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Freitag, ' Vex 8. IxN 18LL. die Köpfe der Ahnungslosen. Ein wildes Durcheinander ent» stand. In dem furchtbaren Gedränge vermischen sich dta Schreie der Getroffenen mit den Hilferufen der Verletzten« Im Nu ist aus dem glücklichen Bilde ein erstarrende« Para doxon geworden. Di« ersten Schüsse fallen und reiben Lücken in die letzten Reihen der Fliehenden. Zwei Kinder um stehen weinend ihre erschossene Mutter, bis eins Kugel noch dem Schwesterchen den Bruder entreißt: eine herzzerreißende Szene, deren sich mehrere abspielen, Jtt wenigen Momenten sind die Straßen von Zivilisten leer« Verflogen ist der Begeisterungsrausch, übriggeblieben stehen mitten in den Straßen entmenschte, sadistische Gestalten mit rauchendem Fusil und dem Bewußtsein, mit provozierender Hand in die Speichen des Schicksalsrades eingegriffen zu haben. Beiblatt pr Nummer 157. Ka -Schstlche -SrMkr Das erste Kinderheim der Sächsischen Fechtschule Das erste Kinderheim des Wohltätigkeitsvereins „Säch sische Fechtschule" (e. V.) wurde am Sonntag in Soh- land an der Spree eingeweiht und zunächst mit 30 schwächlichen, des Landaufenthalts bedürftigen Knaben aus Cossebaude, Dresden, Großenhain, Radeburg belegt. An der Eröffnungsfeier nahmen als Vertreter der Staatsbehör den Gey. Regierungsrat Dr. Rcrschke-Vautzen für die Kreis hauptmannschaft, Assessor Kloß für die Amtshauptmann schaft Bautzen, Frl. Hunger, Sozialbeamtin aus der Wohl- fahrtsabteilung des Ministeriums des Innern, Dr. phil. Brunn vom Fürsorge- und Jugendamt Dresden, überdies Kammerherr v. Nostitz-Wallwitz auf Sohland teil. Nach Begrüßungsgesang durch die Sohlander Schul kinder hielt der Vorsitzende des Ortsausschusses, Lehrer Montag, eine Ansprache, der er das Dichterwort „Habt Sonne im Herzen" zugrunde legte und an deren Schluß er die Schlüssel des Heims dem Landesvorsitzenden, Oberlehrer Kirsten, überreichte. Dieser hielt darauf eine von idealen Gesichtspunkten getragene, mit poetischen Gedanken ausge stattete Weiherede. In längerer Rede sprach Gemeindevör- stand Klimpel, der dabei u. a. im Namen der gesamten Gemeinde gelobte, daß die im Heime untergebrachten Kin der in Sohland wie die eigenen behandelt werden würden. Mit Recht betonte Redner, daß es für die Sächsische Fecht schule nötig gewesen sei, mit einer solchen Tat, wie die Errichtung dieses Heimes, vor die Öffentlichkeit zu treten, denn ein großer Teil der Bevölkerung habe von der nun schon über 40 Jahre währenden umfangreichen Liebestätig keit nur wenig gehört. Der Vorsitzende des Zweigvereins Sohland, Postschaffner Herold, richtete Willkommens- und Dankesworte an die Erschienenen von nah und fern. Wenn auch bisher die Fechtschule nie gefehlt habe, wenn es galt, einzugreifen, wo Not sich zeigte, so habe sie doch nun einen festen Ort gefunden, wo sie in besonderer Weise ihr Wirken für die Jugend betätigen könne. Der Ortsarzt Dr. Boch- mann, der in gütiger Weise die ärztliche Betreuung des Heims übernommen hat, wies auf die unendliche Wichtig keit hin, für die unter den Kriegsfolgen leidenden Kinder zu sorgen, denn von deren Gesundheitsentwicklung sei es ab hängig, ob wir die Arbeitsleistungen würden vollbringen können, um uns von den auf uns lastenden Sklavenketten zu befreien. Der Knabe Gebhardt aus Großenhain sprach im Namen der ersten Pfleglinge des Heims ein beifällig aufgenommenes Dankgedicht von Hertwig. Hieran schloß sich die Überreichung von Patengeschenken durch die Vertre ter der Zwergvereine Plauenscher Grund, Cossebaude, Plauen i. D., Löbau. Der Landesvorfitzende Kirschen sprach noch kurze Dankesworte, dann erfolgte eingehende Besichttaung des Heimes, das bereits bis Oktober voll belegt ist. Der geräu mige, licht- und lustreiche Schlafsaal mit seinen 30 Kinder betten gewährt einen besonders freundlichen Anblick. Ein großer Spielplatz, eine Wiese, geben Raum genug, sich zu tummeln. Die behördlichen Vertreter nahmen mehrfach Ge legenheit, sich höchst anerkennend über das Gesehene auszu sprechen. Die französischen Mordtaten in Beuchen. Uber den empörenden Zwischenfall in Beuchen wird dem „Deutschen Tagebl." gemeldet: Lange genug hat die „Wirthsche Engelsgeduld" der ge knechteten Oberschlesier bisher alles unsagbare Elend über sich ergehen lassen, lange genug hat die musterhafte Zurück haltung der Bevölkerung und des Selbstschutzes keine Ver anlassung zu Reibereien zwischen der I. K. (sprich: Le Rond) und dem Deutschtum gegeben. Viel zu lange und zu unheimlich dünkte den französischen Tyrannen die deutsche Reserve, um nicht durch Provokation den Gang der Ereig nisse zu beschleunigen. Die Gelegenheit war günstig. Für die unterdrückten Beuthener hatte gestern die Befreiungs stunde von polnischer blutiger Tyrannei geschlagen. Nach Abzug der Panjes zog mit Siegermiene die I. K. in die Stadt ein und zwar vier Kompagnien Engländer, wie es in dem Drahtbericht so schön heißt, „geführt von einer Kom pagnie Franzosen". Stumm ließ die Menge die Welschen passieren, nur beim Vorbeimarsch der Engländer, die durch ihre verhältnis mäßige Objektivität einige Sympathien gemeßen, brach der Jubel der endlichen Befreiung aus überströmenden Herzen: das Gefühl der goldenen, wiedergewonnenen Freiheit lieh für kurze Augenblicke das Gefühl früherer Feindschaft ver gessen und nahm Gestalt an in dankbaren Kundgebungen für die Engländer. Deutsche Heimatlieder konnten zum ersten Male wieder ungestraft ertönen, deutsche, lang in bangem Herzen unterdrückte Gefühle sich äußern. Aus der Wil helm-, Gustav Freitag- und Donnersmarkstraße eilten die Befreiten herbei, sahen den Zug der Khaki-Uniformen und ahnten nicht den gelben Neid der Anderen. Ein kurzer Wink reißt vier Mann aus der französischen Linie, die in wilder Jagd die sog. „Neue Kafernen-Wache" alarmieren. Von allen Seiten dringt die Horde auf die jubelnde Menge ein, Kolben und Gummiknüppel sausen nieder auf Au» Sachse«. Dresden, 7. Juli. Die Verhandlungen wegen Abgabe sächsischer Elbtonnage. Bekanntlich wurden in Außig Der- Handlungen zwischen der Tschechoslowakei und den Elbschiff- fahrtsgesellschaften wegen Abgabe von Elbtonnage an die Tschechoslowakei geführt, die vorläufig abgebrochen worden sind. Es handelt sich darum, einen gangbaren Weg für dis Abgabe der Schiffe in direkten Verhandlungen zu finden- Diese Verhandlungen sollen, wie wir zuverlässig hören, in der Zeit zwischen dem 20. und 30. Juli in Dresden Wetter- geführt werden. Es scheint überall der Wille zu bestehen, zu einer befriedigenden Lösung in der Angelegenheit zu kommen. Leipzig, 6. Juli. Die steigende Wohnungsnot der Groß städte nimmt in Leipzig einen katastrophalen Charakter an, Am 31. März fehlten hier 9501 Wohnungen für solche, die einer Unterkunft auf das allerdringlichste bedurften, darun- rer 6087 Jungverheiratete. Die Zahl ist seitdem erheblich gestiegen. Mit Hilfe der von der Stadt flüssig gemachten Mittel können jährlich nur rund 600 Wohnungen in An griff genommen werden. Aus alledem ergibt sich, daß di« Wohnungsnot in Leipzig so groß ist, daß auf Jahrzehnte hin aus für Taufende von Familien kein Unterkommen beschafft werden kann. Annaberg, 6. Juli, über die furchtbare Bluttat, di« hier entdeckt worden ist, berichtet die Ortspresse noch entsetz-, liche Einzelheiten. Es handelt sich hiernach um die Ermor dung des früheren Inhabers der Firma Gustav Tränkner, Nachf. am Markt, Gustav Wolf Tränkner, der 1866 in Annaberg geboren war. Er wurde am 25. Juni von seinem Sohne, dem Volontär Hans Rudolf Tränkner, geb. 1899 hier, mit einer afrikanischen Keule abends gegen 7 Uhr in der Wohnung niedergeschlagen. Durch widersprechende Aus- Die Stiftssekretäri«. Roman von H. Courths-Mahler. (11. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Dann besprach die die Fürstin im einzelnen die einge laufenen Eingänge init ihrer Sekretärin. Als Fräulein von Hellern gegangen war, griff die Fürstin zu dem ersten der -urückgelegten Schreiben. Es war Ursula von Ronachs Brief und lautete: „Eure Durchlaucht wollen gütigst verzeihen, wenn ich nur erlaube, von Ihrem nach dem Tode meiner Mutter mir gemachten liebenswürdigen Anerbieten heute Gebrauch zu machen. Damals schrieben mir Eure Durchlaucht, ich dürste mich jederzeit, wenn ich in Not wäre, oder Rat und Hilfe brauche, vertrauensvoll an Sie, als alte Freundin meiner verstorbenen Mutter wenden. Heute bin ich Ihnen dafür dankbar, daß ich es tun darf. Meines Blechens in Feldegg ist nicht länger, wo mein Vormund mir nach dem Tode mei ner Mutter eine Heimat geboten hatte. Ich muß Eure Durchlaucht leider der Wahrheit gemäß mitteilen, daß Herr von Feldegg mich aus dem Hause gewiesen hat, weil ich in einer rein persönlichen Angelegenheit seinen Wünschen nicht zu entsprechen vermochte. Damit Eure Durchlaucht nicht ungünstig von mir den ken, will ich nur kurz hinzufügen, daß ich mich gezwungen sah, gegen den Willen meines Vormundes die Bewerbung eines Mannes auszuschlagen, den ich persönlich zu hoch achte, um ihm meine Hand ohne meine Liebe zu bieten. Ich möchte aus begreiflichen Gründen auf diese Ange legenheit nicht näher eingehen. Jedenfalls muß ich Feldegg so bald als möglich verlassen, und ich beabsichtige, zunächst in einem Damenheim Unterkunft zu suchen, bis ich eine pas sende Stellung gefunden habe. Der eigentliche Zweck mei nes Schreibens gipfelt nun in der Bitte, Drre Durchlaucht möchten mir gütigst behilflich sein, eine Stellung zu finden, in der ich mir mein Brot redlich verdienen kann. Leider habe ich weder Verbindungen, noch sonstige Empfehlungen und weiß, daß es ohne solche sehr schwer ist, eine Anstellung zu linden. Aber vielleicht haben Eure Durchlaucht die große Güte, sich für mich zu verwenden. Es ich mein aufrichtigster Wunsch und mein ehrlichstes Bestreben, mich auf eigene Füße zu stellen. Um keinen Preis möchte ich irgend jemand zur Last fallen. Ich nehme auch mit der bescheidensten Stellung vorlieb, wenn sie mir nur die Möglichkeit gibt, mein Brot zu verdienen. Da ich eine gute Ausbildung genossen habe, könnte es sich um eine Stellung als Gesellschafterin, Pflegerin oder dergleichen han deln. Ich möchte noch bemerken, daß ich keinerlei Arbeit scheue, gesund und kräftig bin und den festen Willen habe, alles zu leisten, was man von mir verlangt. Besondere Talente habe ich nicht, doch bin ich in allen Fächern der Hauswirtschaft erfahren und würde einem grö ßeren Haushalt vorstehen können. Auch in einem landwirt schaftlichen Betrieb, der die Buchführung erfordert, oder als Sekretärin oder Vorleserin würde ich, wie ich hoffe, meinen Platz ausfüllen. Es wäre mir eine große Freude, wenn Eure Durch- laucht sich in irgendwelcher Weise für mich verwenden woll ten. Ihr freundliches Schreiben von damals gibt mir den Mut zu meiner Bitte . . ." Mit einem versonnenen Lächeln legte die Fürstin Maria den Brief Ursula von Ronachs aus der Hand. Sie dachte daran, wie seltsam doch das Schicksal spielt, das gerade in diesem Augenblick ihr die Tochter ihrer verstorbenen Freun din zuführte. Dann griff sie nach dem zweiten Schreiben, das mit der gleichen Post gekommen war. Es war ein Brief des Barons Lutz von Rippach und lautete: „Eure Durchlaucht wollen mir, der ich weder die Ehre noch das Vergnügen habe, Eure Durchlaucht zu kennen oder bekannt zu sein, gütigst verzeihen, wenn ich mir erlaube, mich in einer persönlichen Angelegenheit an Sie zu wenden. Ich vermute, daß Eure Durchlaucht wahrscheinlich zugleich mit diesem Brief ein Schreiben von Fräulein von Ronach erhal ten werden, bemerke jedoch zugleich, daß die junge Dame nichts davon weiß, daß auch ich mir die Freiheit genommen habe, ein Schreiben an Eure Durchlaucht zu richten. Leider muß ich die Geduld Eurer Durchlaucht länger in Anspruch nehmen, als ich wünschte, aber cs liegt mir daran, Ihnen ein klares Bild der Situation zu geben, in der Fräu lein von Ronach sich augenblicklich befindet. Als "ächster Nachbar von Gut Feldegg halte ich die Gelegenheit, Fräulein von Ronach kennen, verehren und schätzen zu lernen. Ich hoffte, mir ihre Zuneigung gewinnen zu können, und warb um Fräulein von Ronachs Hand. Zu meinem größten Schmerz vergeblich. Die offene Art, in der Fräulein von Ronach mir gegenübertrat, nahm diesem Er lebnis indessen jeden Stachel der Bitternis, so daß ich nach wie vor das wärmste Interesse für diese junge Dame hege und nur den einen Wunsch habe, ihren Lebensweg glatt und eben zu sehen. Es schmerzt mich daher tief, daß ich in Erfahrung brin gen mußte, daß der Vormund Fräulein Ursulas, Herr von Feldegg sie nach dem abschlägigen Bescheid auf meine Wer bung aufforderte, sein Haus so bald als möglich zu verlassen. So bin ich gewissermaßen, wenn auch gegen meinen Willen, schuld daran, daß Fräulein von Ronach ihre Heimat verliert, und bin zugleich machtlos, als abgewiesener Freier etwas für sie zu tun, wenigstens in direkter Weise. Ich weiß, daß es der Stolz Fräulein von Ronach verbieten würde, Hilfe irgend welcher Art von meiner Seite anzunehmen, und wollte ich diese ihr auch noch so zart bieten. Vor wenigen Tagen hörte ich indessen, daß Fräulein von Ronach sich an Eure Durchlaucht mit der Bitte wenden wollte, ihr beim Suchen einer passenden Lebensstellung be hilflich zu sein. Fräulein Gusti von Feldegg, die jüngste Tochter des Hauses, die. sich wie eine jüngere Schwester in herzlicher Liebe an Fräulein von Ronach angeschlossen hat, teilte es mir mit. Sie machte auch kein Hehl daraus, wie schwer Fräulein von Ronach augenblicklich unter ihrer Lage leidet. So wage ich es denn, auch meinerseits Eure Durchlaucht ganz ergebenst zu bitten, sich für Fräulein von Ronach gütigst verwenden zu wollen oder es mir in irgendeiner Weise zu ermöglichen, etwas für die junge Dame tun zu können. Wir Männer sind in derartig delikaten Angelegen heiten so unbeholfen und hilflos, daß ich in diesem Falle mich nicht scheue, die gütige Vermittlung Eurer Durchlaucht in Anspruch zu nehmen. Wenn auch ohne es gewollt zu haben, so fühle ich mich dennoch in gewissem Sinne an dem Schicksal Fräulein von Ronachs mitschuldig. Da ich persön lich auf niemand Rücksicht zu nehmen brauche, werden Eure Durchlaucht vollkommen freie Hand haben, über mich und mein Vermögen zu verfügen, denn trotzdem Fräulein von Ronach meinen Antrag abgelehnt hat, bleibe ich ihr treu er geben und habe nur den einen großen Wunsch, sie auf ihrtzm ferneren Lebensweg sorglos und glücklich zu sehen . . ." Fürstin Maria lagte den Brief aus den Händen, erhob sich und trat an das offene Fenster, zu dem die warme Juni luft hereinwehte. Der grüne Rasen lag in Hellem Sonnen schein, bunte Schmetterlinge wiegten sich über den Blumen beeten. Es war ein echter, rechter Glückstag, und eine warme Freude über diese seltsame Schicksalsfügung quoll im Herzen der Fürstin auf. Ohne ihr Zutun war ihr die Rolle der guten Fee im Märchen in den Schoß gefallen.' i * Ursula und Malte von Feldegg waren sich in den letzten Tagen nur im Beisein der anderen begegnet, und Gusti, dis mit geschärftem Blick wohl bemerkte, daß zwischen Malte und Ursula etwas vorgegangen sein mußte, schien es fast, als ob ihr Bruder Ursula absichlich mied. Aber sie stellt« keine Frage und enthielt sich auch jeder Andeutung. Malte streifte ost den ganzen Tag über im Walde herum und ließ sich fast nur zu den Mahlzeiten sehen. Unendlich schwer wurde es ihm, nach Rippach hinüber zuretten und wie in früheren Zeiten einen Tag mit den Freunden zu verbringen. Wer endlich bezwang er sich^ Hans von Rippachs Anwesenheit ließ keine Verlegenheit aus kommen. Fest und warm wie sonst war der Händedruck, den Malte mit Baron Lutz tauschte, und Baron Hans sorgt« dafür, daß die Unterhaltung der Freunde den Ton alter Un befangenheit und Herzlichkeit wiederfand. Als sich Malte verabschiedete, sagte Baron Hans: „Morgen werde ich mir erlauben, in Feldegg vorzu sprechen. Hoffentlich bin ich willkommen!" Dabei flog ein Lächeln um seinen Mund, denn er wußte ja, wie sehnlich ihn Gusti erwartete, die er in den letzren Tagen mehrfach mit Baron Lutz zusammen im Wolde ge troffen hatte. „Der Tennisplatz urck> Gusti warten schon lange auf dich!" meinte Malte lächelnd und reichte dem Freund? zum Abschied die Hand. „Also auf Wiedersehen in Feldegg!' * Zu seinem eigenen Erstaunen wurde Bacon Hans von Rippach am nächsten Tage zur Besuchsstunde von Herrn Feldegg und seinen Damen mit ganz besonderer Liebens- Würdigkeit empfangen. Sahen sie in ihm doch gewisser maßen einen Parlamentär, der den Frieden brachte; denn hätte Baron Lutz von Rippach wegen Ursulas Wweisung seines Antrages unversöhnlich gegrollt, so würde sein Vet ter Hans sich kaum zum Besuch angesagi hab em Früher waren die Feldeggschen Herrschaften Baron Hans gegenüber weniger entgegenkommend gewesen, denn sie hatten in ihm nur den armen, unbedeutenden Detter des reichen Majoratsherrn Lutz von Rippach gesehen. Aber jetzt führte der Weg zu Baron Lutz über sein« Person, und dechalb stieg er wohl auch im Wert«. Frau von Feldegg hätte es sonst auch nicht eben gern gesehen, wenn sich Ba- ron Hans so lebhaft um Gusti bemühte» weil sie immer be fürchtet hatte, dieser „arme Leutnaitt" könne ihrer Jüngsten „den Kopf verdrehen". _ Jetzt schwiegen diese Bedenken, nach dem alten Grund satz: Der Zweck heiligt die Mittel!" Unbedenklich erhielt Gusti die Erlaubnis, an den Nachmittagen mit Baron Hans ihre Partie Tennis zu spielen. Meist wurde ex dann beten, zum Tee zu bleiben. Beim Abschied wurden ihm de» Ude^ertzliche Grütze «n Bvrvn Lutz «fgeftqg-n.