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«ar > find. b, mäßig: d wolkige 74. Jahrgang Mittwoch, den 28. Juli 1S20 Minister Dr. Simons rar 0UL Genugtuung von mangelhaft ausgerüsteten Truppen ge csr die Bol so tun Regierung kümmern frankreich nach dem letzten leichten Sieg von eigung bekundet, sich überhaupt nicht mehr derL»t»-a»pt«a»chhast,d«ech»r. mck der Hauptzollamt» (M Bautzen, sowie de» Amtrgericht» und de» «tadtrat» AU MM VTr HMffMIVlivNiMdEjk DUO UDtHUIA» . . . «ksch-kt seit 18«. jcherin, das die Sowjettegis-. he Regierung richtete/lautet: ern Sapieha, Warschau. » gibt der russischen den militärischen re» Mini- hat nach l Winden der Stö- kung oer» l. aachfol^ Ae M «r^ inleitungsworten de» glänzenden Abstim- lebnisses in Ost. und West preußen mg, daß auch in anderen kern- mungsrecht der Nationen durch den Friedensvertrag ange- richtet wurde. Dann wurde zunächst geschästsordnungsge- mäß die Wiederwahl des Präsidiums vollzogen, worauf da» Haus in die Besprechung vonSpa eintrat. Der Reichskanzler Aehrenbach eröffnete seine Rede mit einer stark betonten Anerkennung für die Leistungen des Außenministers Dr. Simons, der die Verhandlungen in Spa vorzugsweise geleitet und dabei seine außerordentlichen Kenntnisse und seine große diplomatische Gewandtheit in den Dienst der Sache gestellt habe. Dem Dank des Reichs- kanzlers an den Außenminister schloß sich^das ganze Hcms durch Wm' " ' " "" schränMft meiner Art. Deutscher Reichstag. vervn, 28. Juli. Die heutige Reichstagssitzung wurde kurz nach 5 Uhr vom Präsidenten Löbe eröffnet. Das Haus und die Tribunen waren sehr stark besetzt. Auch das Ka binett war fast vollzählig vertreten. Der Präsident gedachte in seinen Ei,'^ mungsergebni! und knüpfte daran di , deuffchen Landestellen vielleicht einmal das Unrecht wieder gutgemacht werden kann, das dort gegen da» Selbstbestim- Mschofswerda« Hagebkrtt« Bischofswerda, Neukirch. Stolpen vnd Umgegend wie für die angrenzende» Bezirke. Wöchent^Hk «eilatzmr Der «chftsche Lmdwtrt «nd Son«^--- - - - - - Fernsprecher Rr.SK? Friedeusverhaadiaage» i» Loudon? London. 28. Juli. (W. T. B.) Rach einer Meldung der „Daily Mail" hat die Sowietregierung der englischen Regie rung mittellen lassen, daß sie geneigt sei, zu Beratungen über den Frieden mit Polen nach London zu kom men, doch verlangt sie vorher, daß sich General Wrängel ergebe, dessen persönlicher Sicherheit ge währleistet wird. In der Note erklärt die Sowjetregierung ihr Erstaunen darüber, daß die englische Regierung die Be sprechungen über die Wiederaufnahme der Handelsbeziehun gen unterbrochen hätte. London. 25. Juli. (W. T. B.) Einem Radiotelegramm aus Moskau zufolge wird die polnische Regierung Vertreter, die mit Vollmachten ausgestattet sind, an den von der ruf- Mchen Regierung zu bezeichnenden Ort senden. Die russische Regierung wird gleichfalls die Zett feftfetzen, zu welcher sich !' . ' " " Radiogramm, gezeichnet Ts rung am 23. I»üi an die po An de« Minister des 1 obersten Heeresleitung den Befehl, mi ..—' / , ' ' " ' ' die pr einem Waffenstillstand, der den endgültigen "Frieden , führen können. Regierung wird die polnische Regierung über it de» Beginns dieser Verhandlungen zwischen Parteien unterrichten. Verletzung der Reulralitätspfttcht zulassen und mit alle» ge- werrschoftlichen Mitteln derartige Transporte verhindern werden- Jede dahingehende Aufforderuyg ist vom Eisey- bahnpersonal zurückzuweisen. Jede Hilfeleistung ist Verrat am Vaterland. e Landeszeitung" meldet, er Transxortzug ein. Äm kau und Kind, sowie eini- n. Auf dem Marburger krng von dem Eintreffen enge öm, di« «egen den ' schon protestiert. Bayern wird keinen Gesandten nach Paris schicken. Ein Mißtrauen gegen die bayerische Regierung sei absolut unbegründet. Was die Ver haftung Dr. Dortens anlange, so habe er dafür kein Ver ständnis. Jedenfalls sei Dr. Dorten schon wieder unterwegs nach Wiesbaden. Die Verhaftung sei ein Übergriff unterge ordneter Stellen und ein Verstoß gegen das Völkerrecht, da! Wiesbaden besetzt sei. In der Kohlenfrage ist Lloyd George, so führte Simons weiter aus, zu unseren Gunsten aufgetreten. Mit Italien werden sich unsere Beziehungen bald wieder einren ken. Mit Amerika seien wir noch immer im Kriegszustand. Ein Ende ist vor März nächsten Jahres nicht abzusehen. Da- für setzten aber in Amerika humanitäre Bestrebungen ein, für! die wir herzlich danken. Dr. Simons besprach dann die äußeren Erlebnisse in Spa, bedauerte, daß vielfach der Hatz der belgischen Bevölkerung uns nahegetreten sei, und schil- derte dann den Verlauf der Konferenz. Dr. Simons legte dann über unsere Haltung zum russisch-polnischen Krieg folgende» dar: Wir wollen in dem russisch-polnischen Kampf neutral bleiben, aber der Versailler Vertrag macht uns das, schwer. Wir lassen keine Transporte für die beiden. Mächte durch unser Gebiet. Man hat uns vorgeworfen, wir hatten die bolschewistische Regierung jetzt anerkannt. Da» sei ab«! schon zur Zeit des Friedens von Brest-Litowsk geschehen. Ich sehe nichts Schlimmes in der Sowjet-Republik. In Ruß land herrscht nicht das Chaos. Es wird dort eine rege Auf» PuftfchrM-Kmtt»; Amt Letp,i, 21L4». — «emeiube. »«baubegirekasse Bischof»»«»« K»«t» Mr. 84. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de, Betriebe« der Zetta-g oder der Bef0rderung«einrich. tungen - hat der Bezieh« »einen Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung d« Zeitung od« auf Rückzahlung de, Bezugspreise, od« deren Raum «0 Pfg^ örtliche Anzeigen S0 Psg. Im Text- teil (Alm Moste IS) 180 Psg., die Sgrspallene M« Bet Wied«, Holungen Nachlaß nach feststehenden Sah« — Amtliche AnzeH« die Sgrspallene Zelle 120 Pfg. - Für bestimmte Tage oder «läge wird »eine Bewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nähe von Marburg. Eine amtliche Untersuchung der gan zen Angelegenheit ist im Gange. Eia Aufruf der Eisenbahner Berlin. 27. Juli. (Eig. Drahtber.) Die Reichsgewerk schaft deutscher Essenbahnbeamter und Anwärter, die Ge werkschaft deutscher Eisenbahner und der allgemeine Eisen bahnerverband richteten folgenden Aufruf an alle deutschen Cisenbahnbeamtrn und Arbeiter: Die Reichsregierung hat die Neutralität der deutschen Republik im Kampf zwischen Sowjetruhland und Polen er klärt. Dies Neutralitätserklärung legt Deutschland u. a. die Pflicht auf. zu verhindern, daß militärische Transporte für die eine oder andere kriegführende Partei durch Deutschland «leitet werden. Sollte in dieser Hinsicht irgendwelcher Ankauf die deutsche Rasterung au»geÜbtwerden,s.er. - klarten die Grohorgaaisatioaea der deuffchen «seabatzrche- zu erstatten. Er begann mit leiser Stimme, die sich aber bald frei machte, und er fesselte mit der wohldurchdachten, zielsicheren und formal gepflegten Art seiner Rede, ebenso, wie mit der starken Hervorhebung des deuffchen Standpunk tes, der die Gegner als Sieger, aber nicht als Richter aner kennt. Er verwies zur Unterstützung seiner Ausführungen auf die vom Auswärtigen Amt herausgegebenen Denkschrif ten, die namentlich Unterlagen zur Entwaffnungs- und Koh lenfrage geben. Er dankte allen Sachverständigen für ihre hingebende Tätigkeit im Namen des Kabinetts. Für das Ergebnis von Spa trügen die Minister gemeinsam die Verantwortung, und sie harrten des Urteils des Hauses. Es war für uns, so sagte Simons, ein Ringen um einzelne , Punkte, für die Entente um die Verteilung der Beute von «Versailles. Der Friedensvertrag ist ja auch bei uns noch 'gar nicht bekannt. Die Gegner nehmen ihn sehr ernst, das > ist uns in Spa klar geworden. Der Friede entspricht nicht dem Völkerrecht. Wir müssen aber warten, bis eine höhere Macht die Gegner eines Besseren belehrt. Bis dahin wollen wir uns bemühen, den Vertrag zu erfüllen. Er enchält ein zelne Punkte, z. B. über internattonales Verkehrswesen, Ar beiterrecht usw., die bet dem Wiederaufbau Europas von größter Bedeutung werden könnten. Das ist anzuerkennen, Der Sieger von Spa ist Millerand als Voll strecker eines Rechtstitels. Die Alliierten würden den Einmarsch ins Ruhrgebiet als einen Sprung ins Dunkle sehr ungern vorgenommen haben, aber sie hätten es doch ge tan. Was dann bei der einsetzenden Sabotage geschehen wäre, ist nicht auszudenken. Dr. Simons kam dann zu der ^bekannten Flaggenangelegenheit. Die französische Botschaft jhabe dem Auswärtigen Amt von dem Fest vorher Mittei lung gemacht. Wir waren im Unrecht und mußten Genug- ' i. Wir Die Entwicklung der nächsten Tage und Wochen muß zeigen, welche tatsächliche Bedeutung der angeblichen bolsche wistischen Friedensbereiffchast zukommt. Es besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit dafür, daß Rußland nur die englisch-französische Hilfsaktion verzögern und während der Verhandlungen durch Bereifftellen und Nachziehen neuer Truppen, sowie von Artillerie und Munition, einen neuen entscheidenden Schlag vorbereiten will, der niedersausen «ürde^wenn die Friedensverhandlungen die bolschewisti schen Wünsche nicht ohnehin erfüllen. Aber etwas Bestimm tes läßt sich natürlich nicht Vorhersagen, dabei verschiedene dafür in Betracht kommende Faktoren als unsicher ange- sehen werden müssen. Weder die nächsten Pläne der Dikta toren in Moskau noch der Einfluß, den das Heer in Rußland bereits auf die letzten Entscheidungen gewonnen hat, sind uns hinreichend bekannt. Auch die unzweifelhaft vorhande nen inneren Schwierigkeiten Rußland», die zum Frieden drängen könnten, sind in ihrem Einfluß auf die Lage schwer abschätzbar. So können nur die kommenden Ereignisse zei gen, was im Verhalten der Sowjetregierung Taktik, was wirkliche Friedensbereiffchast ist. s Da» Ziel der Rote» Arme«. Pari«, 28. Juli. Aus Warschau wird gemeldet, daß nach Nachrichten, die aus der Roten Front zur Kenntnis des polnischen Generalstabs gekommen sind, man im Roten Hauptquartier gedenkt, am Sonntag, dem 1. August» in Warschau einzurücken. Man rechnet damit, daß die in Tschitscherins Telegramm angegebene Mitteilung von Ort und Zeit für die Waffenstillstandsverhandlungen noch einige Zett au sich tvarten lassen wird. DiepolnischeArmee gehts cindig zurück, besonders an der Rordfront, wo die Bol chewisten täglich 30 Kilometer vorrücken. Im Sü- den geht der russische Vormarsch in langsamerem Tempo vor , ' I. Rote Oberste Heereslei- tum di« Befehl« der Moskauer i und ihren Vormarsch doch Au» diesem Grund» ist die Spannung in Deutschland und der Völkerbund Während Spa jetzt die „ „ . , . . mit Deutschland amtlich abzugeben und seine Entschädi gungsforderungen zu „vertagen", neigt man in England immer stärker zu der Auffassung, ohne Deutschland könne Europa nicht wieder aufgebaut werden. Wie aber zwischen den beiden durchaus entgegengesetzten Anschauungen, den französischen und den britischen, eine Brücke geschlagen wer den kann, das weiß kein Diplomat und kein Techniker. Frankreich möchte nach den Erfahrungen von Spa alles nur Erdenkliche aus Deutschland herauspressen und greift des halb jetzt zur Taktik, die in Genf geplante Finanzkonferenz zu sabotieren. Es will nicht nach Genf gehen, weil es nicht, wie in Spa mit seinen Kohlenförderungen, auf eine bestimmte Summe festgelegt werden will — mag sie noch so märchenhaft hoch sein. Herr Stinnes hat aber ausdrücklich in Spa erklärt, die Entente-Herrschaften würden erschrecken, wenn sie wüßten, wie. klein die Entschädigungssummen sind, die Deutschland anbieten kann. Dieser schreckhaften Möglich keit nun möchte Frankreich aus dem Wege gehen und sich die „Freiheit" offvihalten, jederzeit, wenn es ihm paßt, An sprüche an Deutschland geltend machen zu können. Wieda- , „ bei Europa zur Ruhe kommen und der „Wiederaufbau" ge- tuung geben, wie wir sie oft für uns verlangt haben. fördert werden soll, das steht für Frankreich erst in zweiter würden es uns auch nicht gefallen lassen, wenn eine solche Reihe in Erwägung. l" ' - Tanz anders England. John Bull hat durch den Krieg geben würde, bereits so ziemlich alles erreicht, was er wollte— die deutsche Gegen die fr. Flotte, die deuffchen Kolonien, den deutschen Welt- und ä>en habe er Überseehandel. Die lumpige Entschädigung spielt für ihn keine entscheidende Rolle, wie für die arme französisch« Ma rianne. Die englische Boa constrictor braucht jetzt vor allem Ruhe — Ruhe zum Aufatmen, Ruhe zur Verdauung der großen Beute. Diese Ruhe kann ihm aber der Völkerbund gewährleisten, darum die fortgesetzten Hinwesse aller führen den britischen Staatsmänner, daß ohne Deutschland kein Völkerbund, ohne Deutschland kein Wiederaufbau Europas möglich. Frankreich aber will nicht leer ausgehen, Frank reich will Deutschland zerstückeln und die unbestrittene Bor macht auf dem Festland sein — oder wenigstens spielen. Wie gegenüber so widerstrebenden Interessen der wirkliche und wahre Völkerbund zu seinem Rechte kommen soll, ist vorderhand noch unerfindlich. Es wird wohl, wie alle schö nen Ideale, in dieser rauhen Welt der Realitäten und Jnte- ressenkämpfe ein ewiger Traum bleiben. die polnischen Vertreter an diesen Ort begeben Hollen. Das „ ... ", tschilp. ' -- rung am 23. Juli an die polnische Reg An de« Minister des Äußern Si Die Sowjetretzkerung Rußlands Kommandanten Polens sofort Verhandlungen einzugehen, zwischen den beiden Ländern vorbereitet. Die rufst" " Ort und . den Militärkommandos der beiden lche gestellt habe. Dem Dank des Reichs ¬ an. In seinen weiteren Ausführungen be der Reichskanzler auf Bemerkungen allge- an befürchtet, daß die sich nicht rn wird, i , au auf» äußerste gestiegen. Ein poinischee Munitiongzng angehallen. Marburg a. d. Lcktzu, 28. Juli. (W. L. B.) Hier traf gestern nachmittag, chie di» heff'^ -- - - - au» Gießen komniend, «in poln! Alge befanden sich Offiziere mit ge Wägen ««wehre «ndMUni vahichof fand ffch auf vie Kunk de» ZaM'M tzro^' Mvnsche- Weitertransport protestierte. Einige Wagen wurden auf gerissen und die darin befindlichen Gewehre herausgeholt und zerschkagen. Der Zug verbleibt bi» zum Eintreffen einer Naä^icht von der Reichsregierung auf einer Staion in der ————'