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-»«Md«, mtschkdm« Borttag, «in« ungewöhnliche red« ««risch« Begabt«-, «i«« »arvschreiertsch«, theatralisch« Darstellung ««d rastlos« Energie. Wt« d«r Staatsanwalt ausführt«, ist rr «i««r von d« Leuten, dl« da« Zeug ha- den, «ntwedrr Riubrrhauptman« oder Feldmarschall zu «erd««. Aw- ist da« erster« geworden und wen« «r di« 2'/, Zahn abgesrffm hat, wird rr dm Plan zu neuen Unternehmungen fix und frrtig mtt zum Gefingnt-thor herauöttagen. chrwo 1825 aber wird «r noch schlauer sein als «r diesmal «ar. Oestreich-Ult-ant. Oestreich entschädigt di« unschuldig Berurtriüen, We- -m Brandlegung wurd« ein Bauer Namen« Hladchla, von de« Geschworenen in Przemysl zu 12 Zähren schweren Kerker verurteilt. Zetzt hat stch nun seine Schuldlosigkeit herausgestrllt und «r «rhieU al« Entschädigung 1000 Gul den. Pest wird zu« zweiten Hamburg. Dir Lholera nimmt rasch zu. Am Freitag -ab es 51 Erkrankte und IS Tote. -rnnkretch. Zn Earmaux, wo »«-«» der Entlastung de- Bergarbei ter« und Bürgermeister« Ealvignae gestreikt wird, steht noch alle« still. Bon d«n Arbeitern — es find in gewöhnli chen Zeilen auf d«n Werken einige 5000 Mann beschäf tigt — ist etwa di« Hälft« in eigen«« kleinen Anwesen seßhaft und treibt etwa« Ackerbau, sodaß die Leute eine Welle auch ohne Beruf«arbeit:ihr Leben fristen können. Di« andere Hälfte besteht «eist au« zugrwandrrtcn Elementen und hält stch «it dm allenthalben gesammelten Spenden notdürftig am Leben. Der Bürgermeister Ealvignac hatte in 2 Monaten 48 mal bei der Arbeit gefehlt^ Trotzdem wollt« er nicht entlasten sein. Di« Franzosen griffen bei Gdeb« die Dahomehnrgrr an. Da« Negerheer »ar 10 000 Mana stark und hatte 10 Hinterladergeschütz«. Trotzdem flohen di« Schwarzen alsbald. König vrhanzin war der erste, der stch in Si cherheit brachte. 200 Neger, darunter 20 Amazonen, wur den getötet. Die Franzosen verloren 8 Tote, damnter zwei Offiziere, und hatten 3Ü Denvundete. Auf dem Schlachtfeld« wurden 200 Schnellfeuergewehr« aufgelesen. Nuszland. Rußland könnt« mit einem Schlage seine Staatsschuld tilgen, wenn e« die ungeheuren Schätze hrben wollte, die in seinen Klöstern tot liegen. Haben doch viele Heiligen bilder Augen au« echten kostbaren Brillanten, deren Größe und Feuer bewundern«wrrt find. Da« Sergiew-Kloster bei Moskau feiert gegenwärtig sein 500jährige« Bestehen. Zahlreich« Wallfahrten find dorthin im Gang«. Der Weg nach dieser hl. Stätte muß zu Fuß zurückgelegt «er de«, viele rechtgläubige Rusten machen ihn aber auf den Knieen. Aus dem AuerHal und Umgebung. wtitttzeUu»«m »»» mknlm» Interest» fin» »er »«»nkttaw stgHS WtN»OMMM. — «Zwölf schön« Tage muß der Oktober haben, wie der März," sagt der Voll-mund, doch muß man stch nicht zu fest darauf vrrlaffen, denn ^Oktober und März gleichen sich allenvärt«." Auch soll schöne« Oktoberwetter nicht sehr vielversprechend für di« Zukunft sein. „Warmer Ok tober bringt fürwahr un« sehr kalten Februar," dagegen „Oktober rauh, Zanuar flau," weil „Frost und Schnee im Oktober Boten find, daß der Januar sei gelind," während „Oktobergewttter sagen beständig, daß der Winter sei nothwmdig," und „Gewitter im Oktober künden, daß man wird nassen Winter finden." Wa« den Oktoberschnee anbetrifft, so gilt davon die Meinung: „Fällt der erste Schnee in den Schmutz, vor strengen Winter kündet er Mochte e« dm« sein! Vielleicht »ar e« bester so. Wenigsten« brauchte rr nicht mehr, geschoben und gedrängt, die Beut« eine» widerwärtigen Zufalls zu sein. All' sein« Männlichkeit empörte stch dagegen. Und da e« ohne Beschmutzung, ohne Blut und Trümmer, an denen er mit schuldig war, — «hnr seinen Willen, nicht gehen wollte, so wollte er wenigstens da« Maß seiner Verant wortlichkeit vollbewußt selbst übernehmen. Ah, und welcher imponirende Zug, wenn sie Alle takt mäßig, geschloffen, unter den Klängen der Arbeiter«»!' seillaise in die golden« Lebensader der Reich-Hauptstadt «inmarschirten. Kein wüster Taumel «ehr, ein zirlbewußte- wollen I Vorwirt« I' ries er, stch umdrehend. „Unter dir Lin den, zum Kaiser, vor'« Schloß!" Und raschen Schritt«« setzte sich der Zug in Bewegung, unaufhaltsam, freudig ging e« vonoirt« unter den Klängen ihre» Lied««. Die Arbeiter fühlten stch nicht mehr al- gesetzlos« Tumultuant««, sie waren Kämpfer für eine gute Sache, fie bildeten «ist Herr. : Und nun hinein in da« strahlende, fluthende Leben der Aristokratie und Eleganz drängte der düstere Zug. Wel cher Contrastl Die NachmittagSsonn« schien. Die Arbeiter, die von früh an auf de« Beinen waren, hatten Hunger, wirklichen Hunger. Zhre Gesichter waren finster. Sir kamen in diese reich« Gegend mit irren Augen und ächzendem Magen. .Zmn Kafferl Er soll uns helfen'" vor dem Schloff« »achtm fi« Halt. St« schwenkten Tücher, einig« riese« „Hurrah!" aber im Ganzen bewahr ten st« eingehaltene Würde. Die Februarsonne, di« glänzrnd auf da« Hohenzollern- schioß schien, der Blick aus da« fern« Dreigespann am Schutz," trotzdem pflegt Nässe im Oktober nicht eigentltch beliebt zu sein, denn: „wenn der Oktober viel Regen gebracht, so hat er die Gotte-äckrr bedacht." — Zm All- meinen treffen doch wohl all« Ansichten in de« einen Punkt zusammen: „Zst der Wein-Monat gnt gewesen so mag kommen de« Winter« Besen." — Bettest« Einstellung der Rekruten ist folgende« zu beachten: ». sämtlich« Rekruten zum Dienst «it der Waffe bei den in Sachsen garnisonirrendrn Truppenteilen au-schließlich der Kavallerieregimenter und de« Traivba- taillon« am S. November, d. die Rekruten der Kavallerie- am 5. Oktober, o. di« zu dreijähriger aktiver Dienstzeit einzuberufrnden Trainrekruten am 4. November, ck. die zu halbjähriger aktiver Dienstzeit einzuberusenden Trainrrkru- ten am 4. November 18V2 und bez». am 1. Mai18S3, v. di« al« Oekonomiehandwerker, sowie die al« Kranken wärter »»«gehobenen Mannschaften am 1. Oktober. — Die auf di« Linderung de» Nothstande« in den von der Eholera heimgesuchten Städten gerichteten Bestrebungen «erden auch von den Eisenbahnen unterstützt. Die Sächsi schen Staat-eisenbahnrn haben angeordnet, daß freiwillige Tab«n an Lebensmitteln zum Verzehren, an Kleidungs stücken, Decken und ähnliche Bedürfnissen, di« zur Unter stützung den nvthleidendrn Bevölkerung in Hamburg, Altona und WandSbrck vom Staat«- oder Kvmmunaldehirden, Vereinen oder auch Privatpersonen aufgegeben «erden, frachtfreie Beförd »ung finden. Dir Frachtbrief« müssen mit dem Vermerke: „Freiwillige Gaben für die nothlei- dende Bevölkerung in Nr. versehen sein. Die gleich« Vergünstigung gewihren auch dir preußischen Staats bahnen. Di« Königliche Amtshauptmannschaft Schwarzenberg veröffentlich folgende Bekanntmachung: Die Verordnung Maul- und Klauenseuche betr. Da« Königliche Ministerium de» Znnern hat mU Rücksicht aus den dermaligen Stand »er Maul- und Klauenseuche iui Znlande und den angrenzend«« Lindern und da dieselbe durch den im Herbst« gewöhnlich stattfindeaden stärke ren Verkehr mit Vieh noch »eiter verbreitet «erden könnte auf Grund von 8 18 der Verordnung, die zur Abwehr und Unterdrückung der Maul- und Klauenseuche zu ergrei fenden Maßregeln bett., vom 10. August 18S2 beschlossen die Vorschriften in 17 bi« mit 1v dieser Verordnung von jetzt an bi» auf Weitere« in Kraft treten zu lassen. E» sind daher 1., alle Gasthof-stille, in welchen znm Verkauf im Um- herziehen bestimmte Schweine untergebracht gewe sen, vor ihrer Wiederbenutzung gründlich zu reini gen, e« hat 2., auf Viehmirkten die thierärztliche Untersuchung ei ne« jeden einzelnen Stücke« vor de« Betreten de» Marktplatzes und zu diesem Zwecke die Zuführung von Rindern und Schweinen nur auf einem, be ziehentlich soweit die zur Verfügung stehenden thier ärztlichen Kräfte au«rrtchen, auf mehreren im Vor au« bestimmten Zutriebswegrn zu erfolgen. Die Bestimmung dieser Wege bleibt der Polizeibehörde überlasten. Der Vorverkauf ist verboten. Die Un tersuchung der in Gasthoftställen «ntergebrachten Rinder darf an dem »em Markttage vorau»grhen- den Tage erfolgen. Die Unttrsuchüng hat von Amt«wegen zu erfolgen. 3., Nach dem Markte sind sowohl der Marktplatz al- alle von fremden Rindvieh und Schweinen benutz ten Stallungen gründlich zu reinigen 4., die Rampen, sowie die Vieh- Ein- und AuSläde- plätze in den Stationen, an welchen Vieh- und Schlachtviehmärkte abgehalten worden, find nach dem Au«- und nach dem Einladen durch Reini gung und Besprengung mit 5«/, Carbolsäurclösung zur deSinficiren und Brandenburger Thor hatte e« ihnen angethan. Sie waren ja fast allesammt Soldaten gewesen. „Gerechtigkeit, Arbeit, Brot!" Ein« ganze Schaar von berittenen „Blauen" jagte heran. „Räumt den Platz!" rief der Lieutenant mit Heller Stimme. Aber kein Tumult erhob sich. Schweigend, mit finsteren Mienen, traten dir Arbeiter zurück. Da, welche« Bild! Au« der Hinterthür de« Schlöffe« ritt der jung« Kaiser de« Deutschen Reiche», Wilhelm II., mit einem Adjutanten allein. Allein kam er den sonneglänzenden Pfad, flankirt von den finsteren, bärtigen und rußigen Gesellen, hungernden Arbeitern, die gekommen waren, nm Brot, Arbeit und Gerechtigkeit von ihm zu fordern. Der Kaiser saß ruhig zu Pferd«. Da- Angesicht war bleich, aber von einer seltenen Entschlossenheit beftelt. Die gerade Nase, dir festen, ernsten Züge unter dem malert- sehen Helm verliehen ihm «inen Auävruck von willen und Bedeutung. Er sah di« Arbeiter an, einen nach dem andern, wir er vorübrrtritt. Sein unter den Lidern stetig herabglrtten- der Blick hatte etwa« Todgrfaßte«. Sein blaue« Auge geänztr wie Stahl. warum «ar er gekommen? war er gekommen, um zu erproben, ob e« t« Ange sichte d«r Majestät «in« Empörung -ab? Um zu erproben, »le «eit di« Arbeiter gehen würden? Oder war rr gekommen, um den magnetischen Rapport zu suchen, der geheimntßvoll von Auge zu Auge springt, au« dem Auge de« Volke« in di« Seel« d«« Monarch««? K., di« BezirkSthierärzt« haben hierüber die nöthige Ueberwachung auSzuüben. v Dir Polizeiorgane haben die genaue Durchführung de« Abgeordneten zu überwachen. — Die König!. Krei«hauptmannschaft hat dispensatton«- «esse für den Bezirk der Kingl. Amtshauptmannschaft Zwtckau genehmigt, daß di« BeschästigungSzeit im HandelS- grwerb« der Fleischer und Fleischerwaarenhänbler an Sonn- und Festtagen statt Mittags von 11 bis 2 Uhr auf die Stunden von 11 bi« 12 Uhr Mittags und 5 bis 7 Uhr Nachmittag» gelegt werde. Aus Sachsen und Umgegend. L— Di« Ermordung de« Fräuleins Zergiebel in Zwi ckau ist mit einem scharfen Messer erfolgt. Die entwen det« Summe beziffert sich aus mindestens 23000 Mark. Eine Spur des Mörder« ist noch nicht entdeckt. Dir Ver storbene stammt au« einer Bürgerfamilie zu Naundorf und «ar in Leipzig Wirtschafterin bei einem reichen alten Herrn. Dieser versprach ihr die Ehe. Die Ausführung de- EheveriprechenS verhinderten, aber die entfernteren Verwandten deS Herrn, welche diesen entmündigen ließen. Inzwischen starb letzterer. Die Zergiebel verwahrte ihr Vermöge» in einer Kassette in ihrer Wohnung. Sie war sehr zurückhaltend, deshalb kann auch nur eine wohleinge- weihtr Person den Raubmord verübt haben. — Au« dem Vogtlande. Aus Kuriosum sei der That- sache Erwähnung gethan, daß die Schule zu Kottenhaide bei Auerbach fünf Schüler zählt; in dem bei Brambach an der böhmischen Grenze gelegenen Gürth hat der Lehrer in zwei Klaffen zusammen dreizehn Kinder zu unterrichten. — ES dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß unweit OelSnitz, zwischen Bösenbrunn und Planschwitz, ein be trächtliche» Roh-Eisenlager sich befindet, aus dem große Mengen von Eisenerz besonders Brauneisenstein, gewon nen und der Königin Marienhütte in Zwickau zum Schmelzen zugrführt wirb. Auch Flußspath wird dort in großer Menge gefunden und verwertet. — Der StandeSamtsbezlrk Mylau zählt über 8000 Einwohner. Trotzdem ist in den letzten zwei Wochen kein Eterbefall dort vorgckommen. — Wagenwärtec Quietzsch, dem beim Zugzusammenstoß bei Naundorf die Beine zerquetscht wurden, ist im Krankenhause in Dresden gestorben. Der Zusammenstoß erfolgte, «eil der Führer des von Elsterwerda kommenden gemischten Zuges das Sperrsignal vor der Haltestelle Naundorf um 400 Meter überfuhr. Wenn auch der dichte Nebel die rechtzeitig« Erkennung des Sperrsignals verhin derte, so «ar doch gerade deshalb und weil die Bahn im Gefälle liegt, dir größte Vorsicht geboten. Statt dessen kam der Zug in voller Fahrt heran. Der Schaden an Material ist bedeutend, da außer den beiden Zugmaschinen noch 13 Güterwagen stark beschädigt, letztere zum Teil zertrümmert worden sind. — Leipzig, 7. Oktober. Eine stehende Klage derHand- wcrkerkreise bildet das UnterbietungS-Wesen mit seinen Auswüchsen. Durch die hier vereinigten Innungen ist nun dem Rate der Stadt unterm 30. August eine Ein gabe der Tischler-Znnung unterbreit.! worden, in welcher zunächst die meist kurzen Lieferfristen beklagt werten, die e« dem Handwerker unmöglich machten, mit dem Fabri kanten zu konkurrieren, dem meist dadurch die Lieferung zufalle. Die Arbeiten sollen dagegen in kleineren Losen vergeben werden, so daß immer eine Anzahl Kleinmeistcr und dadurch auch ihr Gesellen Borteile von staatlichen oder Gemeinde-Arbeiten haben würden. Auch wird ge wünscht daß die Eröffnung der Angebote in Gegenwart aller Bewerber geschehen möge. D>e Antwort des Rates steht noch au« und ist man in Hanbwerkerkreisen sehr ge spannt aus den Ausfall derselben. Leipzig, 8. Oktober. Der Polizei ist eö gelungen, ein »>»WWWWMWMWMA-I,M,WslIl!.!lllz .. ...I .11. ll !! Der Enkel Wilhelms I., der Sohn Friedrichs des Edlen, ritt vorüber. Das Hohenzollcrnschlosz lag hinter ihm, die sonne,»beglänzten Linden mit der Victoria vor ihm. Was hatte ihn geschützt? Seine Todgefaßtheit oder sein Muth zum Leben? Die Armee der Arbeitslos:» hatte bewiesen, daß die meisten in ihren Reihen Soldaten gewesen, eie selbst im Aufruhr angesichts de» höchsten Kriegsherrn militärische Diseiplin und Ehrfurcht zeigten. Und nun drängte das Volk von allen Seiten nach, man schtvenktt die Hüte und selbst aus den Reihen ver Empörer klang eS: Hurrah! Hurrah: 2. Ein Theaterkind. Die alte Frau Bittmann räumte eben mit sorgenvoller Miene, eine große Hornbrille aus der Nase, iyr: Näherei weg, — sie hatte Wäsche ausgebessert — und begab sich an die Zubereitung des einfachen Mittagessens. Wo nur Grete wieder blieb! Daß ihr Mann nicht nach Hause kommen konnte, wußte sie; er war Maschinenarbeiter im Königlichen Schauspiel haus«, und dir Proben für die neue Märchenkomödie dauerten jetzt «st bis um fünf Uhr Nachmittags. Aber Gretel, ihr Stolz, ihre Einzige, die mußt« doch nun endlich kommen. Da« Mütterchen sah nachdenklich zuni Fenster hinaus. Sie betrachtete dir Thürm« und Dächer der großen Stadt mit ihren Riesenbauten, der Stadt, die ihr noch so fremd war, wie vom ersten Tage an, und ein leises Grauen be schlich sie. Zhr war wohl in der Stille, in ihre», kleinen, einfachen, r«,n gehaltenen Heim, bei ihre» L eben. Aber seit ihr Karl sich verhrirathet hatte, war sie recht oft ganz allein. > Fortsetzung folgt. /j