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Sonnabend, A« MW LrMerl Lächelnd verneinte sie. „Das ginge doch nicht gut. Ich verreise auf einige Tage zu meinem Bruder, zur Taufe sei nes Erstgeborenen. Nächste Woche muß ich wieder hier sein." „Sie so lange nicht zu sehen, wäre nur unmöglich ge wesen. Dem Himmel sei Dank, daß er mir heute dieses Glück vergönnte!" Ruth sentte verwirrt das Köpfchen, und er konnte bei ihrem Anblick immer nur denken: Wie ist sie süß! Was sollte sie nur sagen? Er weidete sich an ihrer Ver wirrung, er sah, wie sie nach Worten suchte, wie Röte und Blässe auf ihren: Gesicht wechselten. So deutlich konnte er in dein jungen Herzen lesen, daß es für ihn schlug. Da nahm er Ruch Althofs Hände in die seinen, urch sie wehrte es ihm nicht. „Wollen Sie wissen, Ruch, warum ich gekommen bin? Weil mich die Sehnsucht nach Ihnen trieb, weil ich Sie liebe!" sagte er leise, und seine Stimme bebte in tiefinner licher Erregung. „Weil ich Sie liebe", sagte er noch einmal, und legte ihre Hände an seine Brust Aus Ruths Augen lösten sich zwei große Tränen, glänz ten an den langen, dunklen Wimpern und rollten über ihre weichen Wangen. „Liebe, süße Ruch!" Er legte den Arm um sie und zog sie an ferne Brust. Sie widerstrebte ihm nicht; sein Werben war ihr so über raschend gekommen, die Gewalt seines Gefühls riß sie un widerstehlich mit fort. „Ruth, zürnst du mir sehr?" fragte er leise. Sie schüttelte errötend den Kopf. Da neigte er Len Mllnd auf die jungen Lippen der Geliebten, und mit einem langen Kusse nahm er von ihnen Besitz. Ruth war noch immer wie betäubt. Sa plötzlich, so un- crwai-tet war das Glück gekommen, und stand jetzt vor ihr mit lächelnden Augen, zärtlichen Lippen und starken Annen. Und als er sie wieder küßte, schmiegte sie sich an ihn und gab ihm schlichter» seinen Kuß zurück; mit Entzücken fühlte er den zarten Druck ihres weichen Mundes. „Ruch, hast du mich denn lieb?" „Glaubst du, daß du mich sonst küssen dürftest?" fragte sie, ihn anläcknstnd. „Und du, Gerd, du liebst mich, und weißt, doch kaum, wer ich bin, hast mich kaum gesehen?" zwangsweise Eingemeindung der Gemeinde Seidau nach Bautzen soll vor endgültiger Stellungnahme nochmals mit dem Gemeinderat zu Seidau verhandelt werden. Die Kehr taxe,: für die Schornsteinfegerbezirke der Amtshauptmann schaft Bautzen wurden in der Weise erhöht, daß unter der Voraussetzung der Zahlung eines Tarifwochenlohnes von 250 ./( ab 1. April 1921 an die Gehilfen zu den Friedens kehrlöhnen ein Zuschlag von 400 Proz. für russische Schorn steine und von 500 Proz. für besteigbare Schornsteine, rück wirkend ab 1. April 1921 unter Ausschließung drr seit dem 1 April 1920 gewährten Sonder-(Steig-)Gebühr von 10 "L füd jedes Stockwerk gewährt wird. „Weim ich mcht gerade beim Theater wäre und allein stünde, würde sich keiner um mich kümmern!" „Du stehst ganz allein in der Welt, meine Ruch?" „Meine Eltern sind längst lot. Aber ich habe noch einen Bruder, einen prachtvollen Menschen. Zu ihm will ich mor- gen fahren. Er taust seinen Erstgeborenen und bei der Fiter " '« nicht fehlen. Run dachte ich, er soll Ntzch ' sah, daß ihm «ine Frage auf -en Lippen schweStef sie schwieg und lächelte ein wenig schalkhaft vor sich' sie wollte sich die Überraschung nicht verderb«», Eine deutsche Gegenliste Eine deutsche Gegenliste wird im Deutschen Tage blatt veröffentlicht. Wir beginnen im folgenden mit dem Ab druck der hauptsächlichsten den Franzosen, Belgiern, Eng ländern usw. vorzuwerfenden Kriegsverbrechen, die natürlich alle oder fast alle bisher keine Sühne gefunden hgben, da sie sich ja nur gegen „Barbaren" richteten. !. Offiziere. Aubert, Leutnant und Kommandant des Detachements Kangha-Sidl-Nackj (Nordafrika) verprügelte die Kriegsge fangenen auf das roheste mit einem Palmenftock und schonte dabei auch Kranke nicht. Bestrafte mußten ihren Arrest in einem 2 Meter tiefen Erdloch unter freiem Him mel und bei großer Kälte ohne Decken verbüßen. Ge wohnheitsmäßig trieb er die Deutschen mit dem Stocke zur Arbeit. Bei der Arbeit schlug er auf jeden los, der sich umsah oder- sich einen Augenblick ausruhen wollte. Arrago, Unterleutnant im Chasseur Regt. Nr. 60, Komman dant des Lagers Vaulx-Vrancourt, sperrte zwei auf der Flucht ergriffene Kriegsgefangene, nur mit Hemd und Hose bekleidet, in eine Wellblechbude ohne jede Verpflegung ein. Am nächsten Tage ließ er alle Gefangenen antreten; die beiden wurden vorgeführt, mußten ihr Hemd aus ziehen, wurden an einen stacheldrahtumwickelten Pfahl gebunden und auf Befehl Ärragos von einem franzö sischen Soldaten mit einem fingerdicken Tau, an dessen Ende sich ein Knoten befand, auf das roheste verprügelt. Binet, Lapitalne und Kommandant des Lagers Outreville, und kneip, Leutnant in demselben Lager, ließen einen Kriegsgefangenen, der sich aus Hunger Brot und Ölsar- dinen ungeeignet hatte, an einem drei Meter hohen Psahl aufhängen. Hierzu wurden ihm die Hände mit Stricken zusammengebunden, dann wurde er an den Händen hoch gezogen, bis die Füße ein bis zwei Meter über der Erde waren. Die Hände wurden alsdann über dem Kopfe fest gebunden, desgleichen die Füße unten am Pfahl. So hing er zwischen Himmel und Erde und wurde bei leben digem Leibe gekreuzigt, ähnlich wie Christus. Bei der Abnahme war der Gefangene so steif, daß er die Arme nicht mehr bewegen konnte. Danach kam er in Arrest, der folgendermaßen verbüßt wurde: In dem etwa 30 Zenti meter hohen Schnee, vermischt mit Kot, lag ein kleiner Rost. Darüber mußte er fein kleines Zelt bauen und 15 Stolze Herzen. Roman von Fr» Lehne» (17. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Wann darf ich Sie Wiedersehen, gnädiges Fräulein?" „Sie werden es auf dem Theaterzettel lesen!" Schel misch lächelte sie ihn an, daß die Grübchen in ihren Wangen sich vertieftem > l „Allerdings — aber so meinte ich es nicht!" „Anders aber wird es schwer möglich sein, Herr Graf", entgegnete sie ernster, „der Zufall müßte dann wieder zu Hilfe kommen!" „Wir werden schon sehen. Ich sage: Auf Wiedersehen — und bald, mein gnädiges Fräulein!" Graf Neudegg hielt Wort. Er ermöglichte ein Wieder sehen. Ruths junge Schönheit hatte ihn berauscht. Er kannte keinen Gedanken mehr, als an sie. Was war ihm Charlotte noch! Das Gefühl für sie war geschwunden, wie der Mär- -enschnee an der Sonne — es war auch keine Liebe gewesen — nur eins große Bewunderung für ihren Geist; ein stilles Ausruhen in der Freundschaft! Seine Leidenschaft, seine Sinne hatten nie für sie gesprochen! Aber seit er Ruth gesehen, wußte er, daß sie das für ihn bestimmte Weib war — mit elsmentarischer Gewalt war die Liebe für sie über ihn hereingebrochen. Sich über alles hinwegsetzend, was Herkommen und Sitte vorschrieb, suchte er Ruth in ihrer Wohnung auf. Ruth war zu Hause, sie übte am Klavier. Erschrocken sprang sie auf, als ihr die Gesellschafterin den Bestich meldete und seine Karte überreichte. Das Herz klopfte ihr zum Zerspringen, dunkle Glut stieg Ihr ins Gesicht. Hatten ihre Gedanken ihn hergezaubert? „Ich bin nicht zu Hause", stammelte sie. „Das geht nicht an, gnädiges Fräulein, der Herr hat Sie ja singen gehört". Mit zitternden Knieen begab sich Ruth in ihren Emp fangsraum. Gerd Neudegg brachte köstliche Rosen. In brünstig küßte er ihr die Hand, -ie leise unter der Berührung seiner Lippen bebte. „Verzeihen Sie den Überfall, gnädiges Fräulein! Ich hatte doch gesagt auf baldiges Wiedersehen, und da der Zu fall uns nicht so gnädig war Ruth wurde etwas verlegen. „Ihr Besuch kommt mir in der Tat etwas sehr überraschend". „Ich kann es mir denken und bitte Sie nochmals, ver zeihen Die mir das unbescheidene Eindringen. Aber ich »«rußte Sie wiedersehen! Ich bin vor dem Theater auf und abchgelaufcn, auf der Promenade, überall habe ich Sie ge- zUnd wären Sie morgen gekommen, so hätten Sie mich nicht mchr ängetroffrnl" . „ „.Wollen Sie for Tage lang darunter liegen- Binet und Kneip hatten ihr» Helle Freude an ihrer neuen Folter-Erfindung. Voucher, kommaudant des Lagers Dinan (Cütes du Nord) führte in seinem Lager die Strafe des Mauerstehens ein« Der Bestrafte mußte, mit dem Gesicht 10 bis 20 Zenti meter von der Mauer entfernt, stramm stehen. Auf jede Stunde entfielen höchstens 10 Minuten Rundgang. Am putierte und Schwerverwundete mußten die Strafe sitzend vor der Mauer verbüßen. Die Strafe dauerte bis zu 80 Tagen! Wer aus Schwäche oder infolge der unvermeid- lichen Gelenkschwellungen zusammenbrach, wurde für den betreffenden Tag ins „Prison" geschafft. Nach der uner läßlichen Ruhe wurde die Folter fortgesetzt. Leute, die in der Woche arbeiteten, mußten Sonntags an der Mauer stehen. Bei schlechter Haltung wurden die Gefangene» durch Kolbenstöße, Bajonettstiche oder Fußtritte miß handelt« Bonhelieu, Lapilaine, schlug mit einem Knüppel solange auß die Arrestanten ein, bis sie bewußtlos zusammenbrachen« Strafexerzieren ließ er folgendennaßen verbüßen: die Kriegsgefangenen mußten zehn, auch mehr Stunden am Tage mit einem mit 50—60 Pfund Eisenschrauben oder mit Sand gefüllten Tornister auf dem Hofe Herumlaufen« und zwar nie im Schatten, sondern in der prallen Sonne« Einteilung: 50 Minuten schnelle Gangart, 10 Minute» Pause und so fort. Dauer dieser Strafe manchmal bis zu vier Wochen. — Bonhelieus Lieblingsausspruch: „Die Deutschen müssen laufen, bis sie verrecken!" Ladet, Lapitaine im Lager Vertus, erschoß, d. h. ermordet« den kriegsgefangenen Gefreiten Kochmann nach mißlun genem Fluchtversuch. Earöe. Sergeant im Zuchthaus Avignon, öffnete im Beiseln von französischen Zuchthäuslern, die für die Kriegsgefan genen bestimmten Pakete, untersuchte sie und bestahl ihre» Inhalt, Lapailles, Adjutant vom Jnf.-Reg. 134 in der Kaserne Cette, schlug die Kriegsgefangenen gewohnheitsmäßig mit der Faust oder mit der Reitpeitsche ins Gesicht, wenn sie nachts austreten wollten, und sperrte sie, nur mit Hemd bekleidet, in eine mit Wasser überschwemmte Waschküche ein, wo sie bis zum anderen Morgen verbleiben mußten« Lhargneron, Unterleutnant, Führer der 14. marokkanischen Kompagnie, ließ auf dem Gefechtsfelde Kriegsgefangen« in Reih und Glied antreten, feuerte mit der Pistole mitten in sie hinein und befahl Marokkanern, ebenso zu handeln, Er stellte eine ganze Gruppe Gefangener, darunter Sani täter mit dem Roten Kreuz, zusammen und schoß sie nie der. Einen Offizier der Feldartillerie, der sich ergeben hatte, schoß er plötzlich ohne Grund mit dem Revolver in die Schläfe. Seinen Untergebenen gab er Befehl, kein« Gefangene zu machen. Lhavant, Sergeant im Lager Croix-Mobligneaux und Vru- net, Soldat im selben Lager, mißhandelte den Kriegsge fangenen Schäfer auf das roheste, weil er bei der Arbeit vor Erschöpfung' zusammenbrach. Einige Kameraden er boten sich darauf, -en Schäfer zu tragen. Brunst gestattet« dies nicht, schleifte den Schäfer bis an den Dorfteich von Sitzung des Bezirksausschusses. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft Bautzen hielt seine 5. Sitzung am 23. Mai 1921 im Gemeindeamt zu Kirschau ab. Von 43 Punkten der Tagesordnung wurden 40 in öffentlicher, 3 in nichtöffentlicher Sitzung erledigt. Die Nachträge zu den Gemeindesteuerordnungen für Schirgis walde, Baschütz, Belmsdorf, Brösa, Koblenz, Jenkwitz, Kubschütz, Luga, Merka, Neschwitz, Oppitz, Pannewitz m. Wetdlitz, Radibor, Sdier, Singwitz, Taute walde, Wehrsdorf, Weißig u. Zschillichau, Carlsberg, Crostau, Demitz-Thumitz, Dretschen, Göda, Kleinbautzen, Neudorf b, Kgsw., Quatitz, Spreewiese, Kleinförstchen, Gaußig, Schmölln, Königswartha, Großhar thau, Schlungwitz bett. Hunde-, Zuwachs- und Lustbar keitssteuer wurden genehmigt bez. namens des Ministeriums genehmigt, bez. befürwortet. Ebenso wurde Genehmigung erteilt zum Nachtrag zum Wegebau-Regulativ der Ge meinde Klix, ferner zur Anstellung eines Bezirksverbands- Kassenrevisors, zur Neuregelung der Leichenfrauengebühren tn den Bezirken Neschwitz, Radibor, Schmölln, Fran kenthal, Quatitz, zum Ortsgesetz über das Fürsorgewesen der Gemeinde Sohland, zu den Anträgen der Gemeinden Grubschütz und Schwarznaußlitz auf Öffentlichkeit der Ge- meinderatssitzungen. Dem Vorschlag, zur Bezirkskörkom- mission die Herren Klahre-Preititz als ordentliches Mitglied, Schulze-Wetro, Hermsdorf-Kauppa mrd Heger-Oppitz als stellvertr. Mitglieder zu wählen, wurde zugestinunt, dcsgl. dem Antrag auf Einziehung des van Kubschütz nach Wamitz führenden Kommunikationsweges innerhalb der Fluren Wa- ditz und Canitz-Christina bis zum Auftreffen auf den Waditz- Canitz-Christinaer Kommunikationsweg für den öffentlichen Fährverkehr, auf Einziehung des durch das E. T. Hünlich sche Fabrikgrundstück in Wilthen führenden Kommunika- tionsweges, auf Einziehung des von Obercunewalde nach Sornßig führenden Weges für den öffentlichen Fährverkehr. Ferner wurde beschlossen, zur Beschaffung von Turngeräten dem Turnverein „Turnertreue" in Königswartha 275 -tt und dem Turnverein Großpostwitz 75 <tl aus Bezirksmitteln zu gewähren, sowie »/. des Fehlbetrages, der den, Ausschuß für Volksbildungsabende zu Neukirch und Umgegend durch derartige Veranstaltungen entstanden ist, ans den Be zirk zu übernehmen. Die Erhöhung -er Verpflegssätze in der Bezirksanstalt Seidau wurde in der vorgeschlagenen Weise genehmigt. Abgelehnt wurden die Abtrennungsan- ttäge Krum, Wehrs darf (Bl. 277 für Wehrsdors) und Karl Schulze, Truppen (Bl. 12 für Truppen), desgl. das Echankerlaubnisgesuch von Maatz, Kolonie Kleimvelka, Mßke-S oh l and, Meschke-Sv hl a nd (das letztere, so weit Erweiterung auf Bierschank beantragt war). Geneh migt wurden die L-chankerlaubnisgesuche Meschke-Soh- kand (soweit Übertragung in Frage kommt), Krum-O bcr - neukirch, Turnverein Wehrsdors, Waschek-Stievitz, Eigner-G öda, Liebsch-Camina b, Merka (diese sämtlich an- ttagsgemäß). Dem Vorschlag, die Tagegelder für Vor sitzende, »Schriftführer und Beisitzer der Pacht-Einigungs ämter in gleicher Weise, wie bei den Mieteinigungsümtern festzusetzen, wurde zugestimmt. Zu den» Antrag auf Kosend strich er ihr über die Wange. „Ja, Gerd", jauchzte sie, indem sie die Hände auf seins Schultern legte und ihn küßte. „Ja, du Lieber! Und ich liebe dich! Ruth Althof liebt dich und ist glücklich durch deins Liebe!" Da riß er sie in aufflammender Leidenschaft in sein« Arme. „Du mein Süßes, du Traum meiner Tage!" Selig lag sie an seinem Herzen und erwiderte seine hei ßen Küsse. Gerd liebte ja nur die einfache Ruth Alchof -- wenn er erfahren würde, wer sie eigentlich war, wie über rascht würde er da seiri und wie glücklich sie, daß sie als gleichberechtigt an seine Seite treten konnte! Es wurde ihm schwer, sich von Ruth zu trennen, Loch er mußte gehen, die Abenddämmerung brach herein. Ruth drehte das elektrische Licht an, die Uhr hatte soeben sieben geschlagen. „Ich möchte dir auch noch für die Nelken danken, Lieb ster —" „Für welche Nelken? Ich weiß nicht, was du meinst —" Ein Blick in sein lächelndes Gesicht zeigte ihr jedoch, daß er sich nur unwissend stellte. „Sag' es mir doch, Lieb ster, — nicht wahr, die Blumen waren von dir?" „Hatte dich das erste «t? Wußtest du denn?" „Ich wünschte, daß du ihr Spender seiest — wagte r» aber kaum zu hoffen —" „Ach, Ruch, ich wollte dir gern eine Freude machen« Und diese Blumen sollten zugleich für mich sprechen — am liebsten hätte ich sie dir selbst gebracht! — Weshalb siehst du nach der Uhr? Ach, ich verstehe — eine nochmalige Arfffor- derung zum Gehen!" „Aber ich dmf -och wiederkommen, und bald, mein Lieb ling?" „O lieber nicht, mein Gerd! Schreibe mir —" Da lachte er fein klingendes Lachen. „Ich soll dir schreiben, dir schriftlich meine Küste senden?, Nein, di« hole ich mir vm dir — jeden Tag —" „Das darfst du nicht, Gerd, o nein! Bedenke, wie bald die Lästerzungen reden würden! Und du willst doch nicht daß man Böses über mich spricht und denkt?" , . „O, dem würd' ich bald einen Riegel vorschieben! Mein« „Bist du nicht das Süßeste auf Erden, holdeste Wirklich-! Braut ^tcht so hoch, daß niemand sich an sie heranwagen keit, die ich in meinen Armen halte: Ruth Althof, Königin würde! . . . . meines Herzens?" „Wirtlich?" fragte sie mit seltsamen Blick, ihre tiefen, dunkelblauen Augen hatten einen saft schwärzlichen Glanz. „Wie seltsam, wie märchenhaft das ist — wie «in Traum! Und du bist Gerd, Graf Neudegg —" Ob er die bange Frage, den leisesten Zweifel in ihrem Herzen las? . j darf ich als Pate , , . . „Ja, leider, nur Graf Neudegg — wäre ich ein Herzog, zurückbegleiten, damit ihr' such kennen lernt st mein« Herzogrkrone würd', ich dir. mit Freuden zu Füßen «m«»' » legen und würde mir bedauerst, daß es kein KöniOdiadem doch fort? fragte er erschrocken. ^So schnell?". ist! Genügt dir das, du kleine Zweiflerin?" , hin; s