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DerSSHWeLrMer - .des der deutschen Industrie zusammen. Auch Hugo Stinnes oie wird an der Sitzung teilnehmen. Am Nachmittag so« eine T ! Sitzung des Kreditausschusses de- R-ichsverbande- patt- ^?chen wö!den. Jmm?rhiniü ZtAftn w« der Ha!?t- ' Wahltag amSomitäg, einige wenige Orte hatten zwar schon fol Nischen Am, , Streik der Kaufleute nicht zu beteiligen, mittag weitere Verhandlungen mit dem Magistrat eingeleitet werden. Ferner wurde in der Stadtverordnetenversammlung die Deckungsfrage für die Gehälter und Löhne der städtischen Be amten, Angestellten und Arbeiter angenommen. Die Vor lage bringt eine erhebliche Verteuerung von Gas, Wasser und Elektrizität, sowie eine Erhöhung des Straßenbahntarifs auf 1,30 ,/it. Der neue Tarif wird am 1. Dezember in Kraft treten. Auch die Hochbahngesellschast hat eine entsprechende Erhobung der Tarife beschlossen. Die Portiers, Fahrstuhlführer und Heizer der Berliner Geschäfts- und Jndustriehäuser sind gestern wegen Lohnfor derungen in den Streik getreten. Es besteht die Gefahr, daß der Streik auch auf die Portiers in den Wohnhäusern über greift. am Sonntag vorher gewählt und einige werden später fol- gen, aber die Mehrzahl der Orte wählte doch am Sonntag. Schon die Ergebnisse am Vorsonntqg ließen fast sämtlich eine starke Stimmeneinbuße bei den Mehrheitssozialisten erken nen, und die Ziffern vom letzten Sonntag haben diesen Ein druck bestätigt und vertieft. Wohl selten ist in den Wahl- Bischofswerdaer Hauptblatt und gelesensteZeitungimAmtsgerichts- dezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, Les Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadkats zu Bischofswerda. UnabhängigeZeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dichteste Verbreitung in allen Volksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag de« Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr.2L Streik der Brrttrier städtische« AagesteAten Berlin, 29. November. (Drahtb.) In de? gestrigen Ber liner Stadtverordnetenversammlung wurde ein Dringlich- keitsantraa der Unabhängigen, der ein weiteres Entgegen- . „ . . kommen gegenüber den F°?de^ungen der Angestellte^ der ergebnissen eine solche Einheitlichkeit in der Bewegung beo- städtischen Werke bezweckt, abgelehnt. Die kaufmännischen dachtet worden, wie bei den diesiahrigen Gemeindevertre- Angestellten haben daraufhin in einer Versammlung gestern tungswahlen. Man kann das Ergebnis nehmen, von wel- abend beschlossen, sofort in den Streik zu treten, und die tech-. Hem Ort man will: Überall — von einzelnen Ausnahmen nifchen Angestellten kamen überein, sich zunächst an dem natürlich abgesehen - «N"'-- Streik der Kaufleute nicht zu beteiligen. Es sollen heute vor-! heitsfoziansten, den mittag weitere Verhandlungen mit dem Magistrat einaeleitet menzahl der burger Bürgerliche Wahlerfolge bei de« Gemeirrdewatzlen Dresden, 29. November. Am vergangenen Sonntag haben wiederum in einer Reche sächsischer Städte und Landgemeinden die Neuwahlen zur Gemeindvertretung stattgefunden. Nach den jetzt vor liegenden Ergebnissen ist fast ohne Ausnahme ein zum Teil ganz erhebliches Ansteigen der bürgerlichen Stimmen auf Kosten der sozialistischen zu verzeichnen gewesen. Vielfach hat dieses Ansteigen zur Beseitigung der sozialistischen Mehrheit geführt, die meist zu Beginn des Jahres 1919 un ter den ersten Auswirkungen der Revolution zustande ge kommen waren. Sehr bezeichnend ist es, daß dieses Ergeb nis gerade auch in einer ganzen Reche von großen Jndu- strieorten zu verzeichnen war, die ganz überwiegend Arbei terbevölkerung aufweisen. Bemerkenswert sind u. a. gende Ergebnisse: Annaberg: 21 (19) Bürgerliche, 13 (15) Sozialisten, Buchholz: 14 (11) Bürgerliche, 10 (13) Sozialisten, Wurzen: 11 (10) Bürgerliche, 13 (14) Sozialisten, Klotzsche: 11 (10) Bürgerliche, 6 (7) Sozialisten, Tharandt: 6 Bürgerliche, 3 Sozialisten, Radebeul: (Bisher sozialistische Mehrheit) 13 Bürgerliche, 10 Sozialisten, köhschenbroda: (Bisher sozialistische Mehrheit) 10 Bürget- liche, 8 Sozialisten-. In sämtlichen Ortschaften der Lößnitz sind 54 bürgerliche und 37 sozialistische Gemeindevert^ter gewählt worden. Blauen, 29. November. Di^ Stadtverordnelenwahlen in verschiedenen Orten de» Vogtlandes hatten folgendes Ergebnis: Adorf: Vereinigte Berufsstände 8, Beamtenvereintgung 2. Unabhängige und Sozialdemokraten 4, Kommunisten 3 Sitze. Die Bürgerlichen haben damit die Mehrheit. Schöneck: 8 zu L Bisher hatten di« Sozialisten die Mehrheit. Markn«cklrchen: 15 zu 3. Liefest»: 7 Bürgerlick« und 5 Sozialisten. Bisher 3 bürger- klche und V Sozialisten. Vad LÜter: S Bürgerlich« und S Sozialisten. Zwick«: 18 Bürgerliche (bützr 1V), 18 Sozial, (bisher 17). «osten, 29. November. Bei den Stadtverordnetenwah len am Sonntag entfielen auf die Vereinigte bürgerliche List« 1718, die vereinigte sozialistisch« Liste 1158 Stimmen. i — überall Stimmverlust bei den Mehr- »zialisten, dem eine entsprechende Stärkung der Stim- hl der bürgerlichen Parteien gegenüber steht. Und diese" Verschiebungen, das kommt verstärkend noch hinzu, ist keineswegs gering, selbst in kleinen Orten macht sie zwei, drei und mehr Sitze aus. In Ebersbach verloren die Mehr- heitssozlalisten 5 Sitze zugunsten der Bürgerlichen, in Bern stadt 3, in Großschönau, Schlegel und Steinigtwolmsdorf je 2, in den meisten kleineren Dörfern 1 Sitz. Allerdings — und das ist das andere Bemerkenswerte — haben auch Un abhängige und Kommunisten verschiedentlich starken Zu wachs bekommen; selbst in Orten, in denen sie bisher garnicht vertreten waren, konnten sie sich Sitze erobern. Doch ist die Zahl der in Frage kommenden Orte — es sind zumeist die Industriedörfer der südlichen Lausitz (um Zittau — Neusalza herum) — wie die der gewonnenen Sitze nicht eben beträcht lich, und diese Tatsache ist gegenüber der anderen. (Zuwachs bei den 'Bürgerlichen) gering. Ist man einerseits darüber verwundert, daß in Zittau das alte Stimmenverhältnis zwi schen Bürgerlichen und Linksparteien 18 : 10 geblieben ist — man hatte in dieser Industriestadt eine Verschiebung nach links erwartet — so Macbt das Wahlergebnis von Löbau — freilich im entgegengesetzten Sinne — Aufsehen. Hier hat nämlich ganz unerwartet eine gewaltige Verschiebung nach links stattgefunden, freilich steht dieses Beispiel in Ostsachsen einzig da. Das bisherige Verhältnis war 11 (Bürg.) : '7 (Soz.), das jetzige 11 : 10. Es fand nämlich gleichzeitig Er- aänzungswahl statt, und die 3 neuen Sitze sind samt und sonders den Linksparteien zugefallen, einer davon den Un abhängigen, die bisher im Stadtgemeinderat überhaupt nicht vertreten waren. In Zittau, das eine Hochburg der Demo kraten war, ist besonders der erhebliche Verlust bemerkens wert, den hier die Demokraten erlitten, die an die rechtsge richtete Liste der Wirtschaftspartei 4 Sitze abgeben mußten. In mehreren größeren Orten wie Bautzen, Kamenz, Puls nitz ist noch nicht gewählt worden, aber auch die Ergebnisse dieser Orte dürsten an der oben bezeichneten Bewegung nichts ändern, das kann mit umso größerer Gewißheit vorüusge- sagt werden, als die vorliegenden Ziffern aus Orten volks wirtschaftlich verschiedenster Struktur (Industrie und Land- wirtschaft) stammen und also Anspruch auf Bestimmung de» Gesamteindrucks erheben können. Sächftfchee Mtrterto, Der Landesverband Sachsen im Bunde deutscher Mjeter» verein« hielt am Sonntag seinen zweiten außerordentlichen Berbandstag unter großer Beteiligung in Ehemnitz ab. Der Dundesvorsitzende Hermann (Dresden) begrüßt« die groß« Zahl von Ehrengästen, darunter Vertreter der städtischen Körperschaften. Der Genannte erstattete dann «inen Jahres bericht, in dem die Ziel« der Mieterbewegung dargelegt wur den. Baumeister Seidler (Dresden) behandelt« da» Thema Grün d st e u « r mit besoicherer Hervorhebung der Abgabe für den Wohnungsbau. Der 2. Bundesoorsitzend« Rechts anwalt Groß (Dresden) sprach eingehend über di« M i et« r- g«setzg«bung. Anschließend fand im «roßen Saal« des Kaufmännischen Bereinshauses «in« «roß« öffentlich« Mieterkundnebnns, statt, in der wieder die Herren Herrmann und Seidler über di« Stinnes im auswärtigen Ausschuß ! Sitzung des Meichskabtnelts. !Es entfallen auf die bürgerlichen Parteien 9, auf die drei °m M°n,a« °ng«, «tzun, d-- , -E. wr°h.d.> M- WZU Sch-"" °°" Ausschusses, an der der Reichskanzler und auch der im llbri- wird heute pachmtttag in einer kabinettssihung noch einmal ' " . . . - . . «en völlig schweigsame Herr Stinnes teilnahmen, fand un Aw« den Maßnahmen gegen Teuerung und Wucher be- Die <Se«et»0rratsw»tzleN IN Ofisatyfe«. Ausschluß der Öffentlichkeit statt und alle Mitglieder hat-. lch«i An- , , . -nrznm,.»» n-ickan-i-Kan > ö. Vauhen, 29. November. Das Ministerium hatte ge- «en sich zu Stillschweigen verpflichtet. Auf Grund be on-! heute vormtttag tritt das Präsidium d« Relchsverban- ^nlcht, daß auch die Wahlen in die Gemeindevertretungen derer Informationen können die „Lechz. Neuest. Nacht, des der deuikcken InduNrie rukammen. Sluck kuaa Stinnes m Nachstehendes berichten: Als erster Punkt der Tagesordnung wurde nicht die »Dalutafrage", wie es in der Abendpresss heißt, behandelt, sondern das deutsch-belgische Finanzabkommen, aus der Urzberger-Zeit her, über das Schicksal der von uns noch in- Belgien umlaufenden 6 Milliarden Papiermark. Hierzu Lab Staatssekretär Schroeber Erklärungen ab. Doch ist von einem abschließenden Ergebnis noch nicht zu sprechen. Schwieriger wird die Lage dadurch, daß Belgien im Begriff isst, das deutsche Eigentum zu liquidieren, das man auf etwa tz—800 Millionen Francs schätzt. Diese beiden Punkte, «ämlich die Liquidation und unser noch in Belgien befind liches Papiergeld unter eilten Hut zu bringen, dürfte noch Gegenstand eingehender Besprechungen sein. Nun zu Herrn Stinnes I Der Großindustrielle, dessen Rame in letzter Zeit mehr denn jedes anderen Mannes im Munde der Welt ist, versteht es geschickt und humorvoll, sich Len zahlreichen Anzapfungen zu entziehen, die dahin zielten, aus Herrn Stinnes die Geheimnisse seiner Londoner Reise Lerauszulocken. Schärfstens wehrte er die Fragen Nb, in dem er das Gespräch auf das Gebiet spielte, daß die Herren ss jedoch kaum interessieren könne, was er rein privatim drüben erledigt habe. Man mußte sich damit begnügen, was einige Enttäuschung hervorrief. Trotzdem findet man ss durchaus begreiflich, daß Herrn Stinnes nicht daran liegt, den zarten Keim der von ihm angeknüpften Verbindungen durch eine öffentliche Debatte zertrampeln zu lassen. Fer nerhin gewann man den Eindruck, daß der Reichskanzler das Bestreben zeigt, Stinnes nach Möglichkeit den Weg zu ebnen. Die bevorstehende Einigung mit der deutschen Industrie auf Grund einer großen Anleihe ist brennender denn je geworden, und es wäre in diesem Augenblick nichts falscher als die noch bestehenden Gegen- jsiitze und Auffassungsverschiedenheiten zwischen Regierung And Industrie nicht mit allen erdenkbaren Mitteln zu über brücken. Was die Erwiderungsnote auf die Briandsch« Rede vnlangt, so besteht bei der Regierung keine Neigung, «ine solche loszulassen, und zwar aus dem Grunde, weil Deutschland an der Konferenz in Washington nicht teil- inahm, mithin auch ein diplomatisches Eingreifen nicht ohne weiteres gerechtfertigt sein kan. Man regte aber an, der Briandschcn Ungeheuerlichkeit, von sieben Millionen be waffneten Deutschen zu sprechen, auf die Weise das Genick «mzudrehen, daß man in einer anderen Form eine Entgeg nung vielleicht gelegentlich eines Interviews des Kanzlers brächte. Ob ein solcher Schritt getan werden wird, steht noch dahin. Im übrigen bot die Sitzung des Auswärtigen Ausschusses nichts Bemerkenswertes. Rathenau tu Lo«d»n London. 28. November. (W. T. B.) Wie di« „Morning- «ost"' berichtet, sind Dr. Rathenau und Dr. Simons heut« in London eingetrofsen. — In Downingstreet wird die Mel dung eines Berliner Blattes, daß Lloyd George mit Stinnes Dusammengekvnunen sei, in Abrede gestellt. Zur Meldung der Londoner „Mornrngpost", daß Dr. Rathenau und Du Simons in London eingetroffen seien, er- Aärt die „Deutsche Allg. Zig.", daß es sich nicht um den früheren Minister des Äußeren Dr. Simon» handelt, sondern »m «inen Mitarbeiter Dr. Rathcnaus, den Oberstleutnant Dr. Simon». — Wi« das Blatt weiter meldet, ist di« Reise des früheren Wiederaufbauministers nach London in priva- 4er Angelegenheit erfolgt. Gaylaad «ffd die Neparal1o«»frage. Park», 28. November. (Drahü>.) Dem „Journal wird «es London berichtet, man erwartet dort kn -er kommenden Wwch« Lord d'Abernon, den Vertreter England» kn der Ne- Daicktionskommifston Bradbury, sowie zwei Sachverständig«, -te an Ort und Stelle die deutsche Finanzlage studiert hat- den. Der Berichterstatter sagt, wenn er gut unterrichtet sei, Jo wolle die englische Regierung die Mittel prüfen, durch di« «um Deutschland zur Regelung der Neparationsfrage bet- Erscheinungsweise: Irden Werktag abends für de« folgend. Tag. Bezugspreis: Del Abholung in der Geschäftsstelle monatlich MK. Ü — bei Zustellung in» Haus monatlich Mk 5L0, durch bezogen vterteNLHrltch Mk. 15.— ohne Zuftellungsgebühr. All« Postanftalien, Postboten, sowie Zeitungsausträger und die Mrschafustelle de» Blatte» nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. 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