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zahl der amerikanischen Präsidenten ihre Kindheit aus Far-13 Sendungen Kinderkleider und Untersachen zur Verteilung men und Pflanzungen verbrachten, ergibt sich aus der Tat- gesandt. Solch' eine Meer und Länder überspannende tat- und ver ¬ fahren, nichts!" „Jetzt wenigstens —' Bei der sterbenden Kaiserin. Der kleine Marktsleck Doorn wo das deutsche Kaiserpaar seine einsame Wohnstätte aufgeschlagen hat, schreibt ein Schmugglern in dem Waggon verstaut morden waren. Die Zigaretten wurden beschlagnahmt, die Holländer verhaftet, und ihr gesamtes Geld, nämlich 1000 Gulden, 20 000 Mark deutsches Papiergeld und 10000 österreichische Kronen be schlagnahmt. Der Rotkohl wurde der öffentlichen Versor gung übergeben. fache, daß von ihren Vätern sechs Pflanzer und neun Far mer waren. Von den Vätern der anderen zwölf waren drei Geistliche, drei Kaufleute, zwei Juristen, einer Staatsmann, einer Eisenhändler, einer Küster und einer Gerber. Sechs Präsidenten waren Witwer. James Buchanan war unter den Präsidenten der einzige Junggeselle, während Präsident Wilson der einzige ist, der zweimal verheiratet war. Wil liam Harrison hatte die größte Familie, nämlich sechs Söhne und vier Töchter. Ihm am nächsten kam Hayes mit sieben Söhnen und einer Tochter. Die Gesamtzahl der Kinder der 27 Präsidenten beträgt 60 Söhne und 45 Töchter. Kinderlos waren nur sechs. — Die goldene Zigarrenkiste des amerikanischen Stahl königs Schwab. Schon seit einiger.Zeit scheint ein Zusam menschluß zwischen einer amerikanischen und einer deutschen Diebesbande zu bestehen, der einen Austausch des gestohle nen Gutes, hauptsächlich von Juwelen, bezweckt. Diese Ver mutung wird jetzt Lurch die Beschlagnahme einer goldenen Zigarrenkiste bestätigt. Dem amerikanischen Stahlkönig Schwab war diese 800 Gramm schwere goldene Zigarrenkiste abhanden gekommen. Die Kiste war ein Geschenk der Stadt Baltimore an Herrn Schwab und trug die Buchstaben O. M. S. Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" sollte diese Kiste mit anderen Juwelen von amerikanischen Matrosen nach Deutschland geschafft worden sein. Nun erhielt deren Berliner Vertreter die Mitteilung, daß diese Goldkiste für 5000 Dollar wieder in den Besitz des Stahlkönigs gelangen könne. Die Kriminalpolizei ging der Sache nach und be schlagnahmte die Kiste bei einem Berliner Kaufmann. Die ser gibt an, daß er sie von einem Mann, der sich in Beglei tung eines amerikanischen Matrosen befunden habe, für kräftige Hilfe, wie sie uns auch in dem Riesenwerk der Quä ker — wahrhaft frommer Christen in Amerika — entgegen tritt, (bringen doch die letzteren freiwillig «Summen auf, mi deren Hilfe Hunderttausend« von deutschen Kindern Tag fii Tag gespeist werden) sollte uns zu einem Male stolz machen auf die Kraft unseres christlichen Glaubens, er ist doch etwas ganz anderes als das seichte Geschwätz von der „Internatio nale", die den Armen und Elenden aller Länder Heil und Rettung bringen soll, — und zum andern uns innerlich de mütigen in dem Bewußtsein, wir müssen weit mehr als bis her Datchristen werden, denn nur dann gilt auch uns »enes Wort höchster Anerkennung aus dem Munde Les Heilandes: Ihr seid das Salz der Erde! Pohla, 13. Januar. Kirchliche Übersicht. Im Jahn 1020 wurden 27 Kinder getauft, 10 Knaben und 17 Mäd chen (1019: 15); konfirmiert wurden 16 Knaben und I' Mädchen (28), getraut 16 Paare (13). Die Zahl der Be erdigungen betrug 12, darunter 3 von auswärts, 9 aus den Kirchspiel (19); -am heil. Abendmahl nahmen teil 409 Man ner und 551 Frauen 960 (941). Die Kirchenbüchsen erbrach ten 73,50 oll, die Kollekten 669,81 oll (466,69), die Haus sammlung 348 oll (212,50), der Klingelbeutel 302,75 ö (147,55). An Sonntagsblättern wurden gelesen 72 Nach barn, 27 Himmelan, 50 Kindermissionsblätter, 40 Blättei für Mission. Im Juni wurde unter reger Beteiligung da: Mifsionsfest des Kreisvereins in Pohla gefeiert. Der Volks kirchliche Laienbund veranstaltete 3 öffentliche Versamm lungen mit Vorträgen, ferner wurde noch ein Gemeinde abend gehalten zur Aufklärung der Gemeinde über dm Treiben der Sekten. Der Kirckenvorstand hielt 5 Versamm lungen. — Statistik der amerikanischen Präsidenten. In ameri kanischen Blättern veröffentlichte man einen Rückblick über die Geschichte der amerikanischen Präsidenten. Von den 27 bisherigen Präsidenten der Vereinigten Staaten waren 15 englischer, sechs schottischer, drei rein schottischer, zwei hollän discher und einer -wallistscher Herkunft.. Dem Berufsleben nach find 14 aus der Justiz hervorgegangen, fünf waren Lehrer und drei Berufssoldaten. Fillmore und Johnson wa ren ursprünglich Schneider, Roosevelt war Beamter und Abraham Lincoln ein ländlicher Tagelöhner. Daß die Mehr- Ktrchttchr Nachrtchte». Großharthau, IS. Januar. Rückblick aut da» äußer« kirchliche Leben im Jahre 1S20. Die eingeklammerten Zah len weisen auf 1919: Geboren wurden 23 Kinder (21), da runter 15 Knaben. Konfirmiert 24 (24); aufgeboten und ge traut 39 Paare. Es starben 17 Personen. Das höchste Altei erreichte mit OOftH Jahren die verw. Johanne Juliane Paus ier, geb. Gottlöber. Das heil. Abendmahl begehrten 759 Per sonen. Neben 13 Kindergottesdiensten wurden 11 Unter redungen abgehalten. Der Ertrag der Landeskollekten stier um rund oll 100,— auf oll 448,56. Die Gaben für unser« Kirche betrugen oll 1495,49. Der Nachbarchristbaum bracht« oll 52,—. Der Frauenverein mit 48 Mitgliedern — wo blei ben die anderen 200 Frauen? — sammelte an 12 Abende: rund oll 500.—, half aus durch Milchgeldspenden und mii oll 100,— dem Rettungswerk „Deutsche Kinder in Not" Durch Herrn Pfarrer Alex. Leonhardi und seine Freun de in Amerika wurden dem Ortspfarrer oll 2000,— und in ! zwischen Nordstrand und Pellworm von einigen Fischern gemacht, deren Netze den großen Heringssegen kaum zu fas sen vermochten und die, da bei dem stürmischen Seegang die der Winterausenthalt ihrer Besitzer. Hier am Woge -auf einer kleinen Anhöhe liegt „Huis de Doorn", hier ist es, wo Deutschlands ehemalige Kaiserin mit dem Tode kämpft Rund umher, versteckt unter Bäumen, liegen die kleinen Häu ser, welche das Besitztum des früheren Kaisers umgeben. D ist still im Gebäude, und dennoch merkt man an jedem Schritt, daß alles in Unruhe und Bewegung ist. Die Blick der Leute sind auf Huis de Doorn gerichtet, wo die Exkaise rin im Sterben liegt. Man spricht von nichts anderem, und jeder Bote, jeder -Wagen, der durch das Parktor hinausfährt ist von großer Bedeutung. Im Hotel warten die Pressever treter. Man hört französisch und englisch reden. Die Pa riser Zeitung Le Matin ist ebenso vertreten wie Le Tempo: die letztgenannte Zeitung wird durch einen vornehmen aller Herrn mit rotem Bande im Knopfloch repräsentiert, während zwei junge schlanke Journalisten im Sportkostüm und be waffnet mit Feldstechern für die Northcliffe-Presse zu sorgen haben. Diese sind die ständigen Beobachter. Di« Holland' Ischen Zeitungen begnügen sich mit täglichen Berichten -urä zufällige Korrespondenten. Auf dem Hotellesetisch liegen meh- , rere Exemplare des Matin mit spaltenlangen Schilderunge: ! über Doorn. Zuerst eine Skandalgeschichte über den Exkror Prinzen und darauf ein Porträt der Exkaiserin aus bessere' Tagen, sowie eine Schilderung und falsche Auffassung ihr«' Krankheit. Auch Daily Mail liegt da aus. Jede Stunde kann man hier erfahren, wie es um d , Kaiserin bestellt ist. Man weiß auch, daß zweimal täglil Berichte an die Königin Wilhelmina und an die englisch Botschaft abgehen. „Es ist ein Hinsterben im stillen Leiden' sagte der Amsterdamer Spezialist Professor Hymanns. Dm Zimmer, wo das Krankenbett der Exkaiserin sich befindet liegt in einein Anbau an der Rückseite des Schlaffes. Es i! zum größten Teil mit Möbeln aus dem Berliner Schloß ein gerichtet. „Hier lebt die frühere Kaiserin ihren Erinnern" gen", erzählte man mir und fügte hinzu: „Stundenlang ift «in fast gebrochener alter Mann am Bett seiner sterbend«' Unalückskameradin". Die Sterbende ist meist bei vollem W wutztsein, aber sie spricht nur sehr wenig. Die Arzte behau; ten, daß die rasche Verschlimmerung des Herzleidens d« Kaiserin auf die schweren Seelenerschütterungen zurück^ führen sei. Am Anfang des Jahres traten ernste Sympto" hervor, die Kaiserin litt an Deinkrämpfen und akuter schwäch«. Trotz der allersorgfSltigsten Pflege und Bet, lung konnte doch keine Besserung erreicht werden. Hüfte — Große Heria-osSn-e im Wattenmeer. Wie aus Men Husum gemeldet wird, haben große Heringszüge ihren Ein- :z gelegt, indem er in Per- zug in dm; Wattenmeer zwischen Inseln und Festland ge- -se mit Möbeln ausstattete halten. Die ersten großen Fänge wurden beim Lwarsloch den Folgen eines Schlaganfalles in Meran verstorbenen Berliner Bankier Otto Markiewicz sagt man, daß er der reichste Mann Berlin» gewesen sei. Sein Vermögen wird auf mindesten» 200 Millionen Mark geschätzt. Er hat bei seinen Unternehmungen mancherlei Enttäuschungen erlitten und sich trotzdem mit zäher Energie stet» in neue Geschäft« gestürzt. Sein Vater hat den Grundstock zu dem riesiger vermögen der Familie Markiewicz gelegt^indem er in ltn leere Wohnungen mietete, dies ' und sie darauf, besonders an Ausländer, weiter vermietete. Gemeinsam mit seinem Sohn, dem jetzt verstorbenen Ban kier, hat er dann später das Passage-Kaufhaus in der Fried- . , _ „ richstraße gegründet, das sich allerdings als Fiasko erwies.! Fahrzeuge nicht so tief beladen werden konnten, etwa Auch die Bauten in der Verlängerten Hedemannstraße, die 10 000 Pfund Heringe wieder in die See schütten mußten, ebenfalls ein Werk Otto Markiewiecz gewesen sind, brachten Im Husumer Hafen wurden die Heringe für 2 oll das Pfund infolge des Kriegsausbruches nicht den gewünschten Ge- verkauft, am Tage darauf durch die Händler bereits für 1L0 winn, doch wurden sie von verschiedenen Kriegsgesellschaften Mark das Pfund. Auch an anderen Stellen sollen gleichzei- belegt. Zu seinem großen Vermögen ist Markiewicz gekom- 'tig gewaltige Heringsfänge gemacht worden sein, so vor der men, indem er während des Krieges vielen deutschen Kom-, Elbe, wo etwa 200 Fahrzeugen derartig viele Heringe ins munen Lebensmittel lieferte uich dafür deren Anlechen Garn gingen, daß sie die Netze nicht heben und nicht den übernahm, die er dann im Ausland angesichts der Valuta- ganzen Fang bergen konnten. Verhältnisse vorteilhaft unterzubringen verstand. — Die gefährlichen Sinder. Im Rheinlande war ein deutscher B-lmnentag geplant, an dem, wie sonst überall im Reiche, Kinder mit Blumen und Sammelbüchsen für die Ab stimmung in Oberschlesien Geld sammeln sollten. Bekannt lich wird der besetzte Teil des Rheinlands von einer inter alliierten Kommission verwaltet, an deren Spitze der franzö sische General Dirard steht. Diese Kommission hat die Veran staltung von öffentlichen Kundgebungen verboten, die die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden könnten, und zwar im Jrtteresse der Sicherheit der Befatzungstruppen. Auf Grund dieser Bestimmung hat der tapfere General Tirard nun auch jenen Blumentag der rheinischen Kinder verboten, weil dadurch die Sicherheit der französischen Besatzungstrup pen gefährdet werden könnte. Diese Ängst der französischen Soldaten vor den gefährlichen rheinischen Kindern ist ein würdiges Seitenstück zu dem mutigen Verhalten einer belgi schen Kompagnie, die mit den Offizieren voran tapfer ausriß, als ein deutscher Feuerwehrzug -bei einem Brande über die Rheinbrücke zu Hilfs kam, aus Furcht vor einem preußischen Angriff. Der alte Ruf: Die Preußen kommen! hat seine Wirkung noch nicht eingebüßt. Die Angst der Franzosen vor den rheinischen Kindern zeigt, daß es auch bei ihnen ähnlich bestellt ist wie bei den Belgiern. — Der wütende Eber. Aus Dessau wird gemeldet: Vor einigen Tagen wurden in den sogenannten Kienfichten drei dort beschäftigte Arbeiter plötzlich von einem großen Eber angenommen. Das wütende Tier brachte einem der Arbeiter eine erhebliche Fleifchwunde am Oberschenkel bei und ließ erst von ihm ab, als die anderen Personen zum An griff übergingen. Darauf stürzte sich das Wildschwein auf eine Arbeitergruppe in der Thiennikeschen Fabrik und ver letzte ebenfalls einen Arbeiter mit seinen Hauern. Schließ lich wurde das Tier durch zwei Jagdhunde in die Flucht ge jagt, wobei es noch einen Knecht, der auf dem Acker pflügte, über den Haufen rannte und ihn arbeitsunfähig machte, fo daß der bedauernswerte Mann nach Hause geschafft werden mußte. Nach diesen vollbrachten Schandtaten verschwand die Wildsau im Kochstedter Dusch. — Zigaretten im Rotkohl. Einem raffinierten Schmug gel ist man inMünchen auf die Spur gekommen. Beim Auspacken eines Waggons holländischen Rotkohls wurden 80 000 Zigaretten entdeckt, die von zwei holländischen 'tut ,r , . 12 000 oll getauft habe. Sie sei dann durch verschied. Hände gegangen. Als er in Erfahrung gebracht habe, woher si« stammt, bade er sie mit einem Mfgeld wieder zurückgekaust rika in ^Berlin umgesetzt worden ist. Soweit sich bisher Hal ermitteln lassen, haben amerikanische Matrosen auch Juwe len aller Art in Hamburg und Berlin zum Berkaus gebracht Eine Nachprüfung ist besonders deshalb schwer, weil eine kri- Mnalpolizetliche Verbindung zwischen Deutschland und Am« rika zurzeit nicht besteht. Die Wiederzustellung der Gold, kiste an ihren rechtmäßigen Eigentümer wird deshalb diplo matische Schritte -notwendig machen. heim. Im Sommer sausen Automobile vorüber, und üa- kleine Hotel ist überfüllt von "Touristen, die einige Tage in „Selbstverständlich nur jetzt. Ich habe gestern abend der schönen, holländischen Waldgegend zu-bringen wollen. Sanitätsrat Speyer gesprochen. Er sagte mir akzentuiert: Alles atmet Friede und Heiterkeit. Jetzt saust ein riesige' Es geht gut und wir kommen zu glücklichem Ende, aber eine - Wind durch die Bäume, und kalter Nebel verhüllt die Land ernste Aufregung darf nicht dazwischen kommen. Sie bedeu-' schäft, deren einzige Farben Schwarz und Grau -sind. Die tet die Vernichtung aller unserer Hoffnungen. Die Nerven prächtiger: Sommervillen stehen geschlossen, ^Amsterdam P des Patienten halten keine mehr aus, sie haben zu viele er- tragen müssen —" „Also —?" „Also müssen wir jede Ahnung des Ereignisses von ihm absperren. Wenn er gesund ist, soll er's erfahren. Nicht eher —" „Und glauben Sie, Herr Mieters, daß das möglich ist?", „Möglich. Es muß sein. Nötigenfalls schaffe ich ihn in eine Klinik, damit er außer jeder Berührung mit der Öffentlichkeit und ihren Vorgängen ist." „Das wäre vielleicht der einzige Ausweg. Denn jeden Augenblick können die Zeitungen von dem Schiffbruch erfah ren und die Umgebung des Herrn Geheimrates würde sich doch wohl nicht völlig beherrschen können." „Das steht zu befürchten. Jensens Tod schmettert ihn nieder. Er hat Len Vater hochgeschätzt und den Sohn ge liebt. Aufrichtig geliebt, das weiß ich von ihm selbst. Nein, nichts darf er wissen, nichts ahnen. Es ist furchtbar, es ist zu furchtbar! Lothar war sitzengeblieben. Es war ihm sehr interes sant, zu erfahren, welche -Schätzung der junge Kapitän bei Peter Steinborn genoß. Jetzt erschien ihm der Untergang der „Dineta" erst recht wie eine besondere Gunst seines all zeit freundlichen Schicksals. „Also?" fragte er endlich nach einer Pause dumpfer, ratloser Nachdenklichkeit. „Ja, also! Wir müssen zum Entschlüsse kommen. Zu einem raschen Entschlüsse. Sie sind in meines Schwagers Auto hier?" „Allerdings —" „Um so besser —" Er zog die Uhr. „Jetzt hat der Sa nitätsrat noch seine Sprechstunde. Kommen Sie, wir fahren ofort zu ihm. Im Laufe des Nachmittags noch muß die tbersiedelung des Pattenten in die Privatklinik Sveyer statt- inden. Wir sagen ihm alles und er wird unserer Meinung ein." Zehn Minuten später stiegen Meters und Brosig am Gitter der Klinik Speyer aus. (Fortsetzung folgt.) ordneten sich feine Gedanken und neue Erwägungen dräng-1 ren, sondern zu mir kamen. Mein Schwager darf nichts er- Journalist von dort, liegt am Wege bei Utrecht nach Arn- ten auf ihn ein. Fred Jensen tot? Wieder ein Hindernis weniger. Ja, wahrhaftig, sein Fatum hatte es eigentlich immer gut mit ihm gemeint. Wie vortrefflich, daß er Freds Brief besaß, wie klug, daß er ihn Irma gegenüber abgeleugnet hatte, am trefflichsten, daß Fred selbst nicht mehr stören konnte. Das Auto hielt, man war da. Lothar sprang heraus. Ein Bureaudiener meldete ihn. Bernhard Meters kam ihm entgegen und führte ihn in das Konferenzzimmer. Seit Jahren war Lothar Brosig nicht bei ihm gewesen, es mußte etwas Besonderes geschehen sein, das begriff er so fort. Seine erste Sorge riet auf Steinborn. „Was gibts —? Betriffts meinen -Schwager?" „Nein, Herr Meters " „Gott sei Dank! —" „Aber doch eine sehr schlimme Nachricht —" „Von Justus —?" „Nein. Die „Dineta" ist untergegangen". Meters griff nach einem der hochlehnigen Stühle hielt sich fest. „Heiliger Gott —! Die „Dineta"! Menschenleben loren?" „Ja — der Kapitän Jensen und Jak sind umgekommen". Er reichte dem Bankier die Depesche. Der blickte starr und düster in das Papier. „Voß. Wer ist Voß?" fragte er leise. „Der erste Steuermann. — übrigens — Ladung und Schiff sind versichert. — Selbstverständlich voll versichert". Meters sah auf, in dem Blicke lag grenzerüoses Erstau nen, ja etwas wie Entrüstung. „So? — Das ist Ihr erster Gedanke, Herr Brosig?" „Mil das traurige Ereignis keine geschäftliche Kata strophe bedeutet — das muß mir wichtig scheinen". Der Bankier stand auf. „Und ich sage Ihnen, meinem armen Schwager wäre es leichter, unversichert Las ganze große Vermögen zu verlieren, das in dem Schiffe steckt, als ein einziges Menschenleben ver nichtet zu wissen. Und wäre es das des jungen Mischlings. Run aber ist auch Jensen untergegangen. Furchtbar furcht bar —! „Seemannsschicksal, wems bestimmt ist, der entgeht ihm nicht. Jedenfalls kann unsre innigste Trauer nichts mehr ändern —" „Eine grausame Klugheit mein Herr Brosig, bei der mich friert. Mein armer, armer Schwager!" „Seinetwegen bin ich natürlich gekommen. Wie ver halte ich mich?" „Es ist mir lieb, daß Sie wenigstens in dieser Frage nicht nach Ihrem kalten, gefchästsklugen Fatalismus verfuh-