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UMWHst Höchstpreise fLrSltnd- und Knlbfleisch ». Wurstwren. Für den Bezirk der Lmtshauptmannschast Ba:!.en ein- sKNeßlich der Stadt Bischofswerda und den Bezirk der Stadt Bautzen werden unter Aufhebung der Bekannt- machunaen vom 16. März und l. Avril ISA) die Höchstpreise für Riad- und Kalbfleisch und Wurst wie folgt neu festgesetzt: Rindfleisch mit Knochen 5L0 -4t für das Pfund, Hackfleisch 6^0 «ft für das Pfund, Kalbfleisch 6.00 -4t für das Pfund, Durst SLO -4t für da» Pfund. 2« Die Abgabe von Fletsch ohne Knochen mit Ausnahme des Hackfleische» ist verdat«». Die Knochenbeilage darf je doch nicht mehr als ein Fünftel der abgegebenen Fleisch menge betragen. S. Überschreitungen der festgesetzten Höchstpreis« werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10 000 -4t oder mit einer dieser Strafen bestraft. Vorstehende Bestimmungen treten sofort in Kraft. Bautzen, am 12. Mai 1S20. Die A«t»harrpt»amlschaft, Zusammenspiel berührte sein dezentes Einfügen ins musi kalische Ganze recht angenehm, besonders im „Gebet" von Herzogenberg und im Vaterunser. Die vier gemischten »höre, die unsere Kantorei darbot, gaben dem Kenner ein getreues Bild all der vielen Feinqrbeit, welche die stattliche Sängerschar zum glücklichen Gelingen führte. Hier ist seit der letzten kirchemnusikalischen Aufführung Vorzügliches ge leistet worden. Mit dem „Komm heiliger Geist" v. Jansen erzielte Herr Kantor Hillmann mit seinen wackeren Aus führenden eine Grohstadtleistung. Bestechend war bei die sem Chore die wunderschöne Jntonierung am Anfang. Hier trat eine sorgsältige Stimmenkultur und vorzügliche Tert behandlung des Leiters besonders in die Erscheinung. In dem gut ausgeglichenen Stimmenmaterial fei an dieser Stelle den abgerundeten Bässen, sowie den Alt- und So pranstimmen des Chores uneingeschränktes Lob gezollt. Einzelne Tenöre zeigten sich nicht durchgängig auf derselben künstlerischen Höhe. Im Händelschen „Siehe, das ist Gottes Lamm", das fuaenartigen Aufbau zeigte, brachten die Aus führenden die Steigerung am Anfänge prächtig heraus. Hiev konnte der strengere Hörer herausfinden, wie schwierig es ist, reine Tonhaltung in Molltonart zu bewahren. Über eine kleine Schwankung in diesem Gesänge, wie auch im harmoniereichen Choräle v. Bach bei dem „erhöre mich" sei verzeihend hinweggesehen, zumal letzterer am Schluffe wie der prächtig tonrein ausklang. Der Glanzpunkt der Chor- Liederperlen war das wahrhaft ergreifend« 8stimmige Vaterunser v. Müller. Ohne es zu wollen, betete wohl je der hörend mit. Gleichsam gedämpft bis zu dem „Erlöse uns von dem übel" singend, strebte aller musikalischer und seelischer Inhalt diefer Komposition -em befreienden, jubeln den „Denn dein ist das Reich" zu, um im beruhigenden Amen, das mit feinem, musikalischem Zartgefühl herausge arbeitet war, abzuebben. Der Schwierigkeit dieses dank baren Werkes ist es wohl zuzuschreiben, wenn nach dem Ende hin einmal die Sicherheit der Sänger etwas zu wün- d«r schen übrig lletz. Sobendfti Mn diesmal gedruckt« Telfast ^anniM« »achten. ? Di« « LU noch Sinn Hr Fontane nannte das Werk dst Erfüllun, Äbsenä, rhanden tst. Alten de« dagegen übten vernichtend« Kritik und hielten sei Roman von H. Eourths-Mahler, 45 Fortsetzung.) «Nachdruck verboten.) „Graf Steinau ist zu beneiden um seine Braut. Sie ist ein goldiges Geschöpf." Herr von Birtenheim und die Frankenaus hatten es herzlich bedauert, daß Graf Rudolf Steinau seinen Aufent halt so jäh abgebrochen hatte. Am meisten bedauerte es aber Christa Hellmut. Sehr froh waren jedoch die Baronin und ihre Tochter darüber. Graf Rudolf war ihnen ein sehr unangenehmer Gast, weil sie sich vor seinen kritischen Augen fürchteten. Ursula und Graf Joachim hatten es natürlich sehr schmerzlich empfunden, daß sie sich so bald trennen niußten. Graf Joachim hatte versucht, Nachurlaub zu bekommen, aber dieser war ihm energisch verweigert worden. Als er es am Abend vor der Abreise seinem Onkel sagte, erwiderte dieser ernst: „Ich sah es voraus, mein Junge, daß du auf eine Ver längerung deines Urlaubs nicht rechnen durstest. Unter uns — in Österreich macht man mobil in aller Stille. Und was das für Deutschland heißen will als Verbündeten Österreichs — das wirst du als Offizier wissen." „Du denkst an einen Krieg, Onkel Rudolf?" „Ich sehe voraus, daß man uns zu einem solchen zwin gen wird. Deshalb sage ich dir — sei auf alles gefaßt und vorbereitet." Infolge dieser Unterredung hatte Graf Joachim mit sehr gemischten Empfindungen von seiner Braut Abschied genommen. Ursula war ahnungslos, weshalb ihr Verlobter beim Abschied so ernst war. Wieder und wieder umfaßte er seine junge Braut und küßte sie so heiß und innig, daß sie er- schauerte und mit großen, bangen Augen zu ihm aufsah. „Wird dir der Abschied so schwer, Joachim? Wir sehen uns doch bald wieder. Ich komme im November mit Mama nach Berlin, um Weihnachtseinkäufe zu machen. Und Weih nachten erhältst du doch sicher Urlaub." Er atmete tief auf. , „Ja mein Urselchen, daran wollen wir glbuben. Aber ich laste dich jetzt — gerade jetzt — mit schwerem Herzen zu rück." Sie schmiegte sich an ihn. „Dein böser Oberst hätte dir auch noch einige Dochen Urlaub gewähren können." Er strich ihr zärtlich das blond« Kraushaar au» der Stirn und küßte sie. rief «inen lMastm Mn diesmal gedruckt« Äxte saft unnötig »achten. ? Di« zahlreich erschienene Zuhörerschaft ist wohl Bewe^ genug dafür, daß auch in unserer realistischen Zett noch Sinnfür edle Kirchenmusik in reichem Maße voi ^ ' i Au»führenden, insbesondere dem unverdrossen««, unermüd lichen und strebsamen Letter, Herrn Kantor Hillmann, ehr licher Dank kür das Geleistete. „Ja — der böse Oberst", sagte er. Frau von Frankenau hatte bestimmt, daß das jung« Paar im nächsten Frühjahr Hochzeit halten sollt«. Sie konnte nicht wissen, daß das Schicksal verhalte dasselbe auf eine länge« Wartezeit zu setzen. Mit Christa Hellmut hatte Graf Rudolf auch noch eine kurze Unterredung gehabt. Er hatte sie gebeten ihm Nach richt zu geben, wann sie ihre Mission erfüllt hätte, und wie sich alles fügen würde. Er gab ihr auf alle Fälle seine Adresse in Wien. — Und nun waren die beiden Grafen abgereist. Christa nahm ihr gewohntes Tagwerk wieder auf. Solange Graf Steinau dagewesen war, hatte sie viel freie Zeit gehabt, weil dieser Herrn von Birkenheim oft Gesellschaft geleistet hatte. „Nun muß ich Sie wieder mehr in Anspruch nehmen, Fräulein Hellmut", sagte Herr von Birkenheim zu ihr. Christa lächelte. „Sie brauchen das nicht in einem so bedauernden Ton zu sagen, Herr von Birkenheim. Ich bin dessen sehr froh, denn wem, Sie meiner Dienst« nicht bedürfen, komme ich mir hier sehr überflüssig vor und weiß nicht, was ich mit meiner freien Zeit anfangen soll." „Dann brauche ich mir also keine Vorwürfe-zu machen, daß ich Sie wieder den ganzen Tag in Anspruch nehme?" „Nein, das brauchen Sie sicher nicht." So las Christa dem Gutsherrn am Vormittag wieder vor und schrieb darauf Brief« für ihn. Nach Tisch, während Herr von Birkenheim Mittagsruhe hielt, ging sie in den Park. Dort saß sie jetzt oft lange in dem kleinen Pavillon und sah in Gedanken verloren vor sich hin. In ihren Träu men spielte Hans Ullrich von Frankenau eine große Rolle. Aber heute dachte sie nur an das, was sie nach Birkenheim geführt hatte — an die Erfüllung ihrer Mission. Und sie fragte sich, was dann werden sollte, wenn sie ihre Mission erfüllt hatte. Aber den Gedanken schob sie schnell wieder von sich. Zur Teezeit kehrte sie ins Hans zurück. Nachdem sitz mit den Herrschaften den Tee eingenommen hatte, bat sie Herr von Birkenheim, aus der Bibliochek ein bestimmtes Buch zu holen» um) ihm dann in sein Arbeitszimmer zu folgen. Christa tat, wie ihr geheißen wurde. Al» sie noch in der Bibliothek nach dem Buch suchte, trat dort di« Baronin ein. „Nun, Fräulein Hellmut, jetzt werden Sie wieder mehr Gelegenheit haben, mit meinem Vetter allein zu sein. Und ich hoffe, e» ergibt sich nun bald eine Gelcgenheit für Sie, mit ihm über die Angelegenheit zu sprechen, auf die ich Sie aufmerksam machte." (Fortsetzung folgt.) Aufführung für unmöglich. Am 20. Oktober 1880 «in diqe» erste naturalistisch« Drama am Lesstnacheater in Ben aufaeführt. Freund« und Semnr des Dichter» wann großer Zahl erschienen. Bon Akt zu Akt wuchs der Lä, und zum Schluß ging di« Dichtung in einem Skandal unt< Bon der Kritik wurde der Dichter al» ein poetischer An« chtst, al» der unsittlichste Bühnenschriftfteller de» Jahchu dert» bezeichnet. Aber dennoch setzte sich Gerhart Hau mann durch in den nächsten Jahren trotz de» Didersvru urch der Feindschaft seiner Gegner. Wie Gerhart Hau mann zur Höhe seine» Ruhme» stieg, soll da» Thema I nächsten Vortrag» bilden. —* Aufgeklärte «abruchrdiebstähle. Die am SO. Ä 1918 bei einem Gutsbesitzer in Getßmannsdorf und am Juli 1918 bei fünf Gutsbesitzern in Weickersdorf verübt Aufklärung gefur-en. I atsanwaltschaft Freiberg Mrchttche Rachrtchte^ Am Sonntag Egar-l (IS. Mal 1929k. j Bischofswerda. Becken für die hiesige kirchliche Ju 'pflege, «orm. 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. ! Juli 1-18 bei fünf Gutst Einbkuchsdiebstähle haben 24 Jahre alte und bei der Hast befindlich« Einbrecher Kostyrock aus Rostock würbe du Vergleichung der Fingerabdrücke der Täterschaft überfüh Durch die Festnahme sind gegen 40 Diebstähle einwands aufgeklärt worden. Die viel«-^dergleichen Straftat« K. insgesamt verübt hat, läßt sich überhaupt nicht feststelle weil ihm selbst die Tatorte unbekannt sind. Jedenfalls we den aber wieder einmal unschuldig Verdächtigte entlastet. —* Nachträgliche Krlegsauszeichmmg. Dem Uhrmach meister Herrn Reirch. Hartnuß, hier, ist das Verdi« kreuz für Kriegshilfe durch di« Zivilverwaltung Belgien, liehen worden. —* Meisterprüfungen. Im Bezirke der Gewerbes mer Zittau haben im Monat April 1920 77 Handwerker r Meisterprüfung abgelegt und bestanden, u. a. folgen Bäcker Rudolf Schumann- Bischofswerda: Schmie Bruno Hörnrg - Hauswalde. —* Sein »jährig« ArbeiMjubtlämn feiert morg Sonnabend der Hüttenmeister Herr Anton Hilsky bei d Firma „Sachsenhütten", früher " —* Der Verband «schoss« Keaelbrüder am 8., S. Und 10. Restaurants „zur guten Quelle" zu einem Klub-Wettkege! verbunden mit einem Geldpreis-Kegeln geladen. Es war die erschwerenden Bestimmungen für das sächs. Bund« kegeln zugrunde gelegt; sieben Klubs traten zum Wettstr an. Den ersten Preis erwarb sich der Klub „Lustige Holze mit 696 Holz, d«n 2. Preis Klub „Wacklige Tante" mit 6 Holz und den 3. Preis Klub „Deutsche Eiche" mit 668 Hol Die höchste Holzzahl erreichte mit 40 Kugeln KegelbruL Bruno Büchner mtt 169. Dem Geldpreiskegeln wurde i der Zwischenzeit lebhaft zugesprochen und kamen 710 Ko ten zum Abschub. Hierbei erwarb sich den 1. Preis Kegc bruder Emil Walther mit 24 Holz, während der 2. ui 3. Preis vollständig gleiche Würfe zu verzeichnen hatte ui ebenfalls mit 24 Holz den Kegelbrudern Gustav Mitzlo und Hugo Lange zufielen. Die Auszahlung für den Pun erfolgt mit -4t 1.— durch den Derbandskasfierer. Vie Le anstaltung brachte ein« wettere Erhöhung der Mitglieder;« und legte ein schönes Zeugnis ab von der regen Tätigkeit der Keglerschar des Verbandes. —* Der Verband der Deutschen au» der Ischechoflon tischen Republik (Böhmen, Mähren, Schlesien i>. s. m in Sachsen veranstaltet am Sonnabend in den SonnenM einen Heimkehrer-Abend, verbunden mit Tanz, E benlotterie und sonstigen Überraschungen. Nähere» im A zeigenteil. —* Die kommunistische Partei eröffnet ihren Wal kampf mit zwei Versammlungen heute abend in Putzt« morgen Sonnabend im Albertsaal, in welchen der Komm nist Renner aus Chemnitz sprechen wird. Oppach, 14. Mai. Ein Waldbrand entstand DiensM vormittag an der Spremberg-Oppacher Grenze nahe dW Tannenhof, den glücklicherweise die in dem nahen StciD bruch beschäftigten Arbeiter löschten, ehe er größeren lliW fang annehmen konnte. Der Schaden.ist trotzdem noch «W bedeutender, da wohl annähernd S Scheffel der wertvollW Anpflanzung 3- und 5jährige Schonung vom Feuer veM nichtet und teilweise angekohlt ist. Der Brand ist zw<W fellos durch Wegwerfen eine» brennenden Zigaretten- oM Zigarrenstummels entstanden. I Letzte Depeschen. Im Kamps mit einem Verbrecher. > Danzig, 14. Mai. (Eig. Drahtber.) Der vielfach vortW strafte Einbrecher Schröder, der aus dem Zuchthaus oiM flohen war, sollte gestern durch zwei Sicherheitsbeamts vM hastet werden. Der Verbrecher feuerte unoermutlich iW einem Revolver auf die beiden Beamten, wobei einer vW ihnen durch einen Brustschutz getötet wurde. Der andcD ZnbidMmit bg?yK-slrwiknmZxaxidi 1u,4itug on-ßchkgBiM Beamte schoß nun ebenfalls und traf den Täter tödlich. I Französische Gewalttaten in Oberschlesien. «-tb. Beuchen, 14. Mai. (Eig. Drahtber.) Gestern nciW mittag wurde im hiesigen Gerichtsgefängnis ein GefanM ner, der trotz des Verbotes zum Fenster hinaussah, vM einem französischen Posten erschossen. Eine Frau wuM aus dem gleichen Grund am Kopf verletzt. Die Kämpfe zwischen den Bolschewisten und den Pole« I vtk. Warschau, 14. Mai. (Eig. Drahtber.) ReuM meldet: Die Streitkräfte der Bolschewisten haben am W Mai den Dnjepr überschritten und die polnische Stellung, M den Zugang zu Kiew schützt, angegriffen. Die Polen erhiW ten Verstärkungen und nahmen zwei feindliche BatailloW gelangen. Feindliche Flugzeuge haben Kiew mit DombM belegt. Deportation von Deutschen au» den Vereinigten StaatD Washington, 14. Mai. (Eig. Drahtbr.) Reuter melvW Präsident Wilson hat eine Bill unterzeichnet, die die DepW tation von Deutschen und anderen Ausländern, die wnhrcM de» Krieges interniert waren, zuläßt. —* Der dritte literarische Volksbildung»«-«- war Gerhart Hauptmann gewidmet. In einer Reih« anschau licher Wtrklichkeitsbilder stellte Herr Studienrat Dr. Sch w a- ger den Lebensweg und die dichterische Entwicklung des kraftvollen und volkstümlichen Dramatikers au» dem nahen Schlesterlande dar. „Bon der Parteien Haß und Gunst ge tragen, schwankt sein literarische» Charakterbild in der Ge schichte", führt« er einleitend au». De» Dichter» Werke atmen Kraft und Energie und von gangem Herzen wurzelt er in seiner schlesischen Heimat, mit -er sein Leben und Schaffen auf» engste verbunden ist. Der Vortragende führte un» so dann in das Vaterhaus des Dichter«, ven vielen Bischofs- werdaern als Kurhotel bekannten Gasthof „Zur Preußi schen Krone" in Bad Salzbrunn, wo er am IS. Roo. 1982, unter vier Geschwistern der Äüimste, geboren wurde. Seine ersten Schuljahre verbringt der Knabe sn der Dorfschule und er ist, wie er selbst sagt, nicht der begabteste Schüler. Mit IS Jähren kommt er auf die Realschule nach Breslau. Auf der Quinta bleibt «r sitzen und al» Quartaner geht er ab, um auf dem Gute seine» Onkels Schubert "bei Ämter sich der Landwirtschaft zu widmen, doch nicht lange, bald ist er wie der in Breslau, in der Künstlerwerkstatt de» Bildhauers Härtel und ist Schüler der Kunstschule. Daneben widmet er sich mit Eifer der Dichtkunst und er merkt bald, daß zwei Musen in seiner Seele ringen? Die Musik der bildenden Kunst und die der Dichtkunst. In dem Gedicht „Zwischen zwei Musen" (vorgetragen vom Sekundaner Opfer) gibt der Dichter dieser Empfindung Ausdruck. Kurze Zeit hört Haupt mann naturwissenschaftliche Vorlesungen an der Universität Jena ui- dann eilt er an die Stätte klassischer Kunst, dem sonnigen Italien. Auf der Reis« dahin entsteht sein erstes Werk, di« epische Dichtung „Prometh-enlos". Das „Ge- svräch Selims mit dem Weibe" aus dieser wenig bekannten Jugendschöpfung des Dichters wurde vom Primaner Sie gel vorgetragen. In Rom richtet sich Hauptmann eine Bildhauerwerkstätt« ein und arbeitet an einem großen Re lief. Aber das südliche Klima ist ihm nicht zuträglich und cbwer erkrankt kehrt er nach DeuffcÄand zurück, um in Kötz- «henbroda, im Hause des „Vaters Thiemann", Genesung zu uchen. Hier verlobt er sich im Mai 1885 als 22jähriger mit Maria Thiemann. Im Belvedere auf der Brühl'schen Ter- rasse ist die Hochzeitsfeier. Als Ehemann studiert er noch zwei Semester in Berlin, verlebt dann vier Jahre zurückge- zogen in seiner Gartenwohnung am Kiefernwald zu Erkner bei Berlin. Hier entsteht sein „Bahnwärter Thiel". Das Gedicht „Der Zug kommt" wurde vom Sekundaner Häm merling und „Im Nachtzuge" vom Primaner Küttner vorgetragen. In dieser Dichtung erkennen wir zum ersten mal den wahren Naturalisten. So wächst Gerhart Haupt mann immer mehr in den Naturalismus hinein und es ent steht eine Sammlung Balladen „Das bunte Buch". Nur ein zelne Bruchstücke davon sind veröffentlicht worden. Eine dieser Balladen „Das Gewitter am Meer" wurde vom Se kundaner Dökert vorgetragen. Gerhart Hauptmann wird nun immer mehr zum ausgesprochenen Naturalisten, na mentlich durch die Einwirkung des Dichters Arno Holz. Der Kampf beginnt zwischen dem Naturalismus und dem Idea lismus. In dem Gedicht „Mein Kampf", vorgetragen vom Sekundaner R o d ig, hat der Dichter dieses Ringen sinnig veranschaulicht. Nun entsteht sein erstes Drama „Vor Son- „ „ und bestanden, u. a. folgen Schumann- Bischofswerda: Schmie »Hauswalde. 5jährige» Arbeitrjubtlämn feiert mor, 4er. » hatte sei egelbahn d