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Kampfstieren. Mnes der Tiere, die bisher gewohnt waren, Beobachtung an 1. »efoichere» Fach^chre^yftem Admiral Kolffchak von den Russen hingerichtet wurde. Die Abteilung Soldaten die Kolffchak erschießen sollte, weigerte sich zunächst, dem Befehl nachzukommen und mußte zum Gehorsam gezwungen werden. Auf die Hinrichtung Kolt schak s folgte ein furchtbarer Massenmord an Koltschaks Of- fizeren. Diese wurden entweder niedergeschossen, wo man sie traf oder sie verschwanden spurlos in den sibirischen Steppen. Aus dem Gerichtssaal Aburteilung eines gemeingefährlichen Au» Sachsen Dresden, 5. Januar. Line Spende von 20 000 st wurde dem Laichesausschuh des sächsischen Handwerks, Dresden, überwiesen zmn Zwecke der zusammen mit der Versiche rungsanstalt sächs. Genrerbekammern geplanten Errichtung eines Handwerkererholungsheimes. Dresden, 5. Januar. Für Reubauten mit Wohnungen wurden im November in Sachsen nach einer Mitteilung des tatistischen Landesamtes 141 Baugenehmigungen gegen 101 im Oktober erteilt, davon in der Kreishauptmannschast Bautzen 11. Diese 141 Neubauten sollen insgesamt 515 Wohnungen enthalten, darunter 26 in Not- und Behelfs bauten. 'Außerdem wurden 85 Baugenehmigungen gegen 68 im Oktober für Um-, An- oder Aufbauten mit insgesamt 164 Wohnungen erteilt. Ausgesührt wurden 43 Neubauten niit 161 Wohnungen gegen 115 Neubauten mit 355 Woh nungen im Oktober. Durch ausgeführte Um-, An- oder Aufbauten wurden 151 Wohnungen gewonnen- An Ge bäudeabgängen waren drei Wohnhausbauten mit insgesamt 11 Wohnungen zu verzeichnen. 41 Vertreter-Versammlung des sächsische« Lehrerveretds. (2. Tag.) Bet weiterer Aussprache über di« Besoldungsfrage er steh, daß der Vorstand völlig im Sinne der Vertreter die ndkmgen geführt hat. Di« Vertret«rversammlung he- entschieden ein« Vertretung im Personalamt des"Mi, kam der Aufforderu Stock, um aus rutschte vom s_ „ , - , Schmuggler ihn abermals anzugreifen drohte, schoß er nach ihm und brachte ihm «inen Bauchschuß bei, woran der Ler- ; letzt« bet der Einlieferung im Krankenhaus starb. Der Schmuggler soll Vater von acht Kindern sein und aus Not tzehaichelt haben. * Aburteilung eines gemeingefährlichen Heirats chwindlers. Bor der fünften Strafkammer des Landge- riclste Dresden hatte sich der 38 Jahre alte, aus Freiberg gebürtige Handlungsgehilfe Emil Julius Reinhardt wegen Betrugs iin Rücksalle zu verantworten. Der Ange klagte Kat die Volksschule besucht, dann Drogist gelernt, um päter auf die Bahn des Verbrechens zu kommen, so daß er bereits 1907 vom Landgericht Chemnitz zu 4 Jahren Zuchthaus, nach Verbüßung der Zuchthausstrafe vom Land gericht zu Leipzig erneut zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. In der jetzigen Verhandlung standen zwei Fälle ganz gemeiner Heiratsschwindelei unter Anklage. Im Jahre 1919 hatte Reiichardt durch ein Heiratsinserat die Privata W. aus Elsterwerda kennen gelernt, die damals gerade mit ihrem Ehemann in der Scheidung lag. Wie die W. vor Ge richt als Zeugin ausführte, hatte sich der Angeklagte als Dr. phil. ausgegcben, vorgelogcn, er sei Offizier, habe viel im Kriege erlebt und es dabei zu hohen Auszeichimngen ge bracht. Weiter gab Reinhardt an, daß er in Wachwitz auch ein Landhaus besitze und Mitglied des Gemeinderates sei. Dadurch hat sich die Zeugin schwer täuschen lassen und ge gen 17 000 .st Vorschüsse gezahlt. Die in Leipzig stehenden Möbel ließ die W. nach Dresden überführen, dort verpfän dete Reinhardt das Heiratsgut bei einem Spediteur für 1500 .st. Als die W. den zukünftigen Bräutigam ihrem Onkel, einem Kantor Heise vorstellte, erbot sich der Heirats schwindler, 16 000 >st Kriegsanleihe zum Nennwert umzu- etzen. Der Kantor soll heute noch den Gegenwert dafür er halten. Im Sommer 1919 lernte der Angeklagte in Meißen eine angesehene Bürgerstochter kennen, gab sich als adliger Offizier aus und verlobte sich bald darauf mit dem ahnungs losen Mädchen, dabei auch den zukünftigen Schwiegervater um 13 000 .st prellend. Im letzteren Falle wollte Reinhardt das Geld gut anlegen. Das Gericht verurteilte den Ange klagten, der erst kürzlich vom Landgericht zu München «in Lahr Gefängnis zuerkannt erhielt, wegen der in Dresden unter Anklage stehenden Fällen zu zwei Jahren Gefängnis. Der Vorsitzende führte in der Urteilsbegründung aus, daß die Handlungsweise des Angeklagten ganz gemeingefährlich und verwerflich fei, und daß er eigentlich wieder in» Zucht. Haus gehör«, nur sein« «iftige Mindrrwertigkett sei vom Gericht strafmildernd in Betracht gezogen worden. Bekauntmachuug tck. Anßßulk» »v Fii«l«l, AsW"lht Da» Finanzamt und sein« Finanzkasse sind bi» o, >vei- tervvfür den öffentlichen Verkehr geöffnet Mtttivochsu Soimatzendslu«i Uh, i . , an d-n und.rri, Wucherungen bi» 2 Uhr / Bischofswerda, am 29. Dezemder 1920. Das Finanzamt. (Wettere amtliche Bekanntmachungen im Beiblatt.) Kleine politische Mitteilungen. Der Kaiser zum hinfcheiden Velhmann Hollweg». Aus Schloß Doorn ist folgendes Telegramm an den Sohn des erstorbenen Herrn von Bethmann Hollweg eingegangen: Ich spreche Ihnen und Ihrer Gräfin Schwester meine herz lichste Teilnahme bei dem so unerwarteten Hinscheiden Ihres cherrn Vaters, meines früheren Reichskanzlers, Dr. v. Beth mann Hollweg, aus. Der nun Verewigte war ein edler Mann. Sein Verdienst und seine Sorge um dqz Wohl des Volkes war von ehrlichster Überzeugung getragen, vom aufrichtigen Willen zum Guten. Sein Wirken gehört der Geschichte an. Sein Gedächtnis wird von mir hochgeachtet bleiben. Ich habe meinen Sohn den Prinzen Oskar beauf tragt, dem Verewigten in meiner Vertretung die letzte Ehre «1 erweisen. Wilhelm. — Herzliche Beileidstelegramme sandten ferner die frühere Kronprinzessin, die Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm, der frühere König von Bayern, die Großherzogin Luise und der frühere Großherzog von Baden» Fürst und Fürstin Bülow, der dänisch« Ge sandte Graf Mvltke, Reichsmimster Dr. Simons, Staats sekretär a. D. v. Kühlmann, die Reichsminister Koch und Gröner, der frühere Vizekanzler v. Payer und der preußi sche Handelsminister Fischbeck, ebenso der Reichspräsident, der Reichskanzler, der preußische und der bayerische Minister präsident. Bedrohung Rumäniens durch Sowjetrußland. Da an der rumänischen Grenze sechs neue Rote Divisionen festge stellt wurden, hat der König von Rumänien zwei Jahr gänge unter die Fahnen berufen. Lohnerhöhungen lm mitteldeutschen Bergbau. Nach einer Blättermeldung aus Halle wurde auf einer Versamm lung der Betriebsräte im mitteldeutschen Bergbau eine Er- Höhung der Schichtlöhne um 10 ->st und eine Neuregelung der Akkord- und Schichtarbeit gefordert. Ferner wurde be schlossen, daß künftig keinesfalls mehr als 48 Stunden un unterbrochen gearbeitet werden soll. Dec deutsch-russische Kriegsgefangenenaustausch voll- zieht sich, wie von zuständiger Seite gemeldet wird, weiter planmäßig. Bis zum 31. d. M. sind aus Rußland 29 000 Reichsdeutsche und 70 000 nichtreichsdeutsche Kriegs- und Zivilgefangene zurückgekehrt. Bis zum gleichen Zeitpunkt sind rund 132 000 kriegsgefangene Russen in ihre Heimat zurückbefördert worden. Gesetzes Übersicht (Einzelheiten, der hier in großen Zügen wtederge gebenen Gesetze können dem Reichsgesetzblatt und dem Verordnungsblatt entnommen werden. Beide Gesetz blätter können bei den Ortsbehörden eingesehen werde» und werden auch von den meisten anderen Behörden ge halten.) 1) Die gewerbliche Verarbeitung von Zucker zu Süßig keiten ist nur zulässig, soweit der Zucker von einer amtlichen Beneilungsstelle überwiesen wird. Für Süßigkeiten in- u,id ausländischen Ursprungs sind neue Höchstpreise (1220 Mark bis 30,— -st für das Pfund) festgesetzt (Reichsverord nung v. 13. XII. 20). 2) Die Landwirte dürfen ihren selbstgebauten Hafer aus der Ernte 1920 nur insoweit verfüttern, als sie ihn nicht zur Erfüllung ihrer Mindestablieferungspflicht abzugeben haben (Reichsverordn. v. 11. XU. 20, gültig v. 18. Xll. 20)... 3) Die Zwangsvollstreckung gegen Kriegsteilnehmer ist auf ihren Antrag vom Vollstreckungsgericht einzustellen, es sei denn, daß diese Einstellung offenbar unbillig wäre. Wird aber die Zwangsvollstreckung nach Ablauf von 6 Plansten seit Beendigung der Kriegsteilnehmerschaft des Schuldners, oder wegen einer Forderung bettieben, die nach Beendi-- gung der Kriegsteilnehmerschaft des Schuldners entstanden ist, so ist die Zwangsvollstreckung nur dann einzustellen, wenn sie offenbar unbillig wäre. Das Gleiche gilt, wenn die Zwangsvollstreckung wegen solcher Unterhaltsbeiträge betrieben wird, di«, wie z- B- Alimente kraft Gesetzes für bestimmte Zeitabschnitte (monatlich, vierteljährlich usw.) zu. entrichten sind, soweit die Beiträge für den zur Zeit des Be ginns der Zwangsvollstreckung laufenden oder einen späte ren Zeitabschnitt geschuldet werden. Diese Vergünstigung für Kriegsteilnehmer gilt aber nur bi» 1. Juli 1921 (Reisgesetz v. 22. XII. 20, gültig v, I. 21 ab). Neues aus aller Wett. — Der Prozeß gegen Gandorfer. In München be gann am Dienstag der Prozeß gegen den revolutionären vauernbündlerischen Abgeordneten Gandorfer, Eisners Re- volutionsgehilfcn, wegen Veruntreuung von Staotsgeldern bei Veräußerung von Heerespferden durch den Bauernrat. Der Reichsfiskus hat gegen das Vermögen des vor dem Krieg noch steuerfreien Abgeordneten einen Arrest in Höhe von 1-^ Millionen Mark erhoben. — Auf der Flucht erschoßen. In Ler Nacht vom 28. zmn 29. Dezember ist der Kommunist Paul Hoffmann in Flens burg von der Sicherheitspolizei erschossen worden. Hofstnann war aus seiner Wohnung heraus verhaftet und im Auto nach der Kaserne gebracht worden. Dort soll er nach Angabe des Führers der Sicherheitspolizei einem Wachtmeister. Ler ihn in den Kasernenhof transportieren, sollte, euren Stoß vor die Brust gegeben haben, um entfliehen zu können. Daraufhin habe die Begleitmannschaft nach dreimaligem Hattrufen zwei Schüsse abgegeben. — Dem Schmuggel im Hochgebirge ist wieder ein Men schenleben zum Opfer gefallen. Der 54jährige A. Bittner, Straßeneinräumer in Pommerndock, Bez. Hohenelbe, ver lieh am 28. Dezember früh seine Wohnung, um in einer Llechkanne etwa fünf Liter Rum nach Preußifch-Schlesien zu tragen Am selben Tage zwischen 4 und 5 Uhr nach mittags hielten der Finanzwachoberaufseher Johann Porst- n«r und der Finanzwachausseher Franz Drasar auf dem Verbindungswege Fuchsbergbaude—Wiesenbaude Ausschau nach Schmugglern. Finanzwachaufseher Drasar hielt den Schmuggler an und forderte ihn auf, Schneeschuh« und Rucksack abzulegen und diesen zu entleeren. Der Mann fordernn« scheinbar nach, benutzte jedoch leinen uf den Finanzdeamten einzuschlagen. Dieser Wege ab und stürzt« in den Schnee. Als der Dte «tue* «.»eutal«»- Hochstapler» ist d«r Berliner Polizei -elun-en. Der jcht 26 Lahr* alte Betrüger heißt mit seinem gutvür-erltchen Name» Bo- bert Oerthel yn- stammt au» D r « she n. Einen Beruf hat er wohl nie gehabt. Während de» Krieges al» Soldat eingezogen, ftmulierte er Geisteskrankheit, wurde nach acht monatiger Beobachtung an da» Sarnifonlazarett II Beni» abgegeben und desertierte hier sofort unter Beihilfe und in Begleitung einer Krankenschwester. Nun begann er seine erfolgreiche Laufbahn al» Hochstapler. Vor allem kam es ihm darauf an, sich den nötigen äußeren Anstrich zu be sorgen. Er schrieb im Namen irgendeiner angesehenen Per sönlichkeit an das Standesamt des Geburtsortes jener Per son und bat um Zusendung eines Geburtsschei ne s, da er ihn benötige. Prompt erhielt er die gewünscht« Urkunde, die ihm min als Unterlage für eine polizeiliche Ln^ und Abmeldung diente. Auf Grund der Geburtsurkunden und der polizeilichen Anmeldung stellte ihm dann.die Poli zei anstandslos auch einen Paß aus, und so wurde er auf die einfachst« Weise eindreimal „polizeilichabge- strmpelter" Freiherr von Eglofs st ein. Alls gleiche Weise verschafft« er sich echte Ausweispapier« auf die Namen von Richthofen, von König, Hahn, Kobbolds, Ameri kaner Hovard und argentinischer Arzt Dr. Maeenry. Mtt diesen Papieren bewaffnet, erschien er sofort nach Ausbruch der Revolution beim Soldatenrat in Dresden und wurde zum Leiter des Generalkommandos er nannt: Bon langer Dauer war seine Feldherrntätigtett hier jedoch n'cht, und schon nach wenigen Tagen tauchte er m dein damals hauptsächlich von französischen und belgischen Offizieren belegten Gefangenenlager Holzminden auf, zu dessen Kommandeur er sich in seiner Eigenschaft als Sol datenrat niachte. In Begleitung einiger französischer Offi ziere suhr crzum MarschallFoch und wurde, nach dem e- seine rote Soldatenarmbinde hatte ablegen müssen, empfangen. Ein Empfehlungsschreiben Fachs an General Dupont in Berlin überträgt dem »Freiherrn von Egloffstein" die Fürsorge für die französi schen Kriegsgefangenen. Damit war Egloffstein als offizielle Persönlichkeit legitimiert und ging in den Folgezeit in der französischen Botschaft, beim rumänische,» und spanischen Geschäftsträger, beim Ministerium ein uni» aus. Man stellt ihm zwei Autos zur Verfügung, be händigt ihm Vollmachten und Diplomateirpaß für Gefange nenaustauschttansporte von und nach Rumänien und schickt ihn zur Führung offizieller Verhandlungen nach Bukarest. Hier zum Delegierten des Roten Kreuze» er nannt, verfügt er über einen V-Zug und reichliche Geldmit tel, besucht in Ungarn den gefangenen Feld marsch all. von Mackensen und wird von der tschecho-slowatischen Regierung mit weitgehendsten Vollmachten ausgerüstet. Schließlich hat ihn das Schicksal ereilt. In Bingerbrück wurde er bei einer versuchten Kokainverschiebung: festgenommen und, da er sich als Mitglied der Hohen Alli ierten Kommission legitimierte, der amerikanischen Be satzungsbehörde in Koblenz vorgeführt. Diese stellte die Fälschung seines Ausweises vom Auswärtigen Amt fest und gab ihn der deutschen Polizei zurück, ließ aber seine Beglei terin, Dora Lehmann, unter Wiederaushändigung ihrer falschen Passes wieder laufen. In Moabit lebte Oerchel als amerikanischer Arzt weiter, verstand kein Wort Deutsch, sprach nur Eng lisch, Französisch und Spanisch, bis er schließlich bei seiner polizeilichen Vernehmung seinen guten sächsischen Dialekt wiedererlernte. henfakl in Berk». In der Silvester- Berliner Kaffee am Potsdamer Platz dosten her hiesigen Enten»-NvnttM- Zwffchenfall Vntaß grOeden Gi n«r der Soldaten kam in einen Wortwechsel mtt «knem Hiottiften, den Störenfried und verprügelten ihn tüchtig. Di« Polizei schritt ein und di« Franzosen wurden cm» dem Lokal ver wiesen. — kampffttere im Auschauerravm. Zu einem aufregen den Zwischenfall kam es Sonntag im Berliner Apollo-Thea ter bei der Vorführung der Drefsurleistungen von zwei nur in Ler Manege zu arbeiten, riß sich plötzlich auf der Bühne los und sprang in eine benachbarte Log« und von da in den Aufchauerraum. Der Dresseur setzte dem Tiere sofort nach und nahm es wieder fest bevor es Unheil anrichten tonnte. Die anfänglich erregte Menge beruhigte sich bald wieder, La niemand verletzt worden war. Dagegen ist in einigen Fällen Gavderobenfchaden entstanden Leo Peukert hatte den guten Einfall, dem Haufe zuzurufen: Der Stier hat sich ja bloß filmen lassen wollen! Dieser Scherz trug wesentlich dazu bei, daß bald wieder Ruhe eintrat und das übrige Programm feine Fortsetzung nehmen konnte. — Der wahnsinnige Flieger. Eine merkwürdige Ge schichte wird von dem französischen Flugplatz« Jstres im Rhonegebiet gemeldet, und die Nachforschungen über den Vorfall beschäftigen jetzt die Polizei. Schafhirten sahen einen Flieger in der Luft, der, sobald er sie bemerkte, mit reißender Geschwindigkeit herabkam. Die Hirten glaubten zunächst, er wolle auf einem benachbarten Felde landen: aber statt dessen stieß das Flugzeug in gerader Richtung auf sie zu und hielt kaum drei Meter Mer ihren Köpfen an. Nun glaubten sie, es handle sich um einen Unfall, der noch im letzten Mo ment beseitigt war. Aber auch diese Annahme erwies sich als falsch, denn kaum war der Flieger wieder aufgestiegen, so stieß er mit derselben Wucht auf einen Priester und ein« Bäuerin herab, die friedlich ihres Weges gingen. Die bei den wurden Lurch den Lärm des Motors, der sich direkt über ihren Köpfen befand, furchtbar erschreckt und warfen sich platt auf den Boden. Daraufhin stieg das Flugzeug wieder in die Höhe; doch als sie nun aufftehen wollten, schoß er wieder herab und hielt die Unglücklichen so in peinvollster Lage in ikrer Stellung fest. Immer wieder, wenn sie auf- tehen wollten, fuhr er dicht auf sie los, wie ein herabschie lender Raubvogel. Da in dem Gelände kein Baum oder Strauch Schutz gewährte, so mußten die Armen eine Stunde l ang in ihrer furchtbaren Lage unter Todesangst verharren. Der Flieger machte sich den merkwürdigen Spaß, immer wieder abwechselnd auf die Schäfer und die beiden anderen herabzustoßen. Schließlicb, nachdem er sie fast zu Tode ge ängstigt hatte, flog er weg. Man nimmt cm, daß es sich um einen Wahnsinnigen handelt, denn man kann einem norma len Menschen eine derartige Brutalität kaum zutrauen.