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Der sächsische Erzähler : 31.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192108319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19210831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19210831
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-08
- Tag 1921-08-31
-
Monat
1921-08
-
Jahr
1921
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 31.08.1921
- Autor
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Tauptbla bezirk Bis Dies Blatt e, Mannschaft, d< Äes Amtsgerich Aurgeftaltung der Feier Haden sich besonder» Oberleutnant L. R. Lehmann und Oberjusdzwachtmetfter MSnchae- sang verdient gemacht. In der erhebenden Trauerfeier im überfüllten Dom predigte Superintendent Dr. Leh mann, der auch in der Begrüßungsfeier die packende Fest rede übernommen hatte. Mittweida. 30. August. Lin schrecklicher Unglücksfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich am Sonntag vormit tag hier. Der 40jährige Klempnermeister Männel kam berm Verschweißen an der autogenischen Anlage mit der brennenden Zigarre dem Sauerstoffapparat zu nahe. Es er folgte eine starke Explosion, wobei dem Unglücklichen der Kopf so schwer verletzt wurde, daß der Tod aus der Stelle eintrat. Das Gehirn war vollständig blosgelegt. Ein zwei ter Mann trug Armverletzungen davon. Chemnitz, 30. August. Einem schweren Automobilun glück zum Opfer gefallen ist Sonnabend vormittag einer der bekanntesten Chemnitzer Industriellen, Herr Kommerzienrat Louis Ladewig. Um an einer Sitzung des Meßvorstandes in Leipzig teilzunehmen, ließ sich Kommerzienrat Ladcwig in Begleitung einer Verwandten am Sonnabend vormittag nach Leipzig fahren. Am Eingang des Dorfes Gruhna bei Borna kam dem Wagen von Leipzig her ein anderer Kraft wagen entgegen, der dichten Staub aufwirbelte. Unmittel bar nach dem Passieren des Wagens liefen zwei Jungen, die jedenfalls das Herannahen des Chemnitzer Wagens nicht ve- merkt hatten, über die Straße, von denen einer von dem Ladewigschen Kraftwagen erfaßt und ein Stück geschleift wurde. Um den Jungen nicht zu überfahren, lenkte der Chauffeur nach rechts, wobei der Wagen an einen Kilo meterstein ansuhr. Durch den hefigen Stotz wurden Kom merzienrat Ladewig und seine Begleiterin aus dem Wagen geschleudert. Der Chauffeur fuhr zunächst ein Stück weiter. Als er sich nach wenigen Augenblicken umsah, bemerkte er zu feinem Schrecken, daß sich seine Herrschaft nicht mehr im Wagen befand. Während die Dame mit einigen Hautab schürfungen davongekommen mar, hatte Kommerzienrat Ladewig selbst schwere innere Verletzungen erlitten. Als bald darauf ein anderer Kraftwagen aus Chemnitz die Un fallstelle passierte, nahmen dessen Insassen den Verunglück ten, der trotz seiner großen Schinerzen bei voller Besinnung war, auf und brachten ihn in die Klinik des Professors Buch binder nach Leipzig, wo er gegen >42 Uhr nachmittags starb. Marienberg, 30. August. Zwei Geschichten aus dem Erzgebirge. Ein Berliner kommt ans der Wanderung nach dem Städtchen E. und tritt in einen Zigarrenladen. Eine alte Frau bedient ihn und gibt ihm Tabak und Zigaretten. Da fällt sein Blick auf eine nette Zigarrenspitze. Er möchte sie gern kaufen und fragt nach dem Preise. Die Frau sagt: „Das kann ich Sie nicht sagen, was die Spitze kostet. Mein Sohn ist gerade nicht da. Wer nehmen Se se nur verweile miet und zahl'n Se fe, wenn Se wieder mol vorbeikom men!" — Ein Ehepaar übernachtete im Gasthofe vom Dörf chen W. Die Wirtsfrau weckt auf Wunsch um 4 Uhr, pocht an die Tür und sagt: „Hörnse, ich möchte glei wieder inn mei Batte gieh. Das Übernachten kostet 16 Mk., legen Sie das Geld nur uffn Tisch." — „Ja, wir haben doch auch Abendbrot gegessen und drei Glas Bier getrunken!" — wu, da macht'» so und so viel, logen Se dm Geld nur uffn Tisch. Guten Morgen und glückliche Reese!" Und das Ehepaar wandert durch die unverschlossene Hintertür durch den Garten und die Wiese, auf der die Wäsche die Nacht ge legen hatte, in den schönen Morgen hinaus — zwei Zeugen mehr, daß im sächsischen Erzgebirge wirklich noch ein Men schenschlag wohnt, um den es — so schreibt der Berliner — zu beneiden ist. Sleue* au» aller Wett — wilde Jagd auf einen Autoräuber. Ein mit unge wöhnlicher Dreistigkeit ausgeführter Raubüberfall auf einen Kraftwagenführer beschäftigt die Berliner Kriminalpolizei. Sonnabend früh gegen 5 Uhr hielt ein Mann in Friede nau eine Autodroschke an und versprach dem Chauffeur eine besonders hohe Bezahlung, wenn er ihn nach Wannsee befördere. Unterwegs bat der Fahrgast den Chauffeur mehrmals, den Wagen anzuhalten. Nach der dritten Rast schöpfte der Chauffeur Verdacht. An der Bahnüberführung von Zehlendorf ließ der Fremde abermals Halt machen. Kaum hatte der Wagenführer den Motor zum Stehen ge bracht, als der Fahrgast von seinem Sitz auffprang, sich zum Täglich? IbmbhLngn;» Zeitung für nxiinnnü flaiilil» Merlin HW. 88. Dem VElMrös, Kicht öee Ase/e// Was auch kstc Fei! dem Dculläen Reiche brmgcn maa ltels wird dies unter WadÜuruch. dleibeu. Wir wrrdeu weiter mannhaft für das Bestehen des dcuifchen Balcr- Nrndes und feiner Nuilurgüler tämpfen und für die Förderung der für feinen Wiederaufbau notwendigen Lebeusdedingungen eintrclen. Das deutj.rc Geistesleben, Nunsl und Wissenschaft, werden durch unsere bekannte tägliche Unterhaltungsbeilage gepflegt, deren führende Gteliung von der gesamten deutschen Bresse anerkannt ist. Ausgabe morgens und abends. Bestellungen nimmt jedes -Postamt entgegen. Bezugspreis frei Haus monatlich M. 13,—, vierteljährlich M. 3st—. Der erste Monat wird zur Probe zum Vor zugspreis von M. 9.— frei Haus geliefert. Bestellungen für ben Probcmonat sind nur an die Verlriebsabteilukg der „o'äglichcn Rundschau", Berlin SW. 06, Zimmer- » slraste 6 6, zu richten. Führersitz Wnübeivwgte und mtt einer oifermn Dirndantek aus den Chauffeur losschlug. Dieser brach blutüberströmt am Steuer zusammen. Jetzt sprang der Fremde auf den Führersitz, zerrte den Bewußtlosen auf den Damm, verfette ihm noch mehrere Tritte und ließ ihn hilflos liegen. In ganz kurzer Zeit hatte dann der Verbrecher den Kraftwagen angekurbelt, umgedreht und in Bewegung gesetzt. In ra sender Hast jagte er nun aus Zehlendorf zurück in der Rich tung nach Berlin. Der Verwundete schleppte sich ein paar Schritte weiter, wo es ihm glückte, in der Nähe beschäftigte Arbeiter zu alarmieren. Sofort wurden telephonisch alle Wachen der Umgegend von dem Überfall in Kenntnis ge setzt. In kurzer Zeit waren alle Zugänge nach Berlin von Fuß- und Radfahrerpatrouillen der Schutzpolizei für den Kraftwagenverkehr gesperrt. Der Verbrecher hatte aber bereits die Schloßstraße passiert, bevor hier die Kette ge bildet war. Als die Beamten den Flüchtling mit dem ra senden Wagen auf dem Wege nach dem Innern Berlins er blickten, nahmen Radfahrer die Verfolgung auf. Es ent spann sich eine wilde Jagd. Endlich hatte der Fahrer einen solchen Vorsprung vor den radelnden Beamten, daß er es wogen konnte, mit dem Wagen zu halten, abzuspringen und sich auf einen der nach Berlin fahrenden Straßenbahn wagen i» Sicherheit zu bringen. Als die Verfolger an dem zurückgelassenen Auto anlangten, war keine Feststellung mehr möglich, welche Straßenbahnlinie der Räuber benutzt hatte. Die Kriminalpolizei ist ihm aber bereits auf der Spur, so daß seine Verhaftung bevorsteht. — ttegelspiel als Glücksspiel. In einem Gasthaus in Weitheim in Oberbayern, wo hauptsächlich ausländische Pferdehändler verkehren, hat einer von ihnen beim Kegel spielen 30 000 -lt verloren. Der Wirt belieh die Pferde mit 5000 <ll pro Stück, bis die Tiere verspielt waren. Es gibt also auch professionelle Kegelspieler. — 2000 Zentner Getreide verbrannt. Große Getreide vorräte sind durch Brände in Thüringen vernichtet worden. So verbrannten in Is ch e rsh a u s e n' etwa 2000 Zentner Getreide und wertvolle landwirtschaftliche Maschinen und durch Blitzschlag in Dachrieden drei Gehöfte und mehrere Stallungen mit sämtlichen Erntevorräten. — Höchstleistung einer Brieftaube. Wie aus New Hort gemeldet wird, fiel dort eine Taube erschöpft im Broadway nieder. Sie trug einen Hilferuf von dem be- kamtten Naturforscher Edmund Heller, der sich in den Hoodeebergen im Pellowstone-Park verirrt hatte. Die Taube war 4000 Meilen in vier Tagen geflogen. — Das „nasse" Rußland. Das Alkoholverbot ist in Ruß land von der Sowjetregierung wieder aufgehoben. Der Verkauf von Trauben- und Fruchtweinen ist, wie die Pe tersburger Prawda schreibt, mit einem Alkoholgehalt von nicht über 14 Grad sreigegeben. Gleichzeitig wird eine- Weinsteuer erhoben. (Darin liegt eben des Pudels Kern.) Weine mit einem höheren Alkoholgehalt müssen dem Staat abgeliefert und dürfen nicht im Freihandel verkauft werden. Die Weinsteuer wird beim Wcinproduzenten erhoben und zwar 15 000 Rubel pro Flasche oder 240 000 Rubel pro Eimer (— 12,29 Liter). Die Steuer erstreckt sich auf das Ge samtgebiet der föderierten Republiken. Auf jenes verwahrloste hohe Gebäude am lieber Herr. Grüß Gott! gemach sinkenden Sonne liegt die Dorfstraße vor ihm. Ein stercs Zimmer, kahl, unaufgeräumt, ein eisiges Unbehagen altes Männlein, die Pfeife im Munde, kommt ihm entgegen — auf der Schwelle steht die Frau am Stocke, leidend, und grüßt murmelnd den Fremden. Vertrauen weckt sein schweigsam, eine traurige Wacht — und mit stummem Aussehen im würdigen Grauhaar, mit dem versonnenen Gruße verläßt der Enkel die Ahnenhalle. — Draußen vor Greisenblick. Der Wanderer fragt nach dem Herrenhause.' der Pforte wartet der Hund. Er folgt ihm aus dem Hof- 77777 7h7l7ff7 H7H7 , Dorfeingang! ?or. Eilig entflicht der Mann der unguten Stätte, dem klei- weist'der Alte, und wunderbar! Er nennt dabei dem Fra-! neu Bahngebäude strebt er wieder zu. Der Hund folgt ihm waldigen Hügeln verglimmt die Äbendglut: — das bedeutet für morgen einer? schönen Tag! — <Ue de8le tiincler^eike dene Vahngebäude vor dem Dorseingang verlassen. Nur de daran haben, ^s gibt keinen Adel mehr, ein einsamer Wandersmann schreitet langsam von den Ge leisen her dem Orte näher. Forschend blickt er um sich, als suche er etwas, wo doch nichts zu finden als eine schlichte, stille Dorfftraße, wie zahllose mehr in deutschen Landen. Freilich, dort gleich zur Seite — halb schon zerfallen scheint's, unbewohnt, oder unwohnlich doch, ein größeres Bauwerk aus älterer Zeit: konnte das einst das Herrnhaus, das „Schloß" — gewesen sein? Zweifelnd, fast schaudernd, abgeschreckt vom Verfall, wandert der Einsame eilig daran vobei, weiter die reinlichen Gehöfte entlang, die in freier Ordnung die breite Straße behaglich umgeben. Hier hatte tüchtiger Bauernsinn durch Geschlechter ein sicheres Heim sich geschaffen und bewahrt. Es fügt sich gut in die reine, blü hende und wachsende Welt umher. Sie haben beide, Na tur und Menschen, redlich und treu ihr Werk getan. Dem Wanderer wird es wohl um's Herz. In diesem gesunden Frieden des Daseins hatte vor Jahrhunderten sein Geschlecht gehaust: er war auf dem Wege, die alte Stätte zu begrüßen, die niemals wieder einer der Seinen bisher betrat. Zur Kirche lenkt er seine Schritte auf lange ausgetretenen steiner nen Stufen empor. Da steht nun der Urenkel vor der Pforte und entziffert die steife lateinische Inschrift, die den Namen des Ahnherrn als des frommen Erbauers dem Tage noch verrät. Zweihundert Jahre sind just vergangen — aber diese Kirche steht da so glau und hell, und als er die offene Tür durchschritten, auch das Innere, es glänzt ihm in sauberer Glätte, schmucklos, mit einen? kühlen Anstand ent gegen: blanke Fenster, weiße Wände, neu gebeiztes Gestühl — durchaus „renoviert"! Gewiß recht der Stolz einer wohl- habenden, sorglich auf die Würde ihres Gotteshauses be dachten Dorfgemeinde. Hier gab es keine Vergangenheit mehr — die liegt in den Grüften; aber auch keine Tafel gibt davon Kunde, daß Ahnherr und Ahnfrau, daß vier Ge schlechter dort unten ruhen. Nur an der einen der leeren Langwände prunkt goldglänzig ein aufdringlich schwung volles Barockgebilde: das hatte dereinst der letzte männliche Sproß seiner einzigen Tochter gewidmet! So verklang mit üppigem Trauerpomp das lebenslustige Geschlecht, das sei ner Scholle die rechte Treue nicht gehalten, das sei?? Erbe verwirtsck-aftet in übermütig genießendem Leichtsinn. Einem jüngeren, bescheideneren Zweig gehörte der Wanderer an, wackeren Menschen, di« von Sohn zu Sohn mit redlicher Arbeit sich durchs Leden halfen. Bekümmert steigt er den Kirchhügel hinab: tm wehmütig träumenden Lichte der all- „Auf den Hund gekommen—." Von Hans voi? Wolzogen. Im sommerliche?? Sonnenglanze liegen die reichen, rei fenden Gefilde des fränkischen Landes. Zwischen sanfter? Hügeln zieht sich eine freundliche Dorfschaft den höheren — — „ , ... „ Waldbergen zu. Von mäßiger Anhöhe blickt die Helle Kirche genden den Namen seines Geschlechtes. Der also lebte hier dakin. Noch ist s eine Zeit, bis das Züglein kommt. mit schlankem Turm hinüber nach den ferne blauenden Li- noch! Er bekennt sich als Sprößling dessen, der einst hier! .Hund liegt geduldig zu Füßen des Wanderers. Der läßt in nien des Rhöngebirges. Friedliche Stille überall: „uch vor? Schloß und Kirche gebaut. Der Alte nimmt die Pfeife aus drüben Sinnei? noch einmal das Erlebnis dieser Stunde an den Wiese?? her tönen nur einzelne trauliche Laute der flei- dem Munde und wird gesprächig: „Ach, lieber Herr, das wa-, sich vorüberziehen: Lergange?cheit! — Niedergang? — Nein: ßigen Heuer, die auf der sonnige?? Weite verstreut ihre Wa-'rei? andere Zeiten! Da drüben La schaut's übel aus — ver- „das ist nicht nötig." Der Alte hat recht. — Nur — Un gen mit dem ersten kostbaren Erntegut füllen. Schweigsam, falle?? —, verludert — eine Schmrde für's ganze Dorf, treue gegen seine Art, seine Pflicht wirkt Vergehen und Un hat ein Züglein der kleinen Zweigbahn soebei? das beschei- Gehen Sie nur und sehen sich's an, Sie werden keine Freu- tergehen, Elend und Ende. — „Soll dies auch des Vaterlan- - ' - . - - - E '" * ' ' 4 ." — „Und rver des Schicksal sein?" — Sieh! Da weht das weiße Wölkchen ist denn jetzt der Besitzer? . . . ." — „Ein gewisser Meier" wieder um den Hügel hervor. Das Züglein rollt hastiger — verächtlich spricht's der Alte und spuckt aus — „ja, Meier talab heran. Der Wanderer sucht rasch eine?? Platz in der schreibt er sich, ein Geizkragen, ein Faulpelz, scheut die ehr-j übervollen „Merten", und schon geht die Fahrt weiter durch liche Arbeit und läßt Haus und Hof verkommen. Das ist abendliche Felder und Wiesen. Einen Blick noch vom Wa- nicht nötig, Herr!" fährt er schier heftig auf: „nicht nötig!" genfeirster wirft der Scheidende zurück: der Hund steht vor Und unter den dichte?? weißen Braue?? blitzen ihm scharf die der Tür des Bahngebäudes uird schaut ihm freundlich we- lichtblauen Augen: „der Mensch hat es in seiner Hand, ob delnd nach. „Ach ja —" seufzt der Mann, wie auch dies er sich oben hält oder unten liegt. Das ist meine Meinung, Bild verschwindet —: „Auf den Hund gekommen!" lieber Herr. Grüß Gott!" Die Pfeife steckt der Alte wieder ! Aber da ziehe?? im Abendschein die fleißige?? Heuer auf Len in de?? zahnlosen Mund und geht still schmauchend weiter, ! Wiesen mit ihre?? volle?? Wagen heiter nach heim: sie haben der Kirche zu. Der Wanderer aber wendet sich in ernste?? ihre Pflicht getan, sie habe?? ihre??? Gute die Treue gehalten, Gedanken nach dem Herrenhause. Nun betritt er den Hof. sie Hobe?? die ewige Gabe der Natur durch ihrer Hände Wie sieht es da aus! Ei?? Paradies des Schmutzes! Wie Fleiß aus's neue gewonnen, sie habe?? ei?? neues Leben ge lange schon mochte keine sorgende Hand hier Ordnung ge- borge?? — Deutschland lebt in ihrer Arbeit, in ihrer schaffen haben? Selbst die Türei? der leere?? Ställe hängen! Ernte lebt es fort. — Nein, der Untergang ist nicht nötig; nur noch schief klaffend in den Angeln. Hier zeigen die! „der Mensch hat es in der Hand, ob er sich oben hält oder Wände Lücken, dort ist das Holz verfault. Die tiefe Stille! unten liegt", und wen?? er einmal unten liegt, so kam? er umher macht die Öde des Raumes iwch öder, unheimlich, wieder empor, wenn er nur Treue hält. Das ist deutsche spukhaft. Aber mitte?? auf dem Elendshofe behaglich zusam- Art. Nichts Vergangenes ist vergangen, wenn es die Kraft mengerollt, liegt ein einsamer Hund voi? zweifelhafter Rassevererbt, die Pflichtei? jeder Gegenwart tapfer zu erfüllen, — jetzt hebt er schläfrig den braunen Kopf, aber er bellt Dann ist dis Zukunft sicher. Und wir haben eine Zu- nicht wachsam -en Fremden an: freundlich trottet er heran,!kunft schmiegt sich schmeichelnd an die Beine des Mannes und! Dämmerung sinkt auf das fränkische Land; über den springt ai? ihm vertraulich grüßend herauf. Diese arme — Hundescele ehrte den Enkel der uralten Herrschaft des Hofes! Stumm folgt er seinen Schritten zur Pforte des Hauses, über welcher noch das wuchtige Stettrwappen mit weihevol ler Inschrift sich stolz erhebt — bis zu dem Oberstock, dem die Zerstörung aus den hohlen Fenstern sieht. Die rostige Klingel gibt keinen Laut, aber die Tür ist unverschlossen; der fremde Gast tritt ein in eine weite Halle — sie wäre noch heute vornehm gewesen, wie sie es einstens war, doch, sie spricht zu keinem Menschen mehr von ihrem alten Adel,' leer und verschmutzt auch sie, gleich der schönen breiten Trep- iwch Staub und Moder? — Aus einer Hinteren Tür lugt ein rvüster Weiberkopf. Eine dürre Gestalt humpelt am Stock hervor, mit irre fragendem Blick, scheu, wortlos — Frau Meier? — Dem Wanderer stockt das Wort auf den Lippen. Er deutet nach der Treppe: Darf man die Wohn gemächer sehen? .Alles zusammengestürzt", murmelt die Frau wehleidig, grimmig klingt es: „alles zusammenge stürzt!" Sie öffnet ein« Seitentür unten am Flur: «in dü- Humor und Satire. Spannung. Der Pastor, stand in seinem Gärtchen und nagelte eine wiLerfpenstige Weinrebe sorgfältig und um ständlich an die Holzlatte des Spaliers fest. Draußen am Zaun stand ein kleiner Dengel und sah zu. — „Nun kleiner Freund", sagte der Pfarrer freundlich, „du interessierst dich .. ... wohl sehr für Gartenarbeit?" — „Nee", sagte der Junge, pe, d?e nach oben fuhrt, ?n d?s Wohngemacher der üppigen , „Oder rvunderst du dich, daß ich hier arbeite?" — „Nee, Ahnem — Ist denn hier alles ausgestorben? Alles nurj,ch warte bloß, was 'n Pastor sagt, wenn er sich auf 'n Daumen kloppt!" (Der satirsche Tag.) Erscheinung»« Bezugspreis: Mk. 3.75, bei? Vie Poft bezogen Alle Postanstaltr Erschüft« stelle dr? Mr. 204. i?» IW« Die Sorg demo Die Verordn der Neichsregier ungszustai? Maßnahme bcg? ten Zusammen- einer Besprech??? trete? ganz osfei und O?ganisatio ter Zeit, schon äußeren Linken Ausreizung nich gen Andersdenk tatur des Prolet tigen Staatsfon schreite?? nach d hcure Gefahr, d die selbst links e erkannt; vielmet West- und Mitt bereitet waren, Putschabsichten i sehe?? urid infoli wiß nicht zur L gesamten Lande Die parteia Voltspartei schr „Der Zwecl klar. Es fragt wird. Und da und ehrlich gehc von dein bewirk« und gerade des Vielleicht. Dein treffe?? die Vor? allerwenigsten, nicht daran, „zu gung der Versc gen, zu Gewc nisch-demokratisc Gesetze usw. au maßgebenden d, sich geklärt mai sche? Seite ist Schichten des de zu gewaltsame? Stimmung in? ' Zeit die Mögli verfassungsmäßi Staatsform na« nationalen habe gen Organe unk nerei? Frieden k l i ch z u in a ch e Zustände unter stellen, um jede? republikanisch-dc Deutschlcnü) miß Wenn also „zügellosen Agi geht, di« politis graben" und di taten an politis kömien sich die fühlen. Sie w? ihrer Partei mi streben ja Lana wir sie unter d und jedermann darauf Hinweise öffentlichen Sitz tation der Litt nahe stehenden lich genug habe nen gegen Der durchaus im R ten, von den P strationen inszei gen Verhetzung di« Regierung krattsche Staats 'sehr «inseitig an
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