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DerSSchWeLHMer Rr. iss Mittwoch, Ven S Juli 1S?N Ä 5 Z'rr A. Z-r > Nachdem die drei Verteidiger ihre langen Ausführungen «2 deut- 3 - Werktag abends " VUu 3 75 !?: Abholung in der Deschctflsstelle m »»«» «» E>ei Zustellung ins Haus monatlich Mk. 4.—. AlledDoNaMn' " Mk. 11.25 ohne Zustellungsgebüh^ NchäftÄK 8-ttungs°u-trüger und die ricyaftestelle des Blattes nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. ZSrscHofswerücrer Hauptblatt und gelesensteZettun-imAmts-erichts- bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt. Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, oes Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. !?r dcrseötcrtt^ Unabhängige Iettung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung in allen Volksschichten Beilagen: Sonntags.Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 16. — Druck und Verlag der > Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda.— Fernsprecher Nr. 22. LZ 3? o 8 3 3" 2.3 ' s Sodann geht man zur zweiten Beratung des Antrages der bürgerlichen Parteien über die religiöse Kinder erziehung über. Die Vorlag > will die Bestimmung der . ' " " ' ' ' ' " der älvischensall. Als das Gros der Truppen durch die Fried- Eltern abhängig machen. Während der Ehe soll kein Eltern- richslraße marschierte, brachen die Bewohner in Jubelrufe teil ohne die Zustimmung des andern eine Änderung Les Be- aus und stimmten vaterländische Lieder an. Darauf rückte kenntmsses bestimmen können, in dem das Kind erzogen ^^französische Wache aus der neuen Kaserne heraus und wird. Gegen die Bayrische Volkspartei wird dieses Gesetz in zweiter und dritter Lesung angenommen und man ver tagt sich auf Dienstag 1 Uhr. Las neue Steuerprogramm aum 120 Mo., örtllche Anzeigen 80 Pfg 2« T-H- Lil (Zlm. Moye 14) 250 Pfg.. die 3gespaltene Zeile. BelWteder- Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen Die Sgespaltene Zeile ISO Pfg. — Für bestimmte Tage über Plätze wird kein Gewähr geleistet — Erfüllungsort Bischofswerda. Deutscher Reichstag Bevor man am Montag im Reichstag zur Beratung der Nachtragsetats durchdringt, werden erst noch der Gesetzent wurf über die Abwicklung der Kriegsgesellschaften und Kriegsorganisationen und der Vertrag über den Übergang'der Wasser st ratzen auf das Reich in zweiter und driter Lesung genehmigt. Vorher noch hatte die Regierung erklärt, daß die Interpellation der bürger lichen Parteien über die Regelung dis Lehrlings wesens im Handwerk in der geschäftsordnungs- mäßrgen Frist beantwortet werden würde. Beim Haushalt der Marine werden die ersten 12 Ka pitel der Marine gegen die Stimmen der drei sozialistischen Parieren angenommen. Die Abstimmung über die übrigen Kapitel wird vertagt. Debatelos wird der Nachtragsetat des Reichstages bewilligt, und ebenso wird das Altrentnergesetz in dritter Beratung angerwmmcn. Auch beim Fernsprech gebührengesetz entsteht keine besondere Debatte. In seinem Lusschußbericht erklärt der Abg. Allekotte (Zentr.), die Postoerwaltung habe zugesagt, Latz mit der Gebührenerhöh ung auch eine wesentliche Verbesserung des Fernsprechbetrie bes verbunden sein werde. Dann wird auch dieses Gesetz in zweiter und dritter Lesung angenommen und man geht «ir zweiten Beratung des Wehrmacht-Dersorgungsgesetzes über. Unter der Begründung, Latz es sich hier um eine Ver schleuderung von Reichsgeld für den gegenrevolutionären Militarismus handle, lehnte der Unabhängige Karsten für seine Partei die Vorlage ob, und in die gleiche Kerbe haut auch der Kommunist Plettner. Solchen Anschau ungen tntt Minister Gehler entgegen, der betont, daß es sich hier nicht um einen Schutz des KlasseiKaates sondern der Verfassung handle, die allerdings die Herrschaften auf der Linken bekämpfen. 2n der Abstimmung fallen verschie dene sozialdemokratische Abänderungsanträge, dre Vorlage dagegen wttv attgenommer^ stellung der deutschen Zahlungen die Zahlpolitik ungünstig beeinflussen müßte. Die Garantiekommission habe Mittel angegeben, um dem abzuhelfen, und im übrigen auch auf den jetzt gelteirden Anordnungen bestanden; 3. daß die 26prozentige Ausfuhrabgabe wegfalle. Die Garantiekomis- sion behalte sich aber das Recht vor, auch diese Bestimmung aufrechtzuerhplten, wenn die nötigen Devisen auf andere Weise nicht zu beschaffen seien. Die deutsche Regierung hat diejenigen Hilfsquellen angegeben, die nach ihrer Meinung an Stelle der im Londoner Abkommen vorgesehenen zu tre ten hätten, wovon die Garantiekommission unter Vorbehalt der oben mitgeteilten Stellungnahme Kenntnis genommen hat. Bei dieser Gelegenheit hat die Kommission die deutsche Regierung darauf aufmerksam gemacht, daß das ganze System der deutschen Zahlungen auf einer gewissen Festig keit des deutschen Markkurses beruhe, und diese wiederum vor allem das Gleichgewicht des Budgets und dementspre chend die nötigen Finanzreformen voraussetze. Endlich hat die Garantiekommission auseinandergesetzt, auf welche Weise sie sich Gewißheit über die Richtigkeit der deutschen Ausfuhr verschafft hat. Das Kommunique fügt hinzu, was das Jahr vom 1. Mai 1921 bis 1. Mai 1922 anlange, seien die deutschen Zahlungsverpflichtungen größtenteils durch üie schon gezahlte eine Milliarde Goldmark durch die Natural lieferungen und das Ergebnis der Ausfuhrabgabe gedeckt, so daß die deutsche Regierung wahrscheinlich nicht mehr als für 300 Mill. Goldmark ausländische Devisen werde zu er werben haben. Danach wird vorausgesetzt, daß die scheu Statistiken mit den Tatsachen übereinstimmten. Die nationalen Arbeiter über Religion unb Sanktion. Der Landesverband der Evangelischen nationalen Ar beitervereine m Sachsen hielt in Dresden eine aus allen Teilen des Landes beschickte Dorstandssitzung ab, in der u. a. beschlossen wurde, die Jahreshauptversammlung im Herbst in Meißen abzuhalten. Am Schlüsse der Laguna wurden nachstehende Entschließungen angenommen: „Die Mehrheit des sächsischen Landtages hat das Recht der Religionsgesellschaften auf Erhebung von Zuschlägen zur Grund-, Grunderwerbssteuer und Körperschaftssteuer ab gelehnt. Dazu erklärt der Lackesverband Eoang. nat. Ar beitervereine: Diese Vereinigung ist eingegeben von blinder Kirchenseindschast, bedeutet eine unverhÄtnismaßtg hohe Belastung der sogickl Schwächeren uck ist im Grund« nichts w-.tsZ L s Blutiger ZwifchenfaL in Veuthen. Veukhen, 4. Juli. (Drahtb.) Bei dem Einzug der „ „ Enkentetruppen in Beuchen ereignete sich ein folgenschwerer religiösen Erziehung des Kindes von der freien Einigung owischensall. Als das Gros der Truppen durch die Fried- Eltern abhängig machen. Während der Ehe soll kein Elb vaterländische Lieder an. Darauf rückte hieb mit Kolben und Cummiknütteln auf die Menschen menge ein. In der allgemeinen Verwirrung fielen plötzlich einige Schüsse, durch die ein französischer Major getütet und mehrere Franzosen verwundet wurden. Durch das rücksichls- S°E5ten kamen mchrere Berlin, 5. Juli. (Drahtber.) Der Reichskanzler wird n«^ ^ben. D,e Franzosen nahmen morgen oder übermorgen nicht nur im Reichswirtschaftsrat. Katt Larnnk-^ von Beukhen als Geiseln IN folgern auch vor dem Reichstag das neue Steuerprogramm Bürgermeister, sowie Reichsregierung in einer großen Rede entwickeln ^anttatsrat Dr. Bloch. Am Nachmittag wurden die Haupt- / » » » straßen von englischen Kräften beseht und die volle Ruhe wieder hergestellt. K Neue Ueberfälle polnischer Bunden. Ratibor, 4. Juli. (Drahtb.) In den Kreisen Ratibor und Rybnik kehren polnische Banden in die Dörfer zurück „ , . und überfallen die im Vertrauen auf die Räumungsaktion Reichstag zur Erledigung des Beamtenbesoldungsgesetzes in ihre Heimstätten zurückgekehrten deutschen Familien. kattowih, 4. Juli. (Drahtb.) In Laurahütte, Frie denshütte und Godullahütte haben sich neuerdings die Insur genten schwere Mißhandlungen an Beamten zuschulden kom- AuslukrsbaabL. men lassen. An den hültenbeamten Lhlubek in der Laura- " Hütte trat ein Arbeiter mit dem Ersuchen heran, in den Be trieb einzutreten. Ec konnte aber wegen Arbeitsmangels nicht angenommen werden. Darauf kehrte der Mann mit 26 Insurgenten zurück und holte Lhlubeck mit etwa 20 an deren Beamten aus dem Werk heraus, die sämtlich mit Gummiknüppeln in schwerster weise mißhandelt wurden. Drei Beamte mußten in das Lazarett gebracht werden, die r T . , „ . . .... der höheren Jndustriebeamten in Friedenshütte und Go- an die dafür zuständige Reparationskommission weitergelei- j ke trat; uni mit -er einen Krücke in der Hack den Takt tet; 2. daß die Verwendung der Zolleinnahmen zur Sicher- zu seinen Worten zu schlagen. Dröhneck hallten sie in den 75. Jahrgang. SISSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSESM»»»« anderes als eine staatliche Förderung der Kirchenaustritts« bewegung. Die evangelische Kirche ist eine der bedeutend sten Kulturgemeinschaften. Sie zerstören heißt: zugleich uw» serem Volke schwersten Schaden zufügen an feinen geistigen» uck sittlichen Gütern. Der Lackesoerback Evangel, nat« Arbeitervereine erhebt deshalb gegen das einseitig partei politische Verhalten der Lacktagsmehrheit ganz entschieden Protest." „Trotz des von der Reichsregiernng uck der Mehrheit des Reichstages angenommenen Ultimatums der- Entente und der damit verbundenen Anerkennung und übernahm« von unerfüllbaren Forderungen, bestehen die sogenann- ten Sanktionen, dis Besetzung der Städte Ruhrort, Duisburg und Düsseldorf mit fremden Truppen uck die am Rheine errichtete Zollgrenze immer noch fort. Der Landesverband Eoang. nat. Arbeitervereine erbebt schärf sten Einspruch gegen die Fortdauer dieser Sanktionen. Si« widerspricht nicht nur den Grundsätzen von Recht uck Ge rechtigkeit, sondern ist geeignet, das Wirtschaftsleben in den besetzten Gebieten völlig zu zerstören. Von der Reichsregre- rung wird erwartet, daß sie mit allen ihr zu Gebote stehen den Mitteln bemüht ist, eine sofortige Aufhebung dieser Strasmahnahnren, die keinerlei Berechtigung mehr haben, herbeizuführen," Der sechste Kriegsbeschuldigtenprozetz. Leipzig, 4. Juli. (W. T. B-> Im Prozeß Stenger-Eru- sius wurde heute die Beweisaufnahme geschlossen. Der Oberreichsanwalt beantragte am Schluß feines anderthalb»- Paris, 4. Juli. Die Garantiekommission veröffentlicht stündigen Plädoyers gegen den Angeklagten C r u s i u s un- eine amtliche Bekanntmachung, worin im wesentlichen ge- ter Zubilligung mildernder Umstände eine Gesamtstrafe von sagt wird, 1. daß der Tarif der Ausfuhr im Sinne des Lön- Zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis. doncr Zahlungsstatuts genau festgelegt werden müsse. Da- Nachdem die drei Verteidiger ihre langen Ausführungen bei macht sie gleichzeitig auf die Schwierigkeiten, die mit der veendet hatten, erhob sich der Generalleutnant Exz. Sten- Anwendung der Ausfuhrziffer als Index für die nicht fest- ger zu einem kurzen, dramatischen Worte, Es war ein stehenden Jahreszahlungen verbunden seien, aufmerksam. Eindruck, der seine Wirkung auf keinen der Anwesenden ver- übrigen flüchteten nach kattowih. Auch der größte Teil Diese beiden Einwendungen hat die Garantiekommission fehlte, als die markige Gestalt auf einem Bein in die Schran- r . " - ' ' . dullahütke mußte vor Mißhandlungen der Insurgenten flüchten. Gleiwih, 4. Juli. (Drahtb.) Der Eisenbahnverkehr von Gleiwih nach kattowih und von Gleiwih nach Rybnik ist wieder unterbunden, ebenso der Verkehr von Ratibor nach Rybnik. Die Züge wurden von polnischen Banden angehalten, durchsucht und ausgeplündert. Gestern abend wurde aus der Strecke Ratibor—Rybnik auf Summin ein Zug angehalten und ausgeplündert. Er mußte umkehren. ftden Werktag abends Mr den folgend. Tag. Postscheckkonto. Amt Dr-Kde«, Nr. 1521 Gemeinde, «nzeigenpret«: Die 6 gespaltene Grundzelle (Am. Moste 14) Ibholung in der Geschäftsstelle monatlich verbandsgirokaste Bischofswerda Konto Rr. «4. oder deren Raum 120 Pfg., örtliche Anzeigen 80 Pfg^. , durch Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher -gebühr. Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungseinrich- ! tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder . _ , Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. s Z..L — Saal. „Seit Jahren werde ich von der Presse der ge samten Welt mit dem Worte Kriegsverbrecher belegt. Es gereicht mir deshalb zur höchsten Genugtuung, mich hier verteidigen zu dürfen, uck deshalb vor Gott uck der gan zen Welt hinausrufen zu können, daß ich niemals eckas getan habe, was das Licht der Sonne zu scheuen hätte« Hocherhobenen Hauptes stehe ich hier uck erbitte mein« Rechtfertigung vor -en Augen der Welt. 'Ich habe nichts anderes getan, als das geliebte Vaterland uck vor allem mein geliebtes Volk zu schützen. Ich habe nichts ackere« getan, als meine Pflicht und Schuldigkeit im Interesse des Lebens meiner tapferen uck guten "Sckaten." Uck nun hallt es noch einmal dröhnend mit Kommaw dostimme durch kws Haus: „Ich bin kein Kriegsverbrecher!" Hierauf zog sich der Gerichtshof zu kurzer Beratung zu rück uck verkückete um 8(X>. Uhr, daß die Verkündung des Urteils Mittwoch nachmittag um 3 Uhr erfolgen wird. Kleine politische Mitteilungen. Die polnische Währungskrise. Die polnische Mark hat augenblicklich einen Wert von noch nicht einmal zwei deutschen Papierpfennigen. Alles Gerede über Ministerkrisen ist in Polen verstummt uck vor dem Ausmaß der Krise, die für Polens Staatswirkschaft durch Balutaskurz ins Abgründige entstanden ift. Zum erstenmal ersoffen Nation, Parlament uck Regierung die Frage in ihrem gan zen Ernst uck schweigt dir Presse mit ihren leeren Ausrcken, die deutschen Plebiszitaktionen, internationale Verschwörun gen u. a. hätten in steigendem Maße di« Entwertung der polnischen Mark hervorgerufen. Von dem Neuen Finantz- minister Steczowski erwartet man, daß er endlich mit Plä nen für eine Rettungsaktion heroorgetreten werde. Aber das Hauptübel, die geradezu überwältigende Inflation, läßt sich natürlich gar nicht beseitigen, nur ihre Fortsetzung uck Steigerung läßt sich allenfalls hintenaichatten. Allein da» Heeresbudget verursacht ein monatliches Defizit vdn 8 Mil liarden. Das oberschlesische Unternehmen hat ungeheuere Summen Verschlungen uck fordert wettere Opfer, da allein jedeni Offizier em« Entschädigung von 20000 deutschen Mark zustehl. Selbst di« Warschauer Presse kritisiert offen di« Millionenverschleuderung an halbmilitärisch« Organisationen, die, wie die sogenannt« (Str» Krefowa) die Stvekstzü-e Kprfanty» and ag das neue Steuerprog „in einer großen Rede entwickeln. Die Finanzmimster der Länder sind gestern in Berlin zu einer Beratung des neuen Steuerprogramms zusammen getreten. Sie haben die Überzeugung ausgesprochen, daß es nötig sei, die kommenden Steuergesetze durch ein Rah mengesetz zu verdicken, um die Ablehnung einiger Steuern durch wechselnde Mehrheiten unmöglich zu machen Die Blätter rechnen mit der Möglichkeit, daß der länger als ursprünglich geplant zusammenbleibt. -Wegfall