Fel degg wirtschaften zu lassen. „Das find haltlose Phantastereien!" sagte er abwehrend« „Du denkst dir das so einfach, ein Gut in die Höhe zu brin gen! Ohne Geld ist da nichts zu machen, das weiß ich besser, als du. Ja, wenn ich noch einmal fünfzigtausend Mark in die Wirtschaft hineinstecken und zwei bis drei Jahre auf einen Ertrag verzichten könnte! — Aber so, wenn man wie ich mit jeden- Pfennig rechnen muß, ist nichts zu machen« Schaffe mir rund hunderttausend Mark, dann will ich allein Feldegg wieder in die Höhe bringen, ohne deine Hilfe! Un wenn du meinen Wunsch erfüllst und eine reiche Parti« machst, ist das sehr einfach. Dann kannst du dir den vergeb lichen Weg zu Baron von Rippach sparen, der im übrigen nicht zu wissen braucht, wie es um Feldegg steht. — Also schlage dir alle anderen Pläne aus dem Kopf und nimm! Vernunft an, es ist und bleibt der einzige Weg zu unserer Rettung. Wann kommt Fräulein von Reinhardt denn von ihrer Reise zurück?" „Im August". „Nun — haffentlicht kommt sie unverlobt zurück! Un wenn du dann das Deine tust, und ich im September deine Verlobung mit einer reichen Erbin anzeigen kann, dann wird es mir nicht schwer fallen, das erforderliche Kapital zn bekommen. Kann ich das aber nicht, dann kommt Feldegg unweigerlich unter den Hammer, und du hast es mit deinem Gewissen abzumachen, deine Ettern und Geschwister an den Bettelstab gebracht zu haben!" Damit erhob sich Herr von Feldegg und verließ das Zimmer. Maltes Mutter seufzte schwer auf. „Warum tust du Papa seinen Willen nicht, MÄte? Fräulein von Reinhardt soll doch ein so reizendes Mädchen sein?" fragte sie bekümmert. Malte lächelte bitter. „Reiche Mädchen pflegen immer reizend zu sein, Mut ter! Mr ist Fräulein von Reinhardt aber trotzdem nicht sympathisch". Wieder seufzte Frau von Feldegg und blickte ihren Sohn mit besorgten Blicken an. Im Gründe war sie sehr stolz auf ihn, und sie konnte es nicht begreifen, dah er sich nicht entschließen konnte, durch eine reiche Heirat sie alft aus Not und Sorge zu retten. Daß ihr Sohn mit einer sol chen Heirat ein Opfer bringen würde, daran dackfle sie nicht. Sie war eine viel zu nüchterne und berechnende Natur, wn deshalb seine Weigerung nur Ü!^! Die Stiftssekretiiria. Roman von H. Courths-Mahler. (9. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.) Es war ein« junge Dame in der Garnison, die Herr von Feldegg besonders gern als Schwiegertochter begrüßt hätte. Aber Malte schüttelte den Kopf und sagte ruhig: „Nein, Papa, ich habe es nicht getan, denn ich konnte es nicht. Ge genwärtig ist Fräulein von Reinhardt mit ihrer Mutter für Monate übrigens auf Reisen." Herr von Feldegg fuhr auf: „Unverzeihlich! Bist du denn mit Blirücheit geschlagen? Du hättest doch nur zuzugreifen brauchen! Alles war von mir so glücklich arrangiert, die Eltern schätzen dich und hät ten dich als Bewerber ihrer Tochter mit Freuden begrüßt, und nun läßt du sie dir womöglich von einem anderen weg schnappen! Wie lange denkst du denn, daß ich Feldegg noch halten kann?" Malte hatte alle seine Selbstbeherrschung nötig, um ruhig zu bleiben. Dann sagte er kurz und fest: „Vater, ich konnte einfach nicht tun, was du von mir verlangtest." Herr von Feldegg lachte spöttisch auf. „Konnte nicht! Das war jedesmal deine Antwort, wenn ich es gut mit dir meinte. Sage doch lieber, du willst nicht! Du kannst dich einfach nicht dazu entschließen, -eine Freiheit aufzugeben, und bedenkst dabei keinen Augenblick, was mich das kostet. Als ob du als Mann einer vermö genden Frau und Herr auf Feldegg dir nicht auch deine Frei heit bewahren könntest! Mehr als einmal hattest du die Aussicht, die glänzendsten Partien zu machen, und jedesmal ist die Sache an deiner Starrköpfigkeit gescheitert. Glaubst du denn, ich rate dir zum Vergnügen? Du wirst tun müssen, was du nicht tun willst, denn wenn ich bis zum ersten Oktober nicht fünfzigtaufend Mark schaffen kann, kommt Feldegg unter den Hammer, und du allein bist dann an dem Unglück deiner Familie schuld!" Malte sah seinen Vater mit großen, ernsten Augen an, und der stille Vorwurf, der in diesem Blick lag, zwang den alten Herrn wohl einen Augenb-ck zum Einlenken. Aber diese Regung ging doch wieder unter in dem Groll, den er gegen Matte hegte. „Das ist also der Dank, den man von seinen Kindern erntet!" brauste er auf. „Nicht-ekinnal vor dem sicheren Ruin willst du mich retten, trotzdem es in deiner Macht liegt?" Als Malte noch immer, ohne zu antworten, stumm vor sich hinbkickte, fuhr sein Vater erregt fort: „Und ebenso wie dir wäre es Ursula ein leichtes ge wesen, uns aus unserer unhaltbaren Lage zu befreien. Und warum hat sie es nicht getan? Aus reinem Trotz und Eigen sinn." Und nun bMnn er, seinem Arger über Ursula Luft zu machen, und Malte erfuhr auf diese Weise alle Einzelhei ten der unerquicklichen Szene, die sich zwischen feinen Ettern und Ursula abgospiell hatte. Wie Gustt richtig vermutet „ „ , „ . . , hatte, wurde ihm Ursulas Derholten in ganz anderer Be-I zum äußersten gespart mW jede unnütze Ausgabe vermieden'sie war eine viel"zu nü leuchtung geschildert. Er mußte sich sehr beherrschen, um den werden wird, dann gibt mir Baron Rippach das Geld viel-,Matte zu verstehen, und Vater nicht zu unterbrechen. > leicht doch aus Freurchschast für mich. Für diesen Fall müß-j seinem Trotze zu.