I. VORWORT Unter den Kleineisenwerkzeugen nehmen die Messer für den täglichen Gebrauch einen erstrangigen Platz ein. Es ist deshalb außerordentlich wichtig, die in der Deut schen Demokratischen Republik auf dem Gebiet der Herstellung von Kleineisenwerk zeugen noch bestehenden Mängel durch den Aufbau einer Messerindustrie zu beseitigen. In erster Linie muß man hierbei den in Frage kommenden Werkstoff und die an ihn zu stellenden Ansprüche kennen. Wenn auch die vorhandenen Arbeiten über die Schneidfähigkeit von Messern gewisse Erkenntnisse vermitteln, so doch wenige über die Änderung des Schneidwerkstoffes während des Schneidvorganges selbst. Es ist bekannt, daß sich Messer durch unterschiedliche Schnittleistung auszeichnen, was u. a. auf die verschiedenen chemischen Zusammensetzungen der Stähle zurückzuführen ist. Eine genaue Kenntnis von der eigentlichen Ursache, warum beispielsweise ein durchaus abriebfester Stahl eine niedrigere Schnittleistung aufweist als ein Stahl, der weniger verschleißfest, aber dafür härter ist, fehlt. Diese Tatsache wird durch das nicht ganz unbekannte unwirtschaftliche Verhalten der rostfreien, obendrein teuren Messer be stätigt. Aus diesem Grunde ist es verständlich, daß nicht nur hierüber, sondern ebenso über andere noch ungeklärte den Messerschnitt betreffende Fragen unterschiedliche Meinungen vertreten werden. Die vorliegende Arbeit soll durch Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse und durch kritische Betrachtungen sowie durch Mitteilung eigener Versuchsergebnisse die bestehenden Lücken schließen helfen und mit ihren Ergebnissen zur Weiterentwick lung der spanabhebenden Verfahren beitragen. Freiberg/Sa., im April 1953 Heinz Klemm Deifriches Br^Wroffinstitut