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«».S.7» Anzeigeblatt stir dis angryntzrudru VszdEe. — — MdchsnüsHt veüägmr Der Sächsische Landwirt und Sonntag« «ntechÄtnngrblatt, Fernsprecher Rr. LL Trst>«U»«t Bilchvkwe», Wr. G4. Donverstag.den 18 MSrz 1S20. WWM»S»«S«0»«S«SSSS^SSSSSS«»««SSS^^^SM«SS«»MW^»ssWsz^^SSS»S! 74 Jahrgang. Rücktritt der Berliner Amsturzregierung. ist eine solche nun für die am Dienstag abgehaltene Volks MH väumig in der Reichskanzlei , .«Wie« der in den Arbttlervietteln Sie sSMe PilkrUiuin zu Lage. Nachdem die für Montag anberaumte Volkskammer- der Erklärung, während der sich die Abgeordneten von den Plätzen erheben: Bon der demokratischen, der sozialdemokratischen und der unabhängigen Fraktion der Kammer gebe ich Ihnen folgende ' Erklärung: Die Volkskammer des Freistaates Sachsen sieht ln dem Berliner Putsch ein schweres Verbrechen am deutschen Volke, das sie aufs schärfste verurteilt. Der Putsch mit seinen Folgen bringt dem deutschen Volke von neuem unendlichen materiellen und moralischen Scha den. Der beginnende Aufstieg unseres Wirtschaftslebens, der unverkennbar war, ist durch diesen brutalen Akt aufs . schwerste gefährdet. Die sächsische Volkskammer lehnt die Beziehung zu « der Putschregierung ab und fordert das sächsische Volk auf, ohne Unterschied der Parteien, jenem hochverräterischen Treiben entschieden Widerstand entgegen zu setzen. Sie hält es mit der sächsischen Regierung für selbst verständlich, daß die Reichsregierung in keinerlei Ver handlungen mit den Berliner Hochverrätern eintritt. Der Präsident teilt darauf mit, daß in die heutige Ta gesordnung nicht eingetreten wird und daß die Volkskam mer sich auf nächsten Dienstag, den 23. März, mittags 1 Uhr, vertagt. Die Tagesordnung ist die der heutigen Sitzung; dazu kommt ein zweiter Nachtrag auf den Zwischenhaushaltplan. Das Wort erhält hierauf Abg. Hofmann (Deutschnat. Dp.), der Namens seiner Fraktion folgende Erklärung ab gibt: ,-Die Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei ist von den Vorgängen in Berlin überrascht worden und an diesen nicht beteiligt. Die Vorgänge sind unserer Überzeugung nach verur sacht worden durch die verfehlte Politik der bisherigen Reichsregierung und der politischen Parteien, die sie tragen. Die Verschleppung der Neuwahlen, der Versuch, dis eben erst geschlossene Reichsverfassung aus patteipolitischer Rücksicht zu ändern, die Unfähigkeit, der wirtschaftlichen Not unseres Volkes zu steuern und die rücksichtslose Vergewalti gung der Minderheit in wirtschaftlichen, politischen und kul- turellen Fragen haben die Stellung der bisherigen Regie rung und ihren Fortbestand unmöglich gemacht. Wir fordern die sächsische Regierung auf, die !m Gange befindlichen Verhandlungen zwecks Herbeiführung einer Koalitionsregierung, Einrichtung von Fachmi- ntsterten, sofortige Ausschreibung von Neuwahlen und Herbeiführung verfassungsmäßiger Zustände zu fördern und sind bereit, zu diesem Ende mitzuarbeiten. Wir halten eineKoalitionsregierung im Reich und in Sachsen für allein befähigt, die Ordnung wieder herzustellen, der Zerrüttung unserer Wirtschaft Einhalt zu tun und der wetteren Entrech tung de« Bürgertums durch die radikalen Linksparteien vor- zubeugen*. v Ministerpräsident vr. Gychaqner erhält darauf da» Dort: Dem deutkcheit Volke bleiht keil» Heimsuchung erspart. Eine neue Knsis erschüttert unter Land. Einige Gruppen von Fanatikern der Reaktiv» diesen Forderungen rückhaltlos zugefiimmt. E» liegen nun mehr so viele Anmeldungen von Abgeordneten in ! vor, daß der Ausammentritt der Rakioualverfamm lang gesichert ist. Die erste Vollsitzung ist auf Donnerstag nachmittag 4 Uhr einberusen worden. vtd. Stuttgart, 17. März. (Eigener Drahtbericht.) Das - - * britische Mitglied der interalliierten Kommission in Koblenz, Dresden, 16. März. Am Ministettisch: Ministerpräsi- Robertson, ist als Bettreter der englischen Regierung zu der dent Dr. Gradnauer, Minister Uhlig, Schwarz, Heldt, Sey- verfassungsmäßigen Reichsregierung nach Stuttgart ent- fetth und Dr. Harnisch. sanot worden. Präsident Fräßdorf eröffnet die Sitzung mit folgen-. igung vorzulegen wäre. Wo «ns ein Telegramm aus Berlin in den Bormittags- «nKen meldete, haben die Verhandlungen in später Nacht- Mflde das Ergebnis erzielt, daß Kapp und Lüttwitz ihren Mücktritt erklärten. Weitere Meldunqen über den Fott- Wmg der Verhandlungen lagen bis Drucklegung nicht vor, Moch ist zu hoffen, daß die Krisis überwunden wird und MM wieder geordnete Zustände eintreten. Rücktritt von Kapp und Lüilrvitz. verlln, 17. März. (Eigener Drahtbericht.) Auf Grund ... . . d du Reichtta, geführten Verhandlungen h-b-u kapp und,^ M. datiertes. Schreiben d^^MinisterprMenten Hoff- N, Lüttwitz nach langem Schwanken sich zum bedingten mann bekannt, in dem der Rücktritt der gesamten Regft- , rung mitgeteilt w,rd. Unmittelbar darauf beantragte der Rücktritt bereiterklärt. Die Regierung ist dem Vizekanzler Abg. Speck (Bayer. Dp.) die Vertagung der Ätzung auf Schiffer übergeben worden. General «.Hülsen hat nachmittags 5 Uhr, für welche Zeit die Wahl des neuen Mi ch» Romen der Regierung Dauer die Führung der Truppen'nisterpräsidenten in Aussicht genommen ist. Die Vertreter üüenwumwu. lder übrigen Parteien Timm (Soz.), Habermann (Dem.), Eisenberger (Bayer. Bauernbund) und Dr. Hilpert (Mittel- "" die^Ui^ugigen Mgeordutteu Soch erklärten sich mit diesem Vorschlag einverstanden. W»d Däumig in der Reichskanzlei erschienen und haben Präsident Ähmidt gab darauf noch folgende Erklärung ab: .«WWW der iu den Arbeitervierteln ausgeruseneu Räte- Das Oberkommando übernimmt alle und jede Garantie, daß mpubvk eiu Ultimatum überreicht. Later dem Eindruck die-'für heute und die folgende Zeit von keinem Truppenteile P- Rochttchten haben Lapp und Lütttvitz V-diagung-n Z-,°» eM Sturz des Landtages beabsich- ««cktritt Vfi-a^i°ttfier Linie Amnestie. Die ver- Ur^tttbü^ bemerkte man auch Lr Heim Megäre L gebung des Landtages war militärisch stark gesichert. vtb. München. 16. März. Durch Anschlag wird amt lich bekanntgegeben, daß die Reichswehr und die Einwoh nerwehr Bayerns nach wie vor der Staatsregierung zur Aufrechterhaltung der Ordnung zur Verfügung stehen und jeden Angriff ikr gegenüber abwehren werden. Der Eisenbahnverkehr droht mehr und mehr zu erlie gen. Das reisende Publikum wird am Hauptbahnhof darauf aufmerksam gemacht, daß bi» auf weitere» kein« Züge fahren. vtd. München, 17. März. (Eigener Drahtbericht.) ver bayerisch« Landtag hat den bisherigen Regierungspräsiden ten ooa Oberbayern, vr. Lahr, zum Ministerpräsidenten ge wählt. Vie von diesem aufgestellte Minlsterlifle wurde vom Haufe ohne Lundgebuugeu ausgenommen und di« Sitzuug auf Donnerstag vertagt. ^Handlungen dauern noch au. «td. Dessau, 17. März. (Eigener Drahtbericht.) Der braunschweigisch« und anhattische Gesandte in Berlin tele- grvPhiert, daß di« Regierung Kapp zurückgetreten sei. Ka-i«ettssitz»ng in Stuttgart «Id. Stuttgart, 17. MSrz. (Eigener Drahtbericht.) Mestern nachmittag fand unter dem Vorsitz de, Reichspräfi- - Hatte» eine Labiuetttisitzuag statt, an der Vettreter der Re- glewmgen vor, Württemberg. Bayern, Vaden uud yesseu «Mwchmen. Ferner war« amoefead der Vttisident «ad der Hhqwüsiwui der Rationalverfmnmlung. General «aercker K l» Stuttgatt eiagetroffea, nm der Reichsregieruug vor- Am Abgrund vorbei - von Sonntag bis Dienstag abend waren wir infolge rbmduna de» Vettehrs nur auf telephonische Meloun- Hen angewiesen. die infolge Überlastung des Fernsprecher» obenfall» nur in gedrängter Form eingehen konnten. E» Gor daher unmöglich, di« verschiedenen «versprechenden kicksten zu prüfen und ein klar«» Bild zu gewinnen. W« den Dienstag abend und Mittwoch früh eingegangenen «Hührlichen MÄungen war ettennbar, daß die Umsturz- äen konnte und daßvdie „ cieges immer näher rückt. hatte die Kapp-Regierung ihre Truppenmacht auf Mw anschnliche Stätte gebracht. Auf der anderen Seite Herrscht« der Generafftreik und die Ernährung der BevSlke- chmea wurde mit jeder Stunde schwieriger, da die Zusuhren Htww-dse Eisenbahn völlig ruhten. M - Hie Bemühungen LMPatteien Wtrett darauf gerichtet, M» ikoattttonskabinett zustande zu bringen, welche» alle Gatteten umfaßt und «in vorläufiges tragfähige» Geschäfts- MEÄkEITiLM'SW: MM, da sie nicht mehr vom Vertrauen des Volkes getra- MW wird, wurde nunmehr auch von seit« der Mehrbeits- Gotteiangehörigen größtentttl» anerkannt. Die Ädw, Fach- »«inister «iuzusetzen, gewann in den Kreisen her Parlamen- :4ätter durchaus Anklang. Am Dienstag abend begannen dann, wie uns aus Berlin gemeldet wird, die Verhandlungen. Sie hatten zum Ziel,stet hiermit die 1 . Daß zunächst Kapp und von Lüttwitz zurückzutreten habe.!unverzüglich mit einander in Verhandlungen .. GLoof soll ein neues Ministerium gebildet werden, in dem eine Regierung des nationalen Wiederaufbaues zu bilden. mit den Berliner Putschisten keine Rede fein kann, viel Reichsreglerung fordert den sofortigen und bedingungslosen Rücktritt Lapps, Unterstellung der Truppen «a- , ter eiuea General, der auf dem Vodeu der Verfas- sitzung nicht abgehölten werden konnte, weil eine Einigung fuug steht, sofortig« «bstoppm der Auffüllung der Eifer- der Regierungspatttten und der Unabhängigen Partei zu neu Division und der Offizierskompagaleu, sowie «btrans- »st «ine solche nun für die am Dienstag abgehaltene Volks pott der Berliner Brigade in Berlin. kammersitzung zustande gekommen und dort vom Präsiden- Die Vertreter der eiazelfiaatlichen Regierung« hab« ten Fräßdorf und vom Ministerpräsidenten Gradnauer zum ;g« nun-s Vottrag gebracht worden. Rachdem die Unabhängigen von Stuttgatt ihrer Forderung, auch die Reichswehr aufzulösen, zunächst lamm- ""ch abgegangen sind, ist die Einigung der Demokraten, der Sozialdemokraten und der Unabhängigen auf drei vom Mi- 'l nisterpräsidenten Dr. Gradnauer bekannt gegebene Forde- ! rungen erfolgt. Ei» Mohär»? Ostpreußen» Söuigsberg, 16. März. (Wi. T. B.) vberprästdent Win- nig hat am Sonntag an beide Regierungen eine Drahtung folgenden Inhalts gerichtet: Um Deutschlands Untergang im i Bürgerkriege zu verhindern, ist die schleunige Bildung einer ' Koalitionsrgierung unbedingt erforderlich. Ostpreußen rich- '-- dringende Mahnung an beide Regierungen, s unverzüglich mit einander in Verhandlungen zu treten und , o - des nationalen Wiederaufbaues zu bilden. Hste wichtigeren Posten Fachministern zuzuteilen sind. Fer- 2m Falle eines sonst unabwendbaren Bürgerkrieges wird Mw sollen die Rrichstagswahlen so schnell als möglich ausge- Ostpreußen zuerst ein Raub seiner feindseligen Nachbarn und Kd« toerden. Man hofft, aus dieser Grundlage eine'der Anarchie verfallen. In dieser Schicksalsstunde müssen alle ägung zu erzielen, die dann der Nationalversammlung Patteigegensätze vor der Not des Vaterlandes zurücktreten. (Der Ooerpräsident Winnig ist Mehrheitssozialist. Er ist gelernter Maurer und war vor seiner Ernennung zum Überpräsidenten Gewerkschaftsbeamter in Hamburg. D. R.) Die BULuug einer bürgerliche» Regierung in Bayer«. vtd. Münch«, 16. März. Der bayerische Landtag ist heute vormittag 11 Uhr zu einer kurzen Sitzung zusammen getreten, um den Rücktritt der bisherigen Regierung ent gegenzunehmen. Präsident Schmidt gab den fast vollzäh lig erschienenen Abgeordneten ein diesbezügliches^ vom 14.