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i An* Sachfen, Chemnitz, 16. Dezember. Eine sehr wackere Tat voll- brachte hier ein junger Mann. Wie andere Personen auch, bemerkte er in dem Wehrteich des Neumühlwehres eine im Wasser treibende Frau. Der junge Mann kletterte kurz ent schlossen an der Ufermauer herunter, ging trotz der herr schenden Kälte in das tiefe Waffer unL brachte die Frau auch glücklich aufs Trockene. Inzwischen traf die benachrichtigte Feuerwehr mit dem Krankenwagen der Rettungswache ein und brachte die Gerettete nach der Nervenheilanstalt. Der wackere junge Mann aber ging unerkannt von dannen. Ülsnih l. v., 15. Dezember. Unterschlagung von Spac- vcreinsgeldern. Mit 18 500 flüchtig geworden ist der im sächsischen Erenzdorfe Ebmath wohnhaft gewesene 38 Jahre alte Kriegsinvalid Robert Ebert. Von den im Laufe des Jahres eingesammelten Spargeldern hatte Ebert nur 3900 Mark bei der hiesigen Sparkasse zinsbar angelegt; diese Sumsne hat er indessen vor seiner Flucht ebenfalls abge hoben und an fünf ihm befreundete Sparer die entfallenden Summen ausgezahlt. 1800 wurden in der Ebertschen Wohmmg noch vorgefunden und mit Beschlag belegt. der Unterstützung der Kleinrentner die Ver handlungen mit den Ländern und Gemeinden beschleunige, um, eine möglichst schnelle Auszahlung der Unterstützungen herbeizuführen. Schließlich wurde auch ein Antrag ange nommen, der verlangt, daß im 2. Nachtrag des Haushalts des Reichsarbeitsminifteriums für 1921 unter einmaligen Ausgaben ein Beitrag des Reiches von 300000 zur Un- terstützung der Geschädigten und Hinterbliebenen aus dem Explosionsunglück in Saarwellingen eingesetzt werden soll. Im übrigen wurde der Haushalt des Reichsarbeitsministe riums gemäß der Vorlage angenommen. Bei der Aus sprache über einen zweiten Nachtrag zum Haushalt der all gemeinen Finanzverwaltung wurde beschlossen, die Be ratung des Titels über die anläßlich des Krieges und der Demobilmachung eingesetzten Kosten in Höhe von 3,8 Mil liarden morgen im Beisein der zuständigen Ressorts wieder aufzunvhmen. Im übrigen wurde der Haushaft der allge meinen Finanzverwaltung verabschiedet. Schlosse» in Windsor erbaut worden ist, -um läster fiel, diesem Teile befanden sich Antiquitäten von uygcheu« Werte, darunter auch ein Original van Dyck», da» s ' letzten Augenblick noch gerettet werden konnte. Da die übri gen Einrichtungsgegenstände mit den äußerst wertvollen Go velins den Flammen zum Opfer fielen, ist der Schaden Mr groß. — Da» Leid einer Mutter. Aus dem pommerschen Küstenorte Leba wird dem Merl. Lok.-Anz." geschrieben: Zwei nach Len schweren Ostseestürmen am Strande aufge fundenen Leichen sind jetzt als der Kapitän Scharlan aus Hamburg und der 18jahrige Matrose Karl Richter aus Travemund« festgestellt worden. Ein Bruder des letzteren, der 16jährige Fritz Richter, ist vor drei Wochen bet Schol- pin als Leiche geborgen. Die Mutter dieser beiden jungen Leute traf in Leba ein, um die Leichen ihrer Söhne nach dem Heimatsorte zu bringen. Ein erschütterndes Geschick hat diese Frau betroffen. Der Mann wurde vor zwei Jahren bet einer Kesselexplosion so schwer verwundet, daß er nach halb jährigem Krankenlager starb. Kurze Zeit darauf starb ein Kind und im vergangenen Jahre ertrank ein 20jährig«r Sohn. Eine erwachsene Tochter, die in Mainz in Stellung war, wurde dort von schwarzen Desatzungstruppen überfal len, vergewaltigt und einig« Tage später im Mein als Leiche aufgefunden. Bet der Strandung in Leba ertranken nun die letzten beiden erwachsenen Söhne auf ihrer ersten See reise. Es bleiben der Witwe ein lungenkrankes, ein gemüts krankes und «in anderes schwächliches Kind. — Line Schreckensnacht im Unterseeboot. Das ameri kanische Unterseeboot „S. -18" war kürzlich bei einer Probe fahrt auf der Höhe von Bridgeport gesunken und hatte sich mit dem Hinterteil auf dem Grunde eingebohrt. An Bord befanden sich 21 Matrosen, die dem Tode entgegengingen. Nachdem man festgestellt hatte, daß das Schiff in leichtem Wasser lag, schritt man dazu, das Vorderschiff zu entlasten, um ihm dadurch das Auftauchen an die Oberfläche des Was sers zu ermöglichen. Nachdem das gelungen war, krochen die Matrosen durch die Lanzierrohre der Torpedos heraus und versammelten sich auf dem Vorderschiff, wo sie 10 Stun den lang vergeblich darauf warteten, daß ein Schiff in Sicht käme. Beim Anbruch der Nacht stiegen sie wieder durch die Lanzierrohre ins Innere des Bootes, um ihre Betten zu holen, mit denen sie auf demselben Wege wieder auf das Vorderschiff hinaufgelangten. Hier zündeten sie das Bett zeug an, und das aufflammende Feuer hatte den Erfolg, ein in der Nähe befindliches Boot herbeizurufen, das die Schiff brüchigen, von denen mehrere schon halb erstickt waren, aufnahm. Sächftsrtj! r Landtag. Die letzte Sitzung vor Weihnachten füllte in der Haupt sache eine eingehende Aussprach« über die Finanznot der sächsischen Gemeinden aus, zu der neben einer sozialistischen Anfrage ein Antrag der Deutschnationalen -auf Wiederher stellung der Steuergewält der Gemeinden Vorlage Der Red ner der Linksparteien und mit ihnen der Minister Lipinski versuchten vergeblich den Einwand zu entkräften, daß dis Fi- nanznotlage der Gemeinden letzten Endes eine Folge der mangelhaften sozialistischen Verwaltung sei. Aus der Aus sprache ging wiederum mit großer Deutlichkeit -hervor, wie verfehlt es gewesen ist, daß man die Steuerhoheit iv-r Einzel staaten und der Gemeinden beseitigt und fast alle Steuer rechte an Las Reich auslieferte. Der Leutschnationale Antrag wurde an den Rechtsausschuß verwiesen. Sodann wurden in sofortiger Schlußberatung verab schiedet im Sinn« der Vorlage: Ein Gesetzentwurf über die Eingemeindung selbständiger Gutsbezirke, das Etatkapitel Kleinrentnerfürsorge betreffend, die Bewilligung eines Kre dits zum Weiterbetrieb des Kunst- und Sandsteinwerkes Copitz betreffend und die Gesetzentwürfe über die weitere Verlängerung der Wahldauer der Mitglieder des Landeskul turrates und über die Gemeinschaftserziehung in den Se minaren. Nächste Sitzung Dienstag, Len 10. Januar. Tagesord nung: Etatkapitel, Altersversorgung von Mitgliedern des Mittelstandes, Neuwahlen der Bezirksausschüsse, Auswei sung von Ausländern. Neue» aus aller Welt — Eine organisierte Räuberbande festgesetzt. Der Ber liner Kriminalpolizei ist es gelungen, eine der gefährlichsten Räuberbanden, deren Spezialität in Überfällen auf Bankge bäude, Bankbeamte und Geldtransporte bestand, zu verhaf ten. Zunächst ist es allerdings nur gelungen, einen kleinen Teil dieser Banditen unschädlich zu machen. Die Verhafte ten sind überführt und geständig, die großen Raubüberfälle auf die Deubener Bank, auf die Zechenkasse Alwine Bruckdorf bei Halle und auf die Kassierer der Glasfabrik Siemens bei Dresden verübt zu haben. Bei der letzten Raubtat waren ihnen 223 000 in die Hände gefallen. Durch die beiden anderen Überfälle hatten sie sich ungefähr 550 000 verschafft. Nach dem Raubüberfall auf die Kas sierer der Glasfabrik flohen die Täter, wie die Polizei erfuhr, nach Berlin. Hier konnten sechs der Räuber, fünf Männer und ein junges Mädchen, verhaftet werden. In ihrem Be sitz fand man noch annähernd 100 000 ^l, die beschlagnahmt wurden. Der Anführer der Bande ist der berüchtigte Kom munist Hölzel aus Coswig bei Dresden. Seine Mit verhafteten sind die Kommunisten Menzel, Reimann, Jahnke, Richter und Fräulein Ebert. Letztere leistete für die Banditen Kurierdienste und hatte ferner die Aufgabe, sich den Beamten der zur Beraubung ausersehenen Betriebe zu nähern und sie auszufragen. Die Verhafteten geben sämtlich an, augenblicklich parteilos zu sein, das heißt, sie seien aus der kommunistischen Partei ausgetreten. Sie sind in vollen» Umfange geständig und geben zu, daß sie in Banden von 10 bis 15 Personen eingeteilt wurden, die den Weisungen der Zentral« zu folgen haben. Der Haupträdelsführer ist der ebenfalls fehr berüchtigte Kommunist Glättner, der bisher noch nicht gefaßt werden konnte. Die verschiedenen Banden haben annähernd hundert Raubüberfälle auf dem Kerbholz. Die in Berlin Verhafteten wurden am Donnerstag unter außerordentlichen Sicherheitsmaßnahmen nach Dresden ge bracht. — Lin Schlaglicht auf die hohen Paplerpreise. Don interessierter Seite geht dem „Frankenberger Tageblatt" die Nachricht zu, daß bei der Holzversteigerung auf Frankenber- aer Staatsforstrevier am 12. Dezember für die schwächsten Stämme, die vorwiegend zu Papierholz gekauft werden, 600 bis 700 -K für den Festmeter Holz ab WaL> erzielt wurden. Lor wenigen Wochen war dieses Holz sowohl tn dem ge nannten Revier, als auch bei ladungsweifem Bezug aus Bayern, dem Harz usw. in beliebigen Mengen zu 300 für den Festmeter franko käuflich. Di« enome Verteuerung des Papiers beginnt also beim Staatsbetrieb und nicht bei der Industrie. — Kupferdiebstahl auf dem Hamburger Güterbahnhof. Auf dem Güterbahnhof der Station des Hamburger Hofen- vorvrtes Wilhelr Köpfer im Werte —Sn»»* deae berühntten Au* der Oberruusttz Bischofswerda. 16. Dezember. —* Der Notruf wegen des Kohlenmangels, den die sächsi sche Regierung gestern veröffentlichte, hat unsere Leser be reits über die Lage unterrichtet. Der Betrieb einer Anzahl Gas- und Elektrizitätswerke ist wegen der ungenügenden Kohlenzufuhr gefährdet. Auch das Großröhrsdorfer Elektri zitätswerk sicht sich zu Einschränkungsmahnahm«n gezwun gen, um eine die Allgemeinheit der Stromabnehmer schwer treffende Detriebseinstellung zu vermeiden oder wenigstens so lange als möglich hinauszuschieben. Bei einer Bespre chung, die gestern nachmittag auf dem hiesigen Rathaus« stattfand und zu der eine Anzahl hiesiger Industrieller als Großabnehmer von elektrischem Strom geladen war, (die Presse war nicht geladen, die Informationen gehen uns in liebenswürdiger Weise von anderer Seit« zu), gab der tech nische Leiter des Großröhrsdorfer Werkes Aufschluß über den augenblicklichen Stand der Kohlenvorräte des Werkes und betonte die Notwendigkeit von EinfchrSnkungsmaßnah- men. Es wurde dabei eine Umstellung der in Bchracht kom menden Betriebe von Tages- zum Nachtbetrieb vereinbart, wodurch das Werk in -er Lage ist, zwei Drittel seines Tages- bcdarfs zu sparen. Gleiche Vereinbarungen werden auch mit den Großabnehmern in Radeberg und Großröhrsdorf getrost fen werden. Die gestern ergangene Mahnung der Regie rung, daß jeder Verbraucher von Elektrizität und Gas sich im allgemeinem Interesse die größtmöglichste Einschränkung auf erlegen solle, kann nur aufs nachdrücklichste wiederholt werden. —* volkskirchlicher Laienbund. Morgen, Sonnabend, findet nun der bereits ongekündigte Abend statt und beginnt mit Rücksicht auf di« reichhaltige Vortragsfolge pünktlich 8 Uhr. Da für eine der jetzigen scharfen Kält« entsprechende Beheizung Sorge getragen ist, kann sich jeder ganz Len ver- lchiedenen Darbietungen hingeben. Bei der Bedeutung des Redner« (führende Persönlichkeit nn Laienbunde. Mitglie der Svnode und deren Berfassungsausschusses. Mitglied des Reichsschulausschusses) kann «in Besuch nicht warm genug empfohlen werben. Eintritt frei. -'Der vortrag»obend, zu dem die Liga zum Schutze der deutschen Kultur gestern abend eingeladen hatte, war leider nur mäßig besucht, wohl eine Folg« einerseits der vor-s . weihnachtlichen Stimmung, andererseits d«r Kält«. Der Lors in trag hätte jedoch einen dicht gefüllten Saal verdient. Wo»' In dem Konkursverfahren über da» vermögen des Kaufmann Alexander Fran, Schmidt tn Bischöfwerda. des alleinigen Inhabers der Fa. Alexander Schmidt, Glasmanu faktur daselbst soll mit Genehmigung des Gläubiger-Aus schusses eine Abschlagsßerteilung erfolgen. Nach dem auf der 'Ge^ichtsschreiberei des Amtsgerichtes Hierselbst ausltegenden Verzeichnisse sind 9853.28 bevor rechtigte und 256 878.22 -^l nichtbevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Der verfügbare Massebestand beträgt 61228.94 Bischofswerda, am 16. Dezember 1921. Oscar Wagner als Konkurs-Verwalter. > dl»»«« MEHRöRG kLv» b R I v«b«Ll «bwlodi » Frauenchal bei Budweis brach ein Brand au», dem ein an»- der Referent Herr Dr. Troll vertrug, war durchdrungen Ar Teil As Schloss««,Las nach AmMuster des englisch«, von dem Seifte, den wir zur innerenGesundung mchM» - — ^el. In Wiederaufbau so dringend nötig haben, und her uns lÄer querem ch so großem Maße mangelt. Von der hohen Wart« «Mer überparteilichen Arbeitsgemeinschaft aus — die stderbrüMmA ' der Partei- und Klassengegensätze ist das Hauptziel — entwickelte der Redner in gewandter, fesselnder WÄräg»- weise klar und sachlich unter strenger Vermeidung vor» Schlagworten wertvolle Gedanken zur wirtschaftlichen und politischen Lage des deutschen Volkes. Er verbreitete sich zu nächst über die Folgen des Krieges und der Revolution auf wirtschaftlichem Gebiete und wies dann nach, daß der Krieg außer der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnts doch noch ein« andere Ursache habe: im Krieg stecke das Mo ment der nationalen Gegensätze und Verschiedenheiten, und anstatt von Kriegsursachen solle man richtiger vonKriegsan- lässen sprechen. Falsch sei die Ansicht der Krittler, daß die na tionalen Gegensätze verschwundenkseien, LieZeitderGegensätze sei wahrscheinlich noch gar nicht zum Höhepunkt gelangt. Die Deutschen müßten eine festgekittete Gemeinschaft darstellen, dann sei es unmöglich, ein Mied wie Deutschland zum Derdor- ren zu bringest. Was soll Li« kapitalistisch« Wirtschaftsform ab lösen? Das Profitinteresse soll durch das Allgemeininteresse ^gelöst werden, aber bei dem Streben nach einer neuen Wirtschaftsform sei bei der Mehrzahl auch nur Las Profit interesse maßgebend. Selbst Li« Anhänger der marxistischen Lehre müßten sich gegen die Art wenden, wie Li« Neuerer ihren Aufbau ohne Fundament vollziehen wollen. Die Ide« der internationalen Solidarität habe Schiffbruch erlitten, der Klassenkampfgedanke aber baue sich auf dieser auf, und so lange sie nicht oder noch nicht vorhanden sei, bedeute der Klafsenkampf innerhalb eines Volkes Selbstzerfleischung. Dev Zentralismus, einer der Hauptgrundsätze für die Neuord nung der Wirtschaft, habe in den letzten Jahren Bankrott gemacht. Hat die Regierungsform und die Art unserer Poli tik abgewirtschaftet? Das Volk sehe heute allgemein ein. daß wir es in den letzten Zeiten gründlich verkehrt gemacht haben; aber wir alle seien schuld, daß wir dort anaelangt sind, wo wir jetzt sind. Der Mehrheitsgedanke, der in Deutschland herrscht, habe uns aufs Glatteis geführt. Aus den einzelnen Gemeinschaften seien wohl einzelne Mrende Köpfe, aber keine Führer erstanden. Wir hätten keine Männer gehabt, die den Weg fanden zwischen der Erkenntnis, die nicht den Interessen einer Einzelgruppe entsprach, und dem Willen, der Tat. Jetzt aber müßten neue Bedingungen geschaffen werden, die noch nicht abgewirtschaftet haben. Als Grund lage für eine kommende internationale Anleihe müsse eins- Bindung zwischen Reich und Wirtschaft vollzogen werden; ein solch formales Bündnis entspreche der Notwendigkeit, daß wir allein in Gemeinschaft dieser beiden Faktoren vor-- wärts kommen können. Aber auch zu einer Bindung zwischen - Stadt und Land wäre die Notwendigkeit nie größer als heute. Und wenn es uns nicht gelinge, den bald kommender» großen Überschuß an Industriearbeitern auf das Land über zuführen. dann würden wir den völligen inneren Verfall er leben. Ein tieferes Verständnis zwischen Stadt und Land- und eine künftige Zusammenarbeit fei unbedingt erforderlich. Unerläßlich sei auch die Bindung zwischen Führenden und Ausführenden; sie sei möglich, wenn man das Problem dev formalen Gleichheit in der Wirtschaft fallen lasse. Ein neuer Wille müsse kommen, um die schweren Zeiten zu meistern, ein. neuer Wille in bezug auf das, was die Gegenwart erfordert und was in der Zukunft aufgebaut werden soll. Wir dürfe» keine große Hoffnung auf einen etwaigen Zahlungsaufschub - durch unsere Ententegläubiger fetzen. Jede Stundung werd« man mit tiefeinschneidenden Bedingungen verknüpfen, dis unser Selbstbestimmungsrecht noch mehr beschränke. Nuv eine gründliche Änderung des Londoner Vertrags kann uns retten. Hat unser Bolk abgewirtschaftet? Ist di« germani sche Welt auf dem Abstieg, müssen wir uns auslösen? Dio Erfahrungen der letzten Jahre lassen den Glauben nicht er schüttern, daß wir doch noch nicht ausgespielt haben. Dis harte Not werde das deutsche Volk zusammenschweißen und ihm die Führer gebären, deren Wirken aber durch eine Tat gemeinschaft unterstützt werden muß. Langanhaltender Beifall wurde dem Redner gespendet. Eine Aussprache fand nicht statt. Der Vortrag war von Legi Sekretär des Landes verbandes Sachsen der Liga, Herrn K o h l-Dresden, mit ein leitenden Worten eröffnet worden, in denen er auf die Frie- densvertragsausstellung im kleinen Schützenhaussgale hinge» wiesen Und ihren Besuch angelegentlichst empfohlen hatte, —* Festgenommene Betrüger. Am Donnerstag nach- mittag versuchte ein Mann in hiesiger Stadt Ringe von ge ringem Werte als Brillantrinae zu verkaufen. Dick Ringe würden dem Manne, einem 30 Jahre alten Arbeiter aus Heidenau von der hiesigen Polizei abgenommen und wird gegen diesen Anzeige wegen Betrugs erstattet. —* Die Mttelstcmdsverstnigung ladet alle Handels- und- Gewerbetreibenden der hiesigen Stadt zu einer Versamm lung ein, die am Montag, abends 8 Uhr, im Sonnensaale stattfindet, und zu welcher Herr Abgeordneter Grellmann- als Redner gewonnen ist. —* Der Deulschnattonale Jugendbund veranstaltet für seine Mitglieder am Montag abend im Schützenhaussaal« eine Weihnachtsfeier. (Siehe Inserat.) Reukirch. 16. Dezember. Volksbildungsvorträge. Di- Reihe der astronomischen Vorträge über die Wun der des heimatlichen Himmels wurde in dieser Woche a b - geschlossen. Die Beteiligung der Bewohnerschaft war eine hocherfreuliche. An allen 5 Vortragsabenden war der Saal dicht gefüllt. Dies« rege Teilnahme ist wieder ein Be weis dafür, wie groß und lebhaft das Interesse wei ter Volkskreise für die Erscheinungen und Vorgänge des gestirnten Himmels ist. Möge es ein dauernde»- bleiben, dann wäre der Zweck dieser volkstümlichen Wende voll erreicht! — Nun hält der Weihnachtskomet von Bethlehem die Gemüter gefangen, der schon vor fast 2000 Jahren die Aufmerksamkeit und das Staunen der Asttonomen und der gesamten Bevölkerung des Morgenlan des in höchstem Maße erregte. Der nächst« Vortragsabend^ findet deshalb erst nach dem Weihnachtsfest statt. Näheres darüber wird später bekannt gegeben.