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«»4». « st-M 74. Jahrgang «/.' - eir Mittwoch, den 10 März 1920. Ar. S7. - > > «HhMIeü 1848, b« ßettea» »der der Befiwerimmeiinlch- Vezlehe« betnm Aaspwch ans Lstfeenng -der Mpchstestuing b« tzriwnz ob« aus ssidck,ahlnnz de» «ewgimrh«^ Mazetieap-el« r *ss« 75 .15) ', HAßchaD: Mist stssO HstMEzstÜlWÜO hwt, Hw Maw-«tchtt md st?» Sttsttmt» ülowtüieai ohne Zweifel außer anderen Persönlichkeiten, wie z. B. dem - . Geheimrat Hugenberg auch dem Angeklagten Dr. Helfferich haa Vkrialürr FriOPEUO. mit der Auolieferung gedroht habe. Weiter sagte er, e» sei SchIIm.».^.M< 8L«E «SEL 1?.UEÄ--_^WL^L: 'ungen von Amt und Geschäft in Berührung ge-macht und kann nur , ., .. „ > diesen Gefahren ist für die Männer, Schuß, mir nicht kommen konnte. Der Zweck der Verhand- er als führende Abgeordnete an der lung ist für mich erreicht. Dieser Zweck war, Gelegenheit Der Reichskanzler hab« ihn «benfalls Mr Unterzeichnung er« »nächtigt. Degen seiner nationalen Pflichterfüllung sei er heftig angegriffen worden. Drei Anschläge seien gegen iha vollfiihrt worden. Emberger wendet sich dann «egen dl« wider chn erhobenen Vorwürfe bezüglich seiner Tätigkeft al« Abgeordneter. Die Beweisaufnahme habe ergeben, daß er keinerlei Mißbrauch mit seinem politischen Einfluß getrieben habe. Alles, was er getan, sei im Rahmen der allgemeinen Interessen Hnvesen. Da» vor Gericht entrollte Bild feinet Perfijnlichkeit sei ein abstoßendes Zerrbild. Erzberger tritt sodann dem Äaatsanwalt entschieden entgegen und befttei» ret. dah ein« Verquickung von Politik und Geschäft erwiesen worden fei: Mit gleicher Entschiedenheit weist er den Bor- Wurf/der Unwährhasttgkeit zurück. Er hätte Millionen ver- bienen könnt», er hab« es aber abgelehnt und durch ehrlich ste Arbejt ein ganz bescheidenes Vermögen erworben. Mit ruhigem^Gewiffen habe er den Gerichtssaal betreten uni» oerlosse^khn erhobenenHauptes. Sein ganzes Sein und»'Wollen fei dem Vaterland«, der Kirche und den Hilfs bedürftigen gewidmet gewesen. AufErzbergers Rede folgt dann eine kurze Erwide rung der beiden Vertreter der Staatsanwaltschaft, in der d^ vo^^^enk^Sger^erhobenen Vorwürfe Mrückweise^ E Staakssek^E^ vlHeffferich das Wort. Einleitend weist- er die Behauptung Erzberger« zurück, haß er mit Klatsch t und Verdächtigung gearbeitet habe. Ganz entschieden weist er ferner die Behauptung Erz bergers zurück, daß die Kugel des Attentäters Hirschfeld an seinen Rockschößen hängen geblieben sei. Ich habe mich, so führt er aus, nicht zum Verteidiger des Meuchelmordes ae- - sägen, daß Ungelegener«» als dieser lung ist für mich erreicht. Dieser Zweck war, Gelegenheit zu bekommen. Beweise für meine Anschuldigungen zu füh ren. Die Ergebnisse sind von der Staatsanwaltschaft auf das eingehendste gewürdigt worden. Die Staatsanwaltschaft betrachtet meinen Wahrheitsbeweis in wesentlichen Punkten als geführt. Vor allen Dingen sind hier meine Motive, die mich veranlaßten, gegen Erzberger vorzugehen, angezwei- felt worden. Ich habe schon in meiner Broschüre ausge- rührt, daß ich diesen Mann für das Verhängnis des deutschen Volkes.halte. Ich sehe in ihm immer noch den Reichsverderber. Es war einzig mW allein die große Sache des Vaterlandes, die mich in den Kampf hat ziehen lassen. Die Vertreter des Nebenklägers werden mir zugeben, daß mein Schwert nicht von Pappe ist und daß in meinen Adern Blut fließt, das mit bureaukratischer Tinte nicht ver wandt ist. Hindenburg sagte mir einmal: „Wir sind oft aufeinander gestoßen, daß die Funken flogen» aber wir haben uns dabei achten gelernt". Auf dieses Wort bin ich stolz. Helfferich kommt dann noch einmal auf den Ausgangs punkt seiner Gegnerschaft zu Erzberger zu sprechen und er örtert das angeblich« Doppelspiel Bethmann Hollwegs. Er bezeichnet die damalig» Zeit des U,Bootkrieges ass die furcht barste, die er in seinem Leben durchgemacht habe. Helfferich schließt mit den Worten: „Wenn der Nebenkläger noch hier wäre, dann würde ich ihm zurufen: „Durch Sie haben wir denKrieg verloren, durch Sie und di« Jckliresolution". Darauf wurde die Sitzung auf Freitag IstsH, Uhr ver tagt. Freitag mittag soll di« Urteilsverkündung erfolgen. Die Prügelei la» Hotel Adio«. Berlin, S. März. (Priv.-T«l.) Der peinliche Vorfall, der sich am späten Abend- des Sonnabends im Hotel Adlon er- eignete, ist zur Stunde insofern noch nicht aufgeklärt, al» noch nicht festgestellt ist, wer -en Anlaß zu der Prügelei zwischen den Franzosen und den Deutschen gegeben hat. Prinz Joa chim Albrecht, der auf persönlichen Befehl de» Reichswehr minister« Nqsl« al» Oberkommandierender in den Marken in Schutzhaft genommen worden ist und sich unter Bewa chung besiodet, scheint, wie die A. am Mittag" berichtet, nach dem bisherigen Ergebnis der behördlichen Feststellun gen möglicherweise weder der Urheber der Rauferei, noch an -«^Rauferei betestigtaewfsen zu sein. -Er chat bei feiner aestttöen verantworttiaen BerKbmung mit aller Enffchie- ..HeLrMex Nsschostaerdaw Fageöldtt. Anzeigeblatt VR sidk stdr tMFhOftzonstm BrzbAe. — Wöchenüvsti vellagekr Der Sächsische Landwirt und Sonntag»« ihm garnlcht eingefallen, ein Urteil über die Friedensent schließung zu fällen, und er habe nicht daran gedacht, die jetzige Regierung in diesem Zusammenhang anzugreifen. Er habe nur festgestellt, daß die Friedensentschließung un heilvoller gewirkt hatte. Ob das daran liesst, daß sie über haupt gefaßt wurde oder daß si« nicht richtig ausgeführt wurde, diese Frage habe er offen gelassen. Geheimrat v. Gordon wie» dann darauf hin, daß im Falle Richter Erzberger nach dem Stenogramm zwar im ersten Augenblick seine Beteiligung als Minister bei der Firma in Abrede stellte, daß er aber sofort als er im Bilde war, zugegeben habe, daß er bei seiner Ernennung zum Staatssekretär die Verbindung mit der Firma Richter zu lösen versucht hab«. Der zweite Verteidiger des Nebenkläger» Rechtsanwalt Dr Friedländer setzte sich kurz mit dem Oberstaatsanwalt Krautze üher dessen Auffassung über die Wiener Reise Erz bergers auseinander. Man dürfe sich nicht an den juristischen Ausdruck Auftrag klammern, man dürfe nicht dem Manne Unwahrhastigkeit und Unanständigkeit vorwerfen, der offen- HtztzMtf diplomatische Redewendungen, die in seiner Unter- redun« mit Bethmarm Hallweg gebraucht worden seien, ge- wissermaßeu hiNeitrgefallen ist, der nach dem Verlauf der Unterredung ganz zweisfello» geglaubt hat, einen Auftrag zur Reise Nach Wien erhalten zu haben. Rechtsaikwalt Dr. Alsberg sagt dann u. a.: Niemand kann und Wird bestreiten, daß der Krieg große Teile unserer Beamtenschaft und unseres Heeres auf fremdem Boden mit laxen Auffass, " " ' " " - bracht hat. Gerade aus I die als hohe Beamte oder , , Spitze unseres öffentlichen Lebens gestanden haben, eine ge steigerte Verpflichtung zur untadeligen Korrekt heit erwachsen, zu einer Korrektheit, die auch jeden fal schen Schein meiden mußte. Für Herrn Erzberger ist aber Besitzrechte nicht einmal -er Krieg der Lehrmeister der Korruption - - - geworden. Niemand will einem Abgeordneten grundsätzlich verbieten, Aufsichtsratsstellen einzunehmen, aber es muh sehr verurteilt werden, wenn solche Posten unter Umständen angenommen werddn, in denen der Abgeordnete erkennen kapn, daß es der betreffenden Gesellschaft in erster Linie, wenn nicht ausschließlich darauf ankommt, sich den politisch- »arlamentarifchen Einfluß des Abgeordneten zu sichern, tberall hat Herr Erzberger feinen politischen Einfluß ausge- pielt und seine parlamentarische Stellung sogar da vorge- chüht, wo er schlechterdings nur als Thyssenscher Jnteres- envrrtreter gegen die Interessen der Allgemeinheit des Rei ches auftrat. Dr. Alsberg geht dann noch einmal die einzelnen Fälle durch und vertritt zum Schlüsse gegenüber den Rechtsaus führungen der Gegenseite in eingehenden Darlegungen den Standpunkt, daß der Angeklagte durchaus in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt habe. Das Interesse an der Reinheit der Amtsführung der Abgeordneten und Mini ster ist mittelbar das» eigene Interesse eines jeden Staats bürgers. Für den Angeklagten trat aber noch das weitere besonder« Interesse hinzu, daß der Mann, gegen den er sei nen gerechten Kampf führte, nicht davor zurückgeschreckt ist, ihm Leichtfertigkeit, Fälschung und Unwahrheit vorzuwer- fen. Diesen Mann als den vor der Öffentlichkeit zu erweisen, der er ist, war sein Recht und seine Pflicht. Seine Pflicht nicht nur im Hinblick auf das, was er der Allgemeinheit schuldig zu sein glaubt«, seine Pflicht auch im Hinblick auf da», was der Schutz seiner eigenen Ehre erforderte. Nach kurzen Ausführungen des Oberstaatsanwalts Krause, de» Rechtsanwalts Dr. Friedländer und de» Seheimrgt» yün Gordon tritt eine Mittagspause «in, nach der der Nebenkläger Reichsstuanzminister Erzberger da» Wort zu seiner Erwiderung nimmt, in der er u. a. er- klärte:.. Der Kamps gegen seine Person gette der Demokratie. Im Juli tstl? wollt« er unser Volk aufklären. Sein« Aktion war die Rettung vor dem drohenden inneren Zusammen» bruche. Di« Oktoberoerfassung von 1018 sei «in großer Sieg d«r Demokratie. Zur Unterzeichn»«»« des DaffeüstWssndeSj hübe er sich nicht gedränat, sondern sich der Notwendigkeit - ---- 7-7... gebeugt. Hindenburg hüb« ihm damals telegraphiert, «e-Hust'Hobe oder beteiligt sei, -aß " m » tr^Gwelchrn ^e- die Dnrchführungder Punkt« nicht, in denen eine^Er- »nständen nach dem rische der ffranzqsA st^bneN, SM ^ningaZ^M«de?s° »Sre twddm -bznWichen,'stp»g-stoßwi habe -der dergleichen., Lee«oatorat --nHe ¬ eder infolge der überraschenden, nicht seiyK eigenes Kraft M dankenden Erfolge, die alle seine Träume zu verwirt- Wen schienen, an Übermäßigkeit zugrunde zu gehen und M «sticken scheint, di« sich anbahnende politische Wandlung in U.-S-Amerika — da» alle» hat in sein« Summe Win Yftlhrt, daß auch der Hqhe Rat sy Pan» umMdenken begon- EDL'MfA durch Aufnahme von Anleihen zu sanier»«. E» ist «der höchst Mt das umvqhve und heuchlerische Treiben erand, dem Erfatz^lemenceau, an de» Mitteln 00rübergehen, die messt «utschland zu erneuten wirtschaftlichem zurü^ufühWn: RüchLade de» Tess» unserer «l» flot t e, -« bei Kriegsausbruch in neutralen »aten, nämenÜich ty Amerika, «ine völkerrechtlich gesicher te Zuflucht gefunden hatte, und Rückgabe L«r uns geraubten Kolonien. Das mindeste, was wir in «a auf diese zu beanspruchen hätten, wessn noch ein n« von Gerechtigkeit sich in den Kreisen unserer Feind« ckten hätte, wäre di« Rückgabe -es so ruhmreich vertei lt Ost-Afrika und die Anerkennung der Bositzrechte »ersonen in SI dwest - Afrika. Es ist ein n auf alles politische Schamgefiihl, daß jetzt Bel- /ffch-Ostaftika eingeniftet wird, obgleich die him- sschreiend« grausame Mißwirffchast des Kongostaate» gst gebrandmarkt ist und die Verachtung aller rechtlich d rdeldentenden Menschen auf sich gezogen hat. In Süd- ^. .tka aber strärwt sich bereit» das Rechtsgefühl der Hollän der gegen die bkutaft Vergewaltigung der Deutschen, die Hwn nach der fommannten Erobemng Süd-Wests von ihren ehemalig en BedzWern, den Engländern, zugemutet wird. fWReqision desWersailler Schandfrieden» hat vor allem an diesen beiden Punkten einzusetzen, wenn über- Haupt sie ehrlich gemeint ist. Prozeß Grzberoer-Helffertth Wn Montag haben die Repliken der beiderseitigen Rechtovertreter und der StaaWAwaltschast stattgefunden. Außerdem Haben Nebenkläger -Erzberger und der Angeklag tei Dr. Helfferich noch einmal ihren Standpuntt oertteten. Darauf wurde die Sitzung Pettagt. Di« Urteilsverkündung «ftst am Frettag mittag erfolgen. VerhckndiUsiDWG.^' . Bersta, 8. März. Ist her heutige« Verhandlung des PtGeffe» Helfferich-Erzberger erlärte der Oberstaatsanwalt Krause in seiner Replik, uns allen liegt am Herzen di« Rei- unsere» öffenllichen Ledens. Ich widerspreche der mg he» Geheimrats v. Gordon,. MWh di« Staats- chaft mit fliegenden Fahnen in -je Reihen der Geg- «stganaeN fei. Nur hat sich im Lgufe der verhand- da» Bild zu Ungunsten de» R «d « n k l» g e r », -fst ErMrgch, geandert. Dem Angeklagten Dr. Helf- k «, gelungen, eine Reih« von Vorwürfen als be - ndet zu erweisen. »0 nicht» zu vertrihiaen sst, hat die -»qstwaltßhaft nicht» zu verteidigen. Soweit sie sich sie Ehre de» Nebenkläger, einsetzeo konnte, hat fi« es l. Der Oberstaatsanwatt ging Hann auf die einzelnen kft eist, fmveit sie die Verquickung.varlameMarsscher »nh gefchästlichtr Tätigkeit betreffen und schloß feiste Aus- füUgng«^ mtt der E«lärung, daß er auf setnem Antrag Ll^"<MaÄ»mmast ». lttquftwid führt Ham» au», hß- «rdb«sgrx bei seiner Rede Ist d«r Ngttouaivwfalymlung